Wehleidige Männer
Ich glaube, dass liegt an der unterschiedlichen Wahrnehmung. Männer (somit ich auch) sind in der Tat oft wehleidig bei körperlichen Erkrankungen. Frauen indes sind oft dauerwehleidig, lediglich bei Erkrankungen gibts mal Ruhe. Ich meine, Frauen tendieren oft dazu, alltägliche Begebenheiten zu Staatskrisen hochzujammern. Da ist für jeden abgeknickten Grashalm am Wegesrand "Mitgefühl" vorhanden. Während bei existenziellen Themen eben die "Vaterfigur" gesucht wird.
Und für Männer ist eben nicht existenziell, ob sie drei Kilo zugenommen haben oder noch attraktiv sind, sondern ob sie gesund sind. Das ist für Männer dann durchaus kurios. Tagein tagaus macht man, was man eben so macht. Da wird einem dann bisweilen sogar "Gefühlskälte" vorgeworfen, weil man das, was sowieso immer gleich ist und nicht zu ändern ist nicht "bereden" will. Fühlt man sich dann mal schlecht und zeigt das auch, dann ist man sofort "wehleidig".
Und genau betrachtet sind Männer sogar weniger wehleidig. Frauen laborieren oft unentwegt an ihrer Gesundheit. Da wird hier Welness betrieben, dort gesund ernäht, hier die Kalorie gezählt und da der rückengerechte aufrechte Sitz vollführt. Wenn das nicht leiden am Sein ist, was denn dann?
Männer jammern dann, wenn es etwas zu jammern gibt. Und sie reden sich das dann auch nicht klein, weil sie wissen, dass sie einen Anspruch auf "Bemutterung" haben. Denn sie "bemuttern" sich nicht jeden Tag selbst. Frauen indes schöpfen die volle Bandbreite des sich selbst bemutterns und bemuttert werdens tagtäglich aus und im realen Krankheitsfalle lässt sich das dann nicht mehr toppen. Weil also nicht mehr Bemutterung möglich ist, beschleicht manche Frau dann das irrige Gefühl, sie wäre hart im nehmen, weil sich ja offenkundig nichts verändert hat.
Hallo,
oh mein Mann und Schmerzen! Eine unendliche Geschichte! Aber ich versuche sie mal zu verfassen!
Wenn er sich irgendwo stößt, dann führt der erstmal einen 3-Minuten-Tanz auf. In dem wird gejault, gezischt, geflucht, verflucht und gejammert und die betroffene Stelle natürlich begutachtet, gehalten, massiert und gerubbelt, alles mit einem Ausstoß von schrägen Zischlauten in verschiedenen Tonlagen. Dabei lässt er sich auch nicht unterbrechen, da muss man(n) durch!
Mein Mann und Blut! Echt herrlich! Da gibt es einige ganz tolle Geschichten zu: Da will ich mal zwei von erzählen:
1. Als er ein Praktikum in einer Schreinerei gemacht hat, war er an der Säge beschäftigt. Er schneidet sich natürlich, ungeschickt wie er ist in den Finger. Kollegen eilten zu ihm. Es war nicht tief und man wollte erste Hilfe leisten und den Finger verbinden. Doch mein Mann sah das Blut und es riss ihn um. So wurde wegen einer Wunde, die nicht einmal genäht werden musste, der Krankenwagen gerufen und sie brachten ihn ins Krankenhaus. Als die "Wunde" verbunden war, ging es ihm schlagartig besser und er marschierte da geradewegs raus!
2. Einmal hat sich mein Sohn im Kindergarten das Kinn aufgeschlagen. Wir wurden angerufen und wir haben ihn abgeholt und mussten zum Chirurgen. Der sagte dann, dass es genäht werden muss. Da ich total verunsichert war, weil mein Sohn nicht geweint hat und ich ihn mit meiner Unruhe nicht verunsichern wollte, ging mein Mann mit ihm da rein. Es dauerte nur fünf Minuten, dann kam mein Sohn mit genähtem Kinn raus und stolz war stolz wie Oskar auf das bunte Pflaster. Als ich in den Raum schaute lag da mein Mann auf der Trage mit einem Tuch am Kopf! Der Chirurg erklärte dann, dass mein Mann wegen dem Blut umgekippt sei.
Er jammert auch ständig wenn sich unser Sohn auf sein Bein setzt, dass er einen Krampf hätte. Wenn er mal länger gelaufen ist und Seitenstiche hat, denkt er gleich an einen Herzinfarkt. Und wenn er eine Grippe hat, dann schreibt er fast schon sein Testament!
Das ist mein Mann!
LG Susanne
Das Phänomen der wehleidigen Männer kenne ich auch. Allerdings ist mein persönliche Erfahrung, dass sie eher bei "Kleinigkeiten" sehr wehleidig reagieren - sei es eine kleine Erkältung, Kopfschmerzen oder ein Ziehen im Rücken.
Folgendes ist mir vor einigen Jahren mit meinem damaligen Freund passiert: Wir waren in seinem Büro, jemand stand mit dem Rücken vor meinem Freund und drehte sich abrupt um. Diese Person hatte einen Stapel Papiere in der Hand und durch einen unglücklichen Zufall (mein Freund beugte sich in dem Augenblick ein Stück herunter) schlug er meinem Freund mit dem Papierstapel genau ins Auge. Man konnte sofort einen kleinen Riss auf der Hornhaut erkennen und es schien auch sehr weh zu tun. Aber nach einem Moment hatte mein Freund sich wieder gefangen und sagte dann sogar, er wolle nicht zum Arzt gehen.
