Beziehung - „Ich war zuerst da“
So ein Verhalten kann ich auch absolut nicht nachvollziehen und ich halte so etwas auch für ziemlich unreif und kindisch. Vor allem wirkt es so, als gäbe es irgendeine Reihenfolge zu beachten, wenn man sich für jemanden begeistert. Zudem herrscht hier eine merkwürdige Art von Anspruchsdenken. Es wurde zwar nicht explizit erwähnt, dass die Freundin, die scheinbar zuerst da war, nun einen Anspruch auf diesen Mann erhebt, aber selbst wenn sie das tun würde, wäre das für deine beste Freundin ja scheinbar in Ordnung, da die andere eben zuerst da war. Wie würde die Situation aussehen, wenn es andersherum wäre? Würde deine Freundin erwarten, dass jemand Rücksicht in einer solchen Situation nimmt, nur weil sie den entsprechenden Menschen ein paar Wochen länger kennt als die anderen Bewerberinnen?
In Beziehungen geht es doch nicht darum, wer wen zuerst kennengelernt hat. Manchmal kommt es sogar vor, dass sich zwei Leute schon eine ganze Weile, vielleicht sogar jahrelang, kennen und dann erst merken, dass sie den anderen nicht nur als Freund schätzen, sondern sogar verliebt sind. Auf der anderen Seite trifft man auch manchmal Leute, mit denen man sich auf Anhieb blendend versteht und sich auch ganz rasch heftig verliebt. Da ist es dann egal, ob man vorher noch andere Leute getroffen hat, die auch ganz nett waren, aber eben dem neuen, wahnsinnig tollen Menschen, nicht das Wasser reichen können.
An Stelle deiner Freundin würde ich in dieser Sache überhaupt keine Rücksicht nehmen, weil das einfach eine falsche und dumme Art der Rücksichtnahme ist. Selbst wenn sich dieser Mann nun für deine Freundin entscheiden sollte, hat dieses andere Mädel absolut kein Recht, sich deswegen übergangen zu fühlen. Sie hat keinen Anspruch auf diesen Typen und deine Freundin natürlich auch nicht. Sollte er in eine der beiden verliebt sein, wird er vielleicht auch mit einer von ihnen zusammenkommen wollen. Es kann aber ebenso gut sein, dass ihn keine der beiden als Partnerin interessiert, so dass beide letztendlich "leer" ausgehen. Nur weil man in jemanden verknallt ist und dieser einen mag, bedeutet das ja noch lange nicht dass er auch wirklich verliebt ist und vor allem auch nicht, dass sich aus diesem Umstand dann auch direkt eine Beziehung entwickelt. Das wäre schon ein bisschen zu einfach gedacht. Falls deine Freundin das dringende Bedürfnis hat, diesem Mann ihre Liebe zu gestehen, sollte sie das ruhig tun. Will sie es nicht, muss sie es eben lassen. Auf keinen Fall sollte sie ihre Entscheidung diesbezüglich von diesem anderen Mädel abhängig machen.
Sehr seltsam finde ich übrigens die Einschätzung, dass der Typ sich nicht entscheiden kann. Vielleicht ist er einfach nicht verliebt, so dass es gar keine Notwendigkeit für eine Entscheidung gibt. Selbst wenn er es wäre, wäre doch auch immer noch nicht klar, ob es für eine Beziehung reicht. Ich frage mich also, warum du schreibst, er könne sich nicht entscheiden. Vermutlich will er es einfach nicht, was sein gutes Recht ist.
Ich finde es an sich gut, wenn es solche unausgesprochenen Regeln in einer Freundschaft gibt. Aber deine Freundin sollte in dem Fall doch etwas egoistischer sein, da sie es sonst vielleicht eines Tages bereuen wird. Da weder der Junge noch die andere Freundin von den Gefühlen deiner Freundin wissen, wird es in dieser Sache wohl nie zu einer Lösung kommen. Vielleicht hat sich der Junge ja auch in deine Freundin verguckt und ist nur zu schüchtern etwas zu sagen bzw. nimmt ebenfalls Rücksicht auf das andere Mädchen. Wenn er nichts von den Gefühlen deiner Freundin weiß, dann kann er niemals darauf reagieren und sie wird nie erfahren was er in dieser Beziehung von ihr hält.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das ein wenig doof finde. Sicherlich ist es sehr schwierig, aber trotzdem müsste man sich untereinander einigen. Ich denke einfach, dass der Typ keine der Beiden wirklich will, sonst wäre er sicherlich mit einer von ihr zusammen oder hätte ihr zu mindestens ein Angebot gemacht. Daher würde ich mich da auch nicht weiter rein steigern und lieber nach einem neuen Partner suchen, den meine Freundin nicht unbedingt so toll findet.
