Alles muss man haben: Zu viel Kinderspielzeug

vom 08.10.2008, 18:48 Uhr

Es würde mich mal interessieren, wie andere Großmütter das sehen: Meine 4 Enkel, 2 Mädchen und 2 Jungs im Alter von 3 bis 10 Jahren, haben dermaßen viel Spielzeug, dass ich mich frage, ob das heutzutage normal ist. In jedem Alter haben die 4 schon ihre konkreten Vorstellungen, was man unbedingt haben muss.

Und die Eltern kaufen es! Vom Kaufladen bis zum kompletten Kinder-Kochcenter, von der Lego-Burg bis zum Barbie-Haus, alles ist (oft in mehrfacher Ausführung) vorhanden. Diverse Spielekonsolen mit dazugehörigen Spielen sind schon eine Selbstverständlichkeit. Der Erfolg ist, dass schon nach kurzer Zeit das Interesse an den Dingen verloren geht und die Kinder jammern, dass es langweilig ist.

Wir hatten früher nur wenige Spielsachen, aber Langeweile kannten wir nicht!

» Nibelunge » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,66 »



Ich bin zwar keine Großmutter, aber habe Erfahrungen mit deren Kaufzwang. Wobei ich sichtlich beeindruckt bin, das du dir darüber Gedanken machst, das vielleicht bei deinen Enkeln was falsch läuft. Denn es ist eindeutig eine Erziehungsfrage und das Verhalten der Eltern, ob die Kinder wirklich alles bekommen, was sie wollen. Demzufolge wird schnell das neue Langweilig, weil das Kind irgendwie schon drauf lauert, was als nächstes kommt.

Ich selbst habe auch manchmal das Gefühl, das meine Kinder zu viele Spielzeug haben. Wobei man die Menge ja durch zwei Kinder nehmen muss. Und wir nicht alles doppelt haben. Gewisse Dinge muss man aber halt zweimal haben, weil sonst Dauerzoff angesagt ist. Große Sachen wie, Kaufladen, Kinderküche, Bauerhof und dergleich gab es nur einmal. Und sie können da auch prima zusammen dran spielen.

Genauso sollte man Kindern auch aufzeigen, das das Leben eben kein Wunschkonzert ist, wo man einfach nur sagen brauch was man will und man bekommt es. Das habe ich bei meinen Damen schon frühzeitig so gemacht. Und so werde ich das auch weiterhin halten. Neulich kam da zum Beispiel das Thema Baby Born vom Weihnachtsmann. Ja, sie glauben noch an den guten Mann. Aber ich hab ihnen erklärt, das er keine solche Puppe bringen wird, weil sie ja schon eine Babypuppe haben. Sprich man muss nicht alles mehrmals besitzen.

Vielleicht solltest du deine Bedenken hinsichtlich der Spielzeuge mal mit deinen Kindern bereden. Und ihnen dann auch Alternativen aufzeigen, wie sie ihre Kinder von "Weniger ist manchmal mehr" überzeugen können. Denn die Kinder sind noch jung genug, um ihnen sowas beizubringen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Durch die viele Werbung im Fernsehen, besonders auf diversen Kindersendern wie RTL2, sehen die Kinder ja erst, was es tolles an Spielzeug gibt. das war früher anders, da gab es entweder noch gar kein Fernsehen, oder weniger Programme, und die Kinder haben auch nicht soviel Fernseh geschaut wie heute. Und wenn die Eltern auch noch beide arbeiten gehen, und wenig Zeit für die Kinder haben, wird als Wiedergutmachung dann gerne Spielzeug gekauft, damit die Eltern ihr schlechtes Gewissen beruhigen können.

Deutschland ist eine Konsumgesellschaft, und das was andere haben, muss ich auch haben, um dazu zu gehören. Und so ist das auch bei Kindern. Wenn der Freund etwas Tolles hat, dann muss das Kind das auch haben. Und das die Kinder bei zuviel Spielzeug den Überblick verlieren, und sich nicht entscheiden können, mit was sie spielen wollen, ist doch klar.

