Wann ist ein Kind hochbegabt?

vom 08.08.2007, 12:15 Uhr

Ich selbst bin auch hochbegabt, eine Kindergärtnerin hat das mit ca. 5 Jahren entdeckt. Sie hatte eine Ahnung, weil ich sehr früh schon ganze Bücher lesen konnte. Also sind meine Mutter und ich zu einer Familienberatung, und da musste ich dann einen Test machen, der hat verschiedene Sachen beinhaltet, z.B. Rechnen, Malen, Schreiben. Es hat sich dann herausgestellt, dass ich im sprachlich-künstlerischen Bereich einen IQ von 138 habe.

Damit ist es aber noch nicht getan, weil die eigentlichen Probleme erst durch die Diagnose erscheinen. Es gibt kaum Stellen, wo hochbegabte Kinder gefördert werden. Meine Grunschullehrerin hat das damals, so gut sie konnte, versucht, aber sie hatte natürlich nicht so viele Möglichkeiten.

Kurz und gut: Eltern merken meist an besonderen Begabungen, ob ein Kind hochbegabt sein könnte. Das Schlimme ist, dass es viele Kinder gibt, die sich durch ihre Hochbegabung im Unterricht langweilen, zu stören anfangen und schließlich auf der Haupt- oder sogar Sonderschule landen.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke eine Hochbegabung kann man doch relativ leicht sehen wenn man sein Kind mit anderen Kindern in der gleichen Altersstufe vergleicht. Dazu hat man die Möglichkeit wenn Freunde da sind oder man selbst mal in einer Spielgruppe oder Turngruppe ist.

Da sieht man doch recht leicht ob das eigene Kind irgendwo deutlich besser ist als seine Altersgenossen. Wenn man den Verdacht hat, kann man dann mit seinem Kinderarzt sprechen was nun als nächstes zu tun ist. Der wird einem dann sagen können ob das Verhalten in der normalen Bandbreite ist oder ob das schon etwas aussergewöhnliches ist.

Ich hoffe mal das ein guter Kinderarzt die Eltern dann nicht auslacht, denn ich fürchte viele Eltern halten ihre Kinder für hochbegabt "nur" weil sie schon mit 4 ihren Namen schreiben können oder ähnliches, da hilft wirklich ein Vergleich mit Gleichaltrigen oder natürlich Lektüre über die natürliche Entwicklung bei Kindern, mir würde hier Kinderjahre von Remo H. Largo einfallen.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Viele hochbegabte Kinder haben das Problem, dass sie in der "normalen" Schule nicht richtig mitmachen, weil sie eben der Stoff, der dort durchgenommen wird, langweilt. Deshalb darf es auch nicht verwundern, wenn mit schlechten Noten abgeschnitten wird. Dies wird dann oft so gedeutet, als sei das Kind minerbegabt. Heutzutage hat sich in diese Richtung einiges verändert, da das Kind, wenn es in der Schule im negativen oder positiven Sinne auffällt ausgetestet wird.

Erkennen tut man hochbegabte Kinder übrigens auch daran, dass sie außergewöhnlich wenig Schlaf brauchen. Hochbegabten Kindern reicht schon im Alter von drei Jahren eine Schlafenszeit von 6- 7 Stunden um sich und ihren Körper zu regenerieren. Dies habe ich jedenfalls einmal gelesen.

Hochbegabte Kinder stellen Fragen, die man im Alter des Kindes nicht erwarten würde, weil sie einfach nicht dem Entwicklungsstand entsprechen. Ihnen fallen Dinge auf und sie verknüpfen Informationen, die ein Kind in diesem Alter nicht fähig ist, zu verknüpfen. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man das Kind jederzeit beim AKS austesten lassen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt unterschiedliche Anzeichen dafür. Wenn man zum Beispiel merkt, dass das Kind schon in der Grundschule oder in jungem Alter keine Probleme dabei hat schwere Aufgaben zu lösen und diese dann immer sehr schnell und präzise löst, dann könnte man entweder von einem sehr schlauem Kind oder einem hochbegabten Kind reden.

Sicherheit bekommt man aber nur durch einen Test. Die werden in manchen Schulen immer zum Ende eines Schuljahres angeboten. Durch den Test wird der IQ des Kindes ermittelt und daraus kann man dann schließen ob das Kind hochbegabt ist oder nicht.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



wirreszeug hat geschrieben:Viele hochbegabte Kinder haben das Problem, dass sie in der "normalen" Schule nicht richtig mitmachen, weil sie eben der Stoff, der dort durchgenommen wird, langweilt. Deshalb darf es auch nicht verwundern, wenn mit schlechten Noten abgeschnitten wird. Dies wird dann oft so gedeutet, als sei das Kind minerbegabt.

Das muss aber so nicht sein. Im Gegenteil, diese Diagnostik hat ja eher dazu geführt, dass es Hochbegabte heute noch schwerer haben, weil eben überdurchschnittlich ehrgeizige Eltern ihre nicht wirklich hochbegabten Kinder als hochbegabt darstellen.

Und das Kinder dem Unterricht nicht mehr wirklich folgen, liegt dann auch schon mal daran, dass Lehrer diese Kinder förmlich ausbremsen, indem sie ihnen immer wieder predigen, sie mögen beim Schulstoff bleiben, auch wenn diese Kinder einfach mal so neue Zusammenhänge ganz allein entdecken und das mitteilen möchten.

wirreszeug hat geschrieben:Heutzutage hat sich in diese Richtung einiges verändert, da das Kind, wenn es in der Schule im negativen oder positiven Sinne auffällt ausgetestet wird.

