Muss eine Apotheke ein Rezept annehmen?

vom 06.10.2008, 10:35 Uhr

Hallo!

Unser Kleiner hat ADS und bekommt deswegen Medikamente, die er jeden Morgen mit einer Spritze bekommt. Deswegen war ich letztens, nachdem ich das Rezept abgeholt hatte in der Apotheke um es einzulösen. Die Apothekerin lehnte das Rezept jedoch ab, mit der Begründung, dass das Medikamt ja erst zusammengemischt werden müsste. Der Wirkstoff der in dem Medikament ist, müsste erst bestellt werden und das wäre unwirtschaftlich. Ich bin ziemlich sauer wieder aus der Apotheke gegangen und in die nächste rein, die mir auch gleich das Rezept eingelöst haben.

Müssen Apotheken mein Rezept einlösen? Wenn jede Apotheke so denken würde, würde ich ja nie zu meinem Medikamt kommen!

» meredesgrey » Beiträge: 308 » Talkpoints: 9,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

MÜSSEN, würde ich nicht grade sagen. Aber so kann die Apotheke sich kaum Kunden ziehen. Ich würde mal sagen, dass diese Apotheke es nciht nötig hat Kunden zu halten oder zu ziehen, weil sie wohl genug zu tun hat. Um es aber genau zu wissen, ob sie das Rezept hätten annehmen müssen, w+rde ich einfach mal in der Apothekenkammer anrufen. Das ist so was wie die Ärztekammer füßr Ärzte. Hast du mal ind er Apotheke nachgefragt, wie das ist und was sie zu dem Verhalten ihrer Kollegen in der anderen Apotheke sagen?

Ich finde es einfach unverschämt, wenn ein Arzt ein Rezept ausstellt, sollte es normalerweise auch in jeder Apotheke eingelöst werden. Aber ob es ein MUSS ist ist fraglich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Na, so was habe ich ja auch noch nicht gehört. Ist ja ein Ding. Denn ich meine, eigentlich ist es ja schließlich auch der Job der Apotheken, Medikamente zu mischen.

Ob Apotheken ein Rezept einlösen müssen, kann ich dir leider nicht genau sagen, da ich bisher noch nie in so einer Situation war. Aber eigentlich wäre ich davon ausgegangen.

Wie Diamante geschrieben hat, würde ich mich nach diesem Vorfall aber auf jeden Fall sachkundig machen. Und im Zweifelsfall diese bestimmte Apotheke nicht mehr besuchen, denn das Verhalten ist schon krass. Wenn die Apotheke es nicht nötig hat Rezepte anzunehmen, dann würde ich sie auch abstrafen und nicht mehr hingehen.

Falls du etwas zu dem Thema erfährst, poste es doch mal. Würde mich wirklich interessieren, wie die Antwort lautet.

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wirklich erstaunlich wie die Apotheken in Zeiten der Online-Apotheken mit den Kunden umgehen. Um die aufgekommene Frage zu beantworten: Bei einem Original Rezept eines verschreibungspflichtigen Medikamentes kann der Apotheker nicht die Herausgabe des Mittels verweigern. Sogar bei dem Verdacht der Medikamentenabhängigkeit können die Apotheken dieses nicht tun.

Dies sagte zumindest Frau Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände und die müsste es ja eigentlich wissen ;)

» AppleFan08 » Beiträge: 521 » Talkpoints: -1,68 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde das verhalten auch ganz schön dreist. Aber du kannst ja deine Konsequenzen daraus ziehen und in Zukunft eben zur nächsten Apotheke gehen und gar nicht mehr zu denen - so würde ich es jedenfalls definitiv machen.

Ansonsten kenne ich es eigentlich nur so, dass die Apotheke natürlich berechtigt ist zu sagen dass es dauert, bis der fehlende Wirkstoff bestellt und angekommen ist - es aber eben auch macht und nicht von vorneherein ablehnt wie hier bei dir! Wenn das "unwirtschaftlich" ist kannst du bzw. dein Sohn da ja nichts für, dass die bösen bösen Pharmaunternehmen der Apotheke dabei noch Arbeit aufhalsen, sowas unverschämtes aber auch :lol: .

Ich würde mich an deiner Stelle auch ruhig mal an die Apothekerkammer wenden und zunächst "vorsichtig nachfragen" um anschließend mal kurz darauf zu verweisen, so getreu dem Motto: "Ach müssen die doch? Tja, haben sie aber gar nicht." Eventuell hat die Apothekerkammer dann mal ein Auge darauf, auch wenn ich jetzt nicht sagen könnte wie viel Macht die nun über die einzelne Apotheke haben (vermutlich eher weniger?).

