Erschreckende Abweichungen bei DSL Anbietern
Gestern Abend habe ich bei Akte 2008 eine Reportage über DSL-Anbieter gesehen. Erschreckendes Ergebnis war, dass viele die 16000er Leitung anbieten, es aber zum Teil haarstreubende Abweichungen gab. Natürlich steht doch rechtlich abgesichert immer "bis zu 16000" was auch verständlich ist, denn mit zunehmendem Abstand zum Verteiler nimmt aufgrund Leitunsgwiderständen etc. die Signalstärke ja ab.
Aber was ich gestern gesehen habe war echt grobe Verarsche. Sie haben 3 Beispiele aus Berliner Vororten ausgesucht und in Vororten sind ja bekanntermaßen die DSL-Abdeckungen deutlich schlechter. Hier kam nun der PC-Profi und testete mit Testrouter und Laptop die anliegende Bandbreite. Bei den drei vorgestellten Personen wurde bei jeweils 16 Mbit einmal 5500, 3200 und jetzt der Hammer 1138 kbit gefunden.
Das ist doch echt die Krönung jemandem eine 16 Mbit Leitung in Rechnung zu stellen wenn gerade mal 1 Mbit anliegt. Natürlich steht da bis zu und wenn ich 16 bezahle aber nur 13 Mbit an meinem Wohnort verfügbar sind ist das ok. Aber fast alle Anbieter haben 2, 6 und 16 oder andere Größen im Angebot und ich finde wenn man weniger anbieten kann sollte man das auch berechnen, wenn es nur 50 oder 10% der Leistugn sind.
Der mit 3Mbit konnte nichtmal aus seinem Vertrag raus oder sich runterstufen lassen und sollte nun 24 Monate seine 16 Mbit-Leitung bezahlen. Erst auf Drängen von Akte08 konnte er aus seinem Vertrag.
Diesen Beitrag habe ich auch gesehen und fand ihn relativ interessant.
Natürlich habe ich gleich darauf meine Leitung im Internet überprüft und glücklicherweise stimmte alles Da wir aber nur 2 000 DSL besitzen, kann ich nicht sagen was mit 16 000 DSL in unserer Straße ist, angeboten wird es, ob es tatsächlich erreicht werden kann, weiß ich nicht.
Mir ist nur bekannt, dass bei einem bestimmten Anbieter bei uns, auch wenn alles über den gleichen knotenpunkt läuft, weniger als versprochen ankommt, sobald man auf DSL 6 000 umstellt. Dies liegt wohl an einem Vorort, der die Leitungen mitbenutzt und somit auch traffic "klaut". Auch in diesem Fall haben Bekannte mehr bezahlt als geliefert wurde, sie konnten aber den Vertrag relativ schnell wechseln, da der Betreiber diesen Fehler eingesehen hat.
Ich selber habe nur eine DSL 768 Leitung, aber bei mir kommt genau das an, was auch ankommen sollte. Vermutlich sind die hohen Abweichungen erst bei einer höheren Bandbreite bemerkbar. Aber trotzdem finde ich das von den DSL Anbietern einfach eine Frechheit. Denn man sollte auch das bekommen wofür man bezahlt. Zwar schreiben sie in ihrer Werbung bis zu 16000 kbit, aber es sollte ihnen verboten werden so etwas in einem Bereich anzubieten, in dem es gar nicht erzielt werden kann.
Als erstes würde ich euch epfehlen euren Speed zu testen zum Beispiel hier. Dort müsst ihr euren Anbieter, Geschwindigkeit und Postleitzahl eintragen, und anschießend wird euer DSLSpeed getestet. Dieser Test kann dann bis zu einer Minute dauern, weil der Speed erstmal gemessen wird.
