Neue Methode in der Schule - Kinder = Versuchskaninchen?
Mein Sohn geht seit September in die Volksschule. Am ersten Schultag haben wir erfahren, dass in seiner Klasse ein Versuch gestartet wird. Statt schreiben zu lernen, sollen die Kinder zuerst lesen lernen. Jetzt bekommt er seit einem Monat kleine Zettel, mit Buchstaben darauf, als “Leseaufgabe“ mit nach Hause. Mir gefällt das genauso wenig wie einigen anderen Eltern.
Wenn man unsere Klasse mit anderen 1. Klassen vergleicht, die schon erste Buchstaben schreiben könne, schneiden unsere Kinder schlechter ab. Kann man gegen so einen Versuch etwas unternehmen und müssen die Eltern der betreffenden Schüler nicht vorher gefragt werden, ob sie damit einverstanden sind?
Ich gehe mal davon aus, dass die Lehrer dieser Klasse und auch der zuständige Schulleiter diesen Versuch nicht aus einer puren Laune heraus gestartet haben. Sie werden sicherlich gutes theoretisches Hintergrundmaterial haben, dass sie zu der Entscheidung gebracht hat, dass dieser umgekehrte Lernweg wohl ganz sinnvoll sein kann.
Ich würde, bevor ich mich über dieses Projekt zu sehr aufrege ertstmal das Gespräch mit den Lehrern suchen und sie fragen, ob es schon kleinere Tests gegeben hat oder worauf sie ihre Erfolgshoffnung stützen. Wenn die Lehrer dir gut begründet darlegen können, weshalb sie den Versuch machen, bist du vielleicht sogar froh, dass dein Sohn von der neuen Lernrichtung möglicherweise profitiert.
Eigentlich hätten die Lehrer aber auch von sich aus auf die Elternschaft zugehen und ihren Plan darlegen sollen.
Falls dir das Projekt gar nicht zusagt, kannst du ja fragen, ob die anderen ersten Klassen der Schule ebenfalls an dem Projekt teilnehmen. Falls nicht, kann dein Sohn eventuell die Klasse wechseln. Ansonsten sehe ich da wenig Hoffnung, denn ihn jetzt direkt deswegen aus der Schule zu nehmen, wäre für ein so junges Kind sicher nicht so toll, weil er sich wahrscheinlich gerade erst an den Gedanken gewöhnt hat, auf diese eine Schule zu gehen.
Ich denke ähnlich wie Fantasia2009: aus Spaß werden der Schulleiter und der Lehrer dieses Projekt nicht gestartet haben! Sicherlich haben sie sich vorher genügend Gedanken gemacht, Positives und Negatives in Betracht gezogen und dann entschieden, es mal zu versuchen!
Sicher wird auch ein Plan B vorhanden sein, wenn das Projekt kurz vorm scheitern ist. Andererseits solltest du, bevor du vorschnell ein Urteil fällst, den Fortschritt abwarten. Natürlich hat dein Kind derzeit noch Rückstände im Vergleich zu den anderen in gewissen Punkten, doch vielleicht wird das Projekt ja noch ein Erfolg werden, wenn auf Dauer eine Entwicklung zu bemerken ist, die in die richtige Richtung geht! Möglicherweise kann ein solches Projekt ja auch den Kindern der Klasse einen bomben Vorteil beschaffen, wenn man der Sache Zeit gibt.
Am besten wäre es, wenn du dich einach mal mit dem Lehrer unterhälst, so dass er dir seine Vorstellungen klarmachen kann und vielleicht auch deine Probleme verstehen und beheben kann.
Hallöchen,
Auch Schulen und gerade Schulen sind vor Veränderungen nicht gewahrt. Mittlerweile wird fast in jedem Jahrgang was verändert und vor allem versucht in der Schule. Bei meiner Schwester haben die aus der 2. Klasse tlw. Unterricht mit denen aus der 1. Klasse zusammen und die aus der 4. mit der 3. Ich war damals der 2. Jahrgang die vor dem Abitur die BLF schreiben mussten. Mein Bruder hat ein vollkommen anderes Kurssystem als erster Jahrgang.
