Kind wehrt sich gegen Firmunterricht und Kirche
Wenn ich das lese, da muss ich mir ja schon fast das lachen verkneifen. Wie kann man einem 14 jährigen Jugendlichen einen Willen in Richtung Religion aufzwingen wollen? Seid doch froh, das er die ganze Sache hinterfragt und eben dann auch dagegen ist.
Ich selbst wurde zwar getauft, aber meine Eltern sind später aus der Kirche ausgetreten. Durch den Umzug später sind wir in eine Gemeinde gekommen, wo der Pfarrer wirklich ein Händchen dafür hatte, die Kinder für die Kirche zu begeistern. Ich durfte an allem teilnehmen, trotz das meine Eltern nicht mehr zur Kirche gehörten. Dann stand mit 14 die Konfirmation an und auch diese wollte ich machen. Und dann so 4 Wochen vorher und ohne schlechten Einfluss von Andersgläubigen wollte ich auch alles hinschmeissen. Ich hab es dann doch durchgezogen, weil meine Mutter als Nichtchristin vernünftige Argumente geliefert hat, das es doch sinnvoll ist, den Weg weiter zu gehen.
Man sieht also, das es auch anders geht, als mit Druck. Vorallem, weil man mit Druck sowieso nichts erreicht. Und wenn ich dann lese, das ihr euerem Sohn den Umgang mit Menschen verbietet, die nicht euren Vorstellungen in Sachen Glauben entsprechen. Ja mal ehrlich. Lebt ihr im Mittelalter? Wenn ihr als Eltern euere Haltungen und euere Standpunkte in Bezug auf Glauben und den Umgang mit Andersgläubigen nicht ernsthaft überdenkt, dann wird euer Sohn mit Sicherheit nicht nur der katholischen Kirche entsagen.
Für mich heisst Christ sein, auch andere Menschen, deren Religionen und Ansichten zu akzeptieren. Für dich Ratsuchende sind aber alle Menschen die nicht dem katholischen Glauben angehören unrechte und ungläubige Menschen? Sorry da habe ich kein Verständnis für.
Meine Eltern sind beide streng katholisch erzogen worden. Mit dem Ergebnis das sie wegen mir haben heiraten müssen. Ok da haben sie eh schon gegen das Gebot kein Sex vor der Ehe verstossen. Meine Mutter hat sich quasi nach Auszug aus ihrem Elternhaus von der Kirche abgewendet. Mein Vater ging eher heimlich zur Kirche. Meine Großeltern väterlicherseits wohnten mit im Haus in dem ich aufgewachsen bin. Die mischten sich aber nie ein ala die Kinder müssen zur Kirche gehen oder gar die Firmung machen.
Bei uns wird frühestens mit 16 Jahren gefirmt. Ich finde das generell auch recht gut. Obwohl mir das reichlich Ärger eingebracht hat damals. Ich habe den Firmkurs auch besucht. Obwohl ich generell mit der sogenannten Heiligen Katholischen Kirche wenig am Hut habe. Aber die Diskussionen waren recht interessant. Vor der eigentlichen Firmung konnte jeder selbst entscheiden, ob er nun gefirmt werden möchte oder nicht. Meine Mutter meinte dazu nur, nun haste doch ein Jahr lang den Kurs gemacht, dann musste dich auch firmen lassen. Ich bin dann auch zur Firmung gegangen. Aber nicht weil ich dazu gedrängt wurde. Später dachte ich oft, ich hätte noch warten sollen.
Wenn du ein Christ bist, dann sei ein guter Christ,
Wenn du ein Moslem bist, dann sei ein guter Moslem,
Wenn du ein Buddhist bist, dann sei ein guter Buddhist,
Wenn du Atheist bist, dann sei einfach ein guter Mensch.
Darüber sollten sich wohl alle Menschen, gleich welcher Religion einmal Gedanken machen. Wichtig ist doch nicht in welche Kirche ich renne, ob ich den Koran oder die Bibel lese, ob für mich Gottt oder Buddha das Zentrum meines Glaubens ist. Wichtig ist doch vor allem, dass ich ein guter Mensch bin, ganz gleich was ich glaube oder was ich nicht glaube. Für mich ist es nicht wichtig ob jemand "Christ" oder "Moslem" auf der Stirn stehen hat, wichtig ist der Mensch. Genau so wie es böse Moslems gibt, gibt es auch böse Christen, genau wie gute Moslems oder gute Christen.
