Generation Taschenrechner - Jugend überlastet mit allem?
In der Schule wird weiterhin darauf abgezielt, dass die Kinder lernen, im Kopf Rechnungen zu lösen. Erst in der Hauptschule / Unterstufe sind bei uns Taschenrechner erlaubt und das auch nicht immer, auch nicht bei allen Arbeiten. Ich für meinen Teil hab immer versucht, soviel wie möglich im Kopf zu rechnen, da man sich vorallem einiges an Zeit erspart, allerdings ab einem gewissen Zeitpunkt in der schulischen Laufbahn ist man gezwungen, immer den Taschenrechner zu verwenden. Da gewöhnt man sich daran, immer jeden Rechengang einzutippen und mit der Zeit finden in dieser Reihe auch einfache Rechenschritte Platz. Diese Entwicklung bemerkt man auch selber, will es aus Faulheit einerseits nicht unterbinden und andererseits denkt man sich nebenbei, wenn schon, dann alles, kommt auch nicht mehr darauf an, ob ich eine Rechnung mehr oder weniger eintippe.
Da meine Schwester Mathematik Lehramt und normal Mathematik studiert hat, kenn ich da für das Kopfrechnen einige Tipps, womit das Rechnen auch von einigermaßen schweren Rechnungen zum Kinderspiel wird. Im Alltag rechne ich eigentlich so alles im Kopf, hol da nicht mein Handy raus und muss mal paar Sekunden lang herumtippen.
Allerdings verstehe ich den Zusammenhang zwischen Kreativität und Kopfrechnen nicht. Ist man unkreativ, wenn man nicht im Kopf rechnet oder was meintest du mit deiner Aussage?
Es gab mal schulintern eine Studie, dass Schülerinnen lieber kopfrechnen, aber die Burschen richtiger und schneller zum Ergebnis kommen, wenn sie gefragt sind. Die Statistik wurde irgendwie Jahrgangsintern geführt, sodass alle Schüler und Schülerinnen derselben Schulstufe gleichzeitig geprüft worden sind und die Ergebnisse analysiert. Als Taschenrechner diente damals so ein kleiner Minirechner, der an den Computer angeschlosse war um festzustellen, wieviele und welche Rechengänge eingetippt worden sind, davor natürlich noch die Informationsmaske nach dem Geschlecht und Jahrgang. Die Statistiken waren ziemlich amüsant, weil sich dann die Damen in der Klasse aufgeregt haben, weil sie anscheinend als "quasi dumm" abgestempelt worden sind, woraufhin auch einige Eltern bei der Direktorin um Gesprächstermine gebeten haben.
Ich gehe selber noch zur Schule und muss dir recht geben. Ich gehe derzeit in die 12. Klasse und hier ist der Taschenrechner Pflicht. Klar man kann irgendwann wenn sehr schwere Gleichungen gefragt sind, diese nicht mehr im Kopf rechnen und ab der 11. Klasse arbeitet man ja auch eigentlich nur noch mit Graphen usw. Aber du hast recht, gefördert wird das Kopfrechnen nicht mehr.
Ich habe bis zur 8. Klasse alles mit dem Kopf ausrechnen müssen. Danach waren wir auf den Taschenrechner angewiesen. Es werden auch nicht mehr irgendwelche Übungsaufgaben gemacht, in denen man das Kopfrechnen mal wieder fördert. Es sei nicht mehr wichtig 1+1 im Kopf ausrechen zu können.
Ich selber merke es schon, dass das Kopfrechnen nicht mehr so gut geht wie früher einmal, aber da ich Nachhilfe in Mathematik gebe, bin ich dazu verpflichtet auch mein Köpfchen fit zu halten. Ich finde es wichtig, dass man simple Aufgaben noch im Kopf und auch schriftlich noch ausrechnen kann.
In der Grundschule und auch die ersten Jahre auf dem Gymnasium, durften wir keine Taschenrechner verwenden. Erst ab der 8. oder 9. Klasse war uns das erlaubt und natürlich ist es schon eine große Hilfe, wenn man nicht alles im Kopf rechnen muss.
Ich finde es aber auch schade, dass viele Leute heutzutage kaum noch im Kopf rechnen können. Zumindest das kleine Einmaleins sollte man eigentlich auch ohne Taschenrechner hinbekommen können. Vielleicht wäre es gut, wenn das in der Schule ab und zu wiederholt oder mal eine taschenrechnerfreie Woche eingeführt werden würde. Aber da die Lehrer ja auch sehen müssen, dass sie ihren Stoff durchbekommen, bleibt für so etwas wohl kaum Zeit über.
