Haben es Einzelkinder im Leben schwerer?
Ich denke Geschwister können einem Kind einfach etwas geben was Einzelkinder nicht erfahren können. Das Verhältnis zu Geschwistern ist oft sehr intensiv, es wird gestritten und sichgehauen aber in der Not halten alle zusammen. So etwas erfährt ein Einzelkind nicht.
Natürlich muss man als ein Kind unter mehreren auch zurückstecken. Mit Sicherheit habe ich nicht alles das bekommen was ein Einzelkind vielleicht bekommen hat. Aber ich habe schon immer - auch als Kind - an meinen Geschwistern gehangen.
Und was grundlegende soziale Geschichten angeht wie teilen zu können kann nirgends besser lernen als unter Geschwistern. Ich habe auch schon mehrfach Menschen kennengelernt bei denen man merkt dass sie Einzelkind sind. Kann man garnicht so recht beschreiben warum. Da die Eltern nicht jedem Kind so viel Aufmerksamkeit zukommen lassen können wie einem Einzelkind wird sich halt untereinander geholfen. Dann werden die Hausaufgaben zusammen gemacht und wahrscheinlich sogar erfolgreicher als mit den Eltern. Ich denke solche Erfahrungen können Einzelkinder nicht machen.
Aber ich würde Einzelkinder nicht so darstellen als hätten sie es schwerer im Leben, kommt dann wohl ganz auf die Erziehung an. Wenn das Kind nichts selber machen musste und alles bekommen hat was es wollte wird es wenn es erwachsen ist bestimmt Probleme bekommen. Wenn aber von früh an darauf geachtet wurde dass das Kind weiss, dass man nicht alles haben kann, sind sicherlich auch Einzelkinder sozial nicht minderbemittelt.
Mein Freund ist auch ein Einzelkind und ich merke schon manchmal, dass ihm das Leben in einer Beziehung schwerer fällt als mir selbst. Er ist jemand, der es von zu Hause aus gewohnt ist, dass gemacht wird, was er möchte. Wenn er seine Eltern besuchen geht, dann wird gekocht, was er sich wünscht und der Tag wird so gestaltet, wie er ihn sich vorstellt. Das ist auch verständlich aus der Sicht der Eltern, finde ich. Sie mögen es ihm eben recht machen.
Aber ich merke oft, dass er erwartet, dass es in unserer Beziehung genauso läuft. Er hat einen Vorschlag und tut dann zwar so als wäre er bereit, ihn zu diskutieren, aber er erwartet heimlich schon, dass sein Wunsch auch in die Tat umgesetzt wird. Ob das nun ein Reiseziel ist oder das Essen am Abend: Er denkt einfach, dass umgesetzt wird, was er sich so vorstellt. Und das klappt eben in der Praxis nicht. Mittlerweile ist das schon deutlich besser geworden, weil er auch kein Mensch ist, der immer seinen Willen durchsetzen muss, aber es war anfangs schon schwierig. Ich bin das eben gar nicht so gewohnt, sondern kenne es nur so, dass man Kompromisse eingehen muss. Ich glaube aber nicht, dass er dadurch in seinem Leben total benachteiligt ist. Jeder Mensch ist eigentlich lernfähig und wenn jemand es nicht schafft, sich trotz seines Daseins als Einzelkind, auch auf die Interessen anderer Personen einzulassen, dann kann man ihm auch nicht mehr helfen.
Ich bin nicht der Ansicht, dass Einzelkinder es im Leben schwerer hätten. Im Großen und ganzen kommt es darauf an, wie viel Wert die Eltern auf bestimmte Eigenschaften ihres Kindes legen. Teilen lernen kann ein Kind genauso gut im Kindergarten oder beim Spielen mit Kindern z.B. befreundeter Paare in der Freizeit. Wenn Eltern darauf achten, dann denke ich nicht, dass es ein Einzelkind da später in der Gesellschaft nicht auf die Reihe bekommt sich seinen Mitmenschen gegenüber sozial zu verhalten.