Jemand der etwas anderes behauptet, möchte ich einmal folgendes Beispiel bringen: Vor ca. 70 Jahren kam ein Mann an die Macht, der behauptete, dass seine Sicht der Dinge, die einzig wahre sei. Manche hielten seine Idee für richtig und sind ihm gefolgt. Andere hielten seine Idee nicht für richtig, was anfangs zwar nicht gerne gesehen war, aber noch geduldet wurde. Und so vergingen die Jahre, bis die Leute, die die Idee für richtig hielten, die "Ungläubigen" nun dazu gezwungen haben, ihre Sicht der Dinge, als die einzig richtige anzuerkennen. Später erschoss man die Leute, die sich trotzdem weigerten.
So, und einmal 2 Sekunden nachdenken, was euch nun von dieser vereinfachten Lektion in Geschichte denn unterscheidet, bis auf den letzten Satz.. Ich sehe keinen Unterschied, aber man mag ihn mir vielleicht erklären.
Außderdem verstehe ich die Intuition der Eröffnungsbeitrages nicht ganz. Euer Sohn will sich nicht Firmen lassen, nun sucht ihr allgemeinen Rat. Zumindest ist das so zu verstehen, nach den beiden folgenden Antworten wird aber sehr deutlich, dass ihr nach einem Weg sucht, euren Sohn in welcher Form auch immer, zur Firmung zwingen zu können. In der Politik gibt es dafür einen Begriff, dieser nennt sich Diktatur.
Wir leben hier in Deutschland, einem Land in dem Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit fest in den Grundgesetzen verankert ist. Und keine Kirche dieser Welt, steht über diesen Rechten. Ihr wollt doch auch das Recht haben, eure Religion ausleben zu dürfen, genauso muss es doch das Recht eures Sohnes sein, diese Ansichten nicht mit euch zu teilen. Wenn euer Sohn gläubig ist, dann sitzt dieser Glauben in seinem Herzen, und an sein Herz lässt er nur, wem er vertraut. Kann man einer Person Vertrauen entgegen bringen, die einem zu etwas zwingen möchte? Ich glaube nicht.
Und noch eine letzte Frage: Ist es euch denn wichtiger, dass euer Sohn nun unbedingt zu seiner Firmung rennt, oder ist es vielleicht nicht viel wichtiger, dass er glaubt? Nur weil er nicht zu der Firmung möchte, heißt das doch noch lange nicht, dass er nun seinem Glauben entsagt (seinem Glauben!, nicht seiner Religion!, von dieser hat er sich ja nun scheinbar losgelöst). Man kann auch an Gott glauben, ohne jemals eine Kirche betreten zu haben. Würde ein gütiger Gott solche Menschen nun strafen wollen? Gott ist es wichtiger dass du ein guter Mensch bist, als ein schlechter Christ. Vergesst also lieber nicht ihm ethische und moralische Werte zu vermitteln, als ständig mit dem Finger auf die Bibel zu tippen. Damit habt ihr Gott mehr gedient, als jemand zu eurer Religion zu prügeln.
Grüße von einem guten Menschen
Wir leben hier im 21.Jahrhundert. Dein Sohn entscheidet selbst und du kannst ihn nicht dazu zwingen sich firmen zu lassen. Tut mir Leid aber bei solch einer Sorte Mensch bekomme ich echt das .Wenn du und dein Mann so streng katholisch seit dann macht das aber lasst euren Sohn aus dem Spiel. Er darf mit 14 selber entscheiden welche Religion er sich aussucht und ob er überhaupt religiös sein will. Kirche ist nicht alles. Ich persönlich gehe fast nie in die Kirche. Zu meiner Konformation bin ich nur gegangen des Geldes wegen und weil alle meine Freunde auch gegangen sind.
Keiner hat sich für den Unterricht dort interessiert. Überhaupt finde ich solche Menschen die zu sehr an der Kirche hängen nicht normal. Es gibt auch noch wie gesagt andere, wichtigere Sachen im Leben. Und was hast du gegen die anderen wie Moslems? Und du verbietest deinem Sohn sich mit solchen abzugeben? Es sind auch nur Menschen und wer seinem Sohn verbietet sich mit anderen Menschen abzugeben die eine andere Religion haben hat ernsthafte Probleme.
Ich selbst bin evangelisch und habe auch freunde die katholisch sind, Moslems oder gar keine Religion haben.Sie sind ganz normal wie du und ich.