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallöchen,

Müssen tun sie es meines Erachtens nicht, gerade wenn es sich um Speziellmischungen handelt. Allerdings braucht jede Apotheke auch Kunden und scheinbar hat diese zu viele davon,sodass sie sich die Mühe nicht machen muss oder will. Wenn es nur eine Apotheke im Ort gäbe wäre das dann nochmal was anderes, dann muss sie es schon, nehme ich an.

Ich finde dieses Verhalten aber schon ziemlich dreist. Aber da muss man sich seinen Teil denken. So unfreundlichen Leuten würde ich das Geld dann auch nicht mehr in die Tasche scheffeln wollen.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mir ist einmal etwas ähnliches in einer Apotheke passiert, die ich inzwischen absolut meide.

Mein Frauenarzt hatte mir zu Beginn der Schwangerschaft ein bestimmtes Vitaminpräparat empfohlen, weil dabei die Zusammensetzung gut passte und es außerdem preiswerter ist als die in der Werbung vorgestellten Produkte. Also dachte ich, auf dem Weg zu einer Bekannten kann ich ja schnell in der Apotheke anhalten und das Präparat holen bzw. bestellen.

Als ich der Apothekerin, es war die Chefin selbst, sagte was genau ich gerne möchte schaute sie mich groß an und sagte, sie hätte das nicht da, sondern als einziges Vitaminpräparat für die Schwangerschaft nur die Marke X. Am nächsten Tag musste ich sowieso nochmal in den Ort und bat sie deshalb, mir doch das andere preiswertere Präparat zu bestellen.

Und nun kommt der Knüller: Sie meinte so etwas macht sie nicht und wenn mein Baby mir die paar Euro nicht wert wäre, dann sollte ich doch keine Kinder bekommen. Ich habe nur gesagt, dann würde ich eben zur Konkurrenz gehen und habe den Laden verlassen. Hinter mir in der Schlange stand eine hochschwangere Frau, die mir gleich hinterherkam und auch sagte, in so einen Drecksladen (wörtlich) würde sie nicht mehr gehen.

So traurig es eigentlich ist, das witzige daran ist, dass direkt auf der anderen Straßenseite noch eine Apotheke ist. Dort habe ich sofort das gewünschte Präparat bekommen und zusätzlich noch diverse Proben für Schwangerschaftsöl.

Beim nächsten Termin erzählte ich meinem Frauenarzt von diesem Vorfall. Er war absolut sauer und sagte, wenn er mir ein Privatrezept ausgestellt hätte, dann hätte diese Apotheke mir das sogar besorgen MÜSSEN. Nach der Untersuchung ist er mit rausgegangen zur Anmeldung und hat seine Angestellten angewiesen, die Patientinnen die Vitaminpräparate brauchen gleich zu informieren dass sie nicht in diese Apotheke gehen, wenn sie etwas anderes als die Nobelmarke X kaufen möchten.

So vergrault man sich seine Kunden, gerade wenn die Konkurrenz direkt gegenüber ist. Sollte ich einmal während der Notdienstzeit etwas aus der Apotheke brauchen würde ich eher 20 km fahren als in diese Apotheke zu gehen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also so etwas ist mir zum Glück noch nie passiert, obwohl ich quasi schon Stammgast in meiner Apotheke bin und ich habe für meinen Sohn schon zahlreiche Cremen, Salben und vor allem homöopathische Medikamente gebraucht, die sie nicht auf Lager hatten und deswegen bestellen mussten. In meiner Apotheke ist es sogar eher umgekehrt: Die entschuldigen sich hundertmal, weil ich bis zum nächsten Tag warten muss.

Einmal war es sogar so, dass das Medikament am nächsten Tag noch nicht da war und der Apothekerin war das so peinlich, dass sie mir angeboten hat, mir das Medikament sobald sie es hat persönlich in meiner Wohnung vorbeizubringen! Ich habe das extrem nett gefunden. Trotzdem habe ich das Angebot abgelehnt, weil ich ihr den zusätzlichen Aufwand nicht antun wollte und es für mich kein Problem war am nächsten Tag wieder zu kommen.

Aber genau so sorgt man eben auch dafür, dass die Kunden bleiben und ich bin sicherlich durch die Neurodermitis meines Sohnes eine sehr gute Kundin! :wink:

Im Februar war ich mit meinem Sohn vier Wochen auf Kur. Die Kuranstalt hat darum gebeten, die eigenen Medikamente selber mitzunehmen. Das habe ich auch in Ordnung gefunden und habe einen dementsprechenden Vorrat an Rezepten bei meiner Ärztin angefordert. Die hat mich dann darauf hingewiesen, dass es sein kann, dass ich Probleme bekommen werde, die Rezepte einzulösen, da die Krankenkasse soviel auf einmal oft nicht akzeptiert. Ich bin dann trotzdem zu meiner Apotheke und die haben mir im Prinzip das gleiche Problem geschildert, waren dann aber so nett und haben trotzdem alle Rezepte eingelöst und haben gemeint, dass sie die Rezepte einfach auf die Seite legen werden und jede Woche eines abstempeln werden! Total nett!

