Ohne Glauben, aber Weihnachten feiern?!
Hallo!
Ich habe hier im Forum schon viele Fragen gelesen, die vom Kirchenaustritt handeln, weil kein Glaube vorhanden ist, oder andere, die erst gar nicht getauft sind und sich auch als Nichtgläubig outen.
Feiern diese Leute Weihnachten? Und wenn ja, warum feiern nichtgläubige Leute Weihnachten? Warum feiern sie die Geburt Christi, wenn sie doch gar nciht daran glauben, dass es Christus je gegeben hat oder gibt? Ist es wegen der Geschenke? Ist es weil alle Weihnachten feiern oder warum macht ihr das?
Ich bin nicht ausgetreten aus der Kirche und bin katholisch. Trotzdem glaube ich nicht mal die Hälfte von dem was ich glauben müßte. Vieles ist sicher nicht richtig überliefert worden laut meiner Meinung. Trotzdem finde ich Weihnachten gehört dazu. Es muß ja was geben zwischen Himmel und Erde, dran glaube ich. Außerdem lieben meine Kinder Weihnachten und irgendwie würde selbst mir der Christbaum fehlen.
Ich bräuchte selber keine Geschenke. Mir ist es schon wichtig wenn meine Kinder strahlen. Als Eltern fände ich es eh unfair nicht zu feiern nur weil ich oder mein Mann nicht gläubig sind. Die Kinder kämen um so vieles. In der Schule haben die ja auch Religion und bei uns wird sogar ein Weihnachtsengel für den Tannenbaum gebastelt für die Spitze. Was würde ich den Kind den erklären wollen? Die Kinder glauben da ja eh noch bedingungslos an alles. Finde ich auch schön so. Vielleicht behalten sie es sich bei.
In meinem Bekanntenkreis, feiern auch die ehemaligen Christen Weihnachten, weil es für sie einfach dazu gehört. So wie wir Christen auch alte "Heidnische Gebräuche" übernommen haben. Oder was hat der Osterhase mit dem eigentlichen Sinn von Ostern (die Trauerzeit um Christus und seine Auferstehung) zu tun. Anders ist das mit Andersgläubigen, da habe ich auch schon gehört, dass sie Weihnachten nicht feiern, aber wenn sie Kinder haben, den Kindern trotzdem etwas schenken, damit sie in der Schule nicht ausgegrenzt werden.
In meiner eigenen kleinen Familie ist das so, dass mein Sohn und ich gläubig sind, in dem Sinne von irgend etwas war da und ist da und mein Mann die ganzen Machenschaften der Kirche ablehnt und deshalb ausgetreten ist. Wir feiern natürlich trotzdem zusammen Weihnachten und gehen an Heiligabend auch zusammen in die Kirche, mein Mann würde nie auf die Idee kommen und nciht mit uns gehen. Früher hat er übrigens an dem Tag mit seinem Vater Schach gespielt, während ich mit meiner Schwiegermutter zur Kirche ging.
Ich bin eine von "diesen Leuten" und natürlich feiere ich Weihnachten. Weihnachten wird immer wieder mit Christentum gleich gesetzt, aber das stimmt so überhaupt nicht, das Christentum hat dieses Fest für sich vereinnahmt aber die Ursprünge sind viel älter. Feiern zur Wintersonnenwende, zum Jahreausklang, zur Rückkehr der Sonne und so weiter gab es schon lange bevor das Christentum überhaupt erfunden war und der Termin für Weihnachten ist ja wohl von den Christen auch so gewählt worden damit er mit diesen Festen zusammen fällt, den der Geburtstermin von Jesus ist nicht bekannt. Also warum sollte ich nicht ein Fest feiern, das schon seit tausenden von Jahren von ganz vielen verschiedenen Kulturen gefeiert wird?
Und Weihnachten ist ja inzwischen auch einfach Teil der Pop Kultur geworden und wird überall in der Welt gefeiert oder zumindest von der Werbeindustrie genutzt. Geh mal in ein Japanisches Kaufhaus in der Vorweihnachtszeit - du hast gute Chancen einen geschmückten Weihnachtsbaum und Santa Claus anzutreffen. Ich sehe jedenfalls nicht, was das alles mit Christentum zu tun hat.
Und eine kleine Randbemerkung dazu:
wenn sie doch gar nciht daran glauben, dass es Christus je gegeben hat oder gibt
Es gibt nicht christliche (römische) Quellen, die belegen, das dieser Mann gelebt hat. Aber muss ich deshalb einen Gott anbeten wollen? Das eine hat mit dem anderen doch überhaupt nichts zu tun.
Es gibt in unserem Kulturkreis nun mal einfach mehrere Traditionen, die größtenteils alle religiösen Ursprungs sind, die einfach zum Leben in unserer Gesellschaft mehr oder weniger dazu gehören. Weihnachten ist eben eines dieser Feste das sich immer weiter tradiert. Ich kenne auch Moslems die sich zu Weihnachten etwas schenken und einen Weihnachtsbaum aufstellen.