Ratsuchende hat geschrieben:Ich befürchte, dass er in schlechten Kreisen verkehrt. Was kann ich tun, dass er auf den rechten Weg zurückfindet?
Hallo Ratsuchende,
nur weil Dein Sohn sich dermassen gegen die Firmung wehrt, muss das nicht heissen, dass er in schlechten Kreisen verkehrt oder falsche Freunde hat.
Auch wenn ihr eine sehr gläubige Familie seid, solltet ihr die Wünsche Eures Sohnes ( der immerhin schon 14 ist ) respektieren. Ich denke es bringt weder Euch noch ihm etwas, wenn ihr ihn dazu zwingt. Wenn er es nicht aus vollster überzeugung möchte, hat das alles gar keinen Sinn.
Ich selbst bin evangelisch & habe ehrlich gesagt auch nur auf Drängen meiner Eltern die Konfirmation durchgezogen. Gezwungen hätten sie mich aber nicht. Letzten Endes bin ich dann wirklich nur zum Unterricht / Sonntags in die Kirche gegangen weil alle anderen eben auch dort waren (heute würde ich es nicht nochmal tun).
War auch schon Ewigkeiten nicht mehr in der Kirche & gehe wirklich nur dann, wenn es unbedingt sein muss. Bin auch absolut nicht gläubig & sogar am überlegen aus der Kirche auszutreten. Verurteile aber keine gläubigen Menschen - jeder soll es so machen wie er es für richtig hält.
Ich muss jetzt einfach meinen Kommentar loswerden! Wie kann man, einen wirklich selbstständig denkenden jungen Mann die Firmung aufzwängen und nicht selber die geringste Ahung davon haben, dass es Leute gibt, die denken, dass man nicht in Religion gesteckte Zeit wesentlich mehr armen Kindern helfen kann als Gebete zu sprechen.
Ich selbst stand vor der Frage der Firmung, und ja, ich hatte sie abgelehnt. Der Firmunterricht war miserabel, man wurde nicht aufgeklärt, es war einfach nur armselig. Und wenn du dann auch noch denkst dass dein Kind sich in falschen Kreisen aufhält bekomme ich wirklich die Krise
Nur weil du meinst, dass deine Denkrichtung für alle gelten sollte und der Wahrheit entspricht, sollte man seinen Kind die freie Entscheidung lassen und nicht noch darauf herumhacken. Selbst wenn Ihr Eure "Tradition" schon lange führt, wobei ich nebenbei denke das Religion keine Tradition sein sollte, dann ist es wohl der rechte Zeitpunkt das dein Sohn sich endlich mal absondert.
Ich schreibe so energisch, weil ich damit selber Erfahrung gemacht habe. Ich bin katholisch - und wenn Gott meint, dass ich schlechter bin als andere nur weil ich die Firmung nicht auf mich nehme, dann soll er doch was weiß ich machen. Ich für mich weiß jedenfalls, dass er mich genauso lieben wird wie andere. Doch wenn du deinen Sohn nicht die freie Entscheidung gewährst müsste doch eigentlich Gott seine Bestrafung aussprechen. So ist's numal.
Jedenfalls für mich.
Ratsuchende hat geschrieben:Ich habe auch die Befürchtung, dass Gott ihn später für dieses Verhalten strafen könnte, ihr wisst hoffentlich was ich meine!
Also der Satz ist ja nun wirklich der Knaller! Wenn ihm also irgendwann mal später etwas zustoßen sollte, willst du dann sagen: "Das hast du jetzt davon, dass du die Firmung verweigert hast!" Sorry, Religiosität in allen Ehren, sprich jedem das Seine, aber das ist einfach nur Aberglaube! Und wenn du glaubst, dass Gott Personen straft, nur weil die sich nicht firmen lassen wollen, dann finde ich das sehr schade, ich finde, das ist ein negatives Bild von Gott! Ich sehe Gott jedenfalls als gütige Instanz an und mit Sicherheit nicht als Instanz, die die "Ungläubigen" bestraft.
Und der Begriff "ketzerisch" ist ja in der heutigen Zeit mehr als lächerlich. Auch, dass du den Umgang deines Sohnes mit Protestanten und Moslems bedenklich findest, ist sehr fragwürdig, da die meisten Priester heutzutage das friedliche Zusammenleben mit Angehörigen anderer Religionen predigen und den Dialog mit anderen Religionen fördern und gutheißen.
