Mein Sohn ist ein Lesemuffel

Schon als Kleinkind habe ich versucht, bei meinem Sohn die Freude am Lesen zu wecken. Durch Bilderbücher und Geschichten zum Vorlesen probierte ich Benjamin für Bücher zu interessieren. Er hat auch gerne zugehört nur seit er selbst lesen soll, hat er überhaupt kein Interesse mehr an Büchern. Ich frage mich, ob ich bei der Frühförderung etwas falsch gemacht habe.

Vielleicht hätte Benjamin mehr Interesse an Büchern entwickelt, wenn ich nicht so zeitig mit dem Vorlesen begonnen hätte. Er geht jetzt in die 2. Klasse und sein Leseunwille bringt schön langsam Probleme mit sich. Wer kann mir einen Tipp geben, wie ich meinem Sohn das Lesen wieder schmackhaft machen kann?

Meine Tochter hat (leider) nie gerne gelesen. Und plötzlich, als meine Tochter so 17 war, saß sie auf ihrem Bett und hatte ein dickes Buch auf dem Schoß und man konnte sie ansprechen wie man wollte, sie reagierte nicht. Ich glaube es war Iluminatu.

Glaube mir, dein Kind wird irgendwann auf den Geschmack kommen und wenn es vielleicht Harry Potter ist, was ihn irgendwann interessiert. Zwingen würde ich kein Kind zum lesen. Das bringt nichts. Und an deinem frühen Vorlesen kann es auch nicht gelegen haben. Denn mein Sohn hat sehr früh vorgelesen bekommen und hat auch sehr früh selber lesen können und hat auch immer mal wieder ein Buch genommen und gelesen.

Also ich bin als Onkel gerade auch dabei, meinem Neffen (4 Jahre alt) das Lesen noch schmackhafter zu machen als bisher schon. Ihm wird vorgelesen, seit er ca. 1 Jahr ist und man langsam mit dem Vorlesen anfangen sollte. Der Vorteil war und ist einfach, dass er bereits mit 4 Jahren sehr wortgewandt ist, einen breiten Wortschatz hat und sehr klug ist und wirklich gute Konversationen führen kann, was sicherlich auch in gewisser Weise an dem vielen Vorlesen liegt, so dass du dir in diesem Punkt sicher sein kannst, beileibe keinen Fehler begangen zu haben. Je mehr du einem Kind vorliest, desto besser ist es für seine Entwicklung ist meine Meinung.

Dass dein Kind nun keine große Lust aufs Lesen hat, hat vielleicht auch damit zu tun, dass er es noch nicht so gut beherrscht wie andere, die ihm sonst vorgelesen haben. Generell verliert man dann doch schnell die Lust an etwas, wenn man merkt, dass man es nicht so gut kann. Nichts desto trotz solltest du deinen Sohn weiter dazu ermutigen, so viele Bücher wie möglich zu lesen. Auch solltest du in meinen Augen ihm weiter vorlesen, jetzt aber halt Bücher und Geschichten, die seinem Alter entsprechen. Mit gutem Beispiel voran gehen, dem Kind zeigen, dass man selber auch gerne ein Buch liest anstatt den ganzen Tag vorm Fernsehen zu sitzen, kann auch schon positive Wirkung auf deinen Sohn haben.

Generell solltest du dir die Lesefaulheit deines Sohnes nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Er wird auch wieder eine Phase haben, in der er gerne mal ein Buch liest. Bei mir war das ähnlich, nachdem ich einige Jahre auch ein Lesemuffel war, dann aber mitbekommen habe, dass auch Kinder Ausweise für die Bibliothek bekommen, sofort war eine Motivation da, ich habe Buch um Buch verschlungen. Du kannst auch diesen oder einen ähnlichen Schritt wagen: gehe mit deinem Sohn mal in die Bücherei oder in den Buchladen und stöbere mit ihm mal nach einem guten Kinderbuch, welches ihm zusagt.

Wenn dein Sohn durch ein tolles Buch, welches ihm entweder vorgelesen wird oder welches er gerne selber lesen will, um zu wissen, was passiert, die Lust am lesen wiederfindet, weil er merkt, wie toll doch manche Bücher sein können, wird diese Lesefaulheit schnell abgelegt.

Da denke ich eher, dass es in den Kinder drin ist ob sie gerne lesen oder nicht. Meine Söhne gehen in den Kindergarten und in die 1 Klasse. Die zwei haben schon immer gerne gelesen bzw. sich vorlesen lassen. Lesen kann noch keiner der beiden. Aber sie lassen sich gerne vorlesen. Mein Bruder hat das nie gemocht und er mag heute noch keinerlei Bücher. Ich liebe Bücher und habe es als kleines Kind auch geliebt. Das steckt in den Kindern drin.

Versuche es ihm freundlich und spannend rüberzubringen. Lese mal mit ihm gemeinsam und vielleicht veranstaltet Eure Bücherei auch manchmal Lese-Nachmittage wo vorgelesen wird. Kaufe ihm spannende und tolle Bücher und dann klappt es. Mein Bruder hatte ein Buch wo man den Fortgang der Geschichte selber bestimmen konnte. Aber ob er es dann mag, wer weiß. Dafür habe ich nicht so die Puzzler daheim. Kann ich kaufen was ich will.

Meiner auch. Was habe ich gepredigt und schöne Bücher gekauft oder meine Lieblingsbücher aus Kindheitstagen hervorgeholt. Es war einfach nichts zu machen, außer Mickey Mouse und Co wurde nichts gelesen. Hörspielkassetten waren aber in Ordnung.

