Tierversuche wirklich notwendig?

vom 29.09.2008, 10:08 Uhr

Tierversuche haben überhaupt keine Grundlage mehr, wie bereits oft festgestellt wurde. Die angeblichen Erkenntnisse aus diesen Folteraktionen kann man eben nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen. Früher war ich auch mal auf dem Trip, dass manche Versuche vielleicht notwendig sein könnten, um die wissenschaftliche Entwicklung voran zu treiben. Mittlerweile habe ich mich mit dem Thema vermehrt auseinandergesetzt und sehe darin keine Notwendigkeit mehr und finde Tierversuche einfach nur noch pervers. Wenn man sich mal ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, erkennt man die Sinnlosigkeit solcher Experimente. Diejenigen, die unreflektiert behaupten, dass Tierversuche schon irgendwie wichtig seien, sind einfach nicht informiert - das ging mir ebenso. Bei uns an der Uni gibt es unter anderem auch freiwillige Kurse für einen angeblich angemessenen Umgang mit Versuchstieren - um die Tiere so gut wie möglich zu behandeln. Ich würde so einen Kurs niemals besuchen, da er eigentlich nicht notwendig sein sollte und mir auch keine Doktorarbeit aussuchen, für die ich Ergebnisse aus Tierversuchen verwenden müsste.

Für mich sind sogenannte "Wissenschaftler", die brutale Tierversuche durchführen, Nachfolger im Geiste von Dr. Josef M. In den vergangenen 66 Jahren haben sich die Motive und Methoden in vielen Bereichen gar nicht so sehr verändert. Was soll es der Wissenschaft bringen, wenn man einem Tier mit einem Hammer den Schädel zertrümmert, um dann zu beobachten, wie sich alles entwickelt? Was bringt es, einem Tier bestimmte Körperregionen freizupräparieren und das Tier angeschnallt seinem Ende entgegen siechen zu lassen? Vermutlich verschaffen sich diese Leute eine Befriedigung, indem sie Tiere quälen. Solche Leute haben keinen Charakter und sind durch und durch verroht.

Fakt ist: Tierversuche sind grausam und manche sind dermaßen brutal, dass die Schlächter, die sie durchführen, vermutlich ihren eigenen Kindern oder ihrer Familie nicht einmal erzählen würden, was sie da eigentlich machen. Jedes Tier hat ein Leben und hängt daran. Der Mensch ist auch nur ein Tier und hängt an seinem Leben ebenso wie das Tier. Tiere leiden physisch und psychisch Höllenqualen. Es ist nicht spaßig, einem Hund die gesunden Gelenke rauszusägen, um künstliche Gelenke aus Metall zu implantieren und dann mal zu schauen, wie er damit zurechtkommt. Ich finde es auch total falsch, Tieren einen geringeren Stellenwert einzuräumen als einem Menschen. Es ist geisteskrank, Millionen von Tieren zu opfern, damit Menschen ein billigeres Medikament bekommen. Letztendlich geht es dabei nicht unbedingt um den Nutzen eines Wirkstoffes, sondern oft um Optimierung und Gewinnmaximierung. Menschen und Tiere entstammen der gleichen Ursuppe und sind damit gleich viel wert. Säugetiere sind ohnehin ziemlich gleich und ich finde es erschreckend, dass sogenannte Menschen ihre direkten Verwandten opfern, um sich selbst zu beweisen, wie schlau sie doch sind.

Sunflower2222 hat ja schon die Initiative Ärzte gegen Tierversuche angesprochen. Dieses Beispiel zeigt, dass es auch Wissenschaftler gibt, die über ein funktionierendes Hirn und ein Gewissen verfügen und erkannt haben, dass Tierversuche grausam und ethisch nicht vertretbar sind sowie Ergebnisse liefern, die auf den Menschen meistens gar nicht übertragbar sind.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Meinung nach hat dieses Thema zwei Seiten. Auf der einen Seite tun mir diese armen Tiere, die in den Laboren gequält werden natürlich total leid. Aber ich finde, man muss auch immer im Auge behalten, dass man sich ja nun mal selber wünscht, dass die Medikamente die man zu sich nimmt zum Beispiel auch mit Sicherheit unschädlich sind. Man kann diese Medikamente ja schlecht zuerst am Menschen testen. Man muss also immer beachten, mit welchen Zweck Tierversuche durchgeführt werden. Ich kann es nicht verstehen, wenn Leute strickt dagegen sind, immerhin nehmen genau diese Leute diese Medikamente und wollen immerhin auch Sicherheit.