Ich habe dazu nur 2 Theorien: Entweder gehörst du einer extremen Sekte an wie Opus Dei oder dergleichen oder du machst dir hier einen Spaß und bist ein Forentroll. Das soll jetzt nicht beleidigend sein, aber diese beiden Theorien schwirren mir gerade durch den Kopf und ich glaube, dass ich mit diesen Gedanken nicht alleine bin.
Hallo!
Ich finde, in dem Alter, in dem euer Sohn ist, ist es völlig normal, zu rebellieren und seine eigene Meinung durchzusetzen. Es würde mich eher wundern, wenn er alles das machen würde, was ihr ihm vorgebt, ohne eigene Gedanken.
Ich weiß nicht, was das mit einem schlechten Umgang zu tun haben soll. Im Gegenteil - er macht sich über solche Themen Gedanken und versucht seinen eigenen Weg zu finden und nicht einen von den Eltern vorgegebenen. Selbst, wenn euer Sohn später mal feststellen sollte, daß dies ein Fehler war, finde ich es gut. Nur aus Fehlern kann man lernen.
Ihr werdet ihn zumindest nicht zwingen können, und ich fände es sehr schade, wenn ihr ihn wegen einer Glaubenssache nicht weiterhin unterstützen würdet. Ich glaube, dann verschließt er sich immer mehr. Ich gebe euch den Rat, immer für ein Gespräch offen zu sein, aber es ihm nicht aufzuzwingen.
Er lernt schon in der Schule viele andere Kinder und Lehrer kennen, die euren Glauben nicht teilen. Diese Kinder werden auch ihre Meinung sagen. Er hat also viele Möglichkeiten, sich ein Bild zu machen. Und das muß er auch, um seinen Weg zu finden. Mit Zwang werdet ihr ihn nur noch mehr von euch entfernen. Seid lieber immer für ihn da, so daß er immer mit allem, was ihn bedrückt, zu euch kommen kann.
LG lorelei911
Oje oje, meine Familie ist auch streng katholisch. Meine Eltern haben mich zur Firmung gezwungen obwohl das doch eigentlich total gegen das ist, was diese darstellt. Durch sowas bringt man kein Kind auf SEINEN Weg, denn nur das ist es. Was für dich der richtige Weg ist muss es für ihn nicht sein. Letztendlich hab ich mich, trotz Firmung, Bekehrungsversuche etc doch komplett von der Kirche abgewandt.
Für mich hat Glaube nichts mit Kirche zu tun. Ich hab mich mit der Geschichte befasst und mir meine eigene Meinung gebildet statt nur das zu glauben was einem gepredigt wird. Es gab viel Stress, Streit und deren Einstellung bzw die Tatsache, dass sie meine Entscheidung nicht akzeptieren konnten hat unserer Beziehung sehr geschadet. Lass es bei euch nicht so weit kommen!
Lass ihn seine Erfahrung machen, seinen Weg gehen denn nur so kann er sich richtig entfalten.
Hallo,
Wenn man das so liest, dann glaubt man ja endweder an einen Fake oder an totalen Fundamentalismus. Wobei es letzteren leider tatsächlich öfters gibt, und zwar bei allen Religionen.
Ich denke leider fast, solchen Leuten kann man erzählen, was man möchte. Sie leben so in ihrer beschränkten Welt, dass sie Kritik ohnehin nicht annehmen können. Sie bemerken sie zum Teil gar nicht, und den Rest tun sie damit ab, dass der Kritiker ein schlechter Mensch sei. Bei Menschen, die keinerlei Interesse daran haben, über ihnen entgegen gebrachte Kritik nachzudenken, ist wirklich nichts zu retten. Bei all dem tun mir nur die minderjährigen Kinder und andere Personen, die sich noch nicht mit gleicher Kraft wehren können, ziemlich Leid.
Außerdem wird hier doch selbst dafür gesorgt, dass der Sohn die katholische Religion ablehnt und nahezu hasst. Was soll denn gerade ein Kind oder Jugendlichen in dem Alter vom Katholizismus halten, wenn dieser als Grund dafür genannt wird, dass er beispielsweise seine Freunde nicht treffen darf? Oder dass er diverse andere Dinge, die ihm Freude machen würden, die "alle" anderen Jugendlichen machen dürfen, nicht machen darf? Da ist die katholische Religion doch das Übel schlechthin. Und wenn man das über eine Religion denkt, dann wird man sie sicherlich nicht freiwillig annehmen wollen, sondern sich im Gegenteil sehr dagegen wehren, das als seine eigene Religion annehmen zu müssen.
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