Du wirst da nicht viel machen können und es wird sicher auch nichts durchgeführt,was einem Kind schadet. mal abgesehen davon kannst du daheim deinemKind ja Schreiben beibringen, wenn es dich so unsagbar stört. Wenn man merkt, dass es nichts bringt, wird man das abbrechen,so dass kein Kind Defizite aufweist, die die Zukunft in irgendeiner Form schaden könnten. Eltern meckern immer nur. Scheint eine Volkskrankheit zu sein.
Liebe Grüße
winny
Ich sehe darin absolut überhaupt kein Problem. Lesen und Schreiben lernt er auch so früher oder später. Und wie schon meine Vorposter gesagt haben, ist es ja nicht so, dass das Bildungsministerium ohne fundierte Hintergrundinformationen so etwas zulassen würde. Wahrscheinlich wird in anderen Ländern das Lesen vor dem Schreiben gelernt, und man hat gesehen dass es so besser angelernt werden kann.
Außerdem muss ich sagen, dass wenn ich mir angucke wie schlecht manche Leute lesen, es sogar gut finde das Lesen vor dem Schreiben zu lernen! Schreiben ist viel einfacher als zügiges Lesen. Wenn ich etwas schreibe sind es ja meine Gedanken, etwas was ich mir im Kopf schon ausgedacht habe. Beim Lesen muss ich die Gedanken und Aussagen anderer verstehen, also wenn man wirklich einen Text lesend erschließt. Etwas überfliegen ist damit nun nicht gemeint. Wenn man nun mit Lesen anfängt fördert man vielleicht für den Rest des Lebens die Lesestärke der Person. Das Kind ist dann auf Lesen konditioniert, nicht auf Schreiben. Und wenn wir ehrlich sind: Lesen ist für uns zum großen Teil um sehr viel mehr wichtiger als Schreiben. Lesen tu ich jeden Tag, egal in welchem Beruf. Lesen ist außerdem größerer Bestandteil von Lernprozessen. Um etwas zu lernen muss ich es lesen (Ja, man kann es auch hören, aber wer lernt denn bitte durch Sachen anhören?). Und oft muss ich dabei den Text auch möglichst zügig erfassen und aufnehmen.
Dazu kommt dass Lesen immer das gleiche bleibt: Ob ich einen Comic lese, oder eine Heft, oder eine wissenschaftliche Arbeit. Das Lesen an sich bleibt das gleiche! Das Schreiben was dein Sohn nun aber lernt wird spätestens in 5 Jahren in der Freizeit bzw. dem persönlichen Nutzen, und in 15 jahren in der beruflichen Anwendung, vom Tippen an einer Computertastatur ersetzt werden. Also keine Sorge, ein wenig Vertrauen hat selbst unser Bildungssystem noch verdient. Ein Wenig
Hallo!
Gerade Eltern reagieren auf Veränderungen manch´mal sehr schroff. So war es, als mein Sohn in die Schule kam auch. Da wurde erstmalig in der Schule die Ganzheitsmethode fabriziert. Jeder hat sich aufgeregt, weil die Eltern meinten, dass die Kinder erst mal Buchstaben lernen sollten, anstatt die ganzen Wörter.
Aber ich war nach einem halben Jahr von dieser Methode überzeugt. Beide Kinder von mir konnten im gleichen Jahr an Weihnachten schon die Zeitung lesen. Da sie mit Druckbuchstaben und nichtmit Schreibschrift angefangen haben, konnten sie mir wirklich ganze Artikel vorlesen. Andere Kinder , die erst ein halbes Jahr in der Schule waren und mit der Buchstabenmethode angefangen haben waren noch nciht soweit.
Was ich damit sagen will ist, dass die Pädagogen schon wissen, was sie machen und man soll sich einfach mal überzeugen lassen, wie das so ist. Wenn es nicht besser ist, dann werden sie es auch wieder anders machen und die Kinder werden aber trotzdem lessen und schreiben können.