Es ist immer schwierig, wenn man sich in den Schwarm einer guten Freundin oder eines guten Freundes verliebt. Da muss man eben schauen, wie gut der andere damit klar käme, wenn man mit diesem zusammen wäre. Ich kann es schon verstehen, dass sie da nichts wegnehmen möchte, denn ihre Freundin fand ihn scheinbar eben schon vorher gut und da wäre es blöd, wenn sie sich dazwischen drängen würde. Wenn der Typ sie allerdings gar nicht will, könnte man sich die Sache noch einmal überlegen, je nachdem wie gut die Zwei eben befreundet sind und ob das Mädchen damit leben könnte.
Generell kann man wohl nicht sagen, dass sie zuerst da war. Es kommt dabei einfach auf die Gefühle an und wenn diese für eine Person stärker sind, warum sollte man dann denjenigen bevorzugen, den man später kennen gelernt hat? Das ist auch ein wenig blöd. Aber die Freundschaft wird sicherlich sehr gefährdet, wenn sie sich da einmischt, aber da kommt es meiner Meinung nach nicht auf den Zeitpunkt des Kennenlernens an. Die Situation ist einfach blöd, egal wann man sich kennen gelernt hat.
Im allgemeinen sollte dann keiner mit dem anderen zusammen sein. Das gibt nur Schwierigkeiten. Ich kann aber auch nicht ganz beschreiben was zuerst da war bedeuten soll. Sie sollte aber meiner Meinung nach einfach sagen was sie füllt und die andere Freundin am besten auch. Und dann muss nur noch der Typ auf seine Gefühle hören. Kann ja auch sein der er keine der beiden Frauen will.
Ich würde aber trotzdem sagen das da Vorsicht geboten sein sollte den die Freundschaft kann darunter leiden nicht nur wenn er sich für eine entscheiden sollte sondern auch wenn er keine von den beiden Frauen will. Also egal wie es könnte kompliziert werden. Aber alles gute.
Es ist ohnehin schwierig, eine Beziehung aufzubauen, wenn zwei sich um eine Person streiten und die umschwärmte Person sich nicht entscheiden kann. Ich würde auch den beiden Damen raten, dass sie es einfach ganz sein lassen sollten und sich vielleicht anderweitig umschauen kann, wenn der Herr sich nicht entscheiden kann. Dann kann es meiner Meinung nach auch nicht mit den Gefühlen so weit her sein, als dass eine Beziehung in dieser Kombination eine wirklich richtige Chance haben könnte.
Es sind ja nicht nur zwei Kontrahentinnen, die sich da miteinander tummeln, sondern auch noch Freundschaften, die auf den Spiel stehen. Ich würde daher nicht danach gehen, wer zuerst da war, obwohl ich mir auch schlecht vorkommen würde, wenn sich jemand anderes in den Mann verliebt hätte und erst dann ich käme, um den Mann für mich zu gewinnen. Ich denke, ich würde es erst gar nicht versuchen, wenn ich weiss, dass eine Freundin schon eher Interesse an ihn hätte. Da würde ich sicherlich auch nicht den Mund aufkriegen, weder ihr noch ihm gegenüber. Anders sähe es vielleicht aus, wenn er den ersten Schritt machen würde, aber da möchte ich mich nun nicht aus dem Fenster lehnen.
Jedenfalls würde ich nicht wirklich so etwas wie "die andere war zuerst da" hören wollen, das wäre auch kein Argument, aber vermutlich geniesst der beschriebene Mann einfach, wie zwei Frauen um ihn werben. Und wenn er keine klare Stellung bezieht, sondern quasi abwartet, wie sich die Beiden weiterhin um ihn bemühen, ist er sowieso nicht der Richtige. So etwas zeugt meiner Meinung nach von Charakterschwäche.
