Habt ihr Angst vor dem Tod?

vom 27.09.2008, 21:04 Uhr

Die Frage, ob es nach dem Tod etwas gibt, kann ich ohne Schwierigkeiten beantworten: Ja, es gibt mit Sicherheit etwas. Wenn du mich jetzt aber fragst, was es sei, dann muss ich dich enttäuschen, denn das kann niemand von uns wissen. Grob gesehen gibt es nur zwei Möglichkeiten - entweder landen wir im großen Nichts oder aber wir existieren anders weiter. Beide Möglichkeiten kann ich akzeptieren, denn bei der ersten Option bin ich eben nicht mehr da und was um mich herum geschieht, würde mir am Allerwertesten vorbeigehen, wenn ich denn noch einen hätte. Die zweite Option ist aber trotzdem reizvoller, da der Mensch von Natur aus neugierig ist und wahrscheinlich nach einigen Jahrzehnten auf diesem Planeten nichts gegen etwas Abwechslung hätte. Wenn man jedoch von der zweiten Option ausgeht, ergibt sich eine grundlegende Frage: Was kommt danach? Die Antwort erfährt man jedoch erst, wenn es so weit ist.

Eine andere Frage war noch, ob wir Angst vor dem Tod hätten, doch das kann ich nicht problemlos beantworten, da mir die Frage zu allgemein formuliert ist. Vor dem, was danach passiert, habe ich keine Angst, da ich nicht weiß, was es ist und deshalb zunächst einmal davon ausgehe, dass es nicht schlechter sein kann. Es könnte zwar schlechter sein, aber wenn man diese Denkweise immer an den Tag legen würde, müsste ich ja schon Angst haben, eine Bank aufzusuchen, denn es könnte ja sein, dass gerade dann ein Banküberfall stattfindet, bei dem ich tödlich angeschossen werde.

Damit wären wir auch schon bei der anderen Möglichkeit, die Frage zu betrachten: Habe ich Angst davor, zu sterben? - Ja und nein. Es kommt hier schlicht und ergreifend darauf an, wie ich sterbe. Wenn ich friedlich einschlafe und nicht mehr aufwache, dann hatte ich keine Angst davor, da ich es nicht kommen sah, doch werde ich jetzt bei eben erwähntem Banküberfall angeschossen, habe ich sehr wohl Angst davor, zu verbluten und nicht mehr zu sein.

Ich denke, dass man sich den Tod auf jeden Fall ab und zu vor Augen führen sollte, denn er gehört nun einmal zum Kreislauf des Lebens dazu und macht das Leben an sich unglaublich wertvoll. Eigentlich kann man den Tod als Thema auch gar nicht verdrängen, denn wenn man einen Tag mal darauf achtet, wie oft einem das Thema Tod über den Weg läuft, ist man mit Sicherheit schockiert. Nur scheinen viele Menschen das zu ignorieren und erst, wenn dann mal eine ihnen nahe stehende Person stirbt, wird ihnen wieder bewusst, wie kurz das Leben eigentlich ist.

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» Savant » Beiträge: 32 » Talkpoints: -0,15 »



Ich habe weniger Angst vor meinem eigenen Tod, als Angst vor dem Tod von Menschen, die mir was bedeuten. Ich habe Angst, dass ich meine Kinder durch Tod verliere oder meinen Mann. Aber vor dem eigenen Tod hält sich die Angst in Grenzen. Die einzige angst, die ich habe, dass ich einmal elendig sterben muss. Aber vor dem direkten Tod habe ich keine Angst. Auch habe ich Angst davor, wie meine Mitmenschen diesen Tod ertragen und ob sie damit umgehen können.

Ich selber denke, dass nach dem Tod nichts mehr ist. Aber ich glaube daran, wenn man sagt, dass man mit Schmerzen zur Welt gekommen ist und auch mit Schmerzen gehen muss. Aber ich hoffe halt, dass sich diese Schmerzen auf eine kurze Zeit begrenzen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich weiß, viele Leute würden jetzt behaupten, das sage ich nur so, aber ich wüsste wirklich nicht, wieso ich vor etwas Angst haben sollte, was man sowieso nicht verhindern kann. Denn irgendwann werden wir alle sterben, dagegen kann man nichts tun.

Nun ist es so, dass ich dem Tod an sich gegenüber nicht verängstigt bin, aber den Prozess des Sterbens an sich stelle ich mir nicht unbedingt so schön vor. Ob es einem wohl Schmerzen bereitet? Selbst, wenn man, angeblich "friedlich", "einschläft"? An einen schmerzvollen Tod, beispielsweise in Folge eines Unfalls, möchte ich gar nicht erst denken...

