Warum nimmt man im Winter immer zu?

Natürlich ist ein Grund, dass es evolutionsbedingt ist, Menschen wie auch Tiere neigen dazu dann einfach schneller Fett anzusetzen,weil sie im Winter für gewöhnlich weniger Essen bekamen. Und weil das heute nicht mehr so ist, nehmen wir eben zu. Mal abgesehen davon merkt der Körper sehr wohl, dass es kälter ist und wird und da verstoffwechselt man mehr, man benötigt wieder mehr Energie,die gespeichert wird und wieder nehmen wir zu.

Desweiteren hat der WInter noch den Vorteil, dass man sich gut unter den dicken Klamotten verstecken kann, wir finden also tedenziell angefutterte Kilos nicht so schlimm, wie wenn Sommer gewesen wäre und wir uns im Bikini hätten zeigen müssen. Aus diesem Grund haben wir auch vorerst keinen Ansport, die Kilos wieder schnell los zu werden, die Panik kommt dann im Frühjahr erst.

Dann ist man natürlich auch sportlich unmotivierter, weil es schnell dunkel ist und kalt. Outdoorsportarten kommen hier also bei den wenigsten in Frage und Fitnessstudio ist vielen zu teuer und erscheint nur für die WIntermonate auch nicht sehr schlau.

So und der letzte Aspekt der mir einfällt: Es ist kalt und wir essen vorzugsweise lieber was warmes um uns zu erwärmen innerlich, und wir trinken auch lieber mal eine Tasse heißen Kakao (250 kcal durchschnittlich!). Wer trinkt schon im Sommer heißen Kakao? Da ist Mineralwasser angesagter.

Mein Winterbauch fängt auch gerade an zu wachsen. Das ist normal und grämt mich nicht allzu sehr (1,70m, 57 kg, m), bis zum Sommer bin ich es wieder los, war bisher jedenfalls immer so. Das liegt bei mir eindeutig daran, dass ich mich nicht mehr allzuviel draußen bewege, es macht überhaupt keinen Spaß bei solchem Mistwetter im Freien herumzulaufen und sich den Wind duch die letzten verbliebenen Haare wehen zu lassen. Zum anderen esse ich jetzt keinen Salat mehr zum Abendbrot weil die Tomaten und der Eisbergsalat einfach nicht mehr schmecken, dafür aber eine Schnitte mehr. Das läppert sich im Lauf der Wintermonate zusammen, aber wie gesagt, richtig schlimm ist es nicht.

Im Sommer isst man mehr leichte Speisen, mehr Salat, Obst und Gemüse. Das kommt im Winter zu kurz und der Salat bekommt meist ein fettigeres Dressing, die Speisen werden durch kalorienreichere Mahlzeiten ausgetauscht. Auch hat ein Eis je nach Sorte viel weniger Kalorien als Kekse und man kann auch nicht so viel Eis essen, weil das viel zu kalt im Mund ist. So nimmt man mehr zu sich als im Sommer.

Dazu kommt, dass man sich weniger bewegt als im Sommer. Im Winter sitzt man doch meistens zu Hause um macht keinen Sport, wohingegen man im Sommer doch viel öfter draußen ist, wofür es jetzt viel zu kalt geworden ist. Für viele ist das Wetter jetzt auch schon zu schlecht oder zu kalt um zum Beispiel laufen zu gehen, das heißt, es bliebe sowieso nur Sport, der drinnen stattfindet. Dafür muss man aber auch raus in die Kälte um dorthin zu gelangen, weswegen dieses Angebot meistens nicht genutzt wird. Auch das Fahrrad wird nun eher stehen gelassen und stattdessen auf ein motorbetriebenes Gefährt umgestiegen.

Wenn man das jetzt bilanziert, bekommt man heraus, dass man zum Einen mehr Kalorien zu sich nimmt und zum Anderen weniger verbraucht, das sorgt dann für eine Zunahme.

Im Winter nehme ich eigentlich nie zu, sondern eher ab und meistens dann auch so, dass man das deutlich sieht. In meiner Theorie liegt das einfach daran, dass es im Sommer mehr Dinge gibt, die ich richtig gerne esse. Ich liebe einfach Eiscreme und ich liebe Erdbeeren mit Sahne und Milchshakes und so weiter. Außerdem sitze ich dauernd am Abend mit Freunden in Strandbars und da trinkt man schon oft mal einen Fruchtcocktail oder nach Feierabend mal ein erfrischendes Radler - Das sind alles Dinge, die einfach bei mir im Winter gar nicht zur Debatte stehen. Mein Freund und ich machen im Sommer zwar auch Sport, aber wenn es besonders heiß ist, dass gehen wir eigentlich nur schwimmen und meistens liegt man dann doch eher im Gras herum und sonnt sich. Richtiger Ausdauersport ist bei derzeitigen Temperaturen kaum möglich.

Im Winter hingegen sagt man ja, dass der Körper generell mehr Energie benötigt. Begründet ist das damit, dass man beim Frieren auch Kalorien verbraucht und viel mehr Energie zu sich nehmen muss; aber das mache ich eigentlich nicht. Ich esse ganz normal, aber ich bin nicht so der Fan von Weihnachtsgebäck und deftigem Essen. Sowas wie Braten gibt es bei uns eher selten. Im Winter essen wir eigentlich immer noch sehr gerne gebratenen Reis mit frischem Gemüse und trinken am Abend mal ein Glas Rotwein; aber es gibt einfach so gut wie nie Situationen, in denen man durch die Stadt schlendert und sich mal hier und mal da ein Eis oder einen Milchshake gönnt. Außerdem sind wir da öfter in der Tennishalle und wenn es nicht so warm ist, macht Sport viel mehr Spaß. Im Winter bin ich immer deutlich schlanker als im Sommer, was mich selbst aber nicht besonders stört. Ich kann es mir ja erklären.