Ich finde ehrlich gesagt, dass du das vollkommen falsch siehst, denn wenn deine Freundin sagt, dass sie sich zurückhält, weil die Andere ''zuerst da war'' dann bedeutet das nicht, dass diese Vorzug hat, weil sie den Typen als erstes kennengelernt hat, dann bedeutet das lediglich, dass diese die Gefühle für diesen Mann als Erste hatte und diese ihrer Freundin auch offenbart hat, verstehst du? Du siehst die Situation total falsch. Es hat nichts damit zu tun, in welcher Reihenfolge man dazu kam, es geht hier lediglich darum, dass die beiden Mädchen befreundet sind und wenn die eine sich verknallt und es der anderen erzählt, dann kann diese ihr wiederum nicht auch damit kommen, dass es ihr genauso geht, ganz einfach. Das ist einfach eine Art Vertrauensbruch in der Freundschaft, denn sich sowas einzugestehen, würde bedeuten dass die beiden Freundinnen ab sofort Konkurrentinnen sind und da muss man als Freundin eben entscheiden, was einem wichtiger ist, eine mögliche Beziehung mit Verlust der Freundin oder ein Verzicht auf die Beziehung und dafür die Freundschaft.
In dieser Situation verstehe ich eine Sache allerdings nicht wirklich. Erst sagst du, dass der Kerl sich nicht entscheiden kann, was meiner Ansicht nach aber so gesehen schon bedeutet, dass er darüber Bescheid weiß, dass beide der Mädchen auf ihn stehen. Dann aber sagst du auch, dass die eine, die erst später dazu gekommen ist, es ihm nicht gesagt hat, weil sie sich nicht traut oder so. Daher kann man nun raten, ob es darum geht, dass er es trotzdem weiß, weil sie es sich anmerken lässt oder so und er daher auch eine Beziehung mit ihr in Betracht zieht oder aber du verwechselst da vollkommen etwas. Zum Schluss schreibst du dann aber auch noch, dass der Typ möglicherweise keine gleichwertigen Gefühle gegenüber der ersten Freundin hätte, weswegen es nicht richtig wäre von der zweiten, sich zurückzuhalten. Auch das wieder spricht sich in gewisser Weise wieder, da du doch geschrieben hast, der Typ könne sich nicht entscheiden.
Vermutlich hast du selbst keinen wirklichen Überblick der Situation, allerdings muss ich sagen, dass ich auch hier deinen Vermutungen nicht zustimmen würde. Wenn der Typ sich nicht für die erste Freundin interessiert, dann würde das nicht bedeuten, dass sich die andere sofort an ihn ran machen kann oder? Denn genau das wäre ja wieder der Vertrauensbruch, da die erste Freundin ihr gestanden hat, in den Mann verliebt zu sein. Also ich weiß nicht, ob du das genau verstehst, aber stell dir doch einfach mal vor, du lernst ein nettes Mädchen kennen und verliebst dich. Sie möchte allerdings nichts von dir wissen und dein Freund lernt sie auch kennen und kommt mit ihr zusammen. Wie würdest du da wohl reagieren?
Ich denke dass man hier gar nicht vermeiden kann, dass die Freundschaft irgendwie in die Brüche geht oder die Beziehung sich einfach verschlechtert, denn irgendwie ist man dann doch in seiner Verliebtheit verletzt und eifersüchtig, neidisch, ist nicht mehr dazu in der Lage diesem Freund oder der Freundin zu begegnen ohne daran zu denken, dass sie oder er mit dem Partner zusammen ist, in den man selbst verliebt ist. Das geht einfach nicht. Zwar finde ich, dass man als guter Freund dazu in der Lage sein sollte, dies zu tolerieren, da man sich einfach eingestehen muss, dass man keine Chance hat, wenn von der Gegenseite kein Interesse kommt und man dem Freund das Glück gönnen sollte, aber in unserer Psyche sperrt sich da meistens doch einfach etwas gegen, weswegen es einfach als Treue- und Vertrauensbruch in der Freundschaft gilt, sich einen Partner zu schnappen, in den der andere verliebt ist.
