Tierschutzwidriges und ungesundes für Tiere im Handel
Dieser Thread hat mich drauf gebracht, dass es sehr viel ungesundes und auch tierschutzwidriges im Handel gibt. Knabberstangen backen - so geht es
Hier möchte ich gerne mal einen Sammelthread erstellen, was euch so alles einfällt, was eigentlich nicht mehr verkauft werden sollte, damit es unseren Heimtieren gut geht. Ich fange mal an und ihr könnt ja ergänzen, was euch so einfällt
- zuckerhaltige Knabberstangen
- Körnerfutter und Getreide für Meerschweinchen und Kaninchen
- viel zu kleine Käfige
- viel zu kleine Laufräder für Nager und Kleintiere
- Plastikkäfigzubehör für Nager
Zum tierschutzfeindlichen Zubehör gehören meiner Meinung nach zum Beispiel auch sogenannte Laichkästen für Aquarienfische. Darin wird der weibliche und trächtige Fisch auf sehr kleiner Fläche von der Gruppe isoliert wobei die kleinen Fischbabies dann bei der Geburt durch ein Gitter fallen um nicht von der Mutter gefressen zu werden.
Klar, es gibt viele Zierfische, vorallem Zahnkarpen wie Guppies oder Platies, die ihren Nachwuchs gerne nach der Geburt verspeisen. Diese Laichkästen sind nicht nur aufgrund ihres geringen Volumens problematisch. Beschriebene Fische sind Scharmfische. So konnte ich schon oft nach dem Isolieren eines Fischweibchens sehen, wie der Fisch total aufgeregt wurde. Nicht selten verenden die Fischmütter dann auch in solch einem Laichkasten.
Dabei gäbe es ja wirklich natürlichere Alternativen. Aber ich finde, dass eben auch in der Schulung und Ausbildung des Zoofachpersonals die Wurzel allen Übels liegt. So könnte einen der Verkäufer auch darauf hinweisen, dass man einfach den jungen Fischen viel Versteckmöglichkeiten in Mooskugeln, kleinen Steinzwischenräumen etc. bieten sollte. Auf diese Art hab ich jetzt schon viele kleine Guppies durchgebracht ohne dass sie gefressen wurden.
Was ich auch ganz schlimm finde sind diese Hamsterräder in denen sich die Hamster mit den Pfoten verhädern können und sich so oft die Beinchen brechen.
Ach, der liebe Tierhandel. Nicht alles ist im strengsten Sinne des Wortes ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, aber gesundheitsschädigend in jedem Fall. Und natürlich stehen auch auf meiner Liste diese bunten Hamster-"Spielplätze" ganz oben; ein absolutes Unding, ebenso wie die viel zu kleinen Kaninchenkäfige. Wobei so ziemlich jede Tierart größere Käfige benötigt, als sie im Handel angeboten werden; nur möchte der Handel ja verkaufen, und so erzählt man den Leuten, dass sie mit wenig Geld die Ausstattung kaufen können, statt ihnen einen Vortrag über die wirklichen Bedürfnisse des Tieres zu halten. Seriös sind in meinen Augen nur die Händler des ZZF, denn deren Mitglied verpflichten sich, keine Lebendtiere zu verkaufen.
Erschreckend finde ich immer wieder die Inhaltsstoffe der Leckerlis für alle Tierarten; es leuchtet mir bis heute nicht ein, warum ein angeblicher Leckerbissen in Knochenform, gedacht für Hunde, zu 90% aus Getreide bestehen kann. In meinem eigenen Erfahrungsbereich denke ich schnell an Vitakraft Frettchenfutter, das mit dem süßen Foto auf der Verpackung. Nur ist die Verpackung fast nährhafter als die Inhaltsstoffe, immerhin handelt es sich bei Frettchen um Raubtiere und keine Nager. Als sehr enttäuschend empfand ich aber auch das Urteil "sehr gut" der Stiftung Warentest, die "Schnucki" zum Testsieger erklärte; nur schade, dass die hohe Konzentration an minderwertigen pflanzlichen Inhaltsstoffen zu Struvitkristallen, Magen-Darm-Problemen und später sogar Krebs führen kann.
