Deutsche Grammatik: als oder wie?

Da fällt mir nur eines ein: deutsche Sprache - schwere Sprache! Mein Lieblingsfall ist immernoch: der oder die Butter? Laut Grammatik Duden gilt inzwischen beides, da in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz der Butter offiziell gültig ist! Interessant, oder?!

Der Butter sagt man in Österreich? Ich wohne in Österreich und wußte das nicht Ich sage immer "die Butter".

Mit "wie" und "als" habe ich eigentlich keine Probleme. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Mit "ss und ß" habe ich allerdings schon einige Schwierigkeiten seit der neuen Rechtschreibreform. Da bin ich mir fast immer unsicher.

Bsp: Sie ist so nett, wie ihr Bruder.
Bsp: Sie ist nicht so nett, wie ihr Bruder.

wie schön, dass das mal jemand unters Volk bringt. Mich gruselt es ja regelmäßig, wenn ich Deutsche deutsch sprechen höre (gibt es schon ein Posting zu "Wer brauchen ohne zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen!"?).

Aber zum Zitat dort oben: Soweit ich weiß, sind die Kommata dort zuviel...?!

Die Kommata sind m. E. richtig gesetzt oder warum meinst Du, dass sie dort deplatziert sind?

Die Kommata sind m. E. richtig gesetzt oder warum meinst Du, dass sie dort deplatziert sind?

Es handelt sich um einen Vergleich, bei dem der Teil "(...) wie ihr Bruder" kein vollständiger Nebensatz ist, der durch ein Komma abgetrennt werden könnte.

Warum sind die Kommata Deiner Meinung nach dort richtig?

Meine Mutter, die da einen hohen Anspruch hat, meint immer, 98% der Deutschen könnten kein korrektes Deutsch. Die übrigen 2% wären die Deutschlehrer der Oberstufe. Solange sie das behauptet, kann ich es selbst wohl auch noch nicht richtig, da ich weder Oberstufen- noch sonstige Lehrerin bin.

Ich finde es ja mal ein richtig gelungenes Thema. Gerade in vielen Foren schreiben manche wie ihnen gerade etwas einfällt, und beachten nicht im mindesten, das andere ja lesen wollen was derjenige ihnen mitteilt. Gut, gegen einige Rechtschreibfehler habe ich an sich nichts, die Satzstellung sollte aber zumindestens halbwegs verständlich sein.

Gestern erst habe ich bei einer bekannten Plattform folgende Pn bekommen: "also wirklich deine Foto gefehlt mir ohne quatsch !!!! freut mich dich kenne zu lernen !!"

AUA! Meine Antwort war lediglich die Frage: "Weshalb fehlt dir mein Foto?"Sammelst du die etwa? Mehr fällt mir dazu einfach nicht ein! Und dies war kein ausländischer Mitbürger, falls das hier jemand annehmen sollte.

Mit der wie und als Regel habe ich keinerlei Probleme, auch eher selten wenn es jemand mal anders hindreht. Obwohl ich schon um den Fehler weiß, verbessere ich diese eher selten. Viel schlimmer empfinde ich es, wenn jemand mir und mich verwechselt, da krempeln sich mir die Ohren um.

Ich find es auch erschreckend wie viele Leute "als" und "wie" verwechseln. In meinen Ohren hört sich das wirklich extrem gruselig an. Genauso werden meine Ohren geschädigt, wenn jemand "öfters" statt "öfter" sagt oder "einzigste(r)" statt "einzige(r)". Und die Behauptung, dass nur die Oberstufendeutschlehrer die deutsche Grammatik richtig können, halt ich für nicht tragbar. Ich kenn diverse Deutschlehrer die "wie" statt "als" sagen!

Achja "Nutella" hat wirklich keinen Artikel. Es heißt also weder "der Nutella" noch "die Nutella" noch "das Nutella". Nutella ist nämlich ein Kunstbegriff und kann daher keinen Artikel tragen.

