Was ist Langeweile?
Viele meiner Freunde beklagen sich immer wieder darüber, dass ihnen langweilig ist. Aber ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen, in dem Sinne, dass ich Langeweile überhaupt nicht kenne. Es gibt doch immer irgendwas, das man tun kann, worüber man nachdenken kann usw.
Ist Euch auch oft langweilig oder geht es Euch wie mir? Ich bin wirklich froh gar nicht zu wissen, was Langeweile überhaupt ist, zumindest was die Praxis anbelangt. Ich lese z.B., wenn ich sonst nicht weiß, was ich tun könnte. Oder ich schaue mir einen Film an, rufe spontan Freunde an. Mich würde es wirklich interessieren, was in einem Menschen vorgeht, der Langeweile verspürt!
Es gibt wahrscheinlich einfach Menschen die nicht gelernt haben aktiv etwas mit ihrer Freizeit anzufangen. Die Freizeit von vielen Menschen ist doch schon von Kindheit an von passiver Berieselung und passivem Konsum geprägt. Teilweise werden Kinder ja schon in ganz jungem Alter vor dem Fernseher abgestellt, weil das für die Eltern bequemer ist als sich mit den Kindern zu beschäftigen. Wie sollen die Kinder da lernen kreativ und selber aktiv zu werden?
Ich erlebe auch immer wieder Menschen, Kinder und Erwachsene, die überhaupt nicht mehr in der Lage sind sich über eine längere Zeit hinweg mit einer Sache zu beschäftigen. Dann heisst es schnell "mir ist langweilig" und dann muss das nächste interessante Ding her.
Ich glaube, ich bin gar nicht der Mensch von dem Du eine Antwort erwartest. Mir ist nämlich nie langweilig. Ich habe so das Gefühl, dass wir zwei Beiden ziemlich ähnlich empfinden Langeweile gibt es nicht. Auch ich habe immer etwas zu tun. Auch ich beschäftige mich immer mit irgend etwas Wichtigem nur nicht mit dem Fernseher.
Jetzt habe ich aber keine Zeit mehr. Du hast geschrieben: „…Es gibt doch immer irgendwas, das man tun kann, worüber man nachdenken kann“. Ganz toll, dies könnte ich stundenlang tun. Denken ist eine wirklich tolle Sache.
Ich habe mich über DEINE Langeweile gefreut hat sie doch MEINE Langeweile ein ganz klein wenig verschoben.
Mir ist nie langweilig. Aber das liegt sicher auch an meinem Stress. Wir haben ja ein Haus, zwei Kinder und ich arbeite ja auch vormittags. Da muß ich schon immer mich beeilen, da der Tag nur 24 Stunden hat und da bleibt mir für leere Zeit keine Zeit.
Aber selbst als Kind oder ohne die Kinder war mir nie langweilig. Wenn ich nichts wusste hab ich als Kind schon gemalt oder gelesen. Man kann sich doch irgendwie beschäftigen. Als Erwachsener Mensch sowieso. Gibt doch immer was zum putzen oder aufräumen im Haushalt.
Langeweile kann auch bedeuten etwas zu tun, was man immer macht, aber dabei keine "Erfüllung" in dem Sinne zu verspüren, also z.B. bei der Arbeit.
Ich langweile mich manchmal in dem Sinne, dass ich keine Lust verspüre, irgendetwas zu tun oder anzufangen. Ist natürlich schwierig das jemandem zu erklären, der das nicht kennt. Stell dir vor du hast den ganzen Tag lang Holz gestapelt (oder was anderes monotones), setzt dich endlich hin um dich auszuruhen und dann kommt dein bester Freund und bittet dich, ihm beim Holzstapeln zu helfen. Das Gefühl der Unlust, dass dann zu tun, ist glaub ich weiter verbreiteter als richtige Langeweile, wird damit gern verwechselt!
Langweile kennt jeder, denn es gibt immer Momente in denen man mal nicht weiß was man machen soll. So zumindest definiere ich Langweile. Und wenn es auch nur für einen Augenblick ist, sodass man dann vor lauter Nichtwissen was man tun kann, eben was sinnvolles macht. Langweile ist oftmals sogar ein Antrieb etwas zu tun, insofern wäre es schlimm,wenn es diese nicht geben würde.
Das angebrachte Beispiel mit dem Holstapeln finde ich nicht passen,denn ich würde Langweile nicht mit Unlust gleichsetzen. Es ist ein Unterschied ob man sich langweilt, oder ob man einfach keine Lust hat eine gewisse Tätigkeit zu verrichten. Passender wäre wohl folgendes Beispiel: Du hast Ferien/ Frei und hast dich eigentlich auch darauf gefreut, mal nicht auf Arbeit oder in die Schule zu müssen. Nun sitzt du da, mit einer Tasse Kaffee und weißt absolut nichts mit deiner Zeit anzufangen. Arbeiten gehen kannst du nicht, keiner deiner Freunde will sich mit dir treffen, weil keine Zeit und sämtliche Arbeiten hast du schon am Vortag verrichtet. DAS ist Langweile, wenn man vor lauter freier Zeit nicht weiß, was man machen kann oder soll.
Ich bin eigentlich auch so ein Mensch, der immer etwas zu tun hat und dem eigentlich nie langweilig wird. Aber das war ich nicht unbedingt immer, gerade in meiner Kindheit gab es schon einmal den ein oder anderen Zeitraum, in dem ich einfach nichts mit mir anzufangen hatte. Aber das kennen bestimmt die meisten aus ihrer Kindheit bzw. Jugend.
