Diät gesundheitsschädlich?
Hallo!
Habe eine sehr interessante Diät gefunden. Sie verspricht: kontinuierlichen Fettabbau ohne Muskelverlust. Sie besteht aus sechs Mahlzeiten pro Tag und schaut so aus:
1. Mahlzeit:
250ml Milch (1,5% Fett) + 1 EL Whey
2 Scheiben Vollkornbrot mit Erdnussbutter
2.Mahlzeit:
20g Haferflocken
2 EL Mehrkomponenten Proteinpulver
3. Mahlzeit:
100g Putenbrust
100g Schinken (fettfrei)
1 Apfel
50g Paranüsse
4. Mahlzeit:
20g Haferflocken
2 EL Mehrkomponenten Proteinpulver
5. Mahlzeit:
50g Reis (ungekocht)
200g Putenbrust
6. Mahlzeit:
Dose Thunfisch
Broccoli
Nach einigen Wochen streicht man immer mehr Kohlenhydrate. So ersetzt man nach einigen wochen die 20g Haferflocken durch 5g Oliven- oder Leinöl. Ausserdem unterstützt man die Diät durch Krafttraining (3x wöchentlich) und Ausdauersport wie Joggen oder Fahrrad fahren.
Meint ihr nun, dass diese Diät gesundheitsschädlich ist? Denn meine Mutter meint, dass es eine vollkommen ungesunde Ernährung sei und ich mich wieder von ihrem gekochten Essen ernähren sollte.
mfg, ORI
Das klingt erst mal nicht ungesund, wobei ich mich allerdings frage was "Mehrkomponenten Proteinpulver " sein soll und ob so was wirklich für einen normalen, gesunden Menschen nötig ist, der keinen Leistungssport betreibt. Aber die Frage ist doch, wie lange kannst du diese Diät durchhalten und was lernst du dabei für deine Ernährung?
Ich finde jede Diät bei der man schon auf den ersten Blick sieht, dass man spätestens nach einer Woche anfängt von normalen Essen zu träumen und dass jede Einladung zum Essen den ganzen Plan über den Haufen wirft total unsinnig. Und wenn man bei einer Diät nichts über gesunde Ernährung lernt, zum Beispiel, dass man mehr Obst und Gemüse essen sollte oder wie man mit weniger Fett auskommt, ist der Langzeit Effekt null. Wenn du Pech hast nimmst du sogar noch mehr zu als du vor der Diät drauf hattest.
Such lieber nach Möglichkeiten wie du dich im Alltag gesünder und kalorienärmer ernähren kannst. Das ist viel besser als für einige Wochen die Ernährung auf eine extreme Diät umzustellen und danach wieder zu alten Gewohnheiten zurückzukehren.
Von der Zusammenstellung des einen Tages halte ich sie nicht für gesundheitsschädigend; finde aber interessant, dass anscheinend mehrere Diäten kombiniert werden. Zum einen Atkins, da dort die Kohlenhydrate auf ein Minimum zurückgeschraubt werden. Zum anderen entdecke ich ein wenig Shangri-La, bei der man morgens Öl trinkt. Und natürlich fettarm, wenn ich Pute und fettarmen (nicht fettfreien, den gibt es nicht) Schinken sehe.
Allerdings schließe ich mich Cloudy an: In meiner Erfahrung sorgt jede Diät, die an einen Essensplan gekoppelt ist, für den Jojo-Effekt und damit für einen geschädigten Stoffwechsel, einen schnellen Abbruch und einer noch schnelleren Zunahme, mit allen damit verbundenen Gesundheitsrisiken. Am besten habe ich bisher mit Atkins abgenommen, da durch die Reduzierung der Kohlenhydrate auch der Jieper auf Süßes und das Hungergefühl verschwinden. Nur dumm, dass ich alles im Null-Komma-Nix wieder zugenommen habe, als ich wieder Kohlenhydrate aß - und dann noch einige Kilos extra.
Wichtig ist, dass Du Deine Ernährung langfristig umstellst. Das funktioniert ganz gut mit Weight Watchers, da eben auch die Ausrutscher dort "erlaubt" sind, und man lernt, Alternativen zu bevorzugen, z.B. Optiwell Pudding statt Schokolade - allerdings nervte mich irgendwann auch die Punktezählerei. Ich selbst nehme im Moment mit gesundem Menschenverstand ab. Sprich: viel Gemüse, etwas Obst, Müsli, ab und zu mageres Fleisch - und natürlich Bewegung. Dabei blogge ich täglich, was ich esse, und meine Freundinnen fungieren als Wachhund. Sie motivieren mich, geben mir einen Rüffel, wenn ich zuviel gesündigt habe, schlagen Gerichte vor und zwingen mich zum wöchentlichen Wiegen - und wehe, ich habe nicht abgenommen.