Aber letztendlich ist es nicht sinnvoll, davon Angst zu haben und sich mit dieser Angst vielleicht das Leben schlimmer zu machen, als es sonst sein müsste. Vielleicht stehe ich dem auch relativ "locker", verglichen mit anderen Menschen, gegenüber, weil ich meine eigene Philosophie darüber habe, was der Tod ist und was danach geschieht. Ich denke nämlich, dass die menschliche Seele (oder besser gesagt das, was wir "Seele" nennen) eine Energie ist. Und die müsste dem bekannten Energieerhaltungssatz nach Newton unterliegen: Energie kann weder zerstört noch erschaffen werden, sie kann nur von einer Form in eine andere wechseln.

Das heißt, wir sind nicht einfach verschwunden, wenn wir gestorben sind, sondern aus unserer Seele wird irgendetwas Neues, auch, wenn unser Körper langsam verwest und zerfällt. Energien können ihre Form wechseln. Wir könnten (bzw. unsere Seele könnte) somit alles mögliche nach unserem Tod werden. Licht, Wind, ein anderes Lebewesen... Wirklich alles. Ich weiß, einigen Menschen wäre das kein Trost, weil wir mit dem Tod unsere Erinnerungen und unseren Charakter verlieren. Das ist wohl unausweichlich. Aber ich finde, es ist immerhin beruhigender, als der Glaube, man wäre komplett verschwunden, und zwar für immer. Mehr über meine Theorie diesbezüglich habe ich übrigens schon einmal irgendwo hier im Forum, bei einem anderen Thema, geschrieben.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe vor dem Tod an sich keine Angst. Ich bin zwar noch sehr jung und möchte natürlich ungern schon sterben, aber richtige Angst habe ich davor nicht. Ich sehe es als eine natürliche Sache an und wenn es passieren sollte passiert es nunmal. Wovor ich aber schon Angst habe ist die Art wie ich sterbe, also ich habe zum Beispiel Angst einen schmerzhaften Tod zu erleiden oder auch einen langen Tod, wo ich noch sehen muss, wie meine Verwandten und Freunde um mich trauern oder sowas in der Art.

Ich kann aber auch gut verstehen wieso man Angst hat früh zu sterben. Ich selbst will noch sehr lange leben, allein schon um all das was noch geschehen wird in der Welt noch mitzuerleben. Außerdem muss ich ja noch so viele Erfahrungen sammeln mit eigener Familie oder Beruf und ich habe auch noch so viele Träume die ich verwirklichen will.

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» Cruella » Beiträge: 10 » Talkpoints: 2,23 »



Vor dem Tod an sich habe ich keine Angst. Ich glaube auch nicht an eine Existenz, ganz gleich in welcher Form, nach dem Tod. Wirklich Angst habe ich nur vor dem Sterbensprozess. Ich habe Angst davor, in dieser letzten Phase meines Lebens zu leiden und große Schmerzen zu empfinden.

Generell habe ich auch Angst vor dem Alter und besonders davor, hilflos zu sein und damit auf andere angewiesen zu sein. Zudem baut der Körper einfach schrittweise ab (bei den meisten) und ich habe Angst vor den körperlichen Einschränkungen.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe schon Angst vor dem Tot. Aber es gab auch schon Zeiten, in denen ich mir gewünscht habe, tot zu sein. Eigentlich mache ich mir aber so noch nicht wirklich Gedanken über Tot und sterben. Da ich noch jung bin und eigentlich das Leben noch mir haben sollte. Wenn ich älter wäre, dann denke ich, dass ich schon anders denken würde.

Manchmal mache ich mir aber schon Gedanken, was nun wäre, wenn ich zum Beispiel bei einem Unfall ums Leben kommen würde. Was dann aus meinen Tieren wird. Und ob es sinnvoll wäre, schon jetzt ein Testament zu machen. Aber meistens schiebe ich die Gedanken an den Tot wieder weiter weg.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


So direkt Angst vor meinem Tod habe ich nicht, weil ich denke, wenn man tot ist, ist alles andere dann sowieso egal. Worüber ich mir schonmal Gedanken gemacht habe, ist, wie es sich anfühlen könnte, zu sterben. Ob man das in dem Moment weiß, dass man stirbt, oder ob man denkt man schläft einfach ein und wacht später wieder auf. Das schlimmste an meinem Tod wäre, dass dann meine Lieben traurig wären.

