Noch mal eine Ausbildung mit 26 anfangen?
Hallo miteinander!
Ich bin nun 26 Jahre alt und habe nach meinem Schulabschluss eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Ich arbeite nun schon seit einigen Jahren in der Buchhaltung, was einigermaßen gut bezahlt ist und mit netten Kollegen verbunden ist, aber es ist einfach nicht meine Erfüllung. Ich bin eigentlich kein Zahlenmensch, sondern eher der kreative Typ. Nach langem Nachdenken kam ich zu dem Entschluss, dass ich wohl in der Veranstaltungsbranche oder als Grafikdesignerin meine Talente am besten ausüben könnte.
Aber ich weiß nicht, ob es in meinem Alter nicht schon zu spät ist, um eine neue Ausbildung anzufangen? Was meint ihr? Stellt mich da überhaupt jemand ein? Ich würde meinen sicheren Arbeitsplatz gegen eine schlecht bezahlte Ausbildungsstelle tauschen müssen, aber das würde ich gerne in Kauf nehmen. Was meint ihr dazu?
Mit 26 bist du meiner Meinung nach jung! Du solltest jetzt, wo du die Möglichkeiten dazu hast, die Chance ergreifen und auf einen eventuell höheren Gehalt verzichten und das machen, was du wirklich willst.
Meiner Meinung nach spielt das Geld im Beruf nur eine sekundäre Rolle, jeder sollte den Beruf wählen, den er auch WIRKLICH machen möchte! Sonst merkst du irgendwann mal mit 40, dass du eine total falsche Entscheidung damals getroffen hast und bereust deine Wahl sehr. Damit es zu so etwas nicht kommt, lieber frühzeitig handeln, als eventuell nie!
Hi Sherazade,
warum machst du nicht ein Aufbaustudium im Bereich Werbung? Das könntest du ja vielleicht sogar als Fernstudium neben dem Beruf machen. Dabei könntest du deine Kreativen Fähigkeiten ausschöpfen, hast aber auch schon ein paar Pluspunkte durch deine alte Ausbildung als Bürokauffrau. Vielleicht gäbe es ja dann in deiner eigenen Firma sogar die Möglichkeit, dich dort intern versetzen zu lassen oder aufzusteigen. Oder du redest mal mit deinem Arbeitgeber. Als Bürokauffrau gibt es ja auch mehr als nur den Teil Rechnungswesen. Vielleicht findet sich also auch dort eine Möglichkeit, etwas anderes zu machen. Einkauf, verkauf, Werbung.
Aber mrblackwithe hat in einem Punkt recht. Du bist erst 26 Jahre alt. Das ist ja noch gar kein Alter. Und in deinem Lebenslauf sieht man ja, dass du die Zeit vor der zweiten Ausbildung nicht in der Schule verbracht hast, schon schon regulär gearbeitet hattest. Das wirkt also dann nicht so schlecht.
Gruß Endy
Ich denke nicht, dass Du zu alt bist, um noch eine neue Ausbildung oder ein Studium zu beginnen. Ich habe mein Studium selbst erst mit mitte 20 begonnen und wir haben auch Leute bei uns, die schon über 30 bzw. fast 40 sind, und trotzdem noch studieren, um sich ihren großen Lebenstraum zu erfüllen.
Wenn Du nun bis ins Rentenalter in Deinem Beruf arbeitest und dieser Dich nicht erfüllt, dann wird das eine sehr lange Zeit, in der Du sicher mit zunehmend weniger Elan zur Arbeit gehst. Und Arbeit soll schließlich auch Spaß, Selbstverwirklichung und Erfüllung sein. Zudem sollten die eigenen individuellen Talente gefordert und auch gefördert werden.
Die Idee mit einem berufsbegleitenden Studium finde ich recht gut, da Du dann auch keinen Gehaltsausfall hast, nur eben mehr Arbeit. Aber es lohnt sich ganz bestimmt.
Hallo Sherazade.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass du mit 26 Jahren zu alt für eine Weiterbildung bist? Wir sind im Zeitalter der fortwährenden Weiterbildung. Stell dir vor, dass du während den nächsten 35 Jahren keine Weiterbildung machst, wie sieht dann dein Fachwissen aus? Stete Weiterbildung ist absolute Pflicht. Das kann man entweder mit ewigen kleinen Kurseinheiten machen. Das hat jedoch den Nachteil, dass keine wirklich vernünftigen Karriereschritte gemacht werden können. Eine längere, anerkannte Weiterbildung hilft da weiter. Du musst dich auch noch nicht jetzt entscheiden. Ich bin fast vierzig und mache ein Zweitstudium. Nicht aus Karrieregründen, sondern weil es mir Spass macht. Das ist natürlich eine gute Motivation, aber beileibe nicht die Einzige.
Allenfalls gibt es ja noch die Möglichkeit eines berufsbegleitenden oder Teilzeitstudiums. Dann könntest du allenfalls noch im Büro reduziert weiterarbeiten und deine Weiterbildung finanziell abgesichert absolvieren. Meistens eine Win-Win-Situation.
Also, sobald dich der Hafer sticht und du eine Weiterbildung ins Auge fassen möchtest, nicht zögern. Das ist wichtig.
Ich finde die Idee sehr gut, mit 26 noch mal eine neue Ausbildung zu beginnen, denn wenn man von der heutigen Lebenserwartung ausgeht, dann hat man in dem Alter gerade einmal ein Drittel seines Lebens gelebt und vielleicht gerade mal ein Viertel seines Erwerbslebens. Den Rest dann mit einem Beruf zu leben der nun wirklich nicht die Erfüllung für einen ist, muss nicht wirklich sein.
Allerdings solltest Du Dir überlegen, wie Du es am besten angehst - denn auch wenn Flexibilität gefragt ist, wird ein solcher Wechsel immer nicht stark hinterfragt.
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