Mathe Nachhilfe bringt nichts

vom 27.09.2008, 21:46 Uhr

Ich brauche wirklich eure Hilfe. Ich bin ganz verzweifelt und weiß nicht was ich noch machen soll. Nächstes Jahr mache ich mein Abitur und muss dieses wohl oder übel auch in Mathe ablegen. Das Problem ist nur: Ich bin in Mathe grottenschlecht. Seit ein paar Jahren schon komme ich mit dem Stoff überhaupt nicht mehr mit, ich verstehe nur Bahnhof. Dabei passe ich jede Stunde wirklich auf und wir haben eigentlich auch einen ganz netten Lehrer, der viel erklärt.

Seit einem halben Jahr habe ich Nachhilfe zweimal pro Woche, ein Mathestudent, der mir auch ein paar Sachen gut erklären konnte. Trotzdem habe ich wieder eine fünf geschrieben in der letzten Arbeit. Ich hab Angst dass ich das Abi nicht schaffe mit Mathe! Was kann ich denn noch machen, damit ich endlich besser werde?

» Scout18 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 0,00 »



Woran liegt es denn, dass du die Klausuren nicht schaffst? Verstehst du die Aufgabenstellng nicht, fallen dir nicht die passenden Lösungswege ein? Bist du einfach nervös, unausgeschlafen ? Vielleicht hilft es dir, den Mathelehrer, wenn er doch so nett ist, um Rat zu fragen. Er wird deine Schwächen genau beurteilen können und dir eventuell besser Auskunft geben können.

Die Nachhilfe beim Mathestudenten ist sicher nicht verkehrt, allerdings sieht er dich nicht im Unterricht und im Vergleich zu deinen Mitschülern. Der Lehrer hat da einen besseren Blick auf dich und dein Lernverhalten und vorallem auf dein Verhalten in den Klausuren. Falls es sich um Prüfungsangst handelt, würde ich den Schritt wagen und zum Schulpsychologen gehen. Der wird dir Tips geben können, wie du diese Angst abschütteln kannst.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Du schreibst, dass du schon seit ein paar Jahren Schwierigkeiten in Mathe hast. Wenn du dich in Mathe wirklich verbessern willst, musst du wahrscheinlich erst Mal die Grundlagen wiederholen. Die Themen in Mathe bauen meistens systematisch aufeinander auf (es gibt nur wenige Themen die man separat lernen kann).

Du brauchst Jemanden, der etwas Überblick über den Abi-Stoff hat und gut unterscheiden kann, was wirklich wichtig ist und was man nicht unbedingt wiederholen muss. Der Mathestudent sollte das eigentlich können. Dann solltet ihr gemeinsam das Grundlagenwissen wiederholen. Das sollte kompakt aufbereitet sein, damit ihr auch voran kommt. Erst wenn die Grundlagen gut verstanden sind, solltest du mit dem aktuellen Stoff weiterarbeiten.

Und zum Nachhilfeunterricht: Dieser sollte gut geplant und sauber strukturiert sein. Besonders wichtig ist, dass ein Nachhilfelehrer sich in den Schüler gut hineinversetzen kann und mögliche Schwierigkeiten erkennt und gut erklärt. Auch sollte ein Nachhilfelehrer Wissenslücken erkennen und schließen (siehe oben). Sonst bringt Nachhilfe nicht viel.

Ganz wichtig ist, dass du nicht in Panik fällst. Ich weiß, dass das leichter gesagt alles getan ist, aber du solltest versuchen Ruhe zu bewahren. Je ruhiger man ist, desto besser kann das Gehirn den Lernstoff aufnehmen. Bis zum ABI hast du noch genug Zeit um alles Wichtige zu wiederholen. Du solltest dir einen Plan aufstellen, der alle wichtigen Themen enthält und auf das Wesentliche beschränkt ist. Wichtig ist, dass du mit jemanden zusammenarbeitest, der nicht nur fachlich, sondern auch pädagogisch erfahren ist (ein Mathestudent muss nicht zwangsläufig gut Mathe unterrichten können). Falls der Mathestudent pädagogisch gesehen zu wenig Erfahrung hat, solltest du dir einen neuen Nachhilfelehrer suchen (ich möchte den Studenten nichts unterstellen, ich kenne ihn ja nicht mal. Das musst du entscheiden).