Wovor ich wirklich Angst habe ist, schwer krank zu werden, zu leiden, Schmerzen zu haben und dahinzusiechen, im schlimmsten Fall noch von irgendwelchen Geräten künstlich am Leben gehalten werden, obwohl die Hoffnung nicht mehr besteht. Das würde ich nicht wollen. Auch nicht, dass meine Familie und Freunde dann mit mir leiden müssten. Der Tod sollte am besten schnell und plötzlich kommen. Man kann es sich nur nicht aussuchen.

Ich habe auch Angst davor, dass ein mir nahestehender Menschen sterben könnte. Das fände ich viel schlimmer als meinen eigenen Tod. Im Familienkreis gab es natürlich schon Todesfälle, aber wenn meine Freundin oder meine Eltern sterben würden, wäre das noch etwas ganz anderes. Davor habe ich Angst, weil man sich darauf auch überhaupt nicht vorbereiten kann. Man weiß nicht, wie man dann reagiert und wie man ohne diesen Menschen auskommen soll.

» Estrella78 » Beiträge: 685 » Talkpoints: 1,13 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist ja wirklich ein heikles Thema, welches dieser Thread anspricht. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich diese Frage nicht mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantworten kann. Denn das kommt in meinen Augen ganz auf die persönliche Situation an: Wenn ich irgendwann mal gen der 80 sein werde, meine ganzen Freunde schon verstorben sind und ich mein Leben im Altersheim friste, dann werde ich sicher keine Angst vor dem Tod haben. Ganz anders ist das jedoch, wenn ich mir vorstelle, dass auch ich jung sterben könnte.

Wenn ich mir vorstelle, dass mein Leben vielleicht schon in ein paar Stunden, Tagen, Monaten zu Ende sein könnte. Hierbei habe ich wirklich Angst vor dem Tod! Ebenso große Angst habe ich auch vor dem Tod von Familienmitgliedern, Verwandten und Freunden. Denn das ist für mich zumindest zehnmal schlimmer als der eigene Tod, vor allem wenn es Menschen betrifft, die man sehr geliebt hat. Allerdings bin ich auch Christ und sehe dem Tod deshalb wahrscheinlich etwas 'gelassener' wenn man so will entgegen als ein Atheist. Denn ich habe den Glauben, dass es nach dem Tod noch etwas gibt - dass es weitergeht und nicht alles zu Ende ist.

Und dieser Glaube bestärkt mich immer, wenn ich mit dem Thema Tod in Berührung komme - auch schon über den Tod meines Opas und meines Onkels hat er mich hinweggetröstet, denn mir fällt es wesentlich leichter, jemanden zu verlieren wenn man die Hoffnung hat, dass es nach dem Tod etwas gibt, vielleicht sogar eine Art Himmel, in der man die Verstorbenen wiedersehen kann, als wenn ich glaube, dass nach ihm alles aus ist. Für mich gibt es jedoch noch einen wichtigen Punkt, den es zu beachten gilt:

Die Umstände, unter denen man stirbt, spielen für mich eine wichtige Rolle. Am liebsten wäre es mir, wenn ich einfach irgendwann einschlafe und nicht mehr aufwache, man hört aber von so schrecklichen, gewaltsamen Toten, dass mir wirklich Angst und Bange wird. So wäre es wirklich absolut schrecklich für mich, zu verbrennen oder auf eine ähnliche Weise zu Sterben wie die Opfer von SAW, Hostel etc. Das heißt, wenn der Tod mit viel Leiden zusammenhängt, dann habe ich mehr Angst vor ihm. Ich habe mal einen lustigen (nicht ganz ernst zu nehmenden) Test gemacht, in dem ich das Ergebnis bekam, dass ich irgendwann in einem anständigen Alter seelenruhig einschlafen werde - und ich hoffe, dass sich dies bestätigen wird!

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» Carolinchen » Beiträge: 347 » Talkpoints: -0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ehrlich gesagt ich habe keine Angst vor dem Tod. Warum auch. Wenn ich mein Leben beendet habe, bin ich hier den ganzen Dreck los. Ich meine mir passiert mehr schlechtes als Gutes. So ist es mir bisher aufgefallen. Ich finde es wesentlich schlimmer wenn ein naher Verwandter sterben würde.

Natürlich würde ich lieber sterben als Qualen zu erleiden. Sterben ist ja etwas ganz Neues. Man weiß nicht was einen erwartet. Das macht das sterben meiner Ansicht einfacher.

Der Tod