Hochzeit! Warum eigentlich groß feiern?

vom 13.10.2008, 14:24 Uhr

Immer wieder höre ich von Paaren, die ja eigentlich heiraten wollen, es aber wegen den Hochzeitskosten nicht machen wollen. Denn eine Hochzeit MUSS ja unbedingt groß gefeiert werden. Und wenn sie sich kein großes Fest leisten können, dann bleiben sie lieber unverheiratet, obwohl sie eigentlich nichts gegen die Ehe haben. Sprüche wie "Hochzeit ist so teuer, dass die Steuerersparnis dann auch nicht mehr zu buche schlägt, also wird nicht geheiratet" höre ich sehr oft.

Meist sind es die Frauen, die eigentlich heiraten wollen, aber wenn sie eben kein großes Fest haben, dass sie lieber so in der Beziehung leben wollen.

Warum muss man eine Hochzeit unbedingt groß feiern? Eigentlich ist die Hochzeit ja das Versprechen zwischen 2 Liebenden, dass sie ein Leben lang zusammenbleiben wollen. Klar, kann man sich das auch so versprechen, aber wenn man es mit Unterschrift am Standesamt verspricht, ist das doch noch ein viel größerer Schritt, der meines Erachtens auch viel Vertrauen zu dem Partner beweist. Warum feiert man ein Fest, dass eigentlich nur die 2 Liebenden was angeht mit manchmal 100 und mehr Gästen?

Ich habe meine Hochzeit sehr klein gefeiert und es war trotzdem ein unvergessener Tag für mich und meinen Mann. Wir haben nur mit Trauzeugen , den Kindern und meiner Mutter gefeiert. Denn ich habe nicht eingesehen, viel Geld auszugeben für andere Leute. Das Geld haben wir dann lieber für unsere Wohnungseinrichtung gebraucht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kann dir da nur zustimmen, eine Hochzeit muss doch nicht zwingend groß gefeiert werden. Ich finde es schon schlimm, wenn man sich verpflichtet fühlt, auch noch die entfernteste Verwandschaft einzuladen, nur damit sich ein anderer dann nicht auf den Schlips getreten fühlt, weil er nicht eingeladen ist. Das sehe ich nicht als das Hochzeitsfest an, das ich mir wünschen würde. Ich kenne einige Paare, die nur im kleinen Kreis geheiratet haben, bei zwei Hochzeiten bei denen ich war wurde allerdings riesengroß mit allem PiPaPo gefeiert. Dabei ging es dann auch viel förmlicher zu als auf den kleinen Hochzeiten.

Mein Geschmack ist auch die kleine Feier, wobei es bei uns sowieso ganz anders ablief. Meine Bedingung für die Hochzeit war, nicht in Deutschland zu heiraten. Dabei spielte aber eine Rolle, dass meine Mutter verstorben war und ich noch weit davon entfernt war, über ihren Tod weg zu sein. Ich hätte es schlichtweg nicht verkraftet, diverse Verwandschaft bei meiner Hochzeit dabeizuhaben, aber ohne meine Mutter feiern zu müssen.

Mein Mann und ich haben in den USA geheiratet, ganz unkonventionell und easy. Unser Sohn, der damals 5 Jahre alt war, war der "Ringbringer" und hat uns bei der Zeremonie die Ringe gereicht. Die Hochzeit war wunderschön und romantisch, eine kleine Weddingchapel und nach der Trauung eine Rundfahrt in einer offenen Kutsche. Bei vormittags schon über 30 Grad sind wir nach der Rundfahrt raus aus unseren Klamotten und rein in den Swimmingpool im Hotel.

Abends dann schön Essen gegangen, für uns war das wirklich perfekt. Allerdings haben wir, als wir wieder in Deutschland zurück waren, schon eine Feier gemacht, aber auch nur mit den engsten Freunden und Verwandten, ganz zwanglos. Ich würde es jederzeit wieder so machen.

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wir haben unsere standesamtliche Hochzeit auch nur im kleineren Rahmen gefeiert. Dabei waren nur die Trauzeugen, die Eltern meines Mannes, seine Oma, eine Schwester von ihm, seine Patentante, unsere Tochter und unser Sohn. Insgesamt waren wir neun Erwachsene und zwei Kinder.

Wir waren auf dem Standesamt, danach sind wir essen gegangen und haben dann alle zusammen in unserer Wohnung Kaffee getrunken. Gegen 17 Uhr hat sich die Familie dann verabschiedet, unsere Kinder mitgenommen und wir haben mit den Trauzeugen noch etwas getrunken. Die Nacht gehörte dann uns.

Ich wollte keine große Feier, nicht weil wir es finanziell nicht auf die Reihe bekommen hätten, sondern weil ich den Tag genießen wollte. Allein die Vorbereitungen wären Stress pur gewesen, dies wollte ich mir einfach ersparen. So wie wir gefeiert haben konnte ich den Tag voll und ganz genießen. Und auch mir ist unsere Hochzeit als ein unvergessliches, wunderschönes Erlebnis in Erinnerung geblieben.

