Haben es Einzelkinder im Leben schwerer?
Hallo!
Ich habe keine Geschwister, aber ich bin im zwischenmenschlichen Bereich kein Asozialer. Und doch höre ich von meiner Frau immer wieder den Satz: Man sieht, dass du ein Einzelkind bist. Oft bin ich beim Teilen nicht korrekt, ein wahrer Egoist, so meine bessere Hälfte. Meine Nachbarn hatten alle Brüder und Schwestern.
Oft sehnte ich mich als Kind nach einem Bruder. Ich kann aber nicht behaupten, dass ich mich schwerer getan hätte, was das Gesellschaftliche betrifft. Ein Vorteil hat jedoch das Leben als Einzelkind, es gibt beim Ableben der Eltern keinen unnötigen Erbstreit.
Gleich das Erbe im Hinterkopf!?!
Ich bin der Meinung das es Einzelkinder recht einfach haben. Vielleicht nicht unbedingt auf der sozialen Schiene, aber ganz sicher wenn es darum geht etwas(als Kind) von seinen Eltern haben zu wollen und genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn ich da an einen guten Freund denke und mir überlege was ihm alles in den Arsch geschoben wird und wie pissig er mit seiner Mutter spricht wird mir ganz anders.
Natürlich kann es sein dass das Unterordnen und die sozialen Erfahrungen, durch das fehlende Geschwisterteil auf sich warten lässt, aber früher oder später werden diese Diskrepanzen schon ausgebügelt(Schule, Ausbildung, Bundeswehr, etc.). In übrigen gibt es genügend Menschen die trotz Geschwister einen egoistischen Touch haben. Daher würde ich dies nicht unbedingt auf den Einzelkind Faktor schieben. Möglich wäre es aber und für deine Frau ist das sicherlich eine gute Möglichkeit um dich zu ärgern.
Also ich bin auch Einzelkind und ich hatte es im Leben bestimmt nie schwerer als Personen mit Geschwistern. Denn direkten Vergleich habe ich ständig vor Augen, mein Mann hat nämlich fünf Geschwister, und in Sachen Egoismus und Teilen nehmen wir uns nicht viel. Im Gegenteil, er ist derjenige der von uns oft ziemlich egoistisch denkt. Allerdings nicht, wenn esum mich oder unsere Kinder geht. Wir können alles von ihm haben. Aussenstehende haben es da schon bedeutend schwerer.
Als ich noch ein Kind war, hatte ich wirklich Probleme damit, meine Spielsachen mit anderen Kindern zu teilen, wenn diese bei mir zu Besuch waren. Aber mit den JAhren hat sich dies dann wieder gegeben.
Ich kenne auch jemand die nur ein Kind wollen, damit es das Erbe nicht teilen muß. Die haben noch keine Kinder und so einen Satz hasse ich. OK, ich war auch lange Zeit alleine. Mein Bruder ist geboren und ich war fast 12 Jahre alt. Also bin ich irgendwie auch ein Einzelkind gewesen. Gut, ich habe alles gehabt. Ein Zimmer für mich, meine Ruhe und viel Aufmerksamkeit. Fand ich auch alles sehr gut. Aber ich wollte damals auch nicht alleine sein und hab mich nach Geschwistern gesehnt.
Sicher ist das teilen nicht einfach. Kann ich nun auch nicht sagen wie ich wäre wenn ich früher meinen Bruder bekommen hätte. Aber ich für meinen Teil kann auch teilen. Aber das lernt man ja nicht nur unter Geschwistern sondern auch unter Freundinnen finde ich. Das war nie eine Schwäche von mir. Wer nicht teilen kann das liegt dann eher in der Natur der Person und nicht weil er oder sie Einzelkind war oder ist.
Wer es einfacher oder schwerer hat kann man de facto nicht sagen.
Es kann das Himmelreich der kindlichen Entwicklung sein, wenn ein Einzelkind angemessene Förderung und gutes Sozialverhalten bekommt, es kann die Hölle sien, wenn das arme Kind Eislaufeltern oder völlig gleichgültige Eltern hat. Eislaufeltern sind die, die ihr Kind unbedingt zu etwas besonderem machen wollen und es daher unbarmherzig alles mögliche über und trainieren lassen, dabei aber immer das Training überwachen, damit "es auch was bringt," ganz gleich, wie sich das Kind dabei fühlt. Der Fokus, der auf einem Einzelkind liegt, kann ihn zu etwas besonderem machen oder eben zu etwas vermeintlich besonderem. Die ungeteilte Aufmerksamkeit kann auch die Hölle bedeuten.
