Mit zum einschläfern gehen?

vom 01.10.2008, 15:58 Uhr

Ich hatte ja eben einen Beitrag darüber geschrieben das unser Hund eingeschläfert werden musste und weil sie krank war. Ich konnte leider nicht mit, weil ich verhindert war. Als ich dann nach Hause kam und mein Bruder mir aus dem Zimmer entgegen kam und weinte habe ich ihn gleich gefragt warum keiner mit gefahren ist. Zur Erklärung, mein Mann hat den Hund alleine zum Arzt gefahren und war dabei als sie eingeschläfert worden ist, aber keiner von meiner Familie wo sie gelebt hat.

Für mich ist so was total unverständlich da ich dem Tier wenigstens bei dem letzten Weg begleite und sie in den Armen halte bis alles vorbei ist. Weder mein Vater noch mein Bruder waren dazu in der Lage und ich fand es für den Hund sehr traurig auch wenn sie meinen Mann kannte. Ich könnte das gar nicht mein Tier jemanden mit zugeben zum einschläfern. Ich würde zwar nur Rotz und Wasser heulen aber das bin ich dem Tier doch schuldig, wenn ich es sein Leben lang gepflegt habe und so weiter.

Ich wäre auch mit gefahren wenn ich gekonnt hätte um dem Tier den letzten Weg zu erweisen und mir würde es nie in den Sinn kommen nicht mit zum einschläfern zu kommen das bin ich meiner Meinung nach meinen Tieren immer schuldig.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Eltern sind bei beiden Hunden die eingeschläfert werden mussten immer mit gegangen. Ich denke auch, das ich mitgehen würde, sofern ich in diese Situation kommen würde. Ich begleite doch auch ein sterbendes Familienmitglied und warum dann nicht einen Hund?

Klar, man kann es nicht mit einem Menschen vergleichen, aber dennoch ist es ein Teil der Familie und gehört beim sterben nicht alleine gelassen.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe selber schon leider oft genug mit erleben müssen wie eins meiner Haustiere eingeschläfert wurde. Ich fand es sehr traurig, war aber im nachhinein froh darüber das ich dabei war. Meine Cousine wollte nie mit was ich genauso unverständlich finde!

Da ich ein sehr großer Tierfreund bin finde ich es sehr wichtig das (Haus-)tier bis zum tod zu begleiten, denn auch es kein "Mensch" ist es ein sehr bedeutender teil der Familie

» Telephone » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,52 »



Ich war immer bei meinen Tieren dabei, wenn sie eingeschläfert werden mussten. Das war und bin ich meinen Tieren schuldig auch in der letzten Minute bei ihnen zu sein. Zu mir hatten und haben meine Tiere Vertrauen und deswegen denke ich, dass es für die Tiere auch eine Beruhigung ist, wenn ich mit dabei bin.

Ich würde nie jemand anderen aus der Familie mit dem Tier zum Tierarzt schicken oder es gar nur beim Tierarzt abgeben und gehen. Auch wenn ich Rotz und Wasser heule, wenn ich dabei bin. Aber ich bin auf jeden Fall dabei.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mir wurde vor gut 5 Jahren eine Katze eingeschläfert.

Es handelte sich damals um unseren Tiger, er war erst 2 Jahre alt. Er war mal für ein paar Tage verschwunden und als er wieder auftauchte war er sehr dünn und schaute auch sehr kränklich aus. An dem 2. Morgen nach seiner Heimkehr habe ich in röchelnd vorgefunden  und der Herzschlag hatte schon ein paar Mal für ein paar Sekunden ausgesetzt. Wir sind dann sofort mit ihm zum Tierarzt und dieser meinte das er unseren Tiger einschläfern müsste da er eine Magen-Wasser-Sucht hatte.

Ich war fix und alle damals aber habe mich dazu entschieden bei ihm zu bleiben. Ich wollte unseren Tiger in seinen letzten schweren Minuten einfach nicht alleine lassen. Ich hätte das für falsch empfunden und mir ewig vorgeworfen! Heute bin ich froh das ich es getan habe auch wenn mir der Tierarzt danach gleich noch so einen blöden Spruch brachte. Er frug mich doch echt kacken dreist ob ich ihn selber Beerdigen möchte oder ob er ihn in die Tonne kloppen soll! Das hat er genau so gesagt! :twisted:

» Naddi » Beiträge: 200 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde auch dass man dabei sein sollte, wenn das eigene Tier eingeschläfert werden muss. Schließlich kann der Besitzer auch am besten beruhigen und Hunde lieben Tierärzte sicher nicht so sehr, dass sie unbedingt mit ihnen alleine sein möchten. Als unser erster Hund eingeschläfert wurde kam der Tierarzt zu uns nach Hause. Die Einschläferung war, obwohl unser Hund lange sehr krank war, eine spontane Entscheidung um ihn nicht länger zu quälen.

Meine Eltern blieben mit bei unserem Hund und ich bin in mein Zimmer gegangen, da ich damals noch ziemlich klein war. Dann hat der Tierarzt angefangen unseren Hund einzuschläfern und meine Mutti konnte es sich nicht mit ansehen und ist dann zu mir gekommen. Mein Vati war die ganze Zeit mit dabei und hat gestreichelt. Als der Hund dann eingeschläfert war sind meine Mutti und ich wieder hingegangen und haben nochmal ewig gestreichelt und uns verabrschiedet. Es war total traurig und alle haben Rotz und Wasser geheult.

