Intergenerationelles Lernen am Arbeitsplatz
Am Arbeitsplatz treffen oft verschiedene Generationen aufeinander, die trotzdem voneinander abhängig sind. Oftmals ist nicht nur ein enges Zusammenarbeiten notwendig, sondern es ist auch wichtig, dass die Generationen voneinander lernen. Die jüngere Generation kann oftmals von der Erfahrung profitieren, die ein „alter Hase“ in der Branche schon sammeln konnte. Die ältere Generation kann auf gelerntes Fachwissen zurückgreifen, die die Jungen in ihrer theoretischen Ausbildung bekommen. Denn diese wissen oftmals nicht genau, wie sie dieses in der Praxis anwenden können.
Welcher Bedeutung messt ihr dem intergenerationellen Lernen zu? Was denkt ihr, müsste man tun, um dieses weiter fördern zu können?
Das ergibt sich meiner Meinung nach von ganz alleine. Wichtig und notwendig ist allgemein das soziale Verhalten am Arbeitsplatz. Egal ob der Kollege nun 20 Jahre ist oder 60 Jahre ist. Erfahrungsgemäß macht es sich aber sogar besser, wenn verschiedene Generationen vertreten sind.
Arbeiten nämlich ausschließlich nur jüngere oder ältere zusammen kann das schon zu vorprogrammierten Konflikten führen. Die jüngeren können sicherlich was von den älteren lernen, die älteren werden agiler, weil sie von der Jugendlichkeit der jüngeren angesteckt werden. Abgesehen davon hat man früher die Tätigkeit meist ganz anders gelernt bekommen als das heute der Fall ist. Natürlich ist die Grundausbildung die gleiche, aber gewisse Sachen unterscheiden sich selbst von Jahr zu Jahr und da kann man sich denken, wie das aussieht, wenn es sich um Jahrzehnten unterscheidet.
Ich denke auch, dass es selbstverständlich sein sollte, dass man am Arbeitsplatz von anderen Menschen lernt und sein Wissen an andere Kollegen weiter geben kann. Dies gilt natürlich auch, wenn unterschiedliche Generationen am Arbeitsplatz vertreten sind. Was man machen kann, um das Lernen voneinander zu fördern, weiß ich nicht, aber ich denke auch, dass es sich einfach in der jeweiligen Situation ergibt, dass man sich einfach gegenseitig hilft und dabei natürlich auch gewisse Dinge lernt.
So gehe ich natürlich gerne zu meinen Chefs, wenn ich eine Frage habe, weil diese schon eine lange Berufserfahrung haben und einiges wissen, was ich noch nicht oder eben nicht mehr kenne. Im Gegenzug kommen die beiden dann aber zu mir, wenn sie etwas am Computer nicht so hin bekommen und ich ihnen das zeigen und beibringen soll. Genau so sollte es auch sein, finde ich.
Ich finde dieses Modell ist nicht nur sehr praktisch, sondern hat vor allem keine Nachteile. Leider findet es nicht überall statt, weil viele Arbeiter ein Problem damit haben, es zuzulassen. Die älteren denken sich, sie müssten sich von so einem Jungspund nichts sagen lassen, weil sie schon viel länger in dem Beruf arbeiten und die jüngeren denken sich, sie könnten nichts von den älteren lernen, weil sie viel modernere und bessere Methoden gelernt haben. In dem falschen Umfeld kann das also eher zu Problemen führen, als dass es vorteilhaft ist. Ich habe schon beides kennen gelernt, aber im Endeffekt auch sehr viele positive Erfahrungen damit gemacht.
Meine Ausbildung und mein Studium waren von vielen Praktika begleitet, die alle paar Monate wechselten, um verschiedene Krankenhäuser kennen zu lernen. Die Schüler und Studenten sind dabei immer fest angestellten Physiotherapeuten unterstellt, die ihnen Dinge beibringen, die Patienten verteilen und mit ihnen die Behandlung diskutieren. Schon in dieser Zeit gab es viele Fälle, in denen sowohl die alteingesessenen Physiotherapeuten aus ihrer Erfahrung schöpfen und bestimmte Tipps geben konnten, aber auch die Schüler und Studenten machten teilweise den Mund auf und brachten moderne Techniken ins Spiel, die die älteren Physiotherapeuten teilweise nicht kannten oder anders gelernt hatten.
Für die Patienten war das optimal, denn sie bekamen eine ideale Behandlung, die moderne Elemente hatte, sich aber größtenteils auf die Erfahrung der bewährten Elemente setzte. Ich habe in diesen Praktika sehr viel gelernt, praktisch vermutlich sogar noch mehr, als ich in der Schule kennen gelernt habe. Wenn die Angestellten also mitziehen und es so über sich ergehen lassen, dass sie miteinander kommunizieren und sich gegenseitig Dinge zeigen und austauschen, ist es ein Modell, dass nur Vorteile bringt - wenn man allerdings auch nur einen hat, der nicht mitmacht, kann das zu einer immensen Verschlechterung des innerbetrieblichen Klimas führen.
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