Ich nehme leider im Winter auch meist zu. Generell schwankt mein Gewicht sehr, also +/- 3 Kilo sind durchaus normal. Bei mir liegt es sicher an der Ernährung und Bewegung. Im Winter esse ich viel warm, damit mir auch schön warm ist. Oft kommen dann noch Kekse und Kakao hinzu, die sich auch auf der Waage bemerkbar machen. Sport ist auch eher eine Pflicht und nimmt sehr im Winter ab.

Im Sommer esse ich gerne kalt, viele Salate und kaltes Wasser. Der Weg in die Arbeit wird meist mit dem Rad gefahren und abends eine Runde joggen oder radfahren. Auch am Wochenende sind die Aktivitäten doch anders. Man macht Radtouren, geht schwimmen, trifft sich zum Wandern und so weiter. Im Winter sind wir oft zum Essen eingeladen, auf Firmenfeiern, lungern mit Süßigkeiten vor dem DVD Player. Dass sich da die Kilos schnell anlegen, ist logisch.

Eigentlich sollte man ja im Sommer zunehmen. Im Sommer hat man einen geringeren Kalorienverbrauch, da der Körper keine extra Energie benötigt zum Aufwärmen des Körpers. Auch die Tage sind länger, zumindest von den Sonnenstunden her und man könnte in dieser Zeit viel mehr Nahrung zu sich nehmen. Somit hängt dies nicht wirklich mit der Genetik zusammen sondern eher an dem Verhalten und unserer Freizeitgestaltung/Ernährung.

Die Weihnachtszeit mit all ihren süßen, schokoladigen und fettreichen Leckereien ist natürlich ein Figurkiller, wenn man da nicht bisschen aufpasst. Denn im Winter verschwinden überflüssige Pfunde ja ganz geschickt unter langen Pullis, entsprechend ist man auch weniger motiviert, aufzupassen als im Sommer, wo man im Top und kurzen Hosen eine gute Figur machen will.

Dann kommt dazu, dass man sich bei Kälte, Glätte, Schnee und Eis weniger bewegt als bei sommerlichen Temperaturen. Als Hundebesitzer geht man zwar auch im Winter länger spazieren, aber wer dann durchgefroren nach Hause kommt, wärmt sich gerne erst mal auf. Mit heißer Schokolade, Cappuccino oder anderen Kalorienfallen.

Nimmt man im Winter wirklich zu? Das muss nicht unbedingt so sein. Sicherlich trägt es dazu bei, das es nicht lange hell ist und man deswegen und auch wegen den wiedringen Wetterbedingungen nicht so viel Sport treibt, wie im Sommer. Dann kommt auch noch dazu, dass wir anders kochen, es gibt weniger Salate und mehr Gerichte mit Knödel oder Soße, ich denke da schon an die Weihnachtsfeiertage. Auch dicke Suppen wie Erbseneintopf oder Rouladen mit Soße stehen in den kalten Jahreszeiten eher auf dem Speiseplan. Durch die Nahrung, die wir zubereiten, welche mehr Kalorien enthält und den geringeren Anteil an Sport nehmen wir dann zu.

Dies ist sicherlich auch zu verhindern, wenn wir uns bewusster ernähren würden und auf andere Sportarten ausweichen würden. Wir können zwar nicht mehr so viel Rad fahren oder joggen, dafür können wir aber im Hallenbad schwimmen gehen oder wir machen eben längere Spaziergänge, auch wenn es dabei vielleicht dunkel ist. Bei den Soßenbindern können wir auf welche zurückgreifen, die weniger Kalorien haben und wir brauchen nicht so viel Süßes zu essen, besonders in den Monaten, wo es schon die Weihnachtsknabbereien gibt, sollte man überdenken, was man am Tag so in sich reinstopft. Wer dies beachtet, der muss auch nicht im Winter zunehmen. Das fällt zwar schwer, ist aber durchaus machbar.

Im vergangenen Winter habe ich auch knappe drei Kilo zugenommen und ich kenne die Gründe dafür nur zu gut. Zum Einen habe ich bei Hitze, also im Sommer, in der Regel kaum Hunger, ich schaffe dann auch mein Essen meistens nicht komplett, weil es mir schlichtweg zu heiß ist. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob ich kalte oder warme Speisen zu mir nehme, das einzige, was immer geht, ist Eis, am liebsten Wassereis, weil das so erfrischt.

Im Winter tendiere ich zum genauen Gegenteil: Ich kann mehr essen, Schokolade schmilzt auch nicht, sondern ist immer wohltemperiert und lässt sich daher hervorragend essen. Außerdem fehlen wegen der mangelnden Sonneneinstrahlung die Serotoninausschüttungen und ich führe mir die Glückshormone wohl über Schokolade zu. Übertreiben tue ich es im Winter zwar nun auch nicht mit der Schokolade, aber ich tendiere wesentlich schneller dazu als im Sommer, einfach mal etwas davon zu essen.

Was im Winter natürlich auch zum Tragen kommt, ist die mangelnde Bewegung. Ich mache kein Sportart und bekomme deshalb im Sommer wesentlich mehr Bewegung als im Winter, wo ich mich lieber mit einer warmen Decke aufs Sofa zurückziehe. Im Sommer schaue ich kaum fern, im Winter dafür umso mehr. Und zu einem guten Fernsehabend gehört natürlich auch etwas Essbares.

In der Hauptsache kann ich also wohl stehenlassen, dass ich in den Wintermonaten mehr esse und auch mehr Süßes esse, das ich weniger abtrainiere als das im Sommer der Fall ist. Aber solange sich das alles nur in knappen drei Kilogramm ausdrückt, soll es mir egal sein.