Ich kann das Vorurteil auch ehrlich gesagt nicht mehr hören, dass Einzelkinder nicht in der Lage wären zu teilen. Genauso gut könnte man sagen, dass Geschwisterkinder Dinge dann eher besonders für sich haben wollen, weil sie Angst haben müssten, jemand will es ihnen weg nehmen oder sie müssten teilen. Was natürlich genauso Schwachsinn ist.
Ich denke daher es ist individuell von jedem Menschen und seiner Erziehung abhängig, wie ein Mensch sich entwickelt und sich später als Erwachsener in bestimmten Situationen verhält und nicht nur darauf zu beschränken, ob er nun allein oder mit Geschwistern groß geworden ist. Sicher gibt es auch geizige Einzelkinder, genauso wird man solche "Exemplare" aber sicher auch unter Geschwisterkindern finden.
Ich denke nicht, dass man einfach pauschal behaupten kann, dass es Einzelkinder im Leben schwerer haben. Es kommt darauf an. Es gibt die Kategorie Einzelkinder, die wirklich von den Eltern nach Strich und Faden verwöhnt werden und die wirklich wie kleine Prinzen und Prinzessinnen sind. Diese haben es tatsächlich später im Leben schwer, wenn sie nie gelernt haben, auch mal zurückzustecken bzw. die Interessen anderer Menschen zu berücksichtigen und nicht nur die eigenen.
Aber es sind ja längst nicht alle Einzelkinder verwöhnte Bengel. Viele Eltern versuchen, ihren Kindern auch wenn es Einzelkinder sind, Werte zu vermitteln und diese eben nicht übermäßig zu verwöhnen, und das kann auch gut gelingen würde ich sagen, wenn die Eltern dieses Ziel verfolgen. Auch gibt es heutzutage viele zusätzliche Möglichkeiten außerhalb des Kindergartens / der Schule, wie Kinder auch wenn sie Einzelkinder sind, lernen können, sich in der Gruppe zurechtzufinden wie Sportvereine, Jugendgruppen, etc. Dort sind sie dann ein Teil des Ganzen und lernen, dass sich nicht alles um sie dreht.
Hier kann man wirklich nicht sagen, dass es alle Einzelkinder schwerer oder einfacher haben, als Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen. Das ganze hängt einfach von zu vielen Faktoren ab, um hier etwas pauschal zu sagen.
Natürlich kann es sein, dass Kinder einfach toll aufwachsen, wenn sie Einzelkinder sind und somit mehr Aufmerksamkeit bekommen, allerdings gibt es hierfür einfach zu viele Gegenbeispiele, um eine klare These zu äußern. Schließlich gibt es Einzelkinder, die sozial nicht richtig erzogen werden, allerdings gibt es auch Kinder mit Geschwistern, deren Kindheit die pure Hölle war. Hier muss man meiner Meinung nach einfach von Fall zu Fall unterscheiden. Jedoch fällt es bei Einzelkindern besonders auf, dass sie es manchmal sehr schwer haben, denn sie können mit ihren Sorgen nicht zu großen Geschwistern gehen.
Ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, dass Einzelkinder es schwerer im Leben haben. Es mag sein, dass Einzelkinder, die zusätzlich nie im Kindergarten waren, manchmal Probleme mit Dingen wie Teilen haben, aber das erschwert meiner Meinung nach nicht wirklich das Leben!
Dennoch kenne ich den Satz "Typisch Einzelkind" nur zugut. Ich selbst bin zwar kein Einzelkind, habe aber einige Freundinnen und Freunde im Bekanntenkreis, die Einzelkinder sind. Immer wieder kommt es dann vor, dass in Gegenwart dieser Einzelkinder ein solche Satz fällt, weil es einfach zutrifft. Dennoch bin ich der Meinung, dass solche Dinge natürlich nicht zwingend zutreffen müssen und dass man einem Menschen nicht ansehen kann, ob er Einzelkind ist oder nicht!!
