Trinkgeld geben - Immer oder leistungsbemessen?
Hallo zusammen,
ich bin Auszubildender und werfe deswegen grundsätzlich nicht mit Geld um mich. Falls die Bedienung aber einen guten Job macht, ich sie vielleicht sogar sympatisch finde und der Service wirklich gut war, finde ich es selbstverständlich ihr etwas Trinkgeld zu geben. Trotzdem kommt es bei mir öfters vor, dass ich eben einfach nicht so zufrieden bin und dann gibt es kein Trinkgeld. Da kann mich die Bedienung dann so lange und böse anschauen wie sie will und auch ewig in der Geldbörse kramen. Es wird kein Trinkgeld rausspringen.
Wieso sollte ich einer Bedienung Trinkgeld geben, wenn der Service nicht gepasst hat? Argumente wie: Hatte einen schlechten Tag. interessieren mich da wenig. Schließlich macht die Bedienung ihren Job und verdient deswegen sowieso Geld. Das Trinkgeld hingegen sollte leistungsabhängig sein und nicht einfach so zugesteckt werden. Mittlerweile ist Trinkgeld nämlich, meiner Meinung nach, viel zu selbstverständlich geworden, was ich nicht in Ordnung finde.
Liebe Grüße,
spaxl
Ich gebe nur Trinkgeld, wenn ich mit dem Service zufrieden war. Trinkgeld ist für mich keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Anerkennung der Serviceleistung. Wenn der Service einfach nur schlecht ist, warum sollte ich das finanziell belohnen?
Ich habe natürlich deswegen auch schon böse Blicke kassiert, wenn ich mir auf den Cent genau habe herausgeben lassen. Das stört mich aber nicht. Rein interessehalber habe ich mich mal mit einer Servicekraft über das Thema Trinkgeld unterhalten. Sie stimmte absolut mit mir überein. Deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich in seltenen Fällen mal nichts gebe.
Also bei uns ist das grundsätzlich immer so, dass wir schon Trinkgeld geben, aber jeder aus unserer Familie macht das irgend wie ein wenig anders. So ist mein Vater der größte Geizkragen bei uns, obwohl er sich eigentlich immer am besten mit den Bedienungen versteht, gibt er am wenigsten Trinkgeld, ich würde behaupten höchstens 5, wenn er mal einen guten Tag hat und auch sonst gut bedient worden ist, vielleicht auch mal 6 oder 7 Prozent. Aber ich verstehe wirklich nicht, warum er sich immer so gut versteht mit den Kellnern oder mit dem Ober und dann ist er so komisch geizig und möchte nicht viel Trinkgeld geben. Aber das ist eben seine Sache und da habe ich mich persönlich auch nicht wirklich darum zu kümmern. Aber es muss eben nicht immer leistungsbemessen sein, finde ich zumindest.
Dann gibt es noch meine Mutter, die eigentlich selten ohne meinen Vater in ein Restaurant geht und deswegen kenne ich ihre Trinkgeldgewohnheiten nun nicht wirklich zwingend. Aber ich denke, dass sie schon ein wenig herzlicher ist mit den Bedienungen, weil sie auch immer so ein wenig der Meinung ist, dass die Bedienungen nicht so wirklich gut verdienen. Deswegen gibt sie auch immer so, ich würde sagen mindestens 10 Prozent. Versaut man es als Bedienung aber gründlichst mit ihr, dann kann sie auch schon einmal sauer werden, was ich auch manchmal durchaus verstehen kann und dann gibt sie auch einfach mal überhaupt kein Trinkgeld, dass dies auch nicht so sonderlich gut ankommt bei der Bedienung, das muss ich denke ich nicht zusätzlich erwähnen.
Dann gehe ich aber auch immer mal mit meiner Großmutter essen, und das auch immer in das gleiche Restaurant. Hier ist die Bedienung eigentlich immer die Gleiche und sie ist auch gleichzeitig die Frau des Inhabers. Sie ist auch wirklich super nett zu uns und wir müssen nicht einmal mehr die Bestellung bei ihr abgeben, egal ob es sich um die Getränke oder das Essen an sich handelt, sie kommt eigentlich nur an den Tisch, um sich ein wenig mit uns zu unterhalten und um die Neuigkeiten zu erfahren . Daher finde ich sie auch immer sehr nett und weil die Preise sowieso in dem Restaurant wirklich mehr als angemessen sind, ich finde sogar, dass sie ruhig noch ein wenig teurer sein könnten, würde ich da auch überhaupt nicht mit dem Trinkgeld geizen, schließlich hat es das Restaurant anscheinend auch nicht immer leicht, aber das Essen ist wirklich sehr oft große Klasse, auch wenn ich das Sortiment und das Angebot nicht wirklich beurteilen kann, weil ich sowieso immer nur mein Rahmschnitzel bestelle. Aber meine Großmutter gibt immer mehr als nötig beim Trinkgeld, so bezahlen wir in der Regel normalerweise 25 Euro, aber mit Trinkgeld sind es dann locker auch einmal 29 oder 30 Euro, also doch schon eine enorme Erhöhung, was das Trinkgeld im Endeffekt angeht.