Als ich mal im Kindergarten gearbeitet habe, hatten wir regelmässig "spielzeugfreie Wochen". Gewisse Sachen, wie Spiele, Puppen, malzeug, oder Bausteine wurden dann eingepackt, und es gab dann zum Beispiel mal nur Bastelsachen und Knete, oder nur Bausteine. Und man merkte schon, wie es manchen Kindern echt schwer gefallen ist, ohne dieses moderne Spielzeug sich zu beschäftigen.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin auch noch keine Großmutter, aber ich habe bei meinen Kindern eher die Erfahrung gemacht, dass die Großeltern so viel Mist an Kinderspielsachen gekauft haben. Wenn ich die nicht ab und an gebremst hätte, wären die Kinderzimmer aus den Nähten geplatzt. Ich selber habe immer drauf geachtet, dass die Kinder nicht so viel haben und nicht erdrückt werden. Wenn zu viel da war, wurde einiges weggeräumt und irgendwann wieder ausgeräumt und anderes weggetan.

Allerdings gab es im Kindesalter meiner Kinder noch keine Computer und nur wenige Spielkonsolen, die uns aber zu teuer waren und deswegen hatten wir auch keine zu Hause. Wenn Kinder mit Kinderspielzeug überfüttert werden haben sie eher Langeweile, als wenn nicht so viel da ist. Sie sind dann nämlich meist überfordert und fangen ein Spielzeug an und hören auf, weil sie dann wieder was neues nehmen zum Spielen.

Dadurch, dass ich später dann auch drauf bestanden habe, dass die Großeltern den Kindern keine Spielsachen mehr kaufen sollen, sondern eher etwas nützliches, sind die Kinder auch nicht überfüttert gewesen und hatten selten Langeweile. Außerdem sind sie selber viel kreativer gewesen. Meine Tochter bastelte sich aus Pappkartons und Schachteln selber eine Puppenstube und mein Sohn aus Pappschachteln Autos und eine Autobahn.

Ich glaube aber, dass man heute den Kindern damit kaum noch Freude machen kann, weil sie schon von anderen Kindern sehen, dass Spielkonsole und Computer zur Kinderzimmereinrichtung gehören.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich war bei meinem Sohn etwas in der Bredouille. Mein Mann hat aus erster Ehe einen Sohn, der 10 Jahre älter ist, als sein "kleiner Bruder", was bedeutet, dass da dann Spielzeug schonmal abgegeben wurde. Allerdings wollte man ja zum Geburtstag oder zu Weihnachten auch noch was schenken, war ja mein erstes eigenes Kind, der Große lebte bei der Mutter und war ein sogenanntes "Schönwetter/Wochenendkind" (Wenn sie keine Zeit hatte war er da oder sonst am WE). Wir hatten dann irgendwann die Idee, dass der Große dem Kleinen irgend etwas aus Lego baute, weil die Steine waren ohne Ende da, das dämmte dann schonmal die Geschenkeflut ein.

Ich denke allerdings, dass es auch oft an der Mentalität der Kinder liegt. Ich wollte meinem Sohn ständig irgend etwas kaufen, aber wenn ich mit ihm am shoppen war, dann bremste er mich aus, weil er meinte er hätte schon genug, er bräuchte nichts mehr. Das Einzige, was er immer gebrauchen konnte war Zeichenpapier und da stand zu Hause dann die Box mit den 1000 Blättern.

Wenn allerdings ein Kind nicht zufrieden zu stellen ist, dann sollte man sich als Eltern vielleicht mal fragen, ob man die Kinder beim Spielen zu viel alleine lässt, denn was nützt das tollste Spielzeug, wenn sich keiner dafür interessiert, was man damit gemacht hat, oder wenn keiner mit einem spielt. Und wenn ein Kind wirklich zu viel Spielzeug hat, dann kann man als Eltern ja auch mal sagen, dass irgend etwas jetzt mal für zwei Wochen in den Schrank kommt. Und dann kann man es wieder aufbauen oder benutzen, wenn man wieder Lust darauf bekommt. Wir haben sogar noch einen alten Megadrive, den ich ab und an aktiviere, auch wenn nur noch ein Controller funktioniert, aber der Spaß ist nach einem Jahr nicht gespielt haben wieder groß.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Obwohl ich aus einer recht reichen Familie kam, hatte ich dafür eher wenig Spielzeug. Ich war eher ein Wald- und Wiesenkind und könnte mit Steinen und so besser spielen als mit Barbies. Daher habe ich es wohl auch übernommen und kaufe meinen Kindern nicht so viel. Meine Tochter ist 2,5 und hat genau eine Spielzeugkiste, darin ist Duplo und einige Bücher und ein Spielteil von Little People.

