Hören statt Lesen

vom 29.09.2008, 18:37 Uhr

Also ich persönlich lese doch lieber, anstatt beispielsweise ein Hörspiel zu hören. Bei mir ist es nämlich genauso wie bei dir nicht. Ich kann wesentlich besser Dinge aufnehmen, wenn ich sie Schwarz auf Weiß direkt vor meinen Augen habe. Dinge die ich lese, setzen sich einfach viel besser in meinem Kopf ab. Denn wenn ich lese, muss ich zumindest ein wenig konzentriert sein, sodass ich auch die Dinge, die ich lese, um einiges effektiver verarbeite. Das liegt aber auch einfach daran, dass ich, wenn ich lese, quasi gezwungen bin, meine Augen auch das Buch zu richten – klar, sonst könnte ich ja nicht lesen.

Wenn ich nun allerdings etwas höre, kommen neben dem was ich höre noch wesentlich mehr Eindrücke in meinem Gehirn an, die verarbeitet werden müssen. Dann liegt eben nicht meine volle Konzentration bei dem, was ich gerade höre, sondern möglicherweise auch bei dem, was ich nebenbei noch mache, oder bei dem, was ich während des Hörens im Raum oder durch das Fenster sehe. Wenn ich dabei etwas wirklich interessantes entdecke, kann es schon einmal passieren, dass ich die Hälfte des Hörspiel überhaupt nicht mitbekomme und mir hinterher Gedanken mache, wo genau ich denn aufgehört habe, zuzuhören.

Anders würde es schon aussehen, wenn ich mir beispielsweise zum Einschlafen eine CD anhöre. Denn dann gibt es nur wenige Einflüsse, die mich davon ablenken könnten. Gerade wenn es dunkel ist, fallen die visuellen Eindrücke schon einmal weg und im Dunkeln kann man natürlich auch sonst nicht großartig aktiv sein, sodass ich dabei wahrscheinlich fast genauso viel behalten würde, wie, wenn ich ein Buch lese.

Aber trotzdem bevorzuge ich auch zum Einschlafen das Buch, denn mir liegt schon relativ viel daran, eine Geschichte auf meine eigene Art und Weise zu interpretieren. Denn, wenn ich ein Hörbuch höre, hat der Sprecher die Geschichte bereits auf seine Weise interpretiert, setzt möglicherweise ganz andere Akzente und Betonungen als ich das in meinem Kopf machen würde. Dadurch hat man nicht den Freiraum, in der Geschichte die eigenen Betonungen zu setzen. Das finde ich besonders schade, wenn ich wirklich die Unterschiede bemerke, wenn ich zu einer bestimmten Geschichte sowohl das Buch lese, als auch die CD höre. Manchmal ist es bei den CDs dann so, dass ganze Passagen, die man selber eigentlich für sehr wichtig in der Handlung hält, heraus gekürzt wurden, oder der Sprecher den Text nicht auf die Art und Weise betont, auf die man selber den Text wahrnimmt. Das finde ich immer sehr schade.

Dennoch höre ich durchaus auch einmal gerne Hörspiele. Gerade dann, wenn man sehr viel zu tun hat und dem entsprechend einfach nicht die Möglichkeit hat, sich mit einem Buch hinzusetzen, ist ein Hörspiel schon eine wirklich praktische Sache. Dann muss man es eben mal riskieren, dass man die Geschichte nicht gänzlich wahrnimmt, weil man nicht konzentriert genug ist, das ist in diesem Moment dann auch kein Problem für mich.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde nicht, dass das Zuhören mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Lesen. Mit einem Hörbuch auf den Ohren kann man nämlich wunderbar stupide Hausarbeit und ähnliches erledigen, bei dem man nicht nachdenken und sich somit voll auf den Text konzentrieren kann. Insofern hat man also überhaupt keine Zeit verloren, während man beim Lesen kaum etwas aktiv nebenher machen kann. Ich greife eher aus Zeitmangel öfters auf Hörbücher zurück, wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich aber lieber an einem gemütlichen Platz sitzen und in einem Buch schmökern.

Ob ich ein Hörbuch genießen und mich richtig in die Geschichte hinein versetzen kann hängt bei mir nicht unwesentlich vom Sprecher ab. Manch ein Sprecher schaft es beim einfachen Vorlesen verschiedene Charaktere darzustellen und dem Zuhörer ein gutes Bild von diesen zu vermitteln, aber manch einer ist eben einfach nur ein Vorleser mit ausgebildeter Stimme.