Zwar ist Weihnachten, so wie wir es feiern, ein typisches christliches Fest, aber für das Christentum aus theologischer Sicht gar nicht so wichtig. Die Geburt Christi hat irgendwann stattgefunden. Dieser Mann hat existiert, das ist nunmal historische Gewissheit, da er in mehreren Quellen erwähnt wird. Ob er der Sohn Gottes war/ist, ist hingegen eine Glaubensfrage. Aber die Geburt Jesu ist für das Christentum nicht besonders wichtig, was man schon allein daran erkennt, dass in der Bibel dazu nicht besonders viel gesagt wird. Nicht einmal ein Datum oder irgendetwas das auf ein Datum schließen lässt, wird erwähnt. Das wichtigere Fest der Christen ist Ostern, also der Tod und das Auferstehen Christus, da dieses Fest symbolisieren soll, dass es nach dem Tod weitergeht.
Wie mein Vorredner schon gesagt hat, wurde das Weihnachtsfest dann irgendwann mal im Laufe der Kirchengeschichte in den Dezember gelegt, damit es mit heidnischen Festen zusammenfällt und man so bei den Heiden "Werbung" für das Christentum machen konnte. Auch der Tannenbaum stammt aus heidnsichen Kulten. Dass man sich zu Weihnachten etwas schenkt, ist übrigens eine Erfindung Luthers. Denn die Katholiken feiern den Nikolaustag wo Kinder etwas geschenkt bekommen und um im Dezember auch ein Fest für die Protestanten zu haben, wo es Geschenke gibt, führte Luther diese Tradition zu Weihnachten ein.
Also kann man unterm Strich sagen, dass das Weihnachtsfest mit dem Glauben erst einmal garnicht so viel zu tun hat. Das Christentum bräuchte dieses Fest eigentlich nicht einmal. Aber es ist gute Tradition und symbolisiert heutzutage ja auch die Liebe der Menschen zu einander. Also warum sollte man dann nicht diese Festtage mit seinen Lieben verbringen und sich gegenseitig eine Freude machen?
Ich bin weder getauft noch gläubig und auch ich feiere Weihnachten. Mir ist es egal, woher der Anlass zu diesem Fest rührt. Für mich geht es bei diesem Fest bzw. in der Zeit darum, dass man seinen Lieben etwas Gutes tut, sich um sie kümmert und dies auch zum Anlass nimmt, einmal einen Gang herunterzufahren. Ich verbinde mit Weihnachten nicht nur, dass man sich daran erinnert, wer seine Familie ist und diesen auch seine Liebe zeigt, sondern es ist auch ein Fest, seine eigene kleine Familie zu hegen und zu pflegen und in diesen Tagen einmal besonders an sie zu denken.
Laut deiner Aussage, Diamante, klingt es für mich fast so, als dürften nicht gläubige oder christliche Menschen kein Weihnachten feiern. Da diese Feiertage allerdings bundesweit gelten, sollte man sicher in deinen Augen auch nur den stark christlich angehauchten Bundesländern die Feiertage gewähren?
Ich finde, dass das Weihnachtsfest nicht nur auf Jesus reduziert werden sollte. Meiner Meinung nach hat dieses Fest heute auch noch andere Bedeutungen für die Menschen also vor 1.000 Jahren zum Beispiel.
Hallo,
Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen, dass ich es nicht so gut finde, wenn nicht gläubige Menschen an Weihnachten in die Kirche gehen, wo sie davon doch sonst eigentlich nie etwas halten und auch sonst nicht dran glauben. Dass sie aber irgendwie Weihnachten feiern, mit Baum und Adventskranz, daas finde ich nicht so schlimm. Es ist zwar ein christliches Fest im Ursprung, und wenn einige Menschen das gar nicht mehr wissen, dann finde ich auch, dass das ein Makel im Allgemeinwissen ist, aber für viele Leute bedeutet es einfach ein paar ruhige Tage und vor Allem ein Familienfest.
Ich denke, wenn ich Kinder hätte, dann würde ich mit denen allein schon Weihnachten feiern, damit sie nicht traurig sind, dass andere Kinder an Heiligabend Geschenke bekommen und eine ganz andere Atmosphäre zuhause hätten, als das dann bei uns der Fall wäre, wenn wir nicht feiern würden. Es ist zwar auch irgendeine eine Art von Gruppenzwang und das finde ich auch nicht gut, aber viele Kinder sind wirklich benachteiligt, würden sie kein Weihnachten feiern, und dann mal mitbekommen, wie es bei gleichaltrigen Mitschülern mit Weihnachten so aussieht. Übrigens gibt es deswegen sogar auch (allerdings nicht so streng gläubige) Muslime in Deutschland, die mit ihrem hier geborenen Kind irgendwie "Weihnachten" feiern, nur, damit es das ganze mit Kerzen, Baum und Geschenken auch hat.