Zumindest in Deutschland ist das nicht so. Selbst in kleineren Klassen fallen Kinder, die begabter als der Durchschnitt sind, gern unter den Tisch. Eltern dieser Kinder werden dann gern mal darauf hingewiesen, dass sie ihre Kinder doch nicht mit Stoff aus höheren Klassenstufen beschäftigen sollten, obwohl diese das ganz allein tun. Bis wirklich auch die begabteren Schüler adäquat gefördert werden, ist es noch ein weiter Weg.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, dass man das nur durch einen IQ-Test feststellen kann. Was die Schule angeht gibt es unterschiedliche Typen. An unserer Schule gab es ein Mädchen, welches jetzt an einer Hochbegabten Schule ist, welche wirklich in jeden Fach eine 1 hatte, außer in Sport. Allerdings gibt es durchaus auch Schüler, welche sich in der Schule unterfordert fühlen und dadurch ihre Leistung nicht bringen können.

Ich glaube wenn Eltern ihre Kinder genau beobachten könnten sie feststellen ob es vielleicht hochbegabt sein könnte, allerdings sollte diese Entscheidung auch nicht vorschnell getroffen werden. In der 5. Klasse hatte ich in Mathe auch einen Durchschnitt von 1,0 und in der 10.Klasse haben mich die bis dahin ganz anderen Aufgaben einfach nur noch überfordert. Also an sowas sollte es natürlich auch nicht festgemacht werden.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Der Umgang mit einem hochbegabten Kind ist nicht ganz einfach. Einerseits ist es als Eltern angenehm, wenn dem Kind alles zufällt, es sich alles sofort merken kann und Gespräche wortwörtlich wiedergeben kann. Allerdings bringt es auch viele Nachteile mit sich. Oftmals haben hochbegabte Kinder Schwierigkeiten sich in der Klasse zurecht zufinden. Auch passiert es schnell, dass sie unterfordert sind, nicht zuhören und wichtiges verpassen. Meist haben hochbegabte Kinder, obwohl sie eigentlich locker eine 1 schreiben könnten eher schlechtere Noten.

Als Eltern ist es nicht immer leicht. Ein Kind, welches sehr viel kann, von dem erwartet man dann auch sehr viel. In manchen Situationen fehlt dem Kind jedoch die Möglichkeit es zu erkennen und dann ist man erschrocken, denn das hätte man eigentlich anders erwartet. Mitunter sind hochbegabte Kinder auch nur in bestimmten Bereichen begabt, in anderen Bereichen sind sie sogar unterdurchschnittlich begabt.

Unsere Tochter ist hochbegabt. Bis zu einen gewissen Grad kann man ein Kind fördern und fordern. Es lernt schnell das Lesen, kann schon gut rechnen und kann sich gut konzentrieren. Wir haben bereits sehr früh uns viel Zeit für sie genommen. Antrainiert ist es bei Ihr jedoch nicht. Sie konnte sich sehr zeitig lange und intensiv beschäftigen. Sie hat sich stets pädagogisch wertvolles Spielzeug genommen. Spiele oder Puzzle hat sie etwa 2 Jahre eher gekonnt, als es empfohlen wurde. Sie kann sich auch tatsächlich stundenlang konzentrieren und hat eine stark ausgeprägte Merkfähigkeit. Wir haben bei ihr mit 2 Jahren gemerkt, dass sie in der Entwicklung etwas voraus ist, mit 3 Jahren sprach sie wie Erwachsene. Allerdings ist es eben auch nicht einfach, denn für die Lehrer ist es nicht einfach. Sie las bereits in der ersten Klasse fließend etwa fast wie Erwachsene. Das war bei ihr vor der Schule auch nicht zu stoppen. Sie wollte es, sie fragte nach, wie Buchstabenkombinationen gesprochen werden und hat sie sich sofort gemerkt. Es ist klar, dass der Deutschunterricht dann erstmal langweilig ist.

Aus eigener Erfahrung heraus bin ich schon der Meinung, dass man es merkt, wenn ein Kind hochbegabt ist. Bei einer musischen Begabung merkt man es vielleicht nicht sofort, aber die Lehrer sicherlich schon bzw. dann wenn es ein Instrument lernt.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Freundin eines Freundes von mir hat eine kleine Nichte, die erst zwei Jahre alt ist. In diesem Alter kann man normalerweise noch nicht gut sprechen und sagt meistens nur Wörter oder kurze Sätze. Dieses Kind jedoch kann sich schon mit richtig langen Sätzen, die auch grammatisch korrekt sind, unterhalten. Sie versteht mit ihren zwei Jahren auch schon zwei Sprachen und zwar russisch und deutsch.

Ich finde dieses Kind ist wirklich ziemlich begabt. Ich kann mit mehr als zehn mal so viel Jahren gerade mal deutsch und englisch.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Das kann man so allgemein nicht beantworten. Möglicherweise wenn es viel kann und viele Talente hat, aber auch manchmal dann, wenn die Schulnoten nicht so gut sind, weil jemand unterfordert ist. Sowas gibt es tatsächlich. Sowas stellt man normalerweise bei einem IQ-Test fest.

» flobeitrag » Beiträge: 109 » Talkpoints: -1,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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