Mich wundert es etwas, dass man Thunfisch essen darf. Da gibt es doch sicher auch etwas mit weniger Kalorien. Und was man vergessen darf, wenn man abnehmen möchte: Sport, Sport und nochmal Sport.
Bewegung ist der beste Kalorienverbrenner, egal ob man nur etwas läuft, Walking betreibt oder mit dem Rad fährt. Muskeln verbrauchen mehr Energie, je mehr Muskeln man hat umso mehr wird also auch verbrannt. Daher ist der Muskelaufbau während einer Diät ein wichtiger Bestandteil.
Was spricht gegen Thunfisch in der Dose? 100g haben gut 100 Kcal und ca. 0,8g Fett. Natürlich der Thunfisch ohne Öl - dann ist es aber ein super Proteinlieferant mit sehr wenig Fett, außerdem natürlich gesundem Omega3.
Danke erstmal für die zahlreichen Antworten.
Zur ersten Frage: Bei Mehrkomponenten Proteinpulver handelt es sich um ein Proteinpulver, das aus mehreren Proteinsorten besteht. (Weizenprotein, Milchprotein...) Als Faustregel kann man sich merken: 30g Mehrkomponenten Proteinpulver entspricht 100g Putenbrust. Das nimmt man einfach deswegen, da es viel günstiger ist als Fleisch, und außerdem ist es viel schneller einzunehmen. Einfach mit Wasser vermischen und trinken, während man für das Konsumieren von Fleisch schon länger braucht und dazu auch noch mehr Geld ausgibt.
Ich mache diese Diät seit knapp 7 Wochen und habe ca. 6kg verloren. Also sie funktioniert jedenfalls! Von Süßigkeiten allgemein und anderen ungesunden Lebensmitteln ernähre ich mich schon seit Jahren nicht mehr. Ist doch einfach Geldverschwendung und schadet dem Körper. Also den Schritt der langzeitigen Ernährungsumstellung habe ich bereits gemacht. Dem Jojo Effekt sei somit vorgesorgt . wenn ich diese Diät nach noch weitern 3 monaten beendet habe, werde ich Schritt für Schritt meine Kalorien erhöhen um wieder Muskelmasse aufzubauen. Ich habe mir gedacht so 450 kcal jede Woche draufzuschlagen.
Dass Fettverbrennung und Muskelaufbau gleichzeitig von statten gehen können, wie hier behauptet wurde, bezweifle ich, da es widersprüchlich ist. Um Fettverbrennung zu erreichen muss ein Kaloriendefizit vorherrschen, anders als beim Muskelaufbau, wo ein Kalorienüberschuss von Nöten ist.
@ Betty:
Dann nenne mir doch bitte ein anderes Lebensmittel, das fast komplett Proteine liefert, das weniger kcal hat.
Gruß, ORI
ORI1989 hat geschrieben:Dass Fettverbrennung und Muskelaufbau gleichzeitig von statten gehen können, wie hier behauptet wurde, bezweifle ich, da es widersprüchlich ist. Um Fettverbrennung zu erreichen muss ein Kaloriendefizit vorherrschen, anders als beim Muskelaufbau, wo ein Kalorienüberschuss von Nöten ist.
Das halte ich mal für Unsinn. Muskeln werden in erster Linie durch Training aufgebaut. Damit dieses dann effektiv ist, muss der Körper Protein zur Verfügung haben, weshalb ja gerade Proteinshakes bei den Muckibuden so beliebt sind. Es spricht aber nichts dagegen, während des Muskelaufbaus gleichzeitig die Kalorien zurückzuschrauben. Zum einen wird das bestehende Fett als Energielieferant hinzugezogen, zum anderen werden die verfügbaren Kalorien einfach anders aufgeteilt. Und wenn dann keine Kalorien mehr da sind, geht der Körper wieder an die Fettreserven. Ein Muskel baut sich nicht auf, nur weil man Protein oder Kalorien zur Verfügung stellt.
Also ich als Bodybuilder habe die Erfahrung gemacht, dass es trotzdem wirkungsvoller ist, wenn Muskeln zunächst durch einen staken Kalorienüberschuss aufgebaut werden, weil dies einfach viel schneller geht. Natürlich wird Bei diesem Prozess auch Fettmasse aufgebaut. Diese wird dann anschließend durch eine Diätphase wieder abgebaut.
Du hast natürlich recht, es ist schon möglich, gleichzeitig Fettmasse abzubauen und Muskeln aufzubauen. Was ich mit der von Dir zitierten Aussage meinte war, dass es nicht möglich ist sehr schnell Muskelmasse aufzubauen, so wie es bei einem extremen Kalorienüberschuss der Fall wäre.
Gruß, ORI
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