Heute ist er sechzehn und liest immer noch nicht. Natürlich gibt es ein paar spezielle Bücher die seinem Geschmack entsprechen und die werden auch gekauft und gelesen. Die Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur kennt er aber nicht, zumindest die Papierform davon. Ich habe aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, er muss nun aber selber darauf kommen wie schön Bücher sind.

Warum das so ist weiß ich nicht, ich vermute mal dass es mit dem veränderten Freizeitgewohnheiten zusammenhängt. Wenn ich nur ein paar Stunden Freizeit habe wird diese eben nicht mehr mit Lesen sondern Computerspiele, Internet oder Videos ausgefüllt. Auch ist es sicher bequemer in Form von Hörspielen aufbereitete Geschichten zu hören als selbst zu lesen.

Ich lasse meine Kinder, seit sie in die Schule gehen, selbst in der Bücherei Bücher aussuchen. Sie haben meist einen ganz anderen Geschmack als ich. Ich hätte ihnen meist andere Bücher heruasgesucht. So bin ich mir aber sicher, dass sie ihre Bücher gern lesen und kenne langsam auch den Lesegeschmack meiner Kids.

Früher habe ich meinen Kindern vorgelesen, was sie immer sehr gern hatten. Sobald sie lesen konnten, haben sie mir vorgelesen, bevor es ins Bett ging. Und ich habe sie immer sehr gelobt. Meistens haben wir nach dem Vorlesen noch über das Buch gesprochen. So habe ich herausgefunden, ob sie überhaupt den Inhalt des Buches verstanden haben.

Ich denke, dass es für Kinder nie ein gewisses Alter gibt ab denen sie irgendwas mögen müssen oder tun müssen. Mein Bruder z. B. hat soviele Bücher gelesen schon immer. Inzwischen verschlingt er Bücher geradezu. Ich dagegen war noch nie so eine Leseratte.

Zwar habe ich manchmal ein Buch angefangen, aber für mich waren so viele andere Dinge viel interessanter und deswegen war es so, dass ich kein Buch wirklich fertiggelesen habe. Inzwischen aber hat sich das total gelegt. Ich lese gern und viel. Zwar nicht täglich aber ich lese immer mal wieder. Ich denke Kinder finden die eigenen Interessen wann sie wollen und deswegen sollte man ihnen einfach Zeit geben und die Freiheit lassen wann sie was machen wollen.

Ich denke nicht, dass du in der Frühförderung deines Sohnes etwas falsch gemacht hast. So wie du es hier beschreibst, hast du versucht ihm Bücher auf eine angemessene Art und Weise rüber zu bringen und hast ihn nie zu etwas gezwungen.

Es kommt einfach immer wieder mal vor, dass Kinder Lesemuffel sind. Was für Bücher liest er denn? Kann er sie selbst aussuchen oder legst du sie ihm vor? Vielleicht würde dein Sohn ja mehr Freude am Lesen entwickeln, wenn ihr gemeinsam in eine Buchhandlung oder in die Bibliothek geht und er ganz alleine aussuchen darf, welches Buch er liest.

Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Diamante an: Es kann sich wirklich sehr schnell ändern, dass Kinder Bücher mögen. Mein Bruder hat in den ersten beiden Schuljahren überhaupt keine Bücher gelesen. In der dritten oder vierten Klasse hat er dann plötzlich damit begonnen und wurde zu einem richtigen Lesewurm!

Was genau heißt denn in diesem Zusammenhang Frühförderung? Ist das die ganz normale Erziehung, die man einem Kind normalerweise zu Hause angedeihen lässt oder ist das eine spezielle Förderung weil das Kind Defizite aufweist? Denn wenn es dem Kind schwer fällt zu lesen und zu lernen, dann sollte man auch die Erwartungen an das Kind anpassen.

Und wie sehen denn die Probleme in der zweiten Klasse aus? Da lesen die Kinder ja doch noch eher kürzere Texte und das sollte auch für Kinder machbar sein, die nicht so gern lesen. Daher würde ich dann auch einmal schauen, worin das Problem genau besteht: ist es wirklich die Unlust oder steckt etwas anderes dahinter.

Prinzipiell ist es aber sicher richtig, Kinder zeitig Bücher und die Freude daran nahe zu bringen. Allerdings ist in meinen Augen das Vorlesen allein nicht ausreichend, man sollte auch selbst Vorbild sein und öfter mal ein Buch lesen. Trotzdem ist das natürlich keine Garantie dafür, dass ein Kind gern liest.

Um Himmels Willen! Du hast einen 7-jährigen Sohn, der nicht gerne liest? Und wahrscheinlich spielt der Junge auch noch lieber Fußball und findet am Ende sogar noch schnelle Autos toll? Also ich kenne aus meinem Bekannten- und Kollegenkreis einige, die Jungs zwischen 6 und 12 Jahren haben und von denen gibt es keinen einzigen, der gerne liest. Das ist doch nun wirklich weder ungewöhnlich noch schlimm! Es ehrt Dich sehr, dass Du versuchst, ihm das Lesen näher zu bringen, aber erwarte hier bitte nicht zuviel. Jungs sind eben Jungs! Viel wichtiger in dem Alter ist es, dass er in der Schule mitkommt und lernt, seinem Alter entsprechend gut lesen zu können. Dabei solltest Du ihn unterstützen und mit ihm üben. Wenn er darüber hinaus außerhalb der Schulaufgaben Bücher links liegen lässt, was soll´s!