Ob sie es schwerer haben kann ich nicht sagen. Ich würde es anders ausdrücken: Sie sind anders. Aber das muss nicht unbedingt die Regel sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Einzelkinder verwöhnt und egoistisch sind. Damit will ich jetzt niemandem was vorwerfen und das ist sicher nicht bei allen so, wie ich schon sagte, aber es scheint oft so zu sein. Damit hat das Teilen an sich gar nicht viel zu tun, ob das Kind eben teilen mag oder nicht ist nur eine Sache und daran kann noch nichts beurteilt werden. Bei mir ist es oft so, dass ich Einzelkinder problemlos von Kindern unterscheiden kann, die mit Geschwistern aufgewachsen sind. Viele Einzelkinder haben geringere soziale Kompetenzen und können mit Dingen wie Gruppenarbeit oder Arbeitsteilung nicht so gut umgehen, wie Kinder mit Geschwistern, da diese schließlich tagtäglich damit konfrontiert werden und Einzelkinder zunächst gar nicht. Es erklärt sich natürlich von selbst, dass Geschwisterkinder dann besser darauf vorbereitet sind und besser damit umzugehen wissen.
Einzelkinder haben nicht damit zu kämpfen, dass sie die abgetragenen Sachen ihrer Geschwister tragen müssen, sie müssen nicht auf Geschwister aufpassen, sich mit ihnen kein Zimmer teilen oder Zeiten regeln, wann wer ins Badezimmer geht. Das hat ein Einzelkind alles ganz für sich alleine und das macht das leben doch um einiges leichter. Man muss hier allerdings auch ein wenig unter der finanziellen Lage unterscheiden, Geschwisterkinder, die in gut betuchten Familien aufwachsen weisen schon eher Züge auf, die Einzelkindern gleichkommen, als Kinder in weniger gut betuchten Familien. Somit wären wir also dabei gelandet, dass Einzelkinder es sogar einfach erhaben, als Geschwisterkinder. Das trifft soweit aber vorerst nur auf das Leben in der Familie zu. Im Alltag ist das schon etwas anders.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das Einzelkinder oft ein ganz anderes Verhältnis zu ihren Eltern haben. Sie sind es gewohnt, zu bekommen, was sie wollen. Sie müssen mit niemandem teilen und haben die volle Aufmerksamkeit. Wenn es ihnen dann im Alltagsleben mal nicht so geht, können sie nicht so gut damit zurecht kommen, wie Kinder die das gewohnt sind und sich zu behaupten wissen. Einzelkinder ist oft recht egoistisch, weil sie sonst immer alles bekommen, was sie erwarten und das erwarten sie nun mal auch von ihrer sonstigen Umwelt. Das kommt aber auch sehr stark auf die Erziehung an. Einige Eltern sind durchaus dazu in der Lage ihr Einzelkind gut und sozial zu erziehen, so dass es im Nachhinein kein egoistisches Wesen und Nachteile im sozialen Umgang mit anderen davon trägt. Andere Eltern hingegen erziehen ihr Kind zu einem verwöhnten, kleinen Prinzen, dem man im Endeffekt nichts gutes mehr abgewinnen kann.
Ich habe zwar Geschwister, aber ich denke, dass es Vor- und Nachteile bei Einzelkindern gibt, wie auch bei Kindern mit Geschwistern. Oftmals wird behauptet, dass Einzelkinder nicht teilen könnten und das trifft manchmal auch zu. Ich kenne aber auch Kinder mit Geschwistern, die es nie gelernt haben zu teilen, was oftmals an dem großen Altersunterschied der beiden liegt. Auch wenn Einzelkinder keine Geschwister haben, so haben sie doch Freunde, mit denen sie das Teilen lernen können. Ich habe auch schon oft gehört, dass Geiz und Egoismus mit zu früher Sauberkeitserziehung in der Verbindung gebracht werden. Kindern die zu schnell an das Töpfchen gewöhnt werden, sollen später egoistischer und geiziger sein. Mit Geschwistern hat das dann gar nichts zu tun.