Das ist genauso wie mit den Menschen, die gegen Kinderarbeit sind aber selber ein günstiges T-Shirt aus genau diesem Unternehmen tragen, dass ihre Sachen aus Kinderarbeit herstellt. Ein weiteres Beispiel ist, wenn Leute gegen Atomkraftwerke sind aber selber genau diesen Strom benutzen, denn immerhin kommt ein Großteil unseres Stroms aus genau dieser Quelle. Auf der anderen Seite muss man natürlich beachten, dass es auch Ziele und Zwecke der Tierversuche gibt, die zum Beispiel die Kosmetikbranche betreffen.

Dies kann ich dann wiederum nicht nachvollziehen, es gibt durchaus immer Alternativen an Stoffen, die nicht schädlich für den Menschen sind, dadurch bräuchte die Kosmetikindustrie keine Tierversuche mehr zu testen doch leider sind denen diese Stoffe einfach zu teuer und dadurch werden billige synthetische Stoffe benutzt. Insgesamt finde ich, dass man dieses Thema einfach von zwei Seiten beleuchten muss, denn auf der einen Seite ist es natürlich schlimm, dass die armen Tiere leiden müssen, auf der anderen Seite wollen wir aber auch Sicherheit bei Medikamenten zum Beispiel.

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» held » Beiträge: 185 » Talkpoints: 6,80 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Tierversuche sind schlimm, gar keine Frage. Der erste Punkt ist in jedem Fall, dass es immer Tierversuche geben wird solange diese Produkte gekauft werden. wenn nur noch biologische Produkte gekauft werden, die nicht an Tieren getestet werden werden auch die Versuche weniger werden. Ich kaufe schon lange hauptsächlich Bio-Naturprodukte die ohne Tierversuche auf den Markt kamen. Die sind besser für mich und haben noch niemandem geschadet.

Bei Medikamenten ist es eine etwas andere Sache. Es ist schlimm, dass Tiere dafür her halten müssen und ich als wahnsinnig tierlieber Mensch finde es auch wirklich schlimm. Aber wie soll man sonst lebensrettende Medikamente testen? Ich finde es sollte mehr Geld in die Erweiterung der Tests gesteckt werden. Wie dies aber umsetzbar ist weiß ich auch nicht. Was ich aber viel wichtiger finde, als die eigentlichen Tierversuche ist die Haltung. Wenn man die Kaninchen aus engen Verschlägen holt und die Affen in Gehegen halten würde dann wäre schon viel bewerkstelligt. Zwar sind dann die Experimente an den Tieren noch immer schlimm, aber sie haben zwischen den Versuchen zumindest ein einigermaßen ansehnliches Leben. Hier ist natürlich wieder der Kostenpunkt der eigentliche Knackpunkt, weshalb die Tiere in den Versuchslaboren so katastrophal gehalten werden.

Der Verbraucher möchte das günstigste Produkt haben und ist nicht bereit mehr auszugeben (zumindest die Meisten). So unterstützt man jedoch die ganzen Versuchslabore und auch die Haltung der Tiere!

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Richtig. Medikamente können bei Tieren völlig ungefährlich sein und beim Menschen trotzdem Schäden anrichten - ist in der Regel aber einfach nicht so. Von daher ist es beim Medikamenten in erster Instanz so, dass man lieber Tiere vergiftet als Menschen einen ungetesteten Stoff zu geben.

Man stelle sich den Skandal vor, wenn man Menschen in der dritten Welt anstelle von Ratten für den Ersttest von Medikamenten heranziehen und diese sterben würden. Von daher ist es logisch, dass man Medikamente zuerst an Tieren testet, deren Stoffwechsel dem unseren sehr ähnlich ist um hier Risiken zu sondieren. Geht Alles gut, wird man mit einer vergleichsweise verschwindend niedrigen Dosis einen Menschenversuch wagen und die Dosis langsam erhöhen.

Hierfür sind die Daten der Tierversuche auch wichtig. Man rechnet die Dosis auf die Körpermasse bei der sogenannten LD50 hoch, das heißt auf die Dosis bei der ein Versuchstier mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit stirbt. An dieser Dosis orientiert man sich bei der Dosierung am Menschen, um Todesfälle zu verhindern.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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