Geld vergessen, was tun?

vom 10.10.2008, 12:50 Uhr

Wenn man tanken geht, zum Friseur oder in ein Lokal und hat am Ende kein Geld dabei, weil man den Geldbeutel zu Hause vergessen hat, hat der Gläubiger keinen Anspruch, dass er ein Pfand von dem Schuldner verlangt.
Einzig die Personalien darf er verlangen. Und das auch nur abgeschrieben vom Personalausweis und nicht den Personalausweis selber einbehalten.

Tests haben ergeben, Dass Tankstellenpächter sogar so weit gingen, dass ein Kind als Pfand hinterlassen werden sollte oder Handy oder andre Wertgegenstände. Wer sein Portemonnaie zu Hause vergisst hat mehr Rechte als man denkt. Also nicht unterkriegen lassen und einfach seinen Personalausweis vorlegen und dann das Geld hinbringen. Hat man keinen Personalausweis dabei sollten sogar die angegebenen Daten und/oder das Kennzeichen des Autos reichen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Erstmal sehr interessant, danke für den Beitrag. Nur wie läuft das denn dann genau ab. Ich hinterlasse meine Daten, und der gewissenhafte Deutsche wird dann natürlich auch so schnell wie möglich das vergessene Geld nachreichen. Wie sieht das mit Leuten aus, die das dann schlichtweg vergessen oder vorsätzlich nicht bezahlen. Gibt es eine Frist bis der Betrag bezahlt werden muss und ab wann hat der Verkäufer das Recht dann Anzeige zu erstatten?

Finde diese Regelung zum einen nicht schlecht, obwohl ich an den normalen Pfandgegenständen auch nichts auszusetzen hatte, solang es nicht wie du oben beschreibst, bis zum Baby oder Kind geht. Auf der anderen Seite wirft das wieder viel Arbeit auf. Man muss wieder alles kontrollieren, falls es dann zu Anzeigen kommt muss denen nachgegangen werden. Alles in allem wird es wohl ein größerer Arbeitsaufwand werden als bisher.

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» chriZ » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,01 »


Hallo!

bis wann das Geld gebracht werden soll. liegt dann im Ermessen des Gläubigers. Wenn er sagt, sofort in der nächsten halben Stunde, dann darf er nach einer halben Stunde auch eine anzeige bei der Polizei machen.
Aber ansonsten darf er kein Pfand verlangen.

Die Polizei wird erst dann tätig, wenn die Frist, die mündlich abgesprochen ist überzogen ist.

Zumindest sagten sie das in dem Fernehbeitrag so.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mein Mann hat auch schon einmal getankt und dann gemerkt, daß er keine Geldbörse dabei hatte. Tja, Schicksal nimm Deinen Lauf. Es war aber kein Problem, er hat seinen Ausweis dort gelassen und sofort bezahlt. Mir ist es auch schon selber beim Bäcker passiert. Ich wollte dann nichts kaufen und erst heim das Geld holen und die vom Bäcker meinte: "Das können sie doch mitnehmen und später oder morgen zahlen." Das fand ich dann auch super nett und es ist ja nicht selbstverständlich. Aber sie hat mir wohl vertraut.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo MoneFö!

Den Ausweis hätte dein Mann nicht dalassen müssen. Das Gesetz ist da auf der Seite des Verbrauchers bzw. des Schuldners. Wenn der Tankstellenwart einfach die Daten notiert hätte, hätte das ausgereicht.

Im Beitrag bestand der Pächter der Tankstelle darauf, dass die Frau ihr 10 Jahre altes Kind als Pfand dalässt. Der Tankstellenpächter wurde daraufhin von den Reportern aufgeklärt, dass er sich gesetzwidrig verhalten hat und es an Freiheitsberaubung grenzt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe mir das eben alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen, und denke, nicht jeder, der dieses Gesetz und Recht kennt, wird davon Gebrauch machen.

Ich stelle mir eben vor, ich tanke, vergessen mein Geld, und berichte an der Kasse, dass ich nicht einmal etwas als Pfand dalassen muss. Der Verkäufer wird mir das wahrscheinlich erstmal nicht abkaufen. Dann wird erstmal diskutiert, bis er wohl am Ende bei der Polizei oder sonst wo anrufen wird, wegen so einer Lapalie.

Somit liegt es wohl immer an der Situation und in den Augen des Käufers. Ich hätte wohl auch einfach gesagt: "Ich lass ihnen den Ausweis usw. da, dann gibts keinen Stress und sie haben etwas in der Hand, das ich auch wieder haben möchte."

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» chriZ » Beiträge: 46 » Talkpoints: 0,01 »


Diamante hat geschrieben:Im Beitrag bestand der Pächter der Tankstelle darauf, dass die Frau ihr 10 Jahre altes Kind als Pfand dalässt. Der Tankstellenpächter wurde daraufhin von den Reportern aufgeklärt, dass er sich gesetzwidrig verhalten hat und es an Freiheitsberaubung grenzt.

Der Pächter hat nciht darauf bestanden, sondern es schlichtweg vorgeschlagen. Gegen den Vorschlag an sich hätte ich nichts einzuwenden, eher würde ich die Mutter die sowas macht beim Jugendamt melden.