Ein weiteres Beispiel: Meine Ärztin hat erst letzte Woche eine spezielle Salbenmischung für meinen Sohn verschrieben. ich bin natürlich wieder in meine Apotheke. Die haben gemeint, dass es ein wenig dauern wird, da sie die Salbe erst herstellen müssen und das wäre recht aufwendig, da sie das ganze irgendwie erhitzen und dann wieder abkühlen müssen. So ging ich in der Zwischenzeit einkaufen. Als ich zurückkam, war die ganze Apothekenmannschaft um meine Salbe vereint und alle haben getüftelt, wie sie das nun am besten hinbekommen, weil die Konsistenz nicht sehr geschmeidig war.

Ständig sind sie auch bemüht, Neuigkeiten für meinen Sohn ausfindig zu machen. Einmal hat mich eine Apothekerin sogar angerufen um mir zu sagen, dass gerade eine Refferentin da war und es gibt wieder etwas Neues und sie legt mir gleich eine Probepackung auf die Seite, damit ich es mir jederzeit abholen kann. :blumen:

Meine Apotheke zeigt also eindeutig, dass Kundenbetreuung auch anders aussehen kann. Mir ist klar, dass ich wohl eine extrem nette Apotheke gefunden habe, aber wenn einer Apothekerin mein Anliegen derart egal ist, wie in deinem Fall, dann wird sie definitv einen Kunden weniger haben und ich gehe zur Konkurrenz!

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also Apotheken müssen Rezepte normalerweise beliefern. Wenn nun aber eine Rezeptur dabei ist, die absolut für diese Apotheke unmachbar ist, weil es sich z.B. um Zytostatikaherstellung (also Mittel für Krebspatienten) oder um Rezepturen mit nicht zu bekommenden Wirkstoffen handelt, dann kann es schon einmal sein, dass man an eine andere Apotheke verwiesen wird, wo man weiß, dass diese den Wirkstoff da hat oder sich auf die Herstellung bestimmter, schwieriger Rezepturen spezialisiert hat.

Im Regelfall sollte so etwas, wie es dir passiert ist aber nicht vorkommen. Normalerweise, auch wenn es ein Rezept ist, das unwirtschaftlich erscheint, stellt man es trotzdem her, in der Hoffnung, dass man eben den Kunden gewonnen hat und dieser beim nächsten Mal dann wieder kommt. So war es eine Zeit lang z.B. bei Inkontinenzartikeln so, dass sie sich für die Apotheke überhaupt nicht gelohnt haben, ja, dass die Apotheken teilweise sogar drauf gezahlt haben. Da kam es dann doch schon mal vor, dass Kunden an Sanitätshäuser verwiesen wurden, die bessere Abrechnungsmöglichkeiten in diesem Fall haben.

Wie gesagt, selbst wenn es unwirtschaftlich erscheint, sollte eine gute Apotheke die Herstellung einer Rezeptur nicht verweigern. Mich würde diese Apotheke sicherlich auch nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Auch den Fall mit dem Vitaminpräparat kann ich nicht nachvollziehen. Wenn der Kunde ein bestimmtes Produkt wünscht, sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man versucht, es dem Kunden zu besorgen. Der Kunde ist König. Das gilt auch in Apotheken. Wenn das Vitaminpräparat nicht zu besorgen ist, weil es der Großhändler nicht vorrätig hat oder weil es gerade vom Hersteller nicht geliefert werden kann oder weil es im Auslamd nicht zu bekommen ist, oder aus anderen Gründen nicht zu bekommen ist, erst dann kann man dem Kunden ein anderes Präparat vorschlagen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Müssen tun die Apotheken garnichts. Auf welcher Basis denn? Wenn es die einzige Apotheke auf der Welt wäre und es um Leben und Tod ginge, dann ja. Aber so, nein. Die müssen dir auch kein anderes Medikament verkaufen, wenn ihnen deine Nase nicht passt. Allerdings wäre das unwirtschaftlich. Weiterhin kann man nicht von Kundenfreundlichkeit sprechen. Sieh einfach deine Konsequenz aus der Sache und kaufe woanders. Ich hätte zudem noch gesagt: "Bei Ihnen kaufe ich nichts wieder. Ausserdem werde ich allen meinen Bekannten davon erzählen." Ganz begreifen kann ich das Verhalten sowieso nicht, da sich eben solche Minderwirtschaftlichkeiten durch andere Kunden wieder ausgleichen.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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