Taschengeld für den Freund?
Dein Freund wird sich kaum davon überzeugen lassen, dass du für die Finanzen zuständig bist und dir sein Geld geben, so dass du es ihm quasi als Taschengeld einteilst. Ich kenne keinen Erwachsenen der, dies freiwillig tun würde.
Ich finde es auch ganz wichtig, dass ihr vor eurem Zusammenzug ganz klar die Finanzen klärt und eben ausrechnet, welche Kosten auf euch zukommen. Vielleicht könnt ihr dann auch ganz klar einteilen, wer von euch was bezahlt. Anfangs kann auch ein Haushaltsbuch sehr gut helfen. Als mein Partner und ich unsere erste Wohnung bezogen, haben wir auch geregelt wer was bezahlt und ich habe zusätzlich ein Haushaltsbuch geführt. Dies könntest du deinem Partner dann ja auch vorschlagen.
Du solltest vorab mit ihm reden und ihm klar machen, dass es einfach lernen muss, sein Geld einzuteilen und das er nicht mehr alles einfach für sich zum Spaß ausgeben kann. Das dann eben bestimmte Kosten anfallen, die er übernehmen muss. Frage ihn doch, ob ihm dies auch wirklich bewusst ist. Ihr könnt ja alle Kosten mal zusammenrechnen und schauen, was dann an Geld übrig bleiben würde. Vielleicht könntet ihr dann einen Teil einsparen, eben für die Dinge die unvorhergesehen passieren, wie eine kaputte Waschmaschine oder ähnliches und das ein Teil des Geldes für euch ist, dass ihr euch davon kaufen könnt was ihr eben wollt.
Wir machen es auch eigentlich immer so, dass wir alles ab 50 Euro erst mal miteinander besprechen, wenn wir da etwas kaufen wollen. Bisher sind wir damit auch immer ganz gut zurecht gekommen.
Ich fände es ja ehrlich gesagt schon nicht sonderlich prickelnd, wenn ein solcher Mann der Vater meines Kindes wäre. Ich weiß jetzt nicht, wie alt er ist, aber dass er noch bei seinen Eltern wohnt ist ja auch nicht unbedingt normal und dass er dann keine Ahnung davon hat, wie man mit Geld umgeht finde ich sehr befremdlich. Ich meine, ich kenne auch andere Menschen, jüngere, die noch bei ihren Eltern wohnen und sich das Geld sehr gut einteilen und auch sparen können, von daher wäre es mir schon sehr suspekt, wenn ich einen solchen Freund hätte und vor allem mit einem Kind würde ich mir da durchaus Sorgen machen.
Leider schreibst du nichts darüber, wie es bei dir bezüglich der finanziellen Situation aussieht und ob du auch Geld mit nach Hause bringt, was bei einem Kind natürlich definitiv von Vorteil wäre. Vorschreiben kann dir das keiner, aber es gibt ja auch schon für junge Kinder Betreuungsmöglichkeiten, so dass man früh nach der Geburt wieder arbeiten gehen kann und dann auch nicht mehr auf andere Menschen angewiesen ist! Ich muss nämlich ganz ehrlich sagen, dass ich es von dir schon ein bisschen unverschämt finden würde, wenn du selbst kein Geld mit nach Hause bringst, aber dann deinem Freund vorschreiben willst, wie viel Geld er auszugeben hat.
Wenn ihr beide ein Einkommen habt, dann ist es natürlich klar, dass auch du dir mal was zurücklegen wirst und überhaupt ist es nur gerechtfertigt, wenn beide die Hälfte zu den monatlichen Ausgaben bezüglich Haushalt und Miete beisteuern. Aber ich habe hier auch schon ganz andere Situationen erlebt, Frauen die dann meinten, sich bei den Männern ausruhen zu müssen und die dann eben nichts beisteuern und sich Miete und Co. eben vom Geld des Mannes bezahlen lassen, der dann mehr oder weniger auch Alleinverdiener ist.
Sollte dieser Fall auch bei dir zutreffen, würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich das enorm unverschämt finde und mir als Mann auch nicht gefallen lassen würde. Ich denke, dass du deinen Freund auch einfach in den Haushalt integrieren kannst, so dass er auch die Hälfte vom Lebensmitteleinkauf und so weiter beisteuert, aber wenn er seine Pflichten so gesehen erfüllt, dann finde ich, dass dann auch Schluss ist und wie du den Rest hinbekommst, musst du auch alleine zusehen, du bekommst schließlich auch Geld. Ich fände es ehrlich gesagt schon sehr dreist, wenn du das Geld deines Freundes einbehalten und ihm nur ein Taschengeld zugestehen würdest, denn immerhin arbeitet er für sein Geld und nicht du. Auch wenn er ein Kind hat, bedeutet das nicht, dass nun der Großteil dieses Geldes in das Kind und auf Sparkonten fließen muss.
