Fühlt sich noch jemand gefangen im Job?

vom 05.10.2008, 22:08 Uhr

Ich versuche nicht, eine philosophische Diskussion anzufangen. Aber ich sitze hier auf der Arbeit und ein Kunde hat eben angerufen. Alles, was ich dabei gefühlt habe, war: Wie kann er es wagen, mich zu stören? Ich weiß, dass dieser Job als Sekretärin nur eine Phase in meinem Leben ist, aber ich wünschte so sehr, ich konnte einfach alles schmeißen und sagen: Ich kündige! Ich habe sehr viele andere Sachen zu tun und die Arbeit hält mich davon ab.

Zum Beispiel arbeite ich gerade an einem Kinderbuch, und es ist sehr spannend, aber das ist auch nicht das, was ich im Leben tun will. Es ist so, als stünde ich an der Türschwelle zu etwas viel Größerem und wenn ich diesen einen Schritt mache, finde ich heraus, was es ist. Dieser Job - Es muss im Leben etwas Größeres geben, als das.

» Witti » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,79 »



Eigentlich kann ich das Gefühl schon nachvollziehen, aber ich verstehe nicht, was du meinst, wenn du schreibst, du hättest andere, bessere Dinge zu tun als das?! Also das ist doch deine Arbeit und ich z.B. arbeite auch, weil ich das Geld dafür brauche, deshalb könnte ich auch niemals behaupten, dass ich eigentlich etwas Besseres zu tun hätte als das, weil ich ja immer arbeiten müsste. Und das Kinderbuch bringt dir ja überhaupt kein Geld ein und jeder Mensch braucht Geld zum Leben und diese Arbeit ist das, wovon du lebst.

Ich verstehe aber grundsätzlich natürlich den Gedanken, dass man sich bei der Arbeit gestört fühlt von Kunden und erstmal immer genervt ist, wenn überhaupt einer anruft. Ich habe so früher auch gedacht, habe aber mittlerweile einen Job, der mir Spaß macht und wo ich gerne hingehe. Ich kann dir deshalb nur raten, Arbeit als solche nicht erstmal als etwas anzusehen, was stört, sondern eher mal zu probieren, den Arbeitgeber zu wechseln und dir für dich ein anderes Aufgabengebiet zu suchen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Naja, da ich noch in bzw. zwischen zwei Ausbildungen stecke, habe ich das in diesem Sinne noch nicht erlebt und ich hoffe auch, dass mir mein Beruf immer Spaß und Erfüllung bringen wird, da es genau das ist, was ich machen möchte, wie sich in dieser Ausbildung herausstellte.

Ich musste in den letzten zwei Jahren allerdings auch mal ein längeres Praktikum in einem Kindergarten machen und da erging es mir genauso wie dir. ich habe meine Zeit eigentlich nur abgesessen und mich andauernd gefragt: was machst du hier? Was willst du von diesen Kindern, was wollen die von dir? Nichts wollen wir voneinander, also warum kannst du nicht gehen? Gehen konnte ich natürlich nicht so einfach, weil es Teil der Ausbildung war, aber ich habe es gehasst.

Ich wusste damals schon, dass meine Zukunft die Pflege ist und dass das das ist, was mich interessiert und sonst nichts und schon gar keine Kindergartenkinder. Ich hatte immer das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen, Zeit zu verlieren vor allem. Ich hätte wie du auch so viel gewusst, was sinnvoller als dieses Praktikum gewesen wäre. Ich hätte ins Pflegeheim gehen und dort wichtige Erfahrungen sammeln können, ich hätte in der Schule dazu die Theorie lernen können, aber nein, ich musste dort nun Wochen lang herumsitzen und Dinge tun, mit denen ich nichts anfangen konnte und die mich auf der Welt am allerwenigsten interessierten.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe mich zuletzt im Studium in einem Werkstudentenjob gefangen gefühlt. Das Betriebsklima war echt schrecklich und das war für mich die absolute Hölle, wobei sich das aber erst nach und nach so entwickelt hat. Pünktlich mit Ende der Probezeit war ich dann da weg, weil ich das psychisch einfach nicht mehr da ausgehalten habe. Ich habe aber auch lange mit mir gehadert, ob ich wirklich gehen und kündigen soll oder ob ich noch weiter mache, da ich auf das Geld auch angewiesen war.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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