Ich persönlich gebe als Jugendlicher noch überhaupt kein Trinkgeld und damit kommen die Betreiber dann aber auch recht gut klar, schließlich verstehen sie auch sehr gut bestimmt, dass man als junger Mann nicht so besonders gut im Portemonnaie bestückt ist und deswegen pflege ich das auch noch nicht wirklich mit dem Trinkgeld. Aber wenn ich denn einmal richtig essen gehe, eventuell auch in einer Verbindung mit einer Verabredung, dann würde ich mich auf jeden Fall nach dem Tipulator richten, das ist so ein Programm, damit kann man sich immer das entsprechende Trinkgeld anzeigen lassen, für Leute wie mich natürlich unheimlich praktisch.
Ich gebe kein Trinkgeld, wenn ich mit dem Service nicht zufrieden bin. Da ist es mir ehrlich gesagt auch ziemlich egal, ob ich schief von dem Kellner angeschaut werde oder nicht. Ich schaue ihn ja auch schief an, wenn er mir das falsche Essen bringt oder ich Stunden auf meine Bestellung warten muss oder ähnliche Fauxpas passieren. Da sehe ich es nicht ein auch noch mehr Geld auszugeben, da mir in solchen Situation meistens schon das Geld zu schade ist, was ich sowieso bezahlen muss.
Wenn alles in Ordnung ist, gebe ich immer Trinkgeld. Dazu muss die Bedienung nicht besonders positiv auffallen, übermäßig freundlich oder schnell sein, sie darf nur einfach nicht negativ auffallen.
Leider kommt es immer wieder vor, dass die Bedienung extrem unhöflich oder langsam ist. Ich kann mich da vor allem an zwei extreme Situationen erinnern, wo wir nur blöd angemacht wurden. Jeder kann ja mal einen schlechten Tag haben, aber das sollte man nicht an den Gästen auslassen. Und wenn das doch mal passiert, dann gibt es eben kein Trinkgeld. Da lasse ich mir dann auch auf den Cent genau alles zurückgeben. Damit habe ich kein Problem, auch nicht, wenn ich blöd angeschaut werden. Schließlich kenne ich die Leute dort nicht und sehe sie vermutlich nicht wieder. Denn wenn es mir dort nicht gefällt, dann gehe ich auch wahrscheinlich nicht wieder dort hin.
Grundsätzlich gebe ich Trinkgeld. Aber ich habe es auch schon verweigert, wenn ich mit dem Essen und mit der Freundlichkeit der Bedienung absolut nicht zufrieden gewesen bin. Es kommt also schon darauf an, wie man mir begegnet und ich finde es schon dreist, dass manche Mitarbeiter eines Restaurants wirklich darauf beharren, ihr Trinkgeld zu erhalten. Aber ich denke wirklich auch, es kommt einfach auf die Leistung und bei Essen auch auf die Qualität des Essens an. So gab es bei mir kürzlich Trinkgeld, weil ich mich einfach gut und gastfreundlich behandelt wurde, aber einmal gab es kein Trinkgeld, weil die Bedienung sichtbar genervt war, dass wir noch eine halbe Stunde vor Schließung des Cafés etwas trinken und ein Stück Kuchen hatten essen wollen.
Wenn ich Trinkgeld gebe, versuche ich mich immer an die 10 %-Regel zu halten. Nun kann ich aber auch nicht gerade mit Geld um mich her umwerfen, so dass manchmal eben auch nur ein Aufstocken einer krummen Summe, wie zum Beispiel bei 13, 40 dann eben 14 Euro, reicht. Das ist nicht böse gemeint, aber ein schlechtes Gewissen habe ich dann auch nicht. Lieber bin ich dann noch besonders freundlich, um es so dann wieder wett zu machen. Ich habe es nun auch schon erlebt, dass Leute, die etwas Geld mehr haben, da teilweise etwas knauseriger oder weniger großzügig sind. Das jedoch geht mich nichts an.
Ich gebe eher selten Trinkgeld. Das hat aber den einfachen Grund, dass ich noch Auszubildender bin. Das wird man dann auch sicher verstehen können aber wenn die Leistung doch sehr überzeugend und mehr als gut ist, dann lasse ich auch mal ein bisschen was springen. Ich mache das zur Zeit nur in meiner Lieblingsgaststätte. Die Bedienung ist einfach nur Top und das Essen ein Traum. Hier ist es auch verdient. Nur als reiner Höflichkeit bekommt von mir keiner Trinkgeld auch wenn ich mal mehr als genug Geld haben sollte. Trinkgeld soll eine Art der Anerkennung für gute Leistungen sein.