Tierkauf ist für viele leider noch immer eine Art "Hobby". Man überlegt sich lange, welche Farbe es sein soll, aber wirklich mit den Ansprüchen der Tierart beschäftigen sich die wenigsten. Und so gibt es unzählige Frettchen in Einzelhaltung und in zu kleinen Käfigen; Jack Russel-Terrier bei alten Frauen in der Großstadt, Hamster in Rädern und Chinchilla ohne Sand und auf Plastikbrettern. Desto billiger das Tier, desto weniger hat sich der Halter vorher damit beschäftigt, habe ich so manchmal da Gefühl.
Das Tierheim Süderstraße in Hamburg klagt regelmäßig, dass ihr Kaninchenbereich eigentlich viel zu schön ist. Es werden nämlich regelmäßig Kaninchen bei ihnen ausgesetzte, weil sie es da ja "viel besser" haben. Das stimmt schon, nur vermittelt werden müssen diese auch. Wären die Ställe klein und unansehnlich, wäre die Anzahl der ausgesetzten Tiere weitaus geringer.
Es gibt viel, was verkauft wir und nicht gut für Tiere ist. Fakt ist, dass man da aber nichts dagegen tun kann. Da hilft nur Aufklärung, aber leider sind auch hier viel zu viele Menschen aufklärungsresistend.
Körnerfutter benutze ich für meine aber auch, was den Hintergrund hat, das ich Außenhaltung habe und das die Schweine und Hasen doch recht viel verstoffwechseln. Die Gefahr das sie verfetten ist hier nicht gegeben. Ich füttere auch Haferflocken aus genau diesem Grund. Aber das handhabt jeder anders. Wenn ich sehe, wenn Meerschweinchen in einem kleinen Käfig ohne Aslauf sowas noch und nöcher fressen heiße ich das aber auch nicht gut.
Und was ich auch ganz übel finde sind die zuckerhaltigen Sachen, seien es Knabberstangen oder irgendwelche süßen Leckerlies für den Hund. Da predigt man, dass Kinder sowas nicht so viel essen sollen und dann gibt man den Tieren sowas. Als ob diese vor Karies geschützt wären nur weil es Tiere sind. Welches Tier ist in der Natur, ausgenommen es gibt nichts anderes, schon so viel Zucker wie manche "Tierliebhaber" es ihrem Tier geben? Und dann wollen sie die TA-Kosten nicht zahlen, wenn das Tier was mit den Zähnen hat. Ist doch unmöglich.
Ich frage mich ehrlich gesagt nur, warum sowas überhaupt erst verkauft wird. Ich meine würde es keine zu kleinen Käfige geben, würde vieles Leid auch erspart bleiben, weil man auf größere Käfige zurückgreifen müsste oder ganz auf Tierhaltung verzichten müsste. Aber wer weiß in welchen engen Holzkisten man die Tiere dann halten würde. Da ist der Mensch leider erfinderisch.
Ich kann generell das Kaninchenfutter nicht leiden. Man liest ja eigentlich überall, dass Kaninchen kein Trockenfutter (das aus Getreide besteht) benötigen, sondern lieber frische Sachen & Heu bekommen sollten, und dann wird einem das in jeder Tierhandlung aufgeschwatzt! Natülrich ist in diesem Trockenfutter auch Zucker enthalten, damit die Tiere viel davon fressen und der Besitzer fleißig Nachschub kauft!
Was mich dann noch stört, sind die ganzen "Nebenerzeugnisse" in z.B. Hundefutter. Die stehen wortwörtlich so auf der Packung drauf. Gesund ist das aber definitiv nicht!