Und du glaubst jetzt, nur weil du vielleicht in der Schule das Kopfrechnen besser gelernt hast und lernen musstest, weil ihr keine Taschenrechner hattet, bist du kreativer?! Ich finde das nicht nur ziemlich arrogant, sondern ich halte die Denkweise auch für absolut beschränkt und engstirnig. Ich weiss ja nicht was das für Jugendliche sind mit denen du so Kontakt hast, aber ich kenne jede Menge junger Leute, die sehr intelligent und kreativ sind und die unheimlich viel Lust darauf haben, die Welt zu entdecken.
Vielleicht wärst du mal an der Reihe DEINEN Horizont etwas zu erweitern und über den Tellerrand hinaus zu schauen. Die 'Jugend' besteht nämlich nicht aus den 5 Hanseln, mit denen du geschäftlich Kontakt hast.
Wir haben zwar soweit ich mich erinnern kann schon relativ früh einen Taschenrechner kaufen sollen, nach zwei Schulstunden in denen wir "gelernt" haben, den Taschenrechner zu "bedienen", bzw. in denen wir in anderen Worten einfach nur Zeit verschwendet haben, musste das Ding erst einmal jahrelang weg.
Aber ehrlich gesagt, wer rechnet beispielsweise zwei Brüche, in denen an 3 Stellen dreistellige Zahlen und dann noch eine zweistellige Zahl vorkommt noch im Kopf aus? Bis man die erst einmal auf den selben Nenner gebracht hat ist man sehr wahrscheinlich mal mindestens im fünfstelligen Bereich und dann noch die Zähler anzupassen... Nein danke.
Ich persönlich (noch Schüler) beherrsche das kleine Einmaleins noch ziemlich gut, muss ich zwei Zahlen über 10 multiplizieren dauert es zwar etwas länger, da ich erst die eine Stelle der einen Zahl mit der anderen Zahl multipliziere und dann die andere, aber wenn insgesamt nicht mehr als 3 Stellen vorhanden sind, kann ich das Ergebnis praktisch aus dem Kopf heraus, ohne großartig rechnen zu müssen. Und das obwohl ich (je nachdem wie schwer die Aufgabe ist/Wie leicht ich gerade an einen Taschenrechner komme) eigentlich immer zum Taschenrechner greife.
Hallo.
Ich bin selber noch Schüler und muss zugeben, dass ich mit dem Kopfrechnen große Probleme habe. Bei uns ist der Taschenrechner seit der 7. Klasse erlaubt und er wird gerne genutzt. Man ist einfach zu faul zum dnken und tippt die Zahlen schnell in den Taschenrechner. Ich habe ja selber bei mir gemerkt, wie die Kopfrechenleistung bei mir abgenommen hat. Ich bin echt schlecht geworden, versuche mich aber zu verbessern. Ich veruche jetzt meist ersteinmal zu überlegen bevor ich den Taschenrechner benutze.
Aber ich weiß nicht, was Kopfrechnen mit Kreativität zu t un haben soll. Für mich hat das rein gar nicht miteinander zu tun. Kreativ sein ist für mich etwas völlig anderes, aber okay.
Wir haben in der Schule auch ab der neunten oder zehnten Klasse mit dem Taschenrechner gearbeitet. Allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass das hauptsächlich in Physik der Fall war und nicht im Mathematikunterricht, also dort, wo Mathematik eben "nur" Hilfswissenschaft sein und deshalb dafür so wenig Zeit wie möglich verwendet werden soll.
Ich muss aber auch sagen, dass wir einen Mathelehrer hatten, der von Mathematik sehr begeistert war und sehr, sehr vieles selbst im Kopf berechnet hat. Er hat uns immer dazu angehalten, Kopfrechnen zu üben. Ich erinnere mich, dass er eine eigene Internetseite zum Thema Mathematik und Informatik hatte. Unter anderem gab es dort ein Kopfrechenübungsprogramm, bei dem aus auch eine Bestenliste gab. Wir haben teilweise ganze Mathestunden vor dem Computer gesessen und unsere Ergebnisse verbessert - man musste richtig, richtig schnell sein. Ich war auch so jemand, der Mathe wirklich gerne mochte, und habe das dann aus Spaß auch zu Hause mit diesem Programm trainiert. Dieser Lehrer hat auch immer die Leute loben erwähnt, die auf seiner Internetseite in den Bestenlisten waren.
