Job: Beteiligung an Einnahmen statt Lohn?
Ich habe mich nun bei etlichen Firmen beworben, da ich ab nächsten Monat arbeitslos sein werde. Nach etlichen Absagen, habe ich mich letzte Woche gefreut, als mir dann ein Job zugesagt wurde. Nun bin ich allerdings etwas geschockt, denn mir wurde angeboten, mich an den Einnehmen zu beteiligen und mir keinen Stundenlohn zu zahlen.
Heißt ja im Endeffekt, dass ich keinen Anspruch auf eine Vergütung habe. Wenn der Laden jetzt schlecht läuft, dann stehe ich ohne Geld da. Ich habe deshalb mal nachgefragt, wie hoch die Einnahmen im Moment sind, da mir ja 25 Prozent angeboten wurden. Einblick in die Unterlagen wollte man mir natürlich nicht geben. Man faselte nur etwas von: mit 25 Prozent haben sie jeden Monat so 1500 bis 2000 Euro, dass müsste doch passen, wo anders gibt’s weniger.
Hat jemand von euch sich schon mal auf so etwas eingelassen und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Hallo!
Wenn du keinen Einblickk in die Unterlagen bekommst, dann kann ich dir davon nur abraten. Das sieht nach Abzocke aus. Du arbeitest dann da und schuftest und am Ende kommt nichts bei rum. So hat die Firma billige Arbeiter und das wäre mir wirklich zu riskant. Vor allem wirst du dann auch nciht mit deinem Geld klar kommen und musst dann jedes Mal zum Amt mit deiner Abrechnung und Zuschüsse beantragen.
Ich denke, dass sich das ganze ziemlich unseriös anhört. Vor allem, weil du keinen Einblick in irgendwelche Unterlagen bekommen hast.
Die Firma möchte ich mal sehen, die dir 25% deiner Einnahmen als Provision anbieten kann. Frei nach Milchmädchen müsstest du also 8000,-€ im Monat in die Kasse spülen, das kann nicht sein.
Ich selbst beginne jetzt am 1. November ein neues Arbeitsverhältnis, wo ich ein festes Grundgehalt bekomme + eine kleine Provisionsvergütung (1,2%). Wenn ich also 24.000,-€ umsetze, darf ich mich am Monatsende über zusätzliche 200,-€ auf mein Konto freuen. Mein Grundgehalt ist so bemessen, dass ich ohne Abstriche zu machen, davon leben kann, die Provision ist Spaßgeld, welches ich dann zur freien Verfügung habe und es mir absolut nicht weh tut, wenn den einen oder anderen Monat mal wesentlich weniger über die Provision rein kommt.
Für mich ist das auch die einzige Art der Abrechnung die für mich überhaupt Frage kommt, neben dem ganz klassischen Gehalt. Sieh die Sache mal so: Wenn du einen Monat lang mal Urlaub machen möchtest, oder mal eine längere Zeit krank bist, bekommst du keinen Pfennig (wer gänzlich auf Provision arbeitet hat keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall). Dazu kommt, dass ich genau weis, was meine zukünftige Firma für einen Jahresumsatz macht, somit konnte ich vorher sehr gut ausrechnen, ob sich die Sache für mich lohnt oder nicht.
Über welche Firma sprechen wir hier denn? Vielleicht lässt sich ja herrausfinden, ob es sich um eine seriöse Firma handelt oder (was ich eher glaube) einfach jemand ist, der eine günstige Arbeitskraft sucht. Im Zweifelsfall würde ich aber ganz sicher die Finger davon lassen und lieber noch 1-2 Monate arbeitslos sein, bis ich was Vernünftiges gefunden habe.
Ein solcher Job wurde mir noch nie angeboten und ich muss auch sagen, dass ich sehr skeptisch wäre, vor allem wenn es, wie in deinem Fall, keine näheren Auskünfte gibt. Eine leistungsabhängige Provision finde ich nicht schlecht, solange sie unter Umständen neben dem normalen Grundgehalt ausgezahlt wird. Allerdings sollte diese dann einfach einen zusätzlichen Ansporn darstellen und nicht das gesamte Gehalt ausmachen. Auch ohne die Provision sollte die Arbeit bei normal guter Leistung angemessen, also in üblicher Höhe, entlohnt werden. Wenn dann eine leistungsabhängige Provision gezahlt wird, liegt die dann aber sicher deutlich niedriger als die 25 Prozent, die du hier genannt hast.
Falls du komplett auf Provision arbeitest, sollte es doch möglich sein, einen Einblick in die Unterlagen zu erhalten, um sich einen realistischen Überblick zu verschaffen. Wird dieser Überblick verweigert, wäre ich wohl mehr als skeptisch und würde auch vermuten, dass etwas mit dem Jobangebot nicht stimmt. An deiner Stelle würde ich mich lieber weiterhin bewerben als diese merkwürdig anmutende Stelle anzunehmen.
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