Mein Sohn hat leider durch diverse Omas viel an Playmobil und Lego sammeln können, wobei eines davon immer auf dem Dachboden ist. Wenn er gerade Legophase hat, räumen wir das Playmo weg, oder anders rum. Ich finde es schlimm wenn ein Kind vor Spielzeug nicht weiss womit es spielen soll. Deswegen bekommen unsere Kids auch nur 1 Geschenk an Weihnachten, etwas was sie sich sehr wünschen. Finde es gruselig wenn ein Kind an Weihnachten 20 Geschenke bekommt, aufreißt und das nächste nimmt.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Dass es heute normal ist, dass alle Kinder Unmengen von Spielzeug haben, kann ich auch nicht bestätigen, obwohl mein Sohn auch nicht gerade wenig Spielzeug hat. Hauptsächlich sind das Dinge von Playmobil sowie eine Holzritterburg und ein entsprechendes Piratenschiff, diese werden aber fast täglich bespielt und kombiniert, so dass ich da eher geneigt bin doch ab und an etwas dazu zu kaufen. Da ist es auch bei uns so, dass eher die Großeltern meinen, dem Kind noch etwas schenken zu müssen, als ich. Gerade im letzten Jahr haben aber auch meine Eltern bemerkt, dass es gar nicht nötig ist, dem Kind Unmengen zu schenken. Wie Yvonne schon schrieb, reicht ein Spielzeug, dass sich das Kind wirklich wünscht, und so werden wir es auch in diesem Jahr halten.

Dass Kinder in dem Alter schon wissen, was man haben muss, finde ich dagegen auch bedenklich. Bei uns ist es glücklicherweise so, dass man mit 5 erst bestimmte Dinge haben möchte, weil man diese selbst schön findet und so sollte es auch sein. Und auch die Freunde sind da ähnlich. Es gibt sicher Themen die "in" sind, aber kein konkretes Spielzeug. So ist es bei uns schon seit über einem Jahr das Thema Piraten. Und nur einmal kam der Wunsch nach einem bestimmten Buch, von dem einer der Jungen so schwärmte.

Dass da das Fernsehen mit der Werbung nicht völlig unschuldig ist, mag sein. Allerdings haben immer noch die Eltern bzw. andere Erziehende das Recht und auch die Pflicht, den Fernsehkonsum in Maßen zu halten. So muss man dann auch einem Kind nicht Unmengen Werbung antun. Außerdem gibt es Sender mit wenig oder gar keiner Werbung bzw. alternativ VHS und DVD. Und nicht zuletzt: über Werbung kann man sprechen. Auch Kindern kann man problemlos klar machen, dass nicht alles was in der Werbung in den höchsten Tönen gelobt wird, tatsächlich so toll ist, im Zweifelsfall am Beispiel.

Wenn ein Kind sich dann nicht lange mit dem Spielzeug beschäftigt, dann kann das auch mehrere Gründe haben. Einer der Gründe ist durchaus, dass ein Kind nie gelernt hat allein zu spielen, da es als Kleinkind oft in seinem Spiel unterbrochen oder sogar verbessert wurde. Ein weiterer Grund, den ich derzeit bei meiner Nichte beobachte, der Gruppenzwang. Das Mädchen möchte auch gern Dinge haben, weil sie alle haben und nicht selten kommt es vor, das dieses Teil dann nach kurzer Zeit unbeachtet in der Ecke liegt. Dazu kommt dann noch, dass nach kurzem Quengeln das nächste In-Spielzeug gekauft wird.

Ich denke, wenn Kinder so viel Spielzeug haben und bekommen, dann hat das sicher mehr als nur einen Grund. Trotzdem oder gerade deswegen sind aber die Eltern in der Pflicht, die müssen hier Einfluss auf den Nachwuchs nehmen und Grenzen setzen. Dazu müssen sich die Eltern dem Problem aber auch bewusst sein, und ich denke, dass das in diesem Fall wohl der schwierigste Punkt sein wird den Eltern klar machen, dass sie den Kinder mit diesem Verhalten nicht unbedingt gut tun.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Oh weia, mich wundert es immer wieder warum es die Eltern immer wieder versuchen es den kleinen so Recht zu machen. Welche Mutter will den so ein verwöhntes Kind haben, dass sich nicht mal mehr über ein paar stinknormale Kinderbons freut? Kinder brauchen Spielzeug, ganz klar. Aber nicht in Übermaßen. Sie freuen sich doch bestimmt gar nicht mehr über kleinere Sachen?!