Trotzdem fällt mir aber auch immer wieder auf, dass unglaublich viele Leute wenig Ahnung von Mathematik haben. Ich kann allerdings gar nicht unbedingt bestätigen, dass das nur die "Generation Taschenrechner" ist, es gibt auch wirklich viele ältere Leute, die sehr schlecht rechnen können. Ich glaube, viele Leute, denen Mathematik schwerfällt, verwerfen sie dann schnell als uninteressant und unwichtig.
Hallo,
Ja, es scheint wohl so zu sein, die Jugend verlernt das Kopfrechnen. Das liegt aber nicht an den Jugendlichen selbst finde ich, sondern an den Lehrern, Schulen und am ganzen Bildungssystem.
Ich war lange Jahre am Gymnasium und da bekamen wir berits in der 5. Klasse den Taschenrechner und man brachte uns bei, damit umzugehen. Wie man Kopfrechenaufgaben löst bzw. wie man diese meinetwegen auch anders manuell berechnet, darauf wurde kaum noch wert gelegt. Erst wenig und mit zunehmender Klassenstufe eigentlich gar nicht mehr. Wir mussten dann auch einen Rechner für 140 Euro kaufen - wenn das mal keine Verschwendung ist.
Ich kam mit dem Teil nie klar und verstand auch nicht, wie ich die Aufgaben ( hauptsächlich Funktionen und bestimmte Gleichungen) damit lösen sollte. Das war mir außer allen Spaß. Ich war immer fit in Sachen Prozentrechnung, Dreisatz, Punkt- und Strichrechnung, Brüche, eben was man im täglichen Leben so braucht. Aber solche Sachen kommen ab der 8. oder 9. Klasse schon so gut wie nicht mehr vor. Es werden nur noch Dinge behandelt, die am Taschenrechner möglich sind...oder eben sein sollten.
Jedenfalls musste ich dann nach der 9. Klasse auf die Mittelschule wechseln, weil ich unter anderem in Sachen Funktionen und Grafiktaschenrechner einfach nicht mehr durchblickte. An der Mittelschule legte man plötzlich wieder viel mehr wert auf Kopfrechnung und meine Noten wurden um 3 Grad besser.
Lange Zeit habe ich meine Mitschüler am Gymnasium für ihre "Intelligenz" beneidet, bis ich bei meinen Freunden von dort merkte, dass sie zwar wissen, wie sie etwas in ihren Taschenrechner eintippen müssen, aber im Kopfrechnen sind sie allesamt Nieten. Und da finde ich es eigentlich nur reichlich unfair, dass ICH die Schule wechseln musste.
Mandragora: Der schnellste Kopfrechner bringt nicht viel, wenn es eine Maschine gibt, die es schneller machen kann. In diesem Fall sind eher die Leute gefragt, die der Maschine beibringen können, noch mehr zu machen bzw. Leute, die machen können, was die Maschine nicht kann.
In dem Fall zieht der Kopfrechner klar den kürzeren, solange er nicht über seine Grenzen hinausdenken kann. Deine Kollegen am Gymnasium hingegen sind im Vorteil, für die "niedrigen" Aufgaben gibt es immerhin den Taschenrechner, wodurch ihre Defizite ausgeglichen werden, für die komplizierteren können sie ihren Kopf benutzen.
"Gaben" sind ja ganz toll, aber man kann nicht jede davon auf das gleiche Niveau stellen, da sie eben nicht gleich nützlich/einzigartig sind. Ich denke du solltest selbst erkennen, dass ein schneller Kopfrechner durch einen Taschenrechner ersetzbar ist, jemand, der in Mathematik durchblickt und selbst auf komplizierte Lösungen kommt, hingegen wesentlich nützlicher sein kann. Alltagstauglichkeit mal außen vor, die zählt heutzutage ohnehin kaum noch, viel wichtiger ist, was man bescheinigt hat.
Man muss das so und so sehen. Natürlich werden auch gerade einfachste Aufgaben mit dem Taschenrechner Gelöst. Allerdings sind Taschenrechner an den Schulen erlaubt, weil man oft nicht mehr nachkommen würde mit dem Rechnen.
Es stimmt aber auf jeden Fall: Fast niemand der Schüler strengt noch seine grauen mit Kopfrechnen an, wenn es einen Taschenrechner gibt. Allerdings wird der Taschenrechner heutzutage an den Schule einfach benötigt. Man konzentriert sich eher auf Logikfragen und den richtigen Rechenweg. Ich weiß das, weil ich selber noch in die Schule gehe.
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