Dann gibt es ja auch für Kaninchen & Co Leckerlies, z.B. Drops oder Knabberstangen oder Gemüsesticks o.ä. Die bestehen hauptsächlich aus Zucker und anderen Zutaten, die nicht unbedingt in Kaninchenmägen landen sollten. Da ist z.B. auch Milch drin, das ist glaube ich auch eher unnötig für Hasen. Und da man einem Kaninchen ja auch keine Kunststücke beibringt / es nicht erzieht, kann man diese Leckerlies auch nicht als Belohnung rechtfertigen. Da sollte man dem Tier doch lieber einen Apfel geben!
Auch bei Hunden muss man nicht immer zu fett- & kalorienreichen Leckerlies greifen, sondern kann Gemüse oder Obst verfüttern. Viele Sorten sind nämlich nicht schädlich für Hunde (außer z.B. Weintrauben o.ä.).
Tierfeindlich ist auch die Haltung von Tieren in den Zoohandlungen selbst. Hier gab es mal eine Tierhandlung, die hatte ihre Kaninchen und Hamster (ca. 8 Tiere in einem Käfig 1*1m gehalten, einerseits natürlich viel zu klein und andererseits stand der Käfig direkt im Schaufenster, damit die Passanten gut gucken können, und die Tiere saßen dann in der prallen Sonne!). Dagegen wurde dann örtlich protestiert und ich glaube auch das Veterinäramt wurde eingeschaltet, danach war der Käfig ein bisschen größer und ein provisorischer Sonnenschutz angebracht.
In einer anderen Zoohandlung hielten sie Kaninchen, Kleintiere und Vögel direkt nebeneinander. In jedem Kleintierbuch steht aber, dass die Tiere Ruhe brauchen und keinem Stress oder Lärm ausgesetzt werden sollten. Wenn direkt neben einem Nagerkäfig dann mehrere Vogelkäfige stehen, die einen ziemlichen Lärm machen, ist das natürlich nicht sonderlich toll.
In einem anderen Geschäft geht es den Kaninchen da verhältnismäßig gut, der Käfig ist groß genug, allerdings stehen sie direkt unter so Scheinwerfer-Lampen, die den Käfig beleuchten sollen und haben nur wenige Rückzugsmöglichkeiten (naja, immerhin, in den anderen Geschäften gab es gar keine Verstecke). Das ist aber noch lange nicht artgerecht!
Ich kann noch Beispiele aus dem Aquaristik-Bereich beisteuern. Wobei "echte" Aquarianer solche grausamen Artikel sowieso ablehnen... Nebenbei nur noch, als Anmerkung zu einem vorigen Kommentar hier: Ich habe auch, unter Anderem Guppies, und die Jungtiere werden nach der Geburt wirklich nicht gefressen. Jedenfalls bleiben immer sehr viele übrig, Laichkästen sind in diesem Fall also vollkommen unnotwendig.
Also, zu tierquälerischen Erfindungen im Aquaristik-Bereich: Als ersten Fall kommen mir gleich diese typischen runden Goldfischgläser in den Sinn. Nicht nur, dass sie zu klein sind, auch können Fische sich darin schlecht orientieren, weil die Schallwellen überall ab- und zurückprallen, was die Fische total verunsichert.
Sehr schlimm finde ich auch die Tendenz, die aus den USA kommt, Kampffische (Betta splendens) in durchsichtigen Blumentöpfen und -vasen zu halten, in denen oben noch eine Blume steht. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man in soetwas den Fisch richtig füttern kann und er auch richtig Luft bekommt. Wenn Kampffische eigentlich auch eher wenig Platz brauchen (sie leben in der freien Natur, beispielsweise in Thailand, in Wasserpfützen von Reisfeldern), das ist dann wirklich nicht in Ordnung.
In eine ähnliche Kategorie fallen "lebende Bilderrahmen", sehr flache Aquarien, die an die Wand gehängt werden sollen. Insgesamt habe ich etwas dagegen, wenn Tiere, Lebewesen, zu reinen Dekorationsobjekten stilisiert werden. Denn das wird einem fühlenden, lebenden Wesen nicht gerecht. Außerdem sind diese "lebenden Bilderrahmen" viel zu klein. Schon für die Fische allein, und wichtige Pflanzen haben erst Recht keinen Platz darin.