Nein, das wird gerade noch untersucht. Wie Midgaard schon sagte, heißt es laut Ferrero "Nutella" ohne Artikel, aber momentan wird noch untersucht, welches Genus in der Regel verwendet wird, google mal nach "Bearbeitung Atlas zur deutschen Alltagssprache".

Also ich finde solche Probleme zu dramatisiert. Es ist meiner Meinung nach nunmal Sprachwandel, wenn der Dativ den Genitiv assimiliert. Die Leute verstehen sich nach wie vor. Auch Anglizismen sind eine Erweiterung der Sprache, nicht etwa eine Einschränkung.

Ich finde es auch nicht erschreckend, dass Leute wie und als vertauschen. Wer auf sowas achtet zählt wohl auch Erbsen. Ich sehe da auch keine Probleme für das Schriftdeutsch. Die Qualität desselbigen hängt eher mit der allgemeinen Ausbildung einer Person, sie macht sich nicht an solchen Kleinigkeiten fest. Ich studiere Germanistik und finde Leute einfach nur schrecklich, die jemanden verbessern: "Es heißt Kommata, nicht Kommas."

Ich sag aber lieber Kommas. Weils schöner klingt. Ob es der korrekte Plural der ich glaub dem griechisch entliehenen Wort ist oder nicht ist völlig irrelevant.

Auch die Quärulanten die ganze Homepages ob des Apostrophs programmieren sind in meinen Augen reine Klugscheißer. Das man von mir als Germanist erwartet, in einer Hochschularbeit einwandfreies Deutsch zu schreiben, ist völlig klar und sinnvoll, aber ob jemand auf seiner Homepage unter das Foto schreibt: "Und das war Opa's Hund." oder nicht juckt doch niemanden.

Die Konservativen "Die Deutsche Sprache geht kaputt"-Heulsusen haben offensichtlich noch nie Goethe gelesen oder auch mal was älteres. Dann wüssten sie nämlich, dass Sprache dynamisch ist und sich verändert. Wenn nicht, würden sie heute die korrekte Form von "fordern" schreiben, die da ist "födern". Und nicht ihre "Freyzeit" statt ihrer Freizeit verschwenden.

Das Lateinische hat sich damals auch ausgebreitet wie es heute Englisch tut. Wär doch nicht schlecht wenn in 200 Jahren jeder in der WElt mit jedem reden könnte. Dann gäbs vielleicht auch weniger Kriege.

Achso bevor ichs vergesse komme ich dennoch meiner linguistischen Pflicht nach: "Sie ist so nett wie ihr Bruder." ist ein Hauptsatz und jedes Komma wäre hier falsch. Ein Nebensatz bedarf eines Verbs. "[...],wie ihr Bruder." enthält keines.

Ich denke der Fehler rührt hier von der Sprachzäsur, die druch die Betonung des Wortes "wie" generiert wird.

Bitte zurück zum Thema, hier geht es nicht um Meinungen zum Thema sondern einzig darum wie die Regel richtig anzuwenden ist.

Keine Ahnung, wie alt dieses thema ist(ist, zumindest flüchtig betrachtet, nicht aus den beiträgen ersichtlich), aber ich habe trotzdem noch eine weitere wie-als-Frage.

Es gibt doch auch die Möglichkeit "als" folgendermaßen zu verwenden: "Als ich neulich mit deiner Mutter sprach, erschien plötzlich dein Vater."

Nun ist meine Frage, ob da auch das "wie" ginge: "Wie ich neulich mit deiner Mutter spach, erschien plötzlich dein Vater."

Diese Schreibweise findet man ja auch zum Beispiel in einem berühmten Weihnachtsgedicht: "[...]wie ich so strolcht durch finstren Tann, rief es mich mit heller Stimme an[...]"

Ist es eigentlich auch dort verboten, "als" und "wie" zu vertauschen? Wenn ja, warum? Oder gibt es eine Regel, die einen dazu berechtigt?