Bei mir ist es nicht so, dass ich Informationen von Hörbüchern besser aufnehme als wenn ich sie in einem Buch lese, eher im Gegenteil. Allerdings kann das natürlich auch darauf zurück zu führen sein, dass ich, wie oben schon beschrieben, während dem Hören eines Hörbuches meistens noch irgendwelchen anderen Tätigkeiten nachgehe. Denn auch wenn man beim Staub saugen nicht nachdenken muss stellt es ja doch eine kleine Ablenkung dar.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich hatte ja keine Ahnung, dass so viele hier die Hörbücher als Einschlafhilfe nutzen. Ich dachte immer ich sei da die Ausnahme. Wenn ich ein Hörbuch höre, dann habe ich Zeit mir die Personen vorzustellen und mich richtig in die Geschichte und die Geschehnisse hineinzuversetzen. Beim Lesen geht das natürlich auch, aber bei mir geschieht das nicht gleichzeitig sondern irgendwie leicht zeitversetzt.

Der Sprecher bei Hörbüchern spielt in meinen Augen eine große Rolle. Wenn der Sprecher die Geschichte gut liest und eine angenehme Stimme hat, dann kann auch die furchtbarste Geschichte zu einem aufregenden Abenteuer werden und umgekehrt. Ich achte daher beim Kauf von Hörbüchern auch immer darauf wer das Hörbuch spricht, um anschließend nicht enttäuscht zu werden.

Außerdem finde ich es sehr praktisch, dass man neben dem Hören noch andere Tätigkeiten ausführen kann und somit auch im Haushalt weiter kommt. Selbstverständlich ist ein gutes Buch nicht zu ersetzen, aber dafür brauche ich meine Ruhe, viel Zeit und eine gemütliche Sofaecke .

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich schlafe auch recht gerne beim Hören von Hörbüchern ein. Ich höre die Hörbücher aber nicht nur beim Einschlafen, sondern auch beim Motorradfahren, wenn ich in Bus oder Bahn sitze oder wenn ich Joggen gehe. Es kann schon mal vorkommen, dass ein ganzes Hörbuch in zwei oder drei Tagen bei mir durchgehört ist.

Ich habe recht wenig Zeit zum Lesen von Büchern, deswegen finde ich sind Hörbücher eine super Alternative, vor allem sind sie kaum teurer, als die Druckversionen. Die Aussage, dass das zuhören mehr zeit in Anspruch nehmen würde, als das Lesen, kann ich nicht teilen, für mich ist es genau umgekehrt. Erstmal finde ich im direkten Vergleich ist es schneller, denn eventuell muss man ein oder zwei Mal über verschiedene Stellen drüber lesen, das kommt beim Zuhören nicht vor, jedenfalls bei mir nicht. Dann ist man auch schneller, weil man in mehreren Situationen zuhören kann, in denen man nicht lesen kann, ein gutes Beispiel ist das Joggen.

Ob ich mir beim Zuhören besser vorstellen kann, was vorgelesen wird, oder ob das beim Lesen besser geht, da habe ich ehrlich gesagt noch nie drüber nachgedacht. Ich kann mir recht gut Dinge, die ich vorgelesen bekomme vorstellen, vor allem, weil ich mir meistens Hörbücher aus dem Fantasy Genre anhöre. Von daher würde ich schon sagen, dass das beim Zuhören recht gut von der Hand geht.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich persönlich lese viel lieber, als das ich zuhöre. Zu mindestens bei festen Geschichten, wenn mir jemand eine Geschichte aus dem Stegreif erzählt, dann höre ich das sehr gerne und kann mich auch super darauf konzentrieren. Aber beim normalen Vorlesen kann ich mich einfach nicht so gut hinein versetzen, da ich auch viel auf den Klang der Stimme des anderen achte und mich das irgendwie ablenkt. Daher lese ich lieber für mich selber und kann so auch besser meine Fantasie wirken lassen und gegebenenfalls unklare Stellen noch einmal nachlesen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin eher der visuelle Mensch. Ich muss es sehen, und mich darin vertiefen können. Ich bin absolut kein Hörbuchfan, den ich möchte ein Buch in der Hand halten und mich gedanklich in den Worten verlieren können. Ich kann schon verstehen, dass es bei anderen anders ist, allerdings finde ich es schlimm, dass die Kunst der Bücher schon ein Stück weit verloren geht. Ich kenne viele, die sich keine Bücher mehr kaufen sondern Hörbücher oder e-Books und das finde ich schade.