Bitter ist es, wenn das Kind bei all dem keine Chance hat, es gibt leider viele Eltern, die ihr Einzelkind quasi auf einen Thron setzen und es von dort regieren lassen. Aber dieses Verhalten ist mir auch schon bei Eltern zweier Kinder untergekommen
All das gilt aber auch für Kinder mit Geschwistern. Mein Mann ist Einzelkind, ich habe 2 Geschwister und wir haben beide unsere Vorzüge und Macken.
Besser oder schlechter - das sind sehr einfache Kategorien. Letztlich kann ein Einzelkind unglücklich sein im Leben und der 6. von 9 Geschwistern glcklich leben.
Ich bin Einzelkind und ich kann mit ruhigen Gewissen sagen, das ich nie alles bekommen habe, was ich wollte. Aber genausowenig haben meine Eltern mir Freizeitbeschäftigungen aufgezwungen. Das war immer meine eigene Entscheidung. Und ich war erst 14 als ich mich wirklich für etwas entschieden habe und das auch über Jahre gemacht habe. Somit war ich damals an den Wochenenden oft nur Schlafgast zu Hause, aber meine Eltern wusste auch, das ich was Sinnvolles in der anderen Zeit mache.
Dazu habe ich auch eine Erziehung genossen, die mir aufgezeigt hat, das man sich gewisse Dinge erst leisten kann, wenn man genug dafür gespart hat. Das ist heute noch so. Lieber verzichte ich auf einen Wunsch, als ich das ich mir irgendwie Geld dafür leihe. Auch andere Dinge in der Erziehung wirken heute noch. Nämlich das es gewisse Regeln gibt für das familiäre Zusammenleben, was ich natürlich auch an meine Kinder weiter gebe.
Das Kinder mit Geschwistern besser teilen können oder gar toleranter sind, kann ich so nicht bestätigen. Ich hatte früher einige Freunde mit jüngeren Geschwistern, die sich aber immer in den Vordergrund gespielt haben. Das ist auch bis heute noch so. Und eine hat sich als sehr egoistisch entwickelt. Da sind selbst 20 km Entfernung zu den Eltern zu viel. Der Sprit würde ja so teuer sein.
Genauso wie sich ehemalige Freunde negativ entwickelt haben, die als Kind immer hinter dem jüngeren Geschwisterchen zurück stehen mussten. Auch da sind einige sehr egoistisch geworden. Aber nicht alle Kinder mit Geschwistern entwickeln sich negativ. Es kommt immer auf die Erziehung an. Wenn die Eltern da keinen dauerhaft bevorzugen, sollten aus diesen Kindern auch vernünftige Erwachsene werden. Genauso eben bei Einzelkindern. Wird es nicht ständig verwöhnt und in den Himmel gehoben, wo werden sie auch im erwachsenen Alter umgängliche Menschen sein.
Also ich glaube auch nicht, dass es Einzelkinder immer schwerer und Geschwisterkinder immer leichter haben. Schon allein beim Teilen: ein Einzelkind, dass genügend von einer bestimmten Sache hat, kann unter Umständen besser und leichter teilen, als ein Kind mit Geschwistern, dass gezwungenermaßen immer mit den Geschwistern teilen muss. Genau das Gleiche lässt sich bestimmt auch über andere Eigenschaften sagen, von denen gern behauptet wird, dass gerade Einzelkinder diese besser beherrschen.
Wie leicht oder schwer es Kinder haben (egal ob Einzelkinder oder Kinder mit Geschwistern), hängt wohl in starkem Maße von den Eltern ab. Karen hat das ja schon sehr gut ausgeführt. Da bleibt mir nichts hinzuzufügen
Hallo!
