Abstinenz bei katholischen Priestern

Hallo!

Wie sicher viele wissen leben katholische Priester im Zölibath, has heißt sie dürfen keine Frau lieben und auch kein Sex haben. Evangelische Priester und Priesterinnen dürfen im Gegensatz dazu heiraten, was ich ein wenig komisch finde. Was mich aber am meisten beschäftigt ist wie die Priester das aushalten. Jeder Mensch hat nun mal Verlangen nach körperlichen Zärtlichkeiten, dass ist nur Menschlich. Sie sollen sich halt nur auf Gott konzentrieren, ein anderer Mensch in ihrem Leben würde sie nur ablenken von ihrem Glauben.

Was denkt ihr wie sich das aushalten lässt? Findet ihr diese Regelung für überholt?

Hallo!

Dass katholische Priester sich dem Zölibath unterwerfen und die evangelischen nicht, dass liegt daran (so hat mir das mal ein katholischer Prister gesagt) dass die evangelische Kirche da ein wenig freier ist und ausserdem die evangelische Kirche auch nciht daran glaubt, dass Maria als Jungfrau ihr Kind empfangen hat. Die katholische Kirche ist was Sex betrifft sowieo sehr sehr konservativ und hält Sex auch nur für ein Fortpflanzungsakt und nicht um Spaß zu haben.

Sex ist dafür da um sich Fortzupflanzen und nicht seinen Trieb nachzugehen. Das ist ja auch bei katholischen Nonnen, die im Zölibath leben müssen und eben mit Gott verheiratet sind. Für die katholische Kirche ist die Priesterweihe und das Ablegen des Gelübtes bei der Nonne mit der Eheschlissung gleichzusetzen.

Natürlich haben die Priester und die Nonnen auch ihre Bedürfnisse . Und nicht selten kommt es dazu, dass auch Prister diesem Trieb nachgehen und eben sich an Messdienern "vergreifen" oder aber irgendwann auch dem weiblichen Geschlecht "erliegen". Vielekatholische Priester haben Kinder, die verschwiegen werden. Und viele Nonnen verlassen das Kloster, weil da ein Kind nicht so verschwiegen werden kann.

Hallo meredesgrey,

Wie man das Zölibat aushalten kann? Ich denke, das ist bei jedem Menschen unterschiedlich. Es hat doch nicht jeder einen gleich starken Sexualtrieb und es gibt auch Menschen, Asexuelle, bei denen gar kein Sexualtrieb vorhanden ist. Also wird es dem einen Menschen schwerer fallen, dem anderen leichter. Für einen Asexuellen dürfte das Priestertum also, in Sachen Zölibat, nicht so schlimm vorkommen. Da fehlt dann aber vielleicht dafür der Glaube.

Ob es zeitgemäß ist? Ich finde, die Frage stellt sich bei der katholischen Kirche eigentlich gar nicht, oder auch allgemein bei der Kirche. Das sind Dinge, die fußen auf Traditionen. Sie halten eben daran fest. Ob diese Traditionen uns sinnvoll erscheinen oder nicht, ist ja eigentlich egal. Religionen sind für mich quasi Moralschubladen. Wer mit den Moralvorstellungen dort zufrieden ist, fügt sich ein, wer nicht, der kümmert sich eben nicht um diese Religion. Daher bin ich da auch tolerant. Es geht mich doch nichts an, was die Katholiken machen! Ich bin ja keineswegs gezwungen, mich dort einzugliedern und mich an ihre Regeln zu halten.

Betrachtet man es sexualwissenschaftlich oder allgemein biologisch, dann ist so ein Zölibat vielleicht wenig sinnvoll, da eben die meisten Menschen einen Sexualtrieb haben.

Dass der aber ablenken kann, da haben die Katholiken allerdings wirklich einmal recht. Die Frage ist nur, sollte sich ein Geistlicher soweit ablenken lassen und trotzdem Geistlicher sein können? Das entscheidet, ob ein Zölibat für diese Religion "sinnvoll" ist, oder nicht.

Wenn man von etwas überzeugt ist, kann man dafür auch jedes Opfer eingehen. Ob andere das gut finden oder diese Überzeugung teilen oder auch nur nachvollziehen können, spielt dabei keine Rolle. Nach meinem Verständnis glauben katholische Priester ja daran, dass ihre Enthaltsamkeit von Gott gewollt ist und für sie ein religiöses Gebot darstellt. Insofern sollte sich eben für sie gar nicht die Frage stellen, wie sie das aushalten können, weil es eben nicht zur Frage steht, ob sie das wollen oder nicht. Das ist vielleicht für andere Menschen, die den Glauben der Priester nicht nachvollziehen können, schwer zu verstehen, aber so ist es eben - mit Überzeugung kann man alles schaffen.