Ich denke bei Kindern liegt es zum einen darin, dass es ihnen Anfangs noch schwer fällt zu lesen, und daher das Verständnis und auch der Spaß auf der Strecke bleibt. Außerdem kann ich mich dran erinnern, dass ich einfach die nähe genossen habe zu meinem Vater wenn er mir vorgelesen hat, und eine Stimme beim einschlafen zu hören. Für mich war es als Kind einfach ein Gefühl von nähe, wenn ich vorgelesen bekommen habe.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe schon immer sehr gerne und auch viel gelesen und werde wohl auch weiterhin viel und oft lesen, denn es macht mir einfach auch Spaß und ich kann mich bei einem richtig guten Buch auch sehr gut entspannen und meiner Phantasie freien Lauf lassen, wobei ich das auch bei Hörbüchern kann, aber manchmal sagen mir die Stimmen nicht so richtig zu und das passiert mir eben nicht, wenn ich ein Buch lese und so werde ich wohl ein gutes Buch immer einem Hörbuch vorziehen. Aber jeder so, wie er mag und es gibt ja auch wirklich sehr gute Hörbücher.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss mir eingestehen, dass ich nicht wirklich viele lese. Zumindest keine Bücher oder ganze Romane. Viel lieber höre ich diese als Hörbuch.In erster Linie spare ich natürlich Zeit, da ich meistens, wenn es jetzt keine extrem komplexe Geschichte ist auch gut noch etwas anderes nebenbei machen kann. Dann spare ich Platz wenn ich das Hörbuch auf meinem Smartphone oder IPod mitnehme statt ein dickes schweres Buch mitzuschleppen und zu guter Letzt ist es meistens auch noch günstiger.

Ich tendiere generell also immer lieber zum hören als zum lesen. Da lesen mich ich nie so richtig fesseln konnte statt des intensiven hören einer spannenden Geschichte. Besonders toll finde ich es dann auch wenn ich einen bekannten Schauspieler oder eine bekannte Schauspielerin im Ohr habe, oder besser gesagt den Synchronsprecher oder die Synchronsprecherin eines bekannten Schauspielers. Das fasziniert mich meistens viel mehr als ein gutes Buch in Wort und Schrift, aber das muss wohl jeder für sich wissen.

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» Weezy » Beiträge: 262 » Talkpoints: 0,87 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde eigentlich nicht, dass das Zuhören mehr Zeit beansprucht als das eigenständige Lesen. Wenn man ein Buch selbst liest, kann man nicht viel nebenher machen. Bei einer Reise mit der Bahn kann man lesen, aber das war es dann praktisch auch schon. Ein Hörbuch kann man auch beim Autofahren oder auch beim putzen hören. Ich bin daher der Meinung, dass es durchaus weniger Zeit beansprucht, wenn man Bücher hört als sie selbst zu lesen.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich Hörbücher nicht besonders gerne mag. Ich habe zwar auch schon ein paar Hörbücher gehört, wirklich begeistert haben mich diese aber nicht. Unter den von mir gehörten Hörbüchern befand sich sowohl normale Unterhaltungsliteratur als auch Lehrmaterial für mein Studium. Das Lehrbuch in Hörbuch-Form war eigentlich keine schlechte Wiederholung des Stoffes, den ich mir zuvor schon in einem richtigen Buch durchgelesen hatte. Die normalen Bücher fand ich aber nicht besonders gut und ich habe auch mehr als einmal den Faden verloren. Ich lese die Bücher einfach viel lieber selbst. Zum einen mag ich richtige Bücher aus Papier einfach sehr gerne und habe daher auch nicht viel übrig für eBooks und Hörbücher. Zum anderen mag ich die Sprecher von Hörbüchern oft nicht besonders gerne und ich bevorzuge auch absolute Stille und finde Geräusche, auch Gerede, eher anstrengend.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe als Kind schon sehr gerne Hörspiele gehört und bin jetzt seit einigen Monaten wieder vermehrt dabei, Hörbücher zu hören. Ich finde eigentlich auch nicht, dass das Hören von Hörbüchern mehr Zeit in Anspruch nimmt, als das Lesen von einem Buch. Die meisten Hörbücher sind ja auch gekürzt, so dass man die Geschichte auch schneller durch haben müsste, als wenn man sie lesen würde.

Zum Einschlafen nutze ich Hörbücher auch sehr gerne, aber eigentlich nur solche, die ich schon kenne. Sonst ist es immer einigermaßen schwierig, am nächsten Tag herauszufinden, an welcher Stelle man eingeschlafen ist. Es kann schon sein, dass man beim Zuhören die Geschichte besser aufnehmen kann, als beim Lesen. Auch beim Lernen habe ich es öfter so gemacht, dass ich mir den Stoff auf meinen MP3- Player gesprochen und dann immer wieder angehört habe. Irgendwie hat sich das besser eingeprägt, als wenn ich es immer wieder gelesen habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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