Für mich war das wie gesagt einfach immer die Zeit, wo ich einfach nicht wusste, wohin mit mir, wo ich nur irgendwo gesessen habe und mich über meine Langeweile beschwert habe . Das lag aber weniger daran, dass ich nichts zu tun hatte. Und ich denke, dass die meiste Langeweile oder zumindest das, was als solche von den einzelnen Personen definiert wird, keine begründete Langweile ist. Vielmehr reden sich das die Leute nur ein, denn normalerweise hat man immer was zu tun. Selbst wenn man wirklich ein Mensch ohne Hobbys ist, den er oder sie nachgehen kann, wovon es wahrscheinlich auch nicht so viele gibt, kann man immer noch mal etwas im Haushalt machen, einen Spaziergang oder was auch immer. Selbst wenn man nur Fernsehen schaut, ist das immer noch eine Beschäftigung.
Aber dem entsprechend ist Langweile für mich, wenn ich ganz ehrlich bin, eigentlich nur der Zustand, wo ich mich zu nichts motivieren kann, nicht der Zustand, wo ich nichts zu tun habe und von daher kann ich dir eigentlich nicht wirklich glauben, dass du das nicht kennst, aber vielleicht hast du diese Art von Langweile einfach nicht als solche erlebt und warst dir dessen nicht bewusst.
Ich kann mit Glück heute von mir sagen, dass ich das in den letzten Jahren eigentlich immer seltener erlebt habe, dass ich mich einmal wirklich zu nichts motivieren konnte. So habe ich eigentlich immer mehr oder weniger etwas zu tun. Dafür gibt es hauptsächlich einen Grund: ich bin ein äußerst aktiver Mensch und ich kann es eigentlich gar nicht mit meiner persönlichen Grundeinstellung und meinen Prinzipien vereinbaren, nichts zu machen und mich zu langweilen. Es gibt einfach so viele Dinge im Leben, die ich einmal gemacht haben will, und ich habe eigentlich auch nicht übermäßig viel Freizeit. Aber das bisschen Freizeit, das ich habe, das möchte ich auch gerne nutzen. Denn ansonsten habe ich wirklich eine Art schlechtes Gewissen.
Und um ehrlich zu sein, finde ich es auch ganz furchtbar, wenn Leute wirklich nur den ganzen Tag irgendwo herum sitzen und nichts machen, mehr oder weniger vor sich hin leben ohne wirklich zu leben. Denn genau das ist es für mich: kein richtiges Leben. Im Leben muss man etwas erleben, es bringt nichts, sich seine Hobbys abzugewöhnen, und eine dieser Schlafmützen zu werden, die einfach nichts mit ihrer Zeit und sich selbst anzufangen wissen. Solche Leute sind für mich einfach nur „Langweiler“, aber gut, letztendlich muss jeder wissen, was er aus seinem Leben machen.
Mir ist eigentlich auch nie langweilig, denn ich kann mich ganz gut selbst beschäftigen. Ich hab auch kein Problem damit, mich ewig lange einfach ins Bett zu legen, Musik zu hören und nachzudenken.
Mir ist nicht langweilig, wenn ich nichts zu tun habe, mir ist langweilig, wenn ich nichts zu tun habe, aber gerne etwas tun möchte.
Letzte Woche war die Arbeit zum Beispiel langweilig. Da gab es einfach nichts zu tun für mich und ich hätte gerne etwas zu tun gehabt. Weil ich da ja auch nicht die Möglichkeit habe, das zu machen, was ich machen würde, wenn ich zu Hause bin (Musik hören, schlafen, im Internet surfen, TV gucken, kochen, malen oder so). Und wenn ich dann acht Stunden nur da sitze und nichts zu tun habe, dann ist mir auch langweilig.
So richtige Langeweile kenne ich mit Ausnahmen mancher Tage auf Arbeit eigentlich nicht, es gibt eigentlich immer etwas zu tun. Eine gewisse Lustlosigkeit habe ich zwar manchmal, aber dass darf man nicht miteinander verwechseln.
Langeweile definiert wäre für mich wenn ich nicht weiß was ich mit mir anfangen soll. Wenn wirklich alles gemacht ist was erledigt werden muss und es noch Zeit ist bis zum nächsten Tagespunkt und es sich nicht lohnt noch etwas dazwischen zu erledigen. Dann schalte ich meistens den Fernseher ein und schalte das Programm hoch und runter. Dabei langweile ich mich meistens wirklich. Interessant ist es eigentlich auch für Außenstehende wenn sie Langeweile vermuten. Ich kann zum Beispiel stundenlang auf der Hollywoodschaukel sitzen und dabei in den Himmel schauen. Für den unbedarften Beobachter muss ich mich furchtbar langweilen, ich aber hänge meinen Gedanken nach und mir ist überhaupt nicht langweilig dabei.
Langweile hat mehrere Ausprägungen. Es gibt Menschen, die wissen einfach nicht, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Und statt wie du zu einem Buch zu greifen, denken sie sich: Ich weiß gar nicht was ich machen soll, mir ist so langweilig. Und dann bekommen sie das Gefühl, dass die Zeit nicht vergeht - sie haben "Lange Weile".
Mir geht es manchmal so, dass ich, obwohl ich genügend Möglichkeiten habe mir die Zeit zu verteiben (lesen, putzen etc.), ich mich einfach nicht aufraffen kann, etwas zu tun. Dann entsteht auch bei mir Langeweil aus der Unlust heraus.
Unter Langeweile verstehe ich aber auch, wenn man sich bei einer Tätigkeit nicht ausgelastet fühlt. Wenn man immer und immer wieder die gleiche Bewegung macht und geistig nicht gefordert wird, kann es einem auch so vorkommen, dass die Zeit nicht vergeht und man hat "Lange Weile".
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