Trinkgeld gebe ich nur, wenn ich es für richtig halte. Es kann mich keine zwingen etwas zu geben. Es ist mir egal ob man mich mit schiefem Blick anschaut. Wenn ich gerne Trinkgeld gebe, dann hält es sich auch in Grenzen. Ich ja schließlich kein Geld zu verschenken und auf meiner Arbeit darf ich auch kein Trinkgeld behalten. Mir schenkt auch keiner was.
Als ich zu Besuch war bei meiner Freundin in Bayern, waren wir auch des Öfteren unterwegs und außerhalb essen. Sie hatte meist bezahlt. Ich wunderte mich dass sie immer so viel Trinkgeld gibt. Als Antwort bekam ich, dass das hier so üblich wäre, bis zu 10 % des Wertes würde man Trinkgeld geben. Als ich mal bezahlt habe, wollte ich gar kein Trinkgeld geben und sie riet mir davon ab, weil ich sonst böse Blicke bekomme. Sie meinte dass man das einfach macht. Ich war aber nicht der Meinung, ich bekomme auch nicht einfach so Geld geschenkt und ich muss auch hart arbeiten für mein Geld.
Wenn ich Trinkgeld gebe, dann überlege ich schon wie viel. Meist runde ich auf den nächsten Euro auf, auch wenn es dann nur 0,10 Cent sein sollten. Ich habe schließlich nichts zu verschenken, aber immer gebe ich auch nichts. Es hat was mit der Freundlichkeit der Bedienung, mit der Qualität des Essens und der ganzen Wohlfühl-Atmosphäre zu tun.
Als ich über Pfingsten weggefahren bin, saßen wir abends auch in einem ganz netten Biergarten. Die Kellnerin konnte sich zerteilen, weil so viele Gäste da waren. Trotz der vielen Menschen behielt sie den Überblick und hat immer zu uns Blickkontakt aufgenommen. Das war für mich Service und Qualität und dann gebe ich auch gerne mal etwas mehr Trinkgeld, aber es muss sich immer im Rahmen halten.
Ich arbeitete mal vor Jahren in einem kleineren Supermarkt an der Kasse. Des Öfteren gaben mir die Bauarbeiter oder die Rentner kurz vor Weihnachten gerne mal Trinkgeld. Das Doofe daran war aber auch wiederum, ich durfte es nicht behalten. Wir mussten es in die Kasse eintippen. Das habe ich nicht eingesehen, dass die Menschen mir für meine Freundlichkeit Trinkgeld geben wollen und mein Arbeitgeber davon profitiert. Ich habe diese Menschen drauf hingewiesen, dass es nett ist und dass ich dieses Trinkgeld leider nicht behalten darf. Genauso war es mit kleinen Präsenten z.B. Kasten Pralinen, den durfte ich schön annehmen und dann wieder zum Weiterverkauf ins Regal stellen.
Ich gebe generell nur Trinkgeld, wenn ich mit der Leistung des Lokals auch zufrieden bin. Das fängt mit dem Ambiente an, geht über die Bedienung bis hin tzum Essen und Trinken. Und wenn die Bedienung schon unfreundlich ist und auf meine Wünsche als Kunden nicht eingehen will, gibt es auch kein Trinkgeld. Da kommt noch hinzu, dass so ein Restaurantbesuch auch nicht gerade billig ist. Da muss sich das Servicepersonal auch ein wenig anstrengen, damit ich auch etwas Trinkgeld gebe.
Meiner Meinung nach ist Trinkgeld in unserer heutigen Gesellschaft ein Muss und sollte gerade in den schlechter bezahlten Bereichen gegeben werden. Natürlich können es sich die Einen mehr und die Anderen eher weniger leisten bei jedem Essen oder Besuch beim Dienstleister Trinkgeld zu geben, aber zumindest eine kleiner Aufmerksamkeit sollte drin sein.
Ich persönlich gebe z.B. sehr gerne Trinkgeld beim Friseur. Der regüläre Preis für einen Haarschnitt liegt gerade mal bei 7 € in meiner Nähe und mein Stammfriseur gibt sich aber immer die größte Mühe. Daher gebe ich ihm fast immer ein Trinkgeld von 100 % (also 7 € mehr), da ich der Meinung bin, dass er das auch verdient hat. Da ich bei einem anderen Friseur das gleiche Geld schon ohne Trinkgeld loswerden würde, ist das für mich auch vollkommen ok.
Ich denke es kommt einfach immer darauf an, wie man sich aufgehoben gefühlt hat. Ist der Kellner oder Friseur natürlich total unfreundlich und bietet kaum Service, dann fällt das Trinkgeld eben kleiner aus. Ist man allerdings positiv überrascht, dann sollte man schonmal tiefer in die Tasche greifen.
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