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» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das frage ich mich auch sehr oft. Ich kenne sogar welche, die extra einen Kredit dafür aufnehmen wollen. Mein Cousin möchte eigentlich schon seit längerer Zeit seine Freundin heiraten, aber da beide unbedingt in einem Schloss heiraten wollen, sind sie seit 2 Jahren erstmal nur verlobt und sparen eisern für die pompöse Hochzeit. Sie wollen sogar fast alle Leute, mit denen sie nur im entferntesten etwas zu tun haben, einladen was ich persönlich nicht verstehe. Damit bloß viele Leute sehen können, dass man Geld hat (was man nicht wirklich hat) oder die Braut in ihrem tollen Kleid sehen können? Damit man etwa möglichst viele Geschenke bekommt?

Bei mir steht sowas so bald zwar nicht zur Debatte, aber ich würde sehr wahrscheinlich nur in engerem Kreis heiraten wollen und das Geld lieber für tolle Flitterwochen oder ähnliches ausgeben, wo wir selbst auch etwas davon haben und nicht um mit dem hart erarbeiteten Geld irgendwelche Leute, mit denen zum Teil noch nicht einmal richtiger Kontakt besteht, für einen Tag durchzufüttern.

Eine meiner besten Freundinnen hat letztes Jahr in einem schicken Hotel in kleinerem Kreis mit ca. 50 Leuten gefeiert und das fand ich trotzdem richtig schön.

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» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Mann und ich haben die Standesamtliche Trauung auch nur ganz klein gefeiert und zwar nur mit den nächsten Verwandten und zwar meine und seine Eltern und die jeweilig lebenden Großeltern, Trauzeugen und das war es dann auch schon. Wir waren insgesamt nur 13 Leute und es hat trotzdem Spaß gemacht.

Da wir noch Kirchlich heiraten wollen irgendwann kann man das ja auch im kleinen Familienkreis machen, denn mein Mann hat alleine schon fünf Geschwister und deren Familien wäre das zu viel und zu teuer gewesen. Wenn man sowieso nur Standesamtlich heiraten möchte finde ich brauch man auch nicht einen so großen Aufwand betreiben wie zu einer Kirchlichen Hochzeit. Ich kann die Leute sehr gut verstehen die sagen sie wollen nur im engsten Familienkreis feiern, weil da Geld zu knapp ist und sie nicht länger warten wollen nur weil man dann länger sparen müsste.

Man kann ja auch danach am nächsten Tag mit den engen Freunden Kaffee und Kuchen machen damit sie sich nicht ganz so ausgestoßen fühlen. So haben wir das nämlich auch mit den Geschwistern und Freunden von uns gemacht.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich verstehe das auch nicht, wieso man das unbedingt groß feiern muss. Schließlich macht man das für sich selbst und weil man sich liebt (was nicht heißt, das unverheiratete Paare sich nicht leiben können) und nicht für andere.

Vermutlich liegt es daran, dass wenn man allein feiert sich viele übergangen fühlen, wenn man nur ein paar sehr enge Verwandte ein lädt, dann natürlich auch und dann heißt es wieder, das man die und die mehr mag. Solche Kindereien eben. Natürlich soll das einer der schönsten Tage sein, aber heißt das wirklich, dass man dazu 100 Leute braucht? Ein schönes Kleid kann man trotzdem tragen und das beste hat man dann ja eh an seiner Seite.

Ich brauch kein Schloss, keine Kutsche, keinen Tanzsaal. Und ich mach das ganz sicher nicht, weil andere es erwarten. Schöner ist es, wenn die Eltern und Geschwister (mit Familie) auf der Hochzeit ist un gegebenenfalls das eigene Kind und die Großeltern, wenn die noch jung genug sind. Das reicht eigentlich auch.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Für meinen Mann und mich war schon immer klar, das wir mal eine große Hochzeitsfeier haben wollen. Auf Grund fehlender Geschwister haben wir dann noch Cousins und Cousinen mit ihren Partnern und enge Freunde eingeladen. Es war eine tolle Feier und wir bereuen keinen einzigen Cent den wir dafür ausgegeben haben.

Wer allerdings auf kleine Feiern steht, der soll das auch mit seiner eigenen Hochzeit so halten. Ich würde nie andere Paare schief ansehen nur weil sie im kleinen Rahmen feiern.

Allerdings sehe ich die oben genannten Argumente eher als Ausreden, weil man zu feige ist dem Partner zu sagen, das man gar nicht wirklich heiraten will. Gerade wenn man weiß, das sich der andere eine richtig große Party wünscht, kann man damit das direkt NEIN ja umgehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Warum eine große Party sein muss? Warum eigentlich nicht? Ich kenne einige Menschen, die gern groß feiern wollten und dies auch getan haben. Der Grund war ganz einfach der, dass diese Personen einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis haben und mit einem großen Teil dieser Menschen, auch diesen schönen Tag begehen wollten. Diese Menschen umgeben sich aber nicht nur zu ihrer Hochzeit mit vielen anderen Menschen, die sind grundsätzlich so. Die haben viel Besuch und statten auch viele Besuche ab. Das ist einfach deren Natur.