Außerdem liegt eh dann alles nur herum, und die Kinder tanzen der Mutter und dem Vater auf der Nase und betteln nach einem neueren Model von dem Vtech Computer. Sie werden sich nie mit dem zufrieden geben, was die schon haben. Mama und Papa werden es ihr Lebenlang so handhaben und alles den Kindern vor die Nase stecken, auch wenn es längst keine Kinder mehr sind, sondern Erwachsene Gören die eine geile Karre von ihren Eltern zum Geburtstag wünschen. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln!

» sergejstrohscher » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,16 »


Die Situation kenne ich von meinem Bruder auch. Wenn er etwas sieht, was z.B. gerade in der Werbung kommt oder etwas was seine Freunde besitzen, möchte er es auch unbedingt haben. Da wird schon mal zwischendurch ein teueres Legoschiff für siebzig Euro gekauft. Auch mit diesen Pokemonkarten, ist das gerade bei ihn, so ein Trend. Er wird jetzt elf Jahre alt und bettelt ,bei fast jeden Einkauf ,so ein Kartenpäckchen ab. Ich habe ihn auch schon ein paar mal gesagt, dass diese Karten schon bald im Zimmer rumliegen, weil sie irgendwann nicht mehr von Interesse sind. Aber auch das sieht er nicht ein. Er hat mittlerweile schon soviel Spielzeug, das wir einen Großteil schon auf den Dachboden räumen mussten, weil das Zimmer im wahrsten Sinne des Wortes, bald auseinander platzt.

Ich habe zwar damals auch nicht gerade wenig Spielzeug besessen aber ich habe irgendwann eingesehen, dass ich nicht ständig etwas neues brauche. Das Geld habe ich dann lieber gespart. Aber mein Bruder, versucht sobald er Geld bekommt, es sofort in Spielzeug zu investieren. Meistens ist das sein Geburtstagsgeld oder das, was er zwischendurch von der Oma bekommt. Deswegen versuchen wir jetzt meistens gleich das Geld wegzulegen, um es auf sein eigenes Konto anzulegen. Er bekommt zwar jetzt noch ab und zu Spielzeug aber wir versuchen es auch zu unterbinden um ihn zu sagen, dass er das Geld sinnvoller nutzen sollte. Denn wie ich finde sollte man schon früh genug lernen, wie man mit Geld umgehen sollte.

» Maria92 » Beiträge: 140 » Talkpoints: 21,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann dir da nur Recht geben und wir haben gerade gestern alle Spielsachen, die meine Tochter kaum ansieht, in eine Plastiktüte gepackt und in den Keller geräumt. Dafür, dass sie das dritte Lebensjahr noch nicht einmal erreicht hat, hat sie wirklich übertrieben viel Spielzeug. Sich alleine beschäftigen ist für sie außerdem ein Ding der Unmöglichkeit. Ich finde es immer sehr schlimm.

Aber wenigstens beschäftigt sie sich mit- wie ich finde- intelligenten Dingen wie Lego oder so, wenn wir dabei sind. Andere Eltern scheinen ihren Kindern ja nur noch Spielkonsolen zu kaufen. Ich bin total dagegen, obwohl ich zugeben muss, dass ich meine Tochter auch schon ins Würfeln bei Mario Party miteinbezogen habe, wenn es mal nicht anders gegangen ist.

Leider sieht sie in letzter Zeit auch verhäuft fern, das möchte ich ihr abgewöhnen. Mich hat der leise Verdacht beschlichen, dass es einfach bequemer für Oma und Opa ist, sie den ganzen Tag vor den Fernseher zu setzen, das sollte auch nicht sein, wie ich finde.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man wieder zurück zum Ursprung sollte. Mit der Kugelbahn, die aus Holz ist, kann sich meine Tochter komischerweise stundenlang- auch alleine beschäftigen. Aber alles andere interessiert sie einfach nicht mehr.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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