Fleisch - Warum aus dem Ausland?
Ich habe heute in der Kühltruhe Straussensteaks gesehen. Die , so stand auf der Verpackung, kamen aus Südafrika. Dann waren da auch noch Rindersteaks aus Argentinien und Fluggänse aus Polen.
Warum muss denn Fleisch aus dem Ausland kommen? Wir haben hier in Deutschland auch Straussenfarmen und Rinder und auch Wildkaninchen und Fluggänse. Ich frage mich, ob es nciht billiger ist, wenn man deutsche Tiere schlachtet und isst und warum man unbedingt Tiere bzw. Fleisch aus dem Ausland liefern lässt.
Lohnt sich das eher? Oder warum machen das die Erzeuger so?
Soweit ich informiert bin gibt es in Deutschland keine heimischen Strauße. Aus diesem Grund wird der Verbraucher einfach erwarten, dass diese aus einem anderen Land kommen.
Bei Rindfleisch ist es glaube ich eine Art Qualitätsmerkmal wenn diese aus Argentinien kommen. Dort soll dass Fleisch besonders Zart ohne Fett und nur wenige Sehnen enthalten. Es gibt auch die sogenannten Kobe-Rinder diese stammen aus Japan und werden auch nur dort gezüchtet, ja sogar richtig gepflegt. Dieses Fleisch ist tatsächlich deutlich anders als einfaches Rindfleisch.
Die Wildgänse aus Polen kann ich leider nicht wirklich anhand von Qualitätsunterschieden erklären. Hier würde ich mal wieder auf das Preisgefälle und die hohen Lohnkosten hier in Deutschland tippen. Aus diesem Grund wird es günstiger sein in Osteuropa zu produzieren und dann dem Verbraucher ein günstiges Endprodukt anzubieten.
Na ja, wenn es sich nicht lohnen würde, würde es wahrscheinlich nicht gemacht werden. Die Transportkosten sind ja nur ein kleiner Teil der Kosten die bei der Fleischproduktion anfallen. Wahrscheinlich sind die Personalkosten im Ausland billiger und vielleicht gibt es auch weniger Auflagen für die Betriebe, so dass sie schneller anfangen können zu produzieren. Oder vielleicht sind die Grundstückspreise niedriger.
Und dann ist da natürlich auch das Futter, es ist ja auf jeden Fall billiger die Tier dort zu halten wo das Futter wächst als das Futter immer zu den Tieren transportieren zu müssen. So hat man nur einmal Transportkosten - für das Fleisch.
Bei dem Rind aus Argentinien ist es so, dass diese Steaks eine besonders gute Qualität haben und Argentinien ist BSE frei, da die Tiere wohl das ganze Jahr über auf der Weide gehalten werden.
Ja, ok, heimische Sträuße in dem Sinne haben wir hier in Deutschland nicht. Aber die Sträuße aus Südafrika, die für den Verzehr gedacht sind kommen auch von Straußenfarmen und werden nicht wild erlegt. Deshalb finde ich es schon blöd, dass man die heimischen Straußenfarmen nicht "benutzt" um das Fleisch aus Deutschland zu bekommen. Die Wirtschaft muss doch HIER in Schwung kommen.
Vor allem war das Straußenfleisch aus der Kühltruhe aus Südafrika auch nicht grade billig. Da hätte ich auf einer Straußenfarm in Deutschland das Fleisch für den ungefähren gleichen Preis auch frisch bekommen. Es ist ja nicht so, dass das ausländische Fleisch dann auch unheimlich billig ist. Ein argentinisches Steak vom Rind kostet sogar sehr viel mehr als ein deutsches "Kuhsteak".
Ich kaufe, wenn ich auf der Packung schon lesen kann, dass es aus dem Ausland kommt kein Fleisch mehr, weil ich doch lieber die deutsche Wirtschaft ankurbeln will. Warum soll ich eine polnische Ente kaufen, wenn ich auch eine deutsche Ente für den gleichen Preis bekommen kann.
Hat das nicht ein Stück weit auch mit internationaler Arbeitsteilung zu tun? Viele Länder spezialisieren sich eben auf die Herstellung bestimmter Produkte oder der Förderung von bestimmten Rohstoffen und damit wird dann eben gehandelt. Wenn man dann nicht seinen ganzen Bedarf komplett selbst decken kann, muss man eben importieren.
Du hast einen Denkfehler. Natürlich kostet Strauß von der deutschen Farm frisch nicht mehr. Das ändert sich aber sofort, wenn man Zwischenhändler hat. Außerdem gibt es nicht genug Strauß von heimischen Farmen. Wenn man das bisschen Fleisch nun auch noch professionell verpackt und frostet, wird es nochmal teurer. In Südafrika sind die Produktionskosten viel niedriger und der Transport auf einem Containerschiff kostet pro Kilo nur ein paar Cent. Wäre das anders, wären Bananen unbezahlbar.
Argentinisches Rindfleisch lebt von seiner früheren Qualität. Die Freilandhaltung brachte eine tolle Maserung und mehr Aroma. Heute ist es eher Massentierhaltung. Trotzdem kosten Mast und Verarbeitung dort weniger als hierzulande und beim Transport sind wir wieder bei der Banane.
Polnische und ungarische Gänse sind billiger, weil sie vor der Schlachtung zwei bis dreimal gerupft werden. Zwar ist das lebend Rupfen in der Europäischen Union verboten, aber diese Länder nutzen eine Lücke im Gesetz. Das Raufen während der Mauser ist erlaubt. Also wird offiziell gerauft, obwohl in Herren mit 2000 Tieren niemals alle in der Mauser sind. Die ungarischen Gänse sind noch billiger, weil sie neben Federn noch Stopfleber produzieren. Das gilt auch für Bulgarien.
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