Ich denke, dass diese Aussage auch noch eine Art Nebenaussage beinhaltet, nämlich, dass die Freundin Deiner Freundin eben länger in diesen Typen verliebt ist und somit auch emotional wesentlich „weiter“ ist. Deiner Freundin fällt es möglicherweise noch nicht sonderlich schwer, ihn einfach gehen zu lassen bzw. Abstand von ihm zu nehmen, der Freundin Deiner Freundin aber doch, weil diese sich möglicherweise emotional einfach schon zu weit aus dem Fenster gelehnt hat und schwerer loslassen kann.
Deinen Gedankengang dazu, wem man nun generell den Vortritt lassen muss und ob so eine Form von Ehrenkodex überhaupt angebracht ist, kann ich schon verstehen, allerdings kann ich auch Deine Freundin verstehen, und insgesamt denke ich, dass sie damit schon gut klarkommen wird, ihrer Freundin den betreffenden Jungen quasi „zu überlassen“, wenn sie schon von dieser entsprechenden Rücksichtnahme und ihrem geplanten Verzicht spricht. Aus welchem Grund genau sie nun verzichten will und ob man den nachvollziehen kann, ist eigentlich erstmal zweitranging.
Ich hatte selbst mal einen Fall, in dem ich mich in einen Jungen verliebt habe, in den schon eine Freundin von mir seit längerer Zeit verliebt war. Und ich hab damals ganz ähnlich gehandelt wie Deine Freundin, auch mit derselben Begründung, allerdings habe ich meiner Freundin und auch dem Jungen nichts davon erzählt. Ich wollte mich damals einfach nicht auch noch zur Konkurrenz stellen, die sie ohnehin schon hatte, was hätte das auch gebracht, außer Ärger?
Im Endeffekt finden sich zwei Menschen doch unabhängig davon, wer jeweils auf der anderen Seite noch konkurriert. So hätte es genauso passieren können, dass der Junge, von dem Du erzählst, sich in eines der beiden Mädchen verliebt, ohne dass eine der beiden auch in ihn verliebt wäre. Oder aber sich in Deine Freundin verliebt, obwohl ihre Freundin in ihn verliebt ist.
Völlig ungeachtet der genauen Tatsachen finde ich das Verhalten Deiner Freundin nachvollziehbar, wenn ich mir überlege, dass sie damit vermutlich nichts anderes sagen will als dass ihr die Freundschaft zu ihrer Freundin wichtiger ist und sie ihr nicht im Weg stehen will.
Och weiß nicht, was deine Freundin sich dabei denkt, aber ich selbst finde die Begründung sehr sinnfrei und ich finde auch, dass es nicht aussagt, dass sie zum Beispiel ein Vorrecht auf ihn hat. Er ist ein selbst denkendes Wesen und ich denke, dass er selbst entscheiden kann und möchte mit wem er zusammen kommt oder ist.
Na, da scheint deine beste Freundin aber wirklich etwas zu viel unüberlegte Rücksicht auf ihre Freundin zu nehmen. Ich stimme dir voll und ganz zu, wenn du sagst, dass du es einfach nur absurd findest, was sie dir da für eine Begründung geliefert hat - denn auch meiner Meinung nach ergibt das überhaupt keinen Sinn.
Was mir beim Lesen deines Beitrags aber als allererstes aufgefallen ist, ist, dass deine Freundin wohl irgendwie vorauszusetzen scheint, dass sich der fragliche Kerl auch für beide Mädels interessiert. Wenn beide jedenfalls kein großes Geheimnis um ihre Gefühle machen und dem Typen sehr offensichtlich schmeicheln, fühlt sich dieser natürlich auch geehrt. Aber dass er sich in beide gleichzeitig verliebt, halte ich für extrem unwahrscheinlich - da könnte man wohl maximal von einem gesteigerten Interesse beziehungsweise leichtem Verknalltsein reden. Aber beide haben ja überhaupt nichts mit Liebe zu tun.
Was mich immer am meisten an der modernen Zeit verwundert, ist, dass niemand mehr über die Bedeutung von Liebe Bescheid weiß. Okay, ich bin zwar selbst auch noch jung, aber um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass sich außer mir in meinem Alter schon jemand solche Gedanken gemacht hat. Ich meine, Verliebtsein... das bedeutet doch nichts anderes, als dass man irgendwelche Gefühle für eine x-beliebige Person empfindet und dass man mit der jeweiligen Person zusammen sein möchte. So, bisschen Zeit miteinander verbringen, knutschen, kuscheln, Sex haben - was bringt das?