Wir überredeten ihn dann aber doch und selbst der Arzt sagte, dass es sehr weh tun müsse. Er bekam eine Creme und ein Rezept für ein Schmerzmittel, welches er sich dann aber nicht in der Apotheke besorgte, weil er meinte, er könne es auch ohne aushalten. Er litt dann wirklich einige Tage und Nächte, aber - im Gegensatz zu sonst - sehr still. Bei jeder kleinen Erkältung machte er einen Riesenaufstand und schaffte es kaum, zwei Schritte zu gehen. Aber bei dieser Sache kam kein Wort des Jammerns.
Ähnliches erlebte ich mit einem anderen Mann, der einen Autounfall hatte und einige schmerzhafte Blessuren davongetragen hatte. Auch hier keine Wehleidigkeit, aber auch bei ihm gab bei "kleineren Wehwehchen" immer ein großes Drama. Erklären kann ich mir das Ganze bis heute nicht.
Ich kenne einige wehleidige Männer, aber ich kenne auch das Gegenteil. Allerdings muss ich bei deinem Beitrag auch sagen, dass ich nicht der Meinung bin, eine Frau brauche eine starke Schulter zum Anlehnen. So nämlich drehst du das ganze direkt um und dann sind es nämlich die Männer, die meinen das alle Frauen schwächliche Heulsusen wären und einen starken Mann brauchen, der sei beschützt. Ich brauche keinen Mann, an den ich mich anlehnen kann, ich brauche einen gleichwertigen Partner. Auf jeden Fall aber habe ich auch schon Erfahrungen mit wehleidigen Männern machen müssen, mein Bruder ist so einer. Als er noch ein Kind war, ist er mit jedem Kratzer zu unserer Mutter gelaufen. Hat er Himbeeren gepflückt und sich dabei an einem Dorn gekratzt, ist er angelaufen gekommen, hat er sich eine Nagelhaut abgerissen, hat er losgeheult.
Auch später lag er bei jeder Erkältung stöhnend und wehleidig im Bett und meinte, dass nun alle hinter ihm herräumen und ihn bemuttern müssten, beim leichten Schnupfen wollte er auch schon nicht mehr in die Schule gehen. Mein Vater allerdings, ist da ganz anders. Einmal hatte er eine Rippenfellentzündung und als er aus dem Krankenhaus kam, bekam er starke Schmerzmittel mitgegeben. Ich selbst hatte auch mal eine Rippenfellentzündung bekommen und habe damals auch starke Schmerzmittel genommen, mein Vater allerdings ließ die Packung ungeöffnet. Als er sich beim werken im Haus mit dem Tapeziermesser eine Fleischwunde schnitt, fuhr er sogar noch selbst zum Krankenhaus.
Mein Freund ist auch nicht anders, er geht auch noch mit einer Grippe lieber in die Uni und setzt sich irgendwo abseits um niemanden anzustecken, als zu Hause zu bleiben, manchmal geht er dann sogar in dem Zustand noch schwimmen oder so. Auch sonst ist er absolut nicht wehleidig, als ihn mal unser neuer Nachbarshund angefallen und ins Bein gebissen hat, hat er nicht einmal mit der Wimper gezuckt, sondern den Hund nur böse angeguckt und ihm in den Nacken gegriffen. Nach dem Gespräch mit den Nachbarn hatte ich das ganze schon fast vergessen, wenn es mir dann nachher mit ihm unter der Dusche nicht aufgefallen wäre, wo dann er schlimme Bluterguss und leichte Wunden zu sehen waren. Und selbst da machte es ihm nichts aus und er ging am nächsten Tag alleine zum Arzt, um die Wunde versorgen zu lassen.
Also ich kann sagen, dass mein Vater nicht so ist und ich bin eigentlich auch nicht so. Mein Vater und ich jammern eigentlich nur rum, wenn wir wirklich etwas schlimmeres haben und wir sehr starke Schmerzen haben. Bei meinem Vater ist es im Moment so, dass er sehr starke Zahnschmerzen hat und da merkt man auch, dass es ihm wirklich wehtut. Er ist dann nicht so einer, der die ganze Zeit rumjammert, aber er zeigt das er Schmerzen hat und Hilfe braucht. Bei mir ist es so, dass ich manchmal Verletzungen vom Fußball habe oder so. Dann mache ich einfach alles dafür, dass die Schmerzen schnell weggehen und versuche mich zu pflegen.
Allerdings habe ich einen Onkel, der sich fast genauso wie dein Mann aufführt. Wenn er nur ein bisschen Husten hat, dann möchte er sofort zum Arzt gehen und führt sich richtig albern auf. Ich kann es ja verstehen, wenn man nicht krank sein möchte und aufpassen will, aber man kann es ja auch übertreiben.
Ich kenne eher Männer, die sich weigern, zum Arzt zu gehen. Würde es ihnen wirklich mies gehen, wäre ja wohl der erste Gang zum Arzt und dann kann man noch immer leiden und meckern. Mein Partner aber ist da relativ unkompliziert. Wenn es ihm nicht gut geht, lässt er es nicht direkt raus hängen, eigentlich will er sogar dann noch den Helden spielen und unbedingt arbeiten gehen. Ich muss ihn dann immer noch dazu bringen, dass er sich mal bei seiner Hausärztin meldet, weil er so definitiv nicht arbeiten kann.
Wird ihm Bettruhe verordnet oder er hat eben Schmerzen oder ist krank, leidet er zwar so vor sich hin, aber er stöhnt und meckert nicht, außer, das Stöhnen lässt sich nicht vermeiden. Manchmal hat man ja Schmerzen und wenn man dort berührt ist oder sich falsch bewegt, kann es zu einem Stöhnen kommen. Es hält sich also alles in Grenzen, eher bin ich wohl diejenige, die dann hin und wieder jammert, obwohl ich es auch eher versuche zu meiden.
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