Ärztliches Gutachten nur nach Erzählungen?

vom 10.10.2008, 19:42 Uhr

Ich musste am 8.10.2008 auf Anordnung vom Amtsgericht wegen eines Unfalles vor 2Jahren zum Gutachter in die Berliner Charite. Habe mich schon auf die schlimmsten Untersuchungen eingestellt, so das ich ihn bevor ich mich auf den Stuhl gesetzt habe den Arzt daraufhin wies das es mir nicht gut ging. Er meinte ich solle mich erstmal setzen, was ich dann auch tat.

Habe ihn dann ein bisschen erzählt von dem Unfall, er klopfte einmal mit einem "Hammer" auf mein Rücken und wollte sehen wie weit ich mit meinen Händen runter komme und meinte dann das wars. War ein bisschen verwundert, denn der Arzt soll beurteilen wieviel Schmerzensgeld mir zusteht aufgrund meiner Verletzungen. Nur kann er das doch nicht aufgrund von Erzählungen abhängig machen geschweige denn von einmal auf den Rücken klopfen. Habe mir ehrlich gesagt mehr von so einem Gutachten vorgestellt!

Hat jemand schon so was hinter sich und wie war das?

» Sissi1 » Beiträge: 518 » Talkpoints: 9,65 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Na, nicht jeder Arzt ist der selbe und auch nicht jeder Amtsarzt macht seinen Job immer gut. Ich kenne einige Leute, die mal zum Amtsarzt zitiert wurden, weil sie eine bestimmte Prüfung krank waren und der sollte dann bescheinigen, dass sie wirklich krank waren. 2 davon hatten wirklich gar nichts, die waren kerngesund und wollten nicht mitschreiben, weil sie nichts lernten und einer hatte eine leichte Erkältung, hätte damit aber locker mitschreiben können.

Alle 3 haben am Ende die Krankschreibung erhalten, der Arzt beschäftigte sich offenbar noch nicht einmal 5 Minuten mit denen und füllte dann den Wisch aus. Ich nehme mal einfach an, dass auch dein Arzt dann zu diesen Leute gehört, die irgendwie recht schlampig arbeiten und vielleicht auch keine besondere Lust haben, sich damit zu beschäftigen, was dem Patienten fehlt. Ich hoffe natürlich, dass es dennoch zu deinem Recht ausgeht und du das Schmerzensgeld bekommst, was die letztendlich zusteht. Vielleicht hat der Arzt dich einfach auch für glaubwürdig gehalten und deshalb deinen reinen Erzählungen und Schilderungen Glauben geschenkt.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei mir hat der Arzt auch nicht untersucht, sondern nur die Hand zur Begrüßung geschüttelt. Hatte einen schweren Autounfall mit 3 "Kontakten" und einem kleinen Päckchen als Auto am Schluss, leider auch mit Fahrerflucht.. Nach dem 2 Knall war ich bewusstlos und erst als mich der Fahrer eines der mitbetroffenen Wagen antippte kam ich wieder zu mir und kletterte aus dem Fenster, die Scheiben waren ja alle nicht mehr da. Hatte tierische Bauchschmerzen, klar 2 mal das Lenkrad im Bauch, Airbag hat ja nur 1 mal gepufft. Mit dem Sanka gings dann im Affentempo ins nächste Krankenhaus.

Nach 1 Woche wurde ich entlassen und musste zum Gutachtenarzt, da mein Unfall ein Wegeunfall war. Er sollte feststellen, wie lange ich noch krank geschrieben werde. Er ließ sich den Unfallhergang schildern und das wars. Am nächsten Arbeitstag saß ich wieder hinterm Bildschrim und konnte mich gar nicht konzentrieren. Habe hinterher erfahren, dass man nicht so schnell wieder Computerarbeit aufnehmen soll. zum Glück musste ich nur 2 oder 3 Tage arbeiten, denn dann begann mein Weihnachtsurlaub.Danach ging es dann halbwegs. Aber so richtig konzentrieren konnte ich mir erst wieder nach einem halben Jahr.

War auch enttäuscht, denn mein Hausarzt meinte, dass jetzt Rehamaßnahmen eingeleitet werden, damit mein Rücken wieder fit wird. Aber nach der Untersuchung durch den Gutachtenarzt bekam ich nur ein Heftchen in die Hand gedrückt, mit Übungen, die ich machen sollte. Das war im Jahr 1999. Es hat sich anscheinend nichts geändert,

» amilana » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,81 »



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