Zwischen "Verliebtsein" und "Jemanden lieben" gibt es meiner Meinung nach einen sehr großen Unterschied. Das obere Beispiel entspricht ja "nur" dem des Verliebtseins, jemanden wirklich zu lieben ist etwas ganz anderes. Da möchte man demjenigen nicht einfach nur nahe sein, man wünscht sich stattdessen von ganzem Herzen, dass es ihm gut geht und dass er glücklich ist. So etwas wünscht man sich zwar normalerweise auch, wenn man verliebt ist, allerdings sind die Wünsche da nicht so stark. Wenn ich hier von der Liebe schreibe, rede ich übrigens nicht nicht nur Mutter-Kind-Liebe etc. - sondern auch von den besonders starken Gefühlen, die man einem anderen Menschen gegenüber empfinden kann.
Und daher halte ich es für sehr zweifelhaft, dass der von dir genannte Kerl überhaupt irgendwelche Gefühle für auch nur eine einzige der beiden Frauen aufbringt - und wenn, dann nur schwache. Allerdings ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass er für maximal eine einzige Gefühle hat, wenn überhaupt. Am besten sollten also wirklich beide die Finger von dem Kerl lassen. Dass man hier nur benutzt wird, klingt jedenfalls entsprechend wahrscheinlich.
Was nochmal die Sache mit dem Zuerst-da-sein angeht: Nun ja, irgendwie stimmt das ja schon, dass es ziemlich blöd für die "Zuerst da gewesene" sein muss, wenn plötzlich eine gute Freundin ankommt und sich in denselben Kerl wie sie verliebt hat - aber dass diese Freundin dann nur deswegen auf den Typen verzichten sollte weil sie später kam, ist doch echt alles nur Quatsch. Klingt in meinen Ohren jedenfalls nach einer ziemlich miserablen Ausrede für ein unbegründetes schlechtes Gewissen. Denn wenn sie den Kerl wirklich haben will, und er sie auch (jetzt mal ganz unabhängig von dem, was ich oben geschrieben habe) , dann sollte sie nicht ihrer Freundin wegen auf ihn verzichten. Rein theoretisch könnte es sich ja schließlich auch um die große Liebe handeln! Und darauf, diese zu finden, hat sie ein genauso großes Recht wie jeder andere. Letztendlich sollte sie aber genauso sehr wie ihre Freundin darauf aufpassen, dass dabei keine große Freundschaft kaputtgeht...
Wenn ich mir überlege, ich wäre in einen jungen Mann verliebt und das schon seit längerem und auf einmal stieße eine meiner Freundinnen dazu und verliebte sich ebenfalls in den Mann, dann würde ich von meiner Freundin erwarten, daß sie zumindest nicht anfängt, an ihm herumzubaggern. Würde sich herausstellen, daß die beiden ähnliche Gefühle füreinander hegen, würde ich mich dem jungen Glück selbstredend nicht in den Weg stellen. Da muß man dann halt die Zähne zusammenbeißen und versuchen, darüber hinweg zu kommen, ganz klar.
Eine "ich war zuerst da" - Regel ist unfair, man kann doch dem Objekt der Begierde keine Beziehung vermiesen, bloß weil man meint, Besitzansprüche zu haben. Das würde einem der Begehrte bestimmt auch übel nehmen und die Freundschaft wäre auch noch hin. Wäre ich in jemanden verliebt und derjenige auch in mich, und ich bekäme raus, daß er einem Freund zuliebe, der ebenfalls an mir interessiert ist, verzichten will, wäre ich schon sauer. Was kann denn dann ich dafür, daß da jemand in mich verschossen ist, an dem ich kein Interesse habe.
Vielleicht sollte die Freundin, die unglücklich verliebt ist, über ihren Schatten springen und ihrem Freund und ihrer Freundin ihr Glück gönnen, ihrer Freundin in einem Gespräche unter vier Augen ihren Segen geben. Ansonsten hat sie eventuell zwei Unglückliche an ihrer Seite, und das kann man sich für seine Freunde ja wohl kaum wünschen.
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