Ich finde, dass es auf die Erziehung des Einzelkindes ankommt. Schwer wird es ein Einzelkind nur haben, wenn es auch noch mehr von der Aussenwelt und anderen Kindern abgeschirmt ist. Manchmal werden Einzelkinder auch sehr egoistisch erzogen. Dann sollen die Kinder nicht in den Kindergarten, weil sie ja zu Hause viel besser "erzogen" werden könne. Denn nach Aussagen von Eltern mit Einzelkindern ist es oftmals so, dass ein Kind ja angeschafft wurde, damit mjan es nciht mit 3 Jahren in den Kindergarten "abschiebt".
Kinder, die allerdings auch gute soziale Kontakte mit anderen Kindern haben und auch kindegerecht erzogen werden und auch mit anderen Kindern oft spielen dürfen haben es genauso leicht oder schwer wie Kinder, die ine iner größeren Familie aufwachsen. Ich finde, dass man es nicht pauschalisieren kann. Es kommt immer drauf an, wie die Eltern ein Einzelkind erziehen.
Oft allerdings sind Einzelkinder sehr verwöhnt und daher auch egoistisch eingestellt und oftmals sind es grade diese Kinder, die sich vom Elternhaus schlechter trennen können und eher Mama oder Papakind sind.
Hallo,
ich bin auch der Meinung, es kommt viel auf die Erziehung des Kindes an. Man kann einen kleinen, weltfremden Egoisten ranziehen oder jemand, der auch teilen etc kann. Ich habe 4 jüngere Brüder und ich habe mir manchmal gewünscht Einzelkind zu sein. Als Einzelkind hätte ich mir sicherlich Geschwister gewünscht. Habe auch teilen und Sozialverhalten gelernt. Hätte ich als Einzelkind aber glaub ich auch.
Unser Sohn hingegen soll Einzelkind bleiben. Aber eher, weil ich Angst habe noch ein Kind zu bekommen. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass ich ihn so erziehen muss, als wenn er Geschwister hätte. Und er muss auch abgeben, teilen und mit andern Kindern klarkommen. Ich glaube seine Geschwister sind seine Freunde im Kindergarten. Da ich vorhabe bald Vollzeit arbeiten zu gehen, hätte er auch nur abends und am Wochenende was von seinen Geschwistern. Und ich denke im Kindergarten und auch von uns lernt er ganz gut, was Sozialverhalten ist. Er wird nicht mehr verwöhnt, als andere Kinder etc.
Also im Endeffekt, ist es immer das, was die Eltern draus machen. Und das Ziel sollte ein glückliches Kind sein, egal ob mit oder ohne Geschwister.
Ich denke auch, dass man das nicht so pauschal sagen kann, denn es kommt immer darauf an, wie die Eltern ihr Kind / ihre Kinder behandeln.
Es gibt Eltern, die kümmern sich um mehrere Kinder liebevoll und jedes Kind bekommt das, was es individuell braucht, darf seinen Hobbies nachgehen usw. Andere Eltern behandeln alle ihre Kinder mehr oder weniger in einem Aufwasch, also die Jungs gehen in den Fußballverein und die Mädchen zum Turnen, dann muss man nicht für jedes Kind extra fahren. Bei den Einzelkindern kann es genauso laufen, dass auch sie nicht ausreichend Aufmerksamkeit bekommen, weil die Eltern gar keine Lust auf ihren Nachwuchs haben.
Ich sehe aber schon in der Schule oder im Kindergarten unserer Kids, dass es eine gewisse Tendenz gibt. Viele - nicht alle - Eltern von Einzelkindern kümmern sich absolut übermäßig um ihr Kind, ziehen einem Zweitklässler noch die Jacken an und setzen ihm die Mütze auf. Dies nur als Beispiel, unsere Kleine wird bald 6 und macht das schon ohne jede Hilfe seit sie 4 ist. Eltern mit mehreren Kindern sind quasi gezwungen ihre Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen, denn sie haben meist nicht die Zeit jedem Kind alles hinterherzutragen, die Würstchen kleinzuschneiden etc.
Das mit dem Teilen kann ich nicht unbedingt bestätigen, denn mein Sohn, der sechs Jahre lang ein Einzelkind war teilt freiwillig, der Sohn meines Freundes, der immer Geschwister um sich hatte braucht meist eine besondere Aufforderung.
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