Wenn man Geschwister hat, hat man besonders als der jüngere Part viel weg zu stecken, weil man dann oft die Sachen der älteren Geschwister bekommt. Das passt einem natürlich nicht immer, vor allem, wenn es sich um Anziehsachen handelt und man selbst eigentlich einen ganz anderen Stil hat. Je älter man wird, desto schwierig wird es und Eltern mit mehreren Kindern sind finanziell auch eingeschränkter, als Einzelkinder. Hinzu kommt dann auch noch, dass man als ältere Geschwisterpart oftmals für die Fehler der Kleinen verantwortlich gemacht wird und auf diese aufpassen muss, obwohl man eigentlich etwas anders vor hat
Letztendlich zeigt das alles bloß, dass es auf beiden Seiten positive und negative Aspekte gibt. Man kann nicht einfach behaupten, dass eine der beiden Seiten es einfacher hätte, das hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Ich bin ein Einzelkind und muss sagen, dass ich es in einigen Bereichen des Lebens schwerer, in anderen Bereichen aber auch viel leichter hatte als andere Kinder, die noch Geschwister hatten. Meine Eltern haben für mich immer viel Zeit, was vielleicht nicht der Fall gewesen wäre, wenn ich noch Geschwister gehabt hätte. Trotzdem bin ich nicht egoistisch, wie es bei manchen Einzelkindern sicher der Fall ist. Ich teile auch gerne, auch wenn ich nie Geschwister hatte, mit denen ich etwas hätte teilen müssen.
Auf der anderen Seite ist es mir schon immer schwer gefallen, neue Kontakte zu knüpfen. Das mag auch daran liegen, dass ich schüchtern war und bin, aber ich denke, dass es auch damit zusammenhängt, dass ich ein Einzelkind bin und es darum gar nicht richtig kannte, Kontakt zu anderen Kindern zu haben. Ich habe mir auf jeden Fall immer Geschwister gewünscht.
Die Äußerung über das Erbe fand ich nun auch etwas unangebracht, aber vielleicht gehört so etwas nur zum schwarzen Humor. Jedenfalls sehe ich es nicht so, dass es Einzelkinder schwerer haben - warum auch? Es mag sein, dass es Einzelkinder sind, die später einmal egoistisch geworden sind, aber das kann bei Geschwistern genauso gut passieren, gerade bei Geschwistern, die altersmäßig weit auseinander liegen, habe ich diese Erfahrungen schon einmal machen dürfen. Aber in der Regel liegt es an der Erziehung, und da ist es egal, ob Einzel- oder Geschwisterkind.
Manche Einzelkinder haben dafür vielleicht viele Freunde oder Cousins und Cousinen, mit denen man sich treffen kann und zu denen ein engerer Kontakt besteht. Als Einzelkind zu leben, bedeutet ja nun auch nicht gleich, dass man ein verwöhntes Kind ist und wird, oder? Manche Eltern achten aber auch gerade bei Einzelkinder darauf, dass es nicht so weit kommt und sind da vielleicht sogar mal strenger. Ich würde ein Einzelkind daher nicht ernsthaft als "typisches Einzelkind" bezeichnen, wenn es später einmal Egoismus an den Tag legt. Außerdem ist ein gesunder Egoismus etwas Positives.
Im Übrigen habe ich eine Klassenkameradin beneidet, die als Einzelkind aufgewachsen ist, sie hatte nämlich ihre Ruhe gehabt und musste sich nicht so wie ich und andere sich mit den Geschwistern auseinandersetzen.
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