Probleme durch Schulwechsel?
Ich als Tante habe im Moment mittelschwere Sorgen - meine Nichte (jetzt 4. Klasse) soll nächstes Schuljahr auf das Gymnasium wechseln. Ob sie das überhaupt will, danach wurde gar nicht erst gefragt. Allerdings ist es so, dass sie sich jetzt schon schwer tut und ohne ihr tägliches Lernpensum von 3-4 Stunden überhaupt nicht hinterher kommt. Sie hat so gut wie keine Freizeit mehr, den Sportverein hat sie letztes Jahr schon sausen lassen, obwohl es ihr immer und schon jahrelang viel Spaß bereitet hatte, dort mitzuwirken.
Sie kann es schaffen, gar keine Frage, aber ist das der „Sinn der Sache“? Wenn sie jetzt schon so kämpfen muss, wie soll das dann auf dem Gymnasium werden? Wie ist eure Meinung dazu? Sollte man ihr das zumuten oder doch eher in Erwägung ziehen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt auf die Realschule wechselt? Letzteres wäre mein Gedanke, aber die Eltern lassen kaum mit sich reden. Ich bin echt ratlos, denn ich sehe, wie sie unter der wenigen Freizeit leidet.
So ohne weiteres kommt kein Kind ins Gymnasium, wenn die Eltern es wollen. Die Grundschule hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden und wenn die Beurteilung so aussieht, dass das Gymnasium nicht empfohlen wird, dann wird ein gutes Gymnasium sich da nicht drüber wegsetzen. Denn die wollen die Schüler auch nicht überfordern. Wenn die Grundschule es allerdings befürwortet, dann solltest du dir erst mal keine Sorgen machen. Denn die sehen deine Nichte jeden Tag im Unterricht und wissen schon, was sie empfehlen.
Ich würde das Kind auf jeden Fall auf ein Gymnasium schicken! Wenn man später merkt dass es doch zu schwierig ist, kann man immer noch wechseln. Aber man sollte dem Kind die größtmöglichste Berufschance nach mit dem Abi dem Kind nicht vorenthalten, besonders wenn das Kind noch nicht selbst entscheiden kann. Sonst würde es später möglicherweise fragen, weshalb die Eltern nicht mehr getan haben.
Auf dem Gymnasium kommen viele Veränderungen, ich sehe das positiv. Ich kenne jemand Bekanntes der zuerst keine Gymnasialempfehlung bekam (und dies von einer erfahrenen Lehrerin ), und jetzt eine der besten Schülerin in der Klasse ist (auf einem G8 Gymnasium). Neue Freunde ziehen einen mit, man bekommt viele Schulangebote, es wird alles etwas freundlicher.
Ich verstehe nur das Lernpensum von 3-4 Stunden am Tag nicht, ich würde dabei meinen Verstand verlieren (jedenfalls als Grundschülerin). Hat sie denn soviel zu tun? Ich weiß von mir, dass ich die Hausaufgaben ziemlich schnell fertig hatte.
Um ehrlich zu sein würde ich mein Kind auch nicht auf das Gymnasium schicken, wenn sich herausstellt, dass es eben Probleme mit dem Lernpensum hat. Ich würde eine normale Realschule oder eine Gesamtschule vorziehen und mich an den Empfehlungen der Grundschule orientieren. Wenn das Kind sich auf der Realschule beispielsweise unterfordert fühlen sollte oder da gut zurechtkommt, kann man ja einen Schulwechsel nach Klasse 6 oder 8 in Erwägung ziehen. Aber nicht vorher und nicht direkt nach der Grundschule. Das erscheint mir viel zu früh.
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