Anders sehe ich das auch, wenn man sich eine große Hochzeit wünscht und angeblich wegen der Kosten diese nicht feiern kann. Solche Leute kenne ich auch und da konnte ich bisher noch nicht beobachten, dass eher die Frauen diejenigen sind, die dieses Argument bringen. Es sind gleichermaßen Frauen und Männer. Dass das eine Ausrede ist, merkt man spätestens dann, wenn man Vorschläge unterbreitet, wie die Kosten reduziert werden könnten und diese dann auch wieder verworfen werden. Da sag ich mir dann immer, wer etwas nicht will, der findet immer genügend Ausreden.

Sicher ist eine große Hochzeit kein Muss. Wer allerdings im großen Kreis heiraten möchte, der soll das tun. Und wenn das wirklich ein inniger Wunsch ist, dann lässt sich dieser auch irgendwie realisieren. Wer lieber im kleinen Kreis heiraten möchte, soll auch das tun. Und wer gar nicht heiraten möchte, der sollte nicht nach irgendwelchen Ausreden suchen und dazu stehen. Schlimm ist auch das nicht.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ein Hochzeit ist eben nicht nur ein Versprechen zwischen 2 Menschen und es ist bestimmt keine private Angelegenheit. Das wird doch schon daran deutlich, dass ich dafür zu einer staatlichen oder kirchlichen Einrichtung gehen muss, dass ich Zeugen brauche, dass ich eine Unterschrift leisten muss und das sich aus dieser Unterschrift auch Rechtsfolgen ergeben.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass man deshalb eine große Feier für die ganze Verwandschaft ausrichten muss. Ich finde das muss jeder für sich selber entscheiden und wenn jemand kein Geld oder keine Lust für eine große Feier hat dann sollte er sich dazu auch nicht zwingen nur "weil man das eben so macht".

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wir haben unsere standesamtliche Hochzeit auch im sehr kleinen Kreis gefeiert. Eigentlich wollten wir tatsächlich erst nur zu zweit mit unseren Trauzeugen feiern, aber es hat sich schnell herausgestellt, dass das nicht möglich gewesen wäre, ohne dass wir hinterher große Streitereien um die Warum-waren-wir-nicht-eingeladen-Frage gehabt hätten. Und das wollen wir dann auch nicht, dafür war uns dieser Tag zu wichtig.

So haben wir dann nur unseren engsten Familienkreis und unsere Trauzeugen, außerdem ein, zwei wichtige Freunde eingeladen, die uns sehr nahe stehen und schon sowas wie Familie sind. Und es war für uns genau richtig so.

Ich glaube, dass "klein feiern" nicht immer zwingend etwas mit der Anzahl der Gäste zu tun haben muss. Meinem Verständnis nach kann man auch klein heiraten, indem man die allgemein vorherrschenden Traditionen von Hochzeit auf dem Schloss, unheimlich teurer Brautkleidung, Mehr-Gänge-Menüs etc. einfach mal bricht. Dann entstehen auch keine so hohen Kosten, wie Du das in Deinem Bekanntenkreis schon erlebt hast.

Da wir nach unserer standesamtlichen Trauung zu uns nach Hause gefahren sind, wo wir selbst Tische gedeckt hatten (für kleines Geld) und es "nur" Kaffee und Kuchen gab, von dem einiges von unseren Gästen mitgebracht wurde, weil wir den Gedanken toll fanden, dass die Feier auf diese Weise von den Gästen interaktiv mitgestaltet werden kann, hatten wir wirklich keine hohen Kosten und waren trotzdem ein ansehnliches Grüppchen von Leuten. Und die Feier war toll!

Unsere kirchliche Hochzeit wollen wir gern tatsächlich etwas größer auslegen, aber grundsätzlich wollen wir sie so feiern, wie wir sie uns vorstellen. Ich denke, dass das einer der Knackpunkte rund um die Frage ist, weshalb einige Menschen mit so viel Pomp feiern: Sie stellen sich die Hochzeitsfeier einfach so vor.

Gewissermaßen steckt diese Vorstellung von "großer" Hochzeitsfeier mit Feier auf einem Schloss oder in einem gediegenen Restaurant, vielen Gästen etc. ja schon von Kindesbeinen an zumindest mal in vielen Frauenköpfen. Wenn Du heiratest, hast Du die eine Möglichkeit, diese Vorstellung mal zu verwirklichen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass einige Brautpaare sich damit wirklich einen Traum verwirklichen.

Über die Qualität der Feier und die Freude, die dabei geteilt wird, ist die Art der Feier meiner Meinung nach aber wirklich unerheblich. Immerhin wird das Ereignis gefeiert, nicht das Drumherum.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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