Und ich muss sagen ich bin mit meinem Speed sehr zufrieden, denn wir haben eine Alica FunFlat 4000. Meine Downloadgeschwindigkeit ist: 11.916 kbit/s. Meine Uploadgeschwindigkeit ist: 738 kbit/s. Mein Speed ist aut der Internetseite "perfekt"! Und das ganze kann ich nur bestätigen, teilweise hab ich sehr schnelle Direkt-Downloads.
buettenwarder hat geschrieben:Als erstes würde ich euch epfehlen euren Speed zu testen zum Beispiel hier. Dort müsst ihr euren Anbieter, Geschwindigkeit und Postleitzahl eintragen, und anschießend wird euer DSLSpeed getestet. Dieser Test kann dann bis zu einer Minute dauern, weil der Speed erstmal gemessen wird.
Und obendrein ist er total sinnlos und besitzt keine Aussagekraft - da kann man sich auch eine Minute an eine Autobahn stellen und alle Autos zählen um hochzurechnen wieviele Autos bundesweit überall unterwegs sind.
Eine echte Messung der Geschwindigkeit wird anders durchgeführt und nicht mit diesen dämlichen Tests, ein paar entscheidende Faktoren wurden ja schon im Eröffnungspost genannt, aber da gibt es noch weit mehr, teilweise hängt dies auch vom Anbieter ab, so dass es zu starken Tag-Nacht-Schwankungen kommen kann.
Und was ist daran die Krönung? Die 16 MBit werden als Höchstgrenze angegeben und die kann man unter optimalen Bedingungen auch überall dort erreichen, wo diese "versprochen" werden - dumm nur, dass die in der Praxis selten alle auf einmal anzutreffen sind.
Die Bandbreite variiert natürlich auch je nach Tageszeit. Aber was ich eben gerade festigestelle habe hat mich schon fast umgehauen: 6000er-Leitung, 3576kbit/s Download und 224kbit/s Upload. Das waren neulich noch 5500kbit/s oder so was. Aber der Wert jetzt gerade sollte eigentlich bei einer (ja durchaus günstigeren) 4000er-Leitung zu haben sein. Naja, ich denke mal das war jetzt eine Ausnahme, ich werde in Zukunft mal schauen wie das ist. Zumal ich ja auch Imkerngebiet in Hannover wohne, wo die Leitungen eigentlich ganz gut sein sollten.
Da ich bei einem größeren DSL-Anbieter arbeite auch mal ein paar Worte von mir von der "anderen" Seite.
Man muss bedenken, dass DSL über jahrzehntealte Telefonleitungen geschickt wird, das sind nur zwei winzige Kupferdrähte, da wird kaum ein Anbieter - schon gar nicht bei einem Privatkundenanschluss - eine Bandbreite fest garantieren können. Besonders bei 16 MBit, was schon eine sehr gute und v.a. kurze Leitung voraussetzt. Dazu kommt, dass mit steigender Zahl DSL-Kunden und hohen Bandbreiten auf einem Hauptkabelstrang (die einzelnen Telefonleitungen gehen in einem Kabelbündel zur Vermittlungsstelle) das Nebensprechen ansteigt, sprich sich die Signale gegenseitig stören, was für einen geringeren Störabstand sorgt, mithin für eine geringere erzielbare Synchronisationsgeschwindigkeit.
Daher ist es bei 16MBit fast nicht möglich diese auch voll zu garantieren. Für garantiere Bandbreiten gibt es Geschäftskundenanschlüsse die auch einen entsprechenden Service Level haben, aber eben eine ganze Ecke mehr kosten als die 30 € die man so zur Zeit zahlt und selbst dort wird nur ein Teil der maximal möglichen Bandbreite garantiert. Ebenso ist es stark davon abhängig, wie der Server von dem man gerade herunterläd ausgelastet ist bzw. welche Anbindung dieser hat. Man kann die schönste 16MBit Leitung haben, wenn die Gegenstelle nicht mitspielt, tröpfelt es eben nur mit Modemspeed im schlimmsten Fall.
