Welcher Lifestyle macht wirklich glücklich?
Es gibt scheinbar mindestens genau so viele verschiedene Lebensweisen, wie es Menschen gibt. Trotzdem kann man aufgrund der Prioritäten einige Gruppen bezüglich des Lifestyles unterscheiden. So gibt es zum einen Familienmenschen, deren Bemühungen allein darin liegen, dass die Familie sowohl glücklich, als auch gesund sind. Andere Menschen haben jegliche Bemühung schon lange aufgegeben, und scheinen einfach noch irgendwie von einem Tag in den anderen zu leben. Für wieder andere ist Prestige und das Leben im Rampenlicht von höchster Priorität.
Doch was braucht man wirklich um glücklich zu sein? Spielt der Lifestyle da wirklich eine große Rolle, oder kann man mit jeder Lebensweise glücklich werden?
Ich denke das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Jeder bevorzugt eine andere Lebensweise, und deshalb sind Menschen auch verschieden. Dem Einen ist der Beruf sehr wichtig, für den Anderen steht die Familie im Vordergrund. Also präzisieren und genau festlegen würde ich die beste Lebensweise nicht. Ich denke, man kann aber sagen, dass viele Menschen, die im Rampenlicht stehen, also die sogenannten Promis oftmals nicht glücklicher sind als wir, die ganz normalen Menschen. Jeder Lifestyle hat wohl seine Vor- und Nachteile. Geld allein macht bekanntlich ja auch nicht glücklich. Aber wiederum kann man nur von Luft und Liebe auch nicht leben.
Für mich ist die beste Lebensweise wohl die, in der man eine gesunde Familie hat und genug Zeit mit ihr verbringen kann. Das Familienleben sollte harmonisch und man selbst einfach nur glücklich sein. Man sollte einen Beruf haben, der einem Spaß macht, und der auch einigermaßen gut bezahlt wird. Also dass man sich gewisse Dinge, wie z.B. Urlaub im Sommer oder andere Luxusbedürfnisse leisten und gut mit dem Geld umgehen kann. Das wäre für mich persönlich eine schöne Lebensweise.
Man kann auf Dauer nicht den Stil anderer leben, man findet irgendwann den eigenen. Vielleicht auf Umwegen, aber manchmal ist eben auch der Weg das Ziel. Jeder kommt mal an. Lassen wir denen doch die Bühne, das Rampenlicht oder das Prestige denen, die sich dort wohl und aufgehoben fühlen. Daran ist doch absolut nichts verwerflich.
Jeder nach seiner Fasson, leben und leben lassen. Menschen, die in den Tag hineinleben, gibt es hier doch eher nicht. Jeder hat ein Ziel und verfolgt das auch und wird somit seinem Lebensstil gerecht. Wer will denn beurteilen, dass manche lediglich in den Tag hinein leben? Wer will sich über andere stellen und auf diese herabsehen?
Mit welchem Recht denn? Ich lasse dir dein Leben und deinen Lebensstil und du lässt mir eben meinen. Und wen es glücklich macht, seine Familie glücklich und zufrieden zu machen, lebt eben diesen Lebensstil. Der gibt ihnen Sinn und füllt ihn aus. Das allein ist es doch, was entscheidet. Wichtig für mich ist, dass ich meine Bedürfnisse und meinen Lebensstil meinen Möglichkeiten anpasse und nicht umgekehrt.
Wenn ich etwas lebe, was ich eigentlich nicht bin und mir vielleicht sogar nicht mal leisten kann, fällt mir das irgendwann auf die Füße. Kluge und geerdete Menschen machen aus ihrer Situation das Beste und das ist eben ihr Lebensstil.
Ich habe eigentlich eher weniger den Eindruck, dass es so selbstverständlich ist, dass jeder seinen eigenen "Lifestyle" pflegt, nach seiner Fasson selig wird und sich die Mühe macht, seinen eigenen Weg auch gegen Widerstände zu finden. Statt dessen habe ich zumindest in unserer Wohlstandsgesellschaft eher den Eindruck, dass die breite Masse einen von maximal fünf vorgegebenen und vorgelebten Lebensentwürfen umsetzt und auf die Minderheit, die tatsächlich zumindest zum Teil eigene Entscheidungen trifft, mit Befremden, Neid oder gar Aggression herabschaut.
Man sieht es ja hier im Forum genauso wie in der freien Wildbahn: Wer es wagt, nicht jedes Klischee zu erfüllen, gilt gleich als Exot und wird schief angeschaut. Das fängt bei "Shopping" als Frauenhobby an und geht über die Jagd nach einer Beziehung bis hin zu den großen Lebensentscheidungen im Bereich Karriere und Familie. Deswegen stellt sich kaum jemand hin und gibt offen zu, dass er/sie Sex generell eklig findet oder sein Geld lieber für lecker Essen und geile Reisen ausgibt anstatt für klebrige Kinder oder lieber im billigen WG-Zimmer wohnt als im Eigenheim mit Garten und so weiter.