Immerhin muss man bedenken, dass er dann besser dran wäre, wenn er sich von dir trennen und nur Alimente zahlen würde, dann hätte er letztendlich wohl auch mehr Geld über, als nach der Aktion, die du da vorhast. An deiner Stelle würde ich das ganze eher umkehren und ihm einfach sagen, dass du ein Taschengeld im Monat brauchst um mit dem Kind und dem Haushalt fertig zu werden. Aber den Großteil des Geldes sollte er meiner Ansicht bei beibehalten, denn immerhin ist es ja sein Verdienst und solange euch an nichts mangelt, sollte es meiner Ansicht nach ihm überlassen sein, ob er nun spart oder das Geld eben lieber ausgibt. Ich finde, dass du darüber nicht zu entscheiden hast, wenn es nicht dein Verdienst ist, du kannst ja dann dein Geld anlegen, wenn du es für notwendig hältst.
Das liebe Geld sorgt schon immer für sehr viel Unstimmigkeiten in einer Partnerschaft. Und dass Dein Freund dann einfach mit einem Taschengeld abgespeist wird, wird ihm bestimmt nicht so gefallen. Und mit einem Kind muss er seine Bedürfnisse auf jeden Fall zurückschrauben und dann steht das Kind an erster Stelle.
Ich würde eher vorschlagen, dass ihr zusammen einen Plan aufstellt, wie viel Geld ihr im Monat zur Verfügung habt und welche Ausgaben ihr habt. Was dann noch übrig ist, kann man sich dann ja jeweils zu 50 % teilen. Dabei muss man einen bestimmten Betrag natürlich auch gleich für das Kind beanspruchen. Und ab einem bestimmten Betrag sollte man über die Ausgaben auch zusammen reden.
Ich finde die Situation ziemlich merkwürdig und frage mich auch, wieso du darauf kommst, dass du ihm von seinem eigenen Geld ein Taschengeld zuteilen kannst. Auch die Aussage, dass dein Freund demnächst eine Familie ernähren muss – vermutlich alleine – finde ich ziemlich unpassend. Ihr habt beide eine Familie zu ernähren, nicht nur er! Ich sehe das eher so wie Crispin. Wenn ihr ein Kind habt, dann ist das doch kein Grund für dich, zukünftig nicht mehr arbeiten zu gehen. Ich würde auf jeden Fall schauen, dass beide ihr Einkommen haben, so dass es darum keine Streitigkeiten gibt. Es ist überhaupt immer ungünstig, wenn nur einer arbeitet und der andere wirklich gar kein eigenes Geld nach hause bringt oder eben nur sehr wenig, so dass er nicht einmal seinen Anteil am gemeinsamen Leben bestreiten kann. Vielleicht hast du ja auch einen Job, so dass dieses Problem nicht so besteht, wie es hier den Eindruck macht.
Ich würde es einfach so handhaben, dass jeder von euch einen festen Betrag auf ein gemeinsames Konto überweist, von dem ihr dann die Wohnung, Lebensmittel, Versicherungen oder die Reparatur für die Waschmaschine bezahlen könnt. Am besten ist es, wenn jeder den gleichen Betrag überweist, dann gibt es auch nicht so schnell Streitereien um das Geld. Sollte es möglich sein, könntet ihr auch etwas Geld auf einem separaten Konto sparen, zum Beispiel für den Urlaub oder andere größere Sachen.
Das Geld, das danach noch jeder übrig hat, gehört ihm alleine. Wenn dein Freund dann mehr haben sollte als du, ist das einfach so. Wenn er das dann für Dinge ausgibt, die er gut findet und die ihm wichtig sind, dann musst du das akzeptieren, denn schließlich ist es sein Geld und nicht deines. Ich fände es eigentlich schon etwas unverschämt, wenn ich jemanden an meiner Seite hätte, der mir vorschreiben würde, was in seinen Augen sinnvoll und was weniger sinnvoll ist. Auch die Idee mit dem Taschengeld fände ich eher witzig. Ich würde meinen Teil der Kosten tragen und damit ist es dann auch gut. Dein Freund ist kein kleines Kind und allein deshalb solltest du die Idee mit dem Taschengeld schnell wieder verwerfen. Abgesehen davon ist es vor allem sein Geld.
Falls du aktuell und in den ersten Wochen nach der Geburt noch nicht arbeiten gehen kannst, sollte dein Freund schon für dich mit aufkommen. Aber da bist du eher diejenige, die nach einem kleinen Taschengeld fragen sollte und nicht dein Freund. Später solltest du aber auch eine Tätigkeit anstreben, vor allem wenn ihr nicht so viel Geld haben solltet.
Ich finde ihm Taschengeld zuteilen klingt irgendwie entwertend! Ich würde dir raten, bevor du notgedrungener Weise diesen Schritt gehst, ein Haushaltsbuch anzulegen. Dort hast du eure tatsächlichen Einnahmen und Fixkosten im Überblick. Daran könnt ihr dann erkennen, wie viel euch als Ausgaben zur Verfügung stehen. Dein Freund sollte schon im Vorfeld eures zusammenziehen eins nur für sich anlegen.
Vielleicht reicht ihm ja das um zu erkennen was auf ihn zukommt. Schlage ihm das in einem ruhigen Gespräch vor und nicht zwischen Tür und Angel. Ansonsten ist es häufig so, dass auch Männer nach der Geburt ihres Kindes umdenken und plötzlich von ganz allein total verantwortungsbewusst werden, vielleicht auch so bei deinem Freund!
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