Aber da ich keine Kinder habe, feiere ich eigentlich nie Weihnachten. Als ich ein Kind war, gab es das bei mir noch, und so lange ich bei meinen Eltern lebte, also auch, als ich schon ein Jährchen volljährig war, gab es bei meinen Eltern noch einige weihnachtliche Dinge. Mein Vater besteht beispielsweise bis heute zumindest auf einen Adventskranz und auf Weihnachtsgebäck. Und dagegen habe ich auch absolut nichts. Wenn ich ihn am Advent besuchen gehe, dann finde ich das von der Stimmung her auch toll.
Aber in meiner eigenen Wohnung gibt es keine besondere Weihnachtsdekoration und wir feiern auch nicht, mein Lebensgefährte und ich. Wir sind beide keine gläubigen Christen und haben irgendwie einfach keinen Anlass, zu feiern. Die Atmosphäre ist toll, aber Kerzen brennen hier ja ohnehin sehr oft, und das leckere Gebäck könnte ich zum Teil, wie beispielsweise Spekulatius, auch das gesamte Jahr über essen, wenn es das gäbe. Aber wir wohnen hier ja leider nicht in den Niederlanden, wo das wohl so Sitte ist.
Also, wir selbst feiern als Nicht-Christen kein Weihnachten, aber wenn das andere Nicht-Christen dennoch tun, dann stört mich das auch nicht. Es schadet ja keinem, und ich finde, das ist dabei doch die Hauptsache.
Hallöchen!
Auch wenn ich nicht christlich bin oder sonst einem Glauben angehöre feiere ich natürlich sehr gern Weihnachten. Für mich ist es in erster Linie ein Fest der Familie, der Gemütlichkeit und Entspannung, welches meiner Meinung nach jedem Menschen zusteht, unabhängig davon, ob er an die Geburt Jesu Christi glaubt oder nicht. Ich muss zwar zugeben, dass sich Weihnachten für die meisten Nichtgläubigen oftmals nur um Geschenke und Gänsebraten drehen wird, aber es ist und bleibt ein Fest der Liebe und gibt den Menschen jedes Jahr wieder die Möglichkeit, sich auf soziale Werte zurückzubesinnen.
Da es für mich einfach zu Heiligabend dazugehört, das Krippenspiel in der Kirche zu besuchen, mache ich dies jedes Jahr und bin damit eine der Menschen, welche tatsächlich nur einmal in 365 Tagen ein Gotteshaus betreten (natürlich abgesehen von Kirchenbesichtigungen im Urlaub ). Für Christen ist ein solches Verhalten sicher äußerst verwerflich, aber ich wurde von meiner Familie so erzogen und möchte daran auch in Zukunft nichts ändern.
Ich bin selbst auch keine gläubige Christin und glücklicherweise haben meine Eltern aber auch an Weihnachten keine Lust in die Kirche zu gehen, was mir natürlich zu Gute kommt, denn ich wüsste nicht, ob ich dahin mitgehen würde. Ich denke aber eher nicht. Wir 'feiern' aber trotzdem ganz normal Weihnachten, eben mit dem Unterschied, dass wir keine Weihnachtslieder singen, nicht in die Kirche gehen und das eigentlich alles überhaupt nicht mit Gott in Verbindung bringen. Es ist einfach ein Fest an dem wir alle zusammen kommen und uns etwas schenken. Ich finde das schön und habe deshalb kein komisches Gefühl. Das ist einfach schon Tradition und ich mag das Fest einfach, weil ich den Winter sehr mag und ich finde das alles sehr romantisch.
Und was bitte hat nun Glauben oder nicht Glauben mit der Geburt von Jesus zu tun? Das dieser Mann gelebt hat ist ja nun nachgewiesen. Ob er so heilig war, wie ihn uns die Kirche glauben machen will, ist dabei eine andere Frage. Denn auch dazu gibt es mittlerweile Erkenntnisse, das einiges nicht so war, wie man uns gelehrt hat.
Ja, gelehrt, denn ich bin getauft und auch konfirmiert. Und das ohne das ich an Gott glaube. Und ich bin auch nicht Mitglied der evangelischen Kirche. Gehe aber dieselbe zu bestimmten Anlässen. Weihnachten, oder wie Diamante schreibt, Christi Geburt gehören dazu aber nicht.
Wobei das Weihnachtsfest in dem Sinne ja nicht wirklich was mit dem kirchlichen Glauben gemein hat. Das sind zwei verschiedene Dinge. Das eine ist eben aus Sicht der Kirche, das man die Geburt von Christi würdigt. Das andere ist eine Tradition die irgendwann mal entstanden ist und wo man sich halt gegenseitig beschenkt.
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