Wenn es wirklich allgemein akzeptiert wäre, dass Menschen tun, was sie wollen, gäbe es in meinen Augen weniger zu tratschen, aber auch weniger unglückliche und psychisch angeschlagene Mitmenschen, die eigentlich ganz anders leben wollten, sich aber dem sozialen Zwang gebeugt haben, weil die Alternative schlimmer gewesen wäre.
Ich denke, jeder Mensch findet einen anderen Weg zum Glück- oder auch nicht. Viele sind immer auf der Suche und sind trotzdem unglücklich. Das hat nicht unbedingt mit dem Lebensstil zu tun. Ich kenne Menschen, die haben z.B. "im außen" alles und sind unzufrieden und unglücklich.
Und ich kenne auch andere, bei denen läuft es nie so richtig rund, und trotzdem kann sie "innerlich" nichts erschüttern. Das hat auch viel mit Resilienz zu tun. Also mit einer psychischen Widerstandsfähigkeit. Ich denke, dass auch der Glaube, gute soziale Kontakte, Freunde und das Leben können von dem, was man gut kann und gerne mag, eine große Rolle spielen.
Lifestyle - im Gegensatz zu Lebensstil - ist doch ein totales Trendding und ich habe nicht den Eindruck, dass es wirklich eine Option ist, dass jeder einfach sein Ding machen kann und alles, was niemandem schadet, völlig akzeptiert ist.
Wenn du dir im Moment einen Livestyle zulegen willst, der dir Glück verspricht, musst du dich auf jeden Fall erst mal von einem Teil deiner Besitztümer trennen und den Rest ordentlich gerollt und gefaltet und nach Farben sortiert aufbewahren. Yoga, Meditation oder anderes Achtsamkeitszeug wären auch gut. Fitness ist klar und Ernährung umstellen natürlich. Auf was genau? Relativ egal, Hauptsache du hast diesen Aspekt von Kontrolle und das Erfolgserlebnis, wenn du wieder einen "frei von" Tag hinter dich gebracht hast.
Erfolgserlebnisse sind eh ganz wichtig. Man kann ja heute aus fast allem ein Erfolgserlebnis machen, Dank Tracking. Geht sogar mit so banalem Zeug wie Wasser trinken. Und wie wäre es für das Glück dann noch mit ein bisschen gutem Gewissen? Keine Plastiktüte im Supermarkt mitnehmen, mehr Bahn fahren fürs Klima, die Bambuszahnbürste oder doch lieber weniger Fast Fashion?
Lifestyle empfinde ich auch eher als Trend. Diese ganzen neuen Lebensweisheitten, die da so in den Raum geworfen werden sind doch Lifestyle und nicht die normale Art zu leben. Generell finde ich es aber gar nicht so schlecht, wenn man so einen Trend folgt. Wie hier ja schon geschrieben wurde hat das eben auch viel mit bewussten Leben zu tun und das ist ja per se erstmal nicht schlecht, auch nicht die hundertste Plastiktüte zu kaufen ist sicherlich nicht verkehrt.
Letztendlich wird einem das mit Glück erfüllen, was man sich im Innersten für das eigene Leben wünscht und das können ganz unterschiedliche Sachen sein. Mir zum Beispiel ist im Leben wichtig, dass meine Kinder glücklich sind und so aufwachsen, dass sie am Ende sagen können eine schöne Kindheit gehabt zu haben. Ansonsten ist es mir auch wichtig etwas für mich zu machen, zu reisen und auch mal ab und zu etwas zu lernen und mich zu bilden, auf was ich Lust habe. Am Ende eines Lebens sollte man eben auch nicht nur für andere Menschen alles getan haben, sondern sollte auch mit seinem Leben glücklich sein können.
Für mich ist Lifestyle eher den aktuellen Trends und dem Zeitgeist unterworfen und nicht dem, was man selbst wirklich möchte und braucht um glücklich zu sein. Daher würde ich nicht sagen, dass ein Lifestyle grundsätzlich wirklich glücklich machen kann, sondern dass das eher ins Unglück stürzt, wenn man sich anpasst ohne sich selbst zu verwirklichen.
Wenn man wirklich glücklich sein möchte, sollte man sich nicht von den Trends und der Gemeinschaft richten wie so einer Art Gruppenzwang unterwerfen sondern auf die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und den eigenen Instinkt hören, damit ist man immer am besten beraten.
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