Wie lange gehen die Kinder jetzt zur Schule 4 oder 5 Wochen? Ich denke, dass man da noch kein Resümee ziehen sollte, welche Methode nun die bessere ist und ob die schlechtere nun wirklich untauglich ist. So eine Beurteilung würde ich erst zum Halbjahr des Schuljahres wagen.
Deine Bedenken kann ich verstehen und sicher wird es Dich nicht allzu sehr trösten, wenn Du weißt, dass diese Methode mit Sicherheit wissenschaftlich fundiert ist. Ich würde an Deiner Stelle mit den Lehrern sprechen. Nicht gleich, um Deinen Sohn in eine andere Klasse versetzen zu lassen, sondern einfach als besorgter Elternteil, der mehr über diese Methode wissen möchte. Welche Grundlagen sie hat, welche Vorteile sie bietet, wo sie schon erprobt wurde, mit welchen Ergebnissen, warum ausgerechnet diese Klasse damit unterrichtet wird. Denn das Du nur das Beste für Deinen Sohn möchtest ist doch selbstverständlich. Und vielleicht ist gerade diese Methode das Beste für Deinen Sohn. Wenn Du auf Grund der erfragten Informationen aber daran zweifelst, dann kannst Du immer noch um die Versetzung Deines Sohnes in eine andere Klasse bitten.
Hallo,
Hier wurde geschrieben, dass solche Versuche ja nicht aus purer Laune gemacht werden würden. Den Kindern würde es sicher nicht schaden, denn sonst wäre es nicht erlaubt.
Dazu kann ich nur von dem erzählen, was ich selbst in meiner Schulzeit erlebt habe. Und zwar ging ich auf ein Gymnasium. In dem Jahr, in dem ich dort anfing, wurde wohl ein Versuch gemacht, ob Ausländerkinder denn unter sich überhaupt etwas erreichen könnten, also, wenn sonst keine oder zumindest fast keine Deutschen in der Klasse sind. Und gleichzeitig, ob denn deutsche Kinder ohne Ausländer besser lernen könnten. Allein die Annahme, dass ausländische Mitschüler die schulischen Leistungen beeinträchtigen können, finde ich schon widerlich!
So kam ich dann in eine Klasse, in der wirklich von 30 Leuten 20 Jugendliche Ausländer waren, sieben zumindest ein ausländisches Elternteil hatten, und nur drei Jugendliche zwei deutsche Elternteile hatten. Das kam uns schon merkwürdig vor, dass wir fast alle Ausländer waren. Die anderen Klassen des Jahrgangs hingegen bestanden wirklich ausnahmslos aus Deutschen. Wir haben das dann einfach irgendwie hingenommen. Erst, als es dann einige Jahre vor dem Abitur in die Phase ging, in der es sowieso nur noch einzelne Kurse und keine festen Klassen mehr gab, hat man uns gesagt, dass wir Teil eines Experiments gewesen seien, als sei nichts dabei. Da waren viele dann schon verärgert.
Schlimme Auswirkungen hatte das Experiment auf uns übrigens nicht. Wir hatten alle gute schulische Leistungen und das Abitur haben von uns auch fast alle Schüler geschafft. Ich glaube, ein Junge schaffte es nicht, ein Halb-Deutscher, aber das überschreitet nicht den normalen Schnitt bei durchmischten Klassen. Aber dennoch hätte das schief gehen können, und was as für Folgen für die einzelnen Schüler gewesen wären, kann man sich ja vorstellen! Das finde ich schlimm. Man hatte ja selbst zugegeben, man wisse nicht, was herauskommen würde, daher habe man es eben einfach einmal getestet. Soetwas finde ich schrecklich. Aber es zeigt, dass eben doch Versuche gemacht werden, mit Schülern, die bei den Schülern im Prinzip auch Schäden verursachen könnten!
Ich denke, da kann man wirklich leider nichts dagegen machen, außer die Klasse oder sogar die Schule zu wechseln. Das sorgt für weitere Probleme, aber anders geht es wohl leider wirklich nicht.
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