Daher sind solche Geschwindigkeitstestseiten auch mit Vorsicht zu genießen, da spielt nicht nur die tatsächliche Bandbreite, mit der sich das DSL-Modem/Router synchronisiert hat eine Rolle sondern insbesondere die Anbindung des Servers und speziell die Konfiguration des eigenen Rechners. Es gibt genug Programme, die im Hintergrund Bandbreite abzwacken, grade Filesharing-Programme oder auch das automatische Windowsupdate etc oder eine falsche Firewallkonfiguration. Für 16MBit muss mann bei WindowsXP ohnehin etwas tunen, da das von Haus aus auf eine solche Geschwindigkeit nicht ausgelegt ist - einfach mal nach TCP Optimizer von speedguide googeln, damit kann man sein Windows etwas optimieren, damit es besser mit höheren Geschwindigkeiten umgehen kann. Auch sollte man zum Testen der Leitung immer per Kabel mit dem Router/Modem verbunden sein, WLAN (abgesehen vom N-Standard) hat insbesondere für 16MBit eine zu geringe Nettobandbreite und schwankt in der Regel zu stark, um reproduzierbare Geschwindigkeitsmessungen zu machen.
Noch ein paar Worte zur DSL-Synchronisation des Modems/Router und die dadurch erzielte Bandbreite mit der sich das Modem mit der Vermittlungsstelle verbindet: Diese gibt immer das Maximum vor das man erreichen kann (nach Abzug von Protokolloverhead etc) der Rest ist in den wenigsten Fällen vom DSL-Anbieter beeinflussbar. Die DSL-Synchronisation läßt sich bei den meisten Modems/Routern direkt in der Weboberfläche ablesen, ansonsten gibt es z.B. das DMT-Tool, was bereits viele Modems unterstützt.
Neben der Leitungslänge und -qualität ist die maximale Synchronisation auch stark vom verwendeten Modem abhängig, insbesondere die allseits beliebten Fritzboxen sind nicht gerade für maximalen Sync bekannt, da sind z.B. die Speedtouch-Serie (516/546/585 etc) von Thomson (leider recht teuer und nur von ein, zwei Händlern oder über ebay zu bekommen), Sphairon Turbolink AR870, das u.a. von Alice ausgelieferte Siemens SL2-141 oder die Easybox-Serie von Arcor (A300-A80x) wesentlich besser. Denn was an maximalem Sync im Modem verloren geht, kann man auch hinterher durch Rechner-"tuning" nicht mehr rausholen, so dass das Modem speziell bei 16MBit der falsche Punkt ist, um zu sparen, bei den kleineren Bandbreiten läßt sich in der Regel nicht so viel mehr rausholen, es sei denn man hat eine grenzwertige Leitung, bei der gerade noch so die entsprechende Bandbreite geschaltet wird.
Alles in allem finde ich es etwas übertrieben, die Schuld alleine den DSL-Anbietern in die Schuhe zu schieben - klar, das "bis zu" wird in der Werbung immer möglichst klein gezeigt, aber die Medien schlagen da gerne in eine Kerbe, führen ala computerbild einen groß angelegten Webseiten-Speedtest durch, der die oben genannten Einschränkungen hat - wer weiß wieviele beim Test noch diverse Downloads etc nebenher laufen hatten oder einfach ihren Rechner verkonfiguriert hatten - und tönen dann groß, dass die DSL-Anbieter alle lügen und einen verarschen...
Zudem geht der Trend zu immer höheren Standardbandbreiten, bei Alice bekommt man nurnoch 16MBit, egal was die Leitung tatsächlich hergibt, d.h. man zahl auch als 1MBit-"Opfer" den Preis den andere für 16MBit zahlen, bei Arcor sinds 6MBit für die Doppelflatrate, bei der Telekom auch - und seien wir mal ehrlich, für Preise um 30 € für eine Doppelflatrate hat man vor ein paar Jahren grade mal eine 1MBit-DSL-Flatrate bekommen, und da war nichtmal der Telefon- geschweige denn DSL-Anschluss enthalten.
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