Hawaiianische Fastenkur - Darmreinigung
Die hawaiianische Fastenkur dient der Reinigung des Darmes, sie löst Ablagerungen, die sich im Darm gebildet haben. Die Kur dauert ca. eine Woche, der Darm wird durch diverse Kräuter und dem Trinken von lauwarmem Salzwasser gereinigt.
Durch diese Methode können angeblich mehrere Kilo an Ablagerungen an den Darmwänden ausgespült werden - pro Tag zwischen 300 und 500 g. Die (angeblichen) Vorteile einer Darmreinigung: erhöhte Selbstheilungskräfte, entschlackende Wirkung, die aufgenommene Nahrung passiert den Darm schneller, der körpereigene ph-Wert wird reguliert.
3 mal täglich werden Kräuter, mit Fruchtsäften verdünnt, getrunken, morgens nimmt man zusätzlich lauwarmes Salzwasser zu sich (das angeblich nicht die Nieren passiert, sondern direkt in den Darm übergeht). Gleich im Anschluss soll dann ungesalzenes, lauwarmes Wasser getrunken werden.
Übrigens kann man gut selbst testen, ob eine Darmreinigung notwendig ist: ein paar Sonneblumenkerne (etwa eine Handvoll) essen (möglichst nicht kauen bzw. nur wenig) und beobachten, wann die Kerne wieder ausgeschieden werden. Beträgt die Dauer, bis die Kerne wieder zum Vorschein kommen, länger als 10 Stunden, ist eine Darmreinigung höchstwahrscheinlich ratsam. Für eine genaue Diagnose sollte man sich jedoch an einen Facharzt (Internisten etc.) wenden.
Inwiefern die hawaiianische Fastenkur gesund ist bzw. Sinn macht, soll hier nicht bewertet werden. Fakt ist, egal ob Fastenkur zur Darmreinigung oder Spülung des Darmes mittels Einlauf / Abführmitteln, dass "Übermut selten gut tut" und wichtige Darmbakterien bei zu häufiger Wiederholung der Prozedur unwiderruflich verloren gehen können.
Über die Frage, ob eine Darmreinigung tatsächlich nötig ist und ob bei den Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper tatsächlich "Schlacken" und ähnliche Abfallstoffe anfallen, kann man meines Wissens sowieso streiten und wissenschaftlich erwiesen ist es nicht. Natürlich entstehen Abfallstoffe, aber wozu haben wir denn funktionierende Ausscheidungsorgane?
Von daher gehe ich schon davon aus, dass es einem gesunden Menschen, der auch nicht gerade unterernährt ist, bestimmt nicht schadet, vorübergehend auf feste Nahrung zu verzichten und alle möglichen Gesundheitstränklein und Tees in der Hoffnung zu sich zu nehmen, seiner Gesundheit damit etwas Gutes zu tun. Aber meiner Meinung nach spült man damit in den allermeisten Fällen weniger seinen Darm frei als vielmehr Geld in die Kassen der Hersteller dieser Gesundheitskuren.
Außerdem besteht so die Gefahr, dass die Anhänger glauben, eine Fastenkur im Jahr oder Quartal bewirke, dass man den Rest der Zeit mit seiner Gesundheit und Ernährung Schindluder treiben könne, was mitnichten der Wahrheit entspricht. Ob es sich dabei um eine hawaiianische, klingonische oder christliche Fastenkur handelt, macht im Endeffekt keinen großen Unterschied.
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