Nicht zwingend tierquälerisch, aber immerhin geschmacklich fragwürdig, sind die Aquarien "im" Toiletten-Spülkasten. Das Aquarium befindet sich dabei natürlich nicht direkt im Spülkasten, weil die armen Fische da direkt sterben würden, sondern "nur" darüber, sodass der Eindruck entsteht, diese Behälter wären irgendwie verbunden. Natürlich ist der Behälter durchsichtig. Wobei ich, wenn ich genauer darüber nachdenke, nun doch nicht so ganz ausschließen kann, dass das die Tiere nicht quält. Direkt über dem Spülkasten dürften sie ziemlich oft Erschütterungen ausgesetzt sein, und ich bin mir sicher, das tut den Tieren auf Dauer auch nicht so gut.
Zuletzt fallen mir dann auch noch die "Orbs" ein, Glaskugeln, die man sich also Dekoration auf den Tisch oder ins Regal stellen soll, die lebende Garnelen und ein paar Pflänzchen beinhalten. Angeblich sollen die Pflanzen vom Garnelenkot überleben und die Garnelen von den Pflanzen. Eine Öffnung, um die Tiere zu füttern oder die Pflanzen zu düngen, gibt es nicht! In den meisten Fällen kippt das Gleichgewicht sehr schnell um und die Tiere verhungern qualvoll oder sterben an einer Nitrit-Vergiftung, wenn die Pflanzen eingehen. Absolut grausam, und soetwas gibt es auch heute noch frei zu kaufen! Soetwas sollte niemand unterstützen und nach dem Tierschutzgesetz eigentlich verboten werden.
Tja, die Nachfrage regelt das Angebot. Es gibt nun mal zu viele denen das Futter oder Zubehör nicht billig genug sein kann. Mehr als 15€ darf ein großer Sack Trockfutter nicht kosten. Was erwarten die Käufer denn was da drin ist?
Meine Liste:
- an 1. Stelle: Tiere selber
- Futter wo der Großteil nur aus Müll besteht
- besonders ärgerlich Dentastix mit Zucker
- und Mittel die angeblich die Gelenke unterstützen mit Getreide
- Stachelhalsbänder die jeder x-beliebige kaufen kann
- Würgehalsbänder ohne Stopp
- Geschirr was sich in den Achselhöhlen zusammenzieht
- Haltis für jeden frei käuflich
- winzige Käfige
- Geschirr&Leine für Kaninchen, Meerschweine etc. (Ein Spaziergang kann sie zu Tode erschrecken)
- Hamsterball
usw.
Neulich haben wir bei einer Supermarktkette doch tatsächlich Kakaoplätzchen für Hunde entdeckt. Nur ist Kakao leider für Hunde auch Gift. Immer 10% der Kakao-Milchdrops waren laut Packungsangabe tatsächlich Kakao. Das sind immerhin 25 Gramm von der gesamten Packung gewesen.
Für einen kleinen Hund, kann dies schon zu einer deutlichen Vergiftung führen, ein mittelgroßer Hund z.B. der eine ganze Tafel Bitterschokolade (70% Kakao) verdrückt kann sogar in Lebensgefahr geraten. Zudem war der Zuckeranteil der beiden Sorten zwischen 20 und 50! Prozent. Das sind völlig unverantwortliche Produkte. Immerhin liegen diese beiden Drops immer noch auf der Aktionsfläche rum, weil anscheinend Hundehalter doch mehr auf die Inhaltsstoffe achten, als der Hersteller dachte.
Ich finde die meisten Kleintierkäfige im Handel zu klein. Daher habe ich für meine Meerschweinchen auch seinen Stall selbst gebaut. Diese Plastikröhren und Kugeln für Hamster oder Mäuse finde ich auch echt schrecklich. Nur wissen leider viele nicht, dass sie ihrem Tier damit schaden.
Viele Leckerchen wie Donuts, Knabberkuchen und solche Backsachen sind auch mehr schädlich als gut. Aber so lange der Hersteller damit Geld macht, wird es sowas auch weiter hin geben.
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