Ich komme aus der Hotelerie, mache auch mal ganz profane Sachen wie im Biergarten aushelfen und ich bin ehrlich: wenn ein Gast bei mir nicht zahlen kann nehme ich den Ausweis wenn dann an mich. Es würde zunächst mal einfach zu lange dauern die Daten zu noteren (insbesondere bei kleineren Beträgen) und ich möchte auch etwas in der Hand haben.

Niemand garantiert mir dass ein Gast ohne einen Pfand zu hinterlassen wiederkommt und wegen 20€ zur Polizei gehen und Anzeige erstatten?

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Julix hat geschrieben:Niemand garantiert mir dass ein Gast ohne einen Pfand zu hinterlassen wiederkommt und wegen 20€ zur Polizei gehen und Anzeige erstatten?

Sehe ich auch so. Gut, wer betrügen will der tut das so und so und wer ehrlich ist, der hat auch kein Problem mit einem Pfand wie dem Personalausweis und wird wohl schnellstens versuchen, das schuldige Geld zu zahlen - eine solche Situation ist schon peinlich genug.

Mir ist es bisher einmal bei unserem Bäcker hier im Ort passiert, dass ich nicht genügend Geld einstecken hatte :oops: Aber die Verkäuferin kennt mich und so habe ich den restlichen Betrag beim nächsten Besuch bezahlt. An einer Tankstelle ist mir das noch nie passiert, wohl aber meinem Bruder. Das ist zwar über 10 Jahre her, aber schon damals hat niemand einen Pfand verlangt, sondern hat sich die Personalien notiert.

Wenn jemand von mir einen Pfand verlangen würde, dann entweder der Personalausweis oder das ausgeschaltete Handy. Mein Kind würde ich wohl definitiv nicht beim Gläubiger lassen und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass das jemand machen würde - das Kind als Pfand verlangen. Zumindest ich als Gläubiger würde niemals so lange die Aufsicht über ein mir fremdes Kind übernehmen. Das scheint mir dann ehrlich gesagt auch die Reportage etwas merkwürdig, um nicht zu sagen, Sensationsjournalismus.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallöchen,

Also wenn ich mein Geld nicht dabei habe, dann habe ich auch keinen Ausweis dabei. Denn wenn vergisst man ja meist die gesamte Geldbörse und da befindet sich zum mindest bei alles drin.

Mir ist das aber trotzdem schon mal passiert. Ich war beim Tierarzt und hatte zu wenig dabei, weil ich mit dieser Summe nicht gerechnet habe. Ich hab dann gesagt, dass ich das Geld schnell von der Bank holen gehe und in der nächsten halben Stunde vorbei bringen werde. Meine Anschrift und Telefonnummer hatten sie ja im Rechner. Den Hund habe ich nicht da gelassen als Pfand ;). Ich hab das dann auch so gemacht und gut war.

Aber mein Kind würde ich da auch niemals lassen und schon gar nicht als Pfand. Was ist das denn.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich wusste gar nicht, dass es reicht, einfach nur die Daten des Ausweises anzugeben. Ehrlich gesagt kann ich auch die Tankstellenpächter verstehen, die gerne eine zusätzliche Sicherheit hätten. Grundsätzlich finde ich es sehr kulant, dass Tankstellen den Kunden, die ihr Geld nicht dabei haben, aus welchem Grund auch immer, die Möglichkeit bieten, das Geld später zu bezahlen. Natürlich haben die Tankstellenbetreiber keine andere Wahl, da man den eingefüllten Sprit wohl kaum wieder abpumpen kann, um ihn dann weiterzuverkaufen. Der Aufwand wäre natürlich viel zu hoch.

Man ist ja auch selbst schuld, wenn man sein Geld nicht dabei hat. Bevor ich in ein Lokal gehe oder tanke, schaue ich immer in meiner Geldbörse nach, ob ich noch ausreichend Geld dabei habe. Auch bei meinen Karten stelle ich sicher, dass sich genug Geld auf dem Konto befindet. Wenn ich pleite bin, gehe ich eben nicht ins Restaurant und fahre zur Not mit der Bahn, da dies für mich als Student keine zusätzlichen Kosten mit sich bringt.

Ein einziges Mal hatte ich trotz allem das Pech, dass ich nichts dabei hatte. Ich hatte meine Ausbildung recht neu angefangen und musste jeden Tag circa 150 Kilometer fahren, da ich gependelt bin. Da der Sprit nicht mehr für die Rückfahrt reichte, bin ich in Düsseldorf zur Tankstelle gefahren und wollte dort tanken. Beim Blick ins Portemonnaie fiel mir dann auf, dass ich nichts dabei hatte: kein Bargeld und weder die EC- noch die Visa-Karte, nicht einmal einen Ausweis. Das einzige, was ich mit hatte, war der Fahrzeugschein des Autos, da dieser im Auto lag. Da das Auto aber auf jemand anderen zugelassen war, stand da nicht einmal mein Name drin. Natürlich bin ich erst einmal in die Tankstelle reingegangen, bevor ich getankt habe, und habe gefragt, ob ich tanken könne, wenn ich das Geld am folgenden Tag vor der Arbeit vorbeibringen würde. Für die Mitarbeiterin war das kein Problem, da ich meine (teure) Uhr als Pfand angeboten habe. Es war schließlich meine eigene Schuld, dass ich die Sachen nicht dabei hatte und ich fand es selbstverständlich, erst einmal zu fragen und dann auch einen Pfand anzubieten.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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