Mein Vati kam lange nicht damit klar und war total traurig. Er wollte danach nie wieder einen Hund haben, weil er so was Schlimmes nicht nochmal erleben wollte. Doch nach einem halben Jahr war dann der Wunsch nach einem neuen Hund doch größer und so haben wir nun wieder einen. Auch wenn es sicher für den Menschen nicht angenehm ist dabei zu sein, so sollte man es dennoch tun wie ich finde dem Tier zuliebe.

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» Acioxy » Beiträge: 202 » Talkpoints: 0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin immer dabeigewesen, wenn eins meiner Tiere eingeschläfert werden musste. Die Tierchen haben uns ja ihr Leben lang begleitet und erfreut und deshalb haben sie es auch verdient, dass wir bei ihnen sind, wenn sie den letzten Weg gehen.

Ich würde niemals eins meiner Tiere einfach so in der Tierarztpraxis abgeben und dann gehen, sondern immer bis zuletzt bei ihm bleiben und es während des Einschlafens streicheln. So habe ich es bisher bei allen gemacht und es waren beileibe nicht grade wenige.

Natürlich härtet so etwas mich persönlich nicht ab, ich bin immer traurig, wenn ich mich von einem meiner Tiere verabschieden muss, aber ich bin es ihnen einfach schuldig, auch auf dem letzten Weg noch ihr Freund zu sein.

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» Haffpaff » Beiträge: 400 » Talkpoints: 0,55 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich darf gar nicht daran denken wie es sein wird, wenn ich mit meiner mittlerweile doch im gesetzteren Alter angekommenen Katze den letzten Gang antreten muss. Am liebsten wäre mir ja ein schneller, sanfter Tod. So wie bei der uralten Katze eine Kollegin. Die lief über eine sonnenbeschienene Wiese. stockte kurz und viel auf die Seite. Aus. Herzschlag? Aber meist läuft es ja anders, irgend ein Leiden wird langsam akut und das Tier beginnt zu leiden. Dann muss man auch loslassen können, da man sonst dem Tier keinen Gefallen macht und mit dem Egoismus dem Tier Leiden zufügt.

Auch wenn ich hier Tiere nicht vermenschlichen möchte, so hat man doch eine Verantwortung für sie übernommen, und im Falle der Katze bin ich Teil ihres Rudels. Ich habe die Verpflichtung im Rahmen meiner Möglichkeiten für sie zu sorgen. In letzter Konsequenz gehört da natürlich auch der finale Gang zum Tierarzt dazu. Sie kennt diesen Weg ja aus früheren "Impftagen", findet ihn ja nicht soo toll, da ist es wichtig, dass sie eine vertraute Bezugsperson hat der ihr die nötige Sicherheit gibt. Absolut unabdingbar. Keine Frage.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für mich kommt nur einschläfern zu Hause in meinem Beisein in Frage. Der letzte Weg sollte für das Tier so angenehm wie möglich sein und nicht in einem kahlen, unvertrauten Raum. Meine hat es eh nicht so mit dem Tierarzt, wenn ich sie dann noch mit einer anderen Person dahin schicken würde, wäre es alles andere als ein friedliches Einschlummern.

Die ganzen Jahre vermittelt man dem Hund als Führer Sicherheit und diese braucht er bis zum Schluss. Ich finde es einfach nur feige, wenn man sich davor drückt. Es ist zwar hart aber man sollte versuchen die Tränen so lange wie möglich zurück zu halten. Tiere sind für unsere Gefühle extrem empfänglich und ich glaube, dass es sie, wenn man in Tränen ausbricht während die Spritze gesetzt wird, nur unnötig beunruhigen würde. Dies sollte nicht ihr letztes Gefühl sein.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Als ich gemerkt habe, dass es keine Hoffnung für meinen Hund gibt und er sich selbst schon aufgegeben hat, wollte ich ihm weiteres leiden ersparen und wir haben uns für ihn dafür entschieden, ihn erlösen zu lassen, beziehungsweise hat uns die Ärztin gesagt, dass es hier keinen Sinn macht.

Jedenfalls sind wir dann hin, die Praxis war wohl geschlossen und kein anderer war da. Also hatten wir schon Ruhe. Ich wollte unbedingt da sein, bei ihm sein. Er hat es gemerkt und ich wollte nicht, dass er alleine geht und vor allem wollte ich mich von ihm verabschieden. Er war ein toller Hund, ein Freund und er hat er nicht verdient, dass er "mal eben eingeschläfert" wird. Und egal was an diesem Tag gewesen wäre, ich wäre bei ihm gewesen. Meine Mutter und mein Freund waren auch mit. Das war auch gut so, sonst hätte ich es mir womöglich anders überlegt.

Ja, es war traurig und ich werd mich auch immer daran erinnern, werde mich an das Bild erinnern, wie er mich angeschaut hat, bevor er die Spritze bekam, und wie er dann da lag, als ob er schlief nur ohne Atmung. Aber es war die richtige Entscheidung.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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