Du sollstest auch deine Lerntechnik überprüfen. In Mathematik kommt man nur weiter, wenn man den Stoff verstanden hat und Zusammenhänge gut erkennen kann. Auch die Problemlösefähigkeit ist sehr wichtig. Mit Auswendiglernen und Anwenden von Schemas kommt man in Mathe leider nicht weit. Falls deine Lerntechnik unzureichend ist, dann solltest du am besten hier anfangen. Ansonsten wäre jedes weiteres Lernen wenig effektiv und sehr zeitraubend. Du wirst dir die richtige Lerntechnik aber schwer selber beibringen können (es gibt zwar Bücher dazu, aber auch diese müssen erstmal richtig verstanden werden). Auch die richtige Lerntechnik ist ein wichtiges Thema im Nachhilfeunterricht. Falls ihr das noch nicht angesprochen habt, dann solltet ihr schnell damit beginnen.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du geeignete Personen findest, welche dir gezielt helfen.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,
ich will in meinem Bericht jetzt niemanden angreifen, jedoch bin ich der Meinung, dass es oft an den Schülern liegt, die Nachhilfe nehmen, dass am Ende nichts dabei heraus kommt.

Im Normalfall nehmen schlechte Schüler, beispielsweise in Mathe, Nachhilfe. Da diese wissen, dass sie ja am Nachmittag Nachhilfe haben, dann wird im Unterricht einfach nicht mehr aufgepasst, weil der nette Nachhilfslehrer das ganze nochmal wiederholen kann. Jedoch ist der Unterricht in der Schule dazu da, dass die Schüler die Grundkenntnisse erhalten. Jedoch verlassen sich häufig die Schüler darauf, dass sie in der Nachhilfe diese Erfahrungen sammeln.

Aber als Nachhilfslehrer stehen oft nur Studenten oder andrer Schüler, die keine Lehrer sind, zur Verfügung. Somit können diese den Schülern keine Grundlagen bei bringen, sondern nur bei den aktuellen Hausaufgaben helfen. Wenn diese dann mit Mühe und Not abgeschlossen sind, geht der Schüler nach Hause und macht alles, nur kein Mathe zu lernen. Weil man ja bereits morgen wieder Nachhilfe hat und dort dann zusammen die Hausaufgaben macht.

Und dann wundert man sich, warum in der Schule bei einer Arbeit nichts zustande kommt. Währe der Nachhilfslehrer da gewesen, hätte es sicher geklappt.

Fazit: Nicht lernen lassen, sondern selbst lernen wollen!

» benija » Beiträge: 278 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selbst bin Nachhilfelehrer (allerding Schwerpunkt Grundschule und Realschule) und kann benija nur teilweise bestätigen. Ich habe wirklich Schüler, die einfach nur zu wenig lernen und mit mehr Fleiß auch alleine durchkommen würden. Das ist aber eher die Ausnahme. Die Mehrzahl meiner Schüler ist fleißig und motiviert! Diese Schüler brauchen trotzdem Unterstützung, weil sie nicht wissen, WIE sie in Mathe lernen sollen. Deswegen habe ich weiter oben betont, dass vor allem die pädagogischen Aspekte in der Nachhilfe entscheidend sind. Es ist wirklich nicht einfach einen guten Nachhilfelehrer zu finden. Schüler und Lehrer müssen gut zusammenpassen (ich erlebe manchmal selbst, dass ich einen Schüler nicht helfen kann, weil wir nicht zusammenpassen. Dann sucht man Chef einen anderen Nachhilfelehrer).

Ich schätze Scout18 fleißig und motiviert ein (ich hoffe doch, dass das so ist ;-) )Ich denke schon, dass die Probeme hier nicht am mangelnden Fleiß, sondern im pädagogischen Bereich liegen (Lerntechnik, Prüfungsangst, usw.)

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Scout

Früher war mathe einfach abstrakt unterrichtet worden. Es bestand kein bezug zur Umwelt. Mit dem, was ich damals gelernt hatte, konnte ich im alltag überhaupt nichts anfangen. Ich war zwar recht gut in Mathe, konnte auch supergut mit Zahlen jonglieren, aber Verwendung hatte ich für diese Kenntnisse nicht.

Du musst jemanden finden, der dir Mathe alltagstauglich näher bringt, damit du dir eine Vorstellung darüber bilden kannst, wie sie einzusetzen ist und wo man sie gebrauchen kann. Kannst du es dir dann bildlich vorstellen, so fällt dir Mathe nicht mehr so schwer und du hast vielleicht sogar freude daran. Ich selber kann durch den Einsatz von Mathe heute sehr gutes Geld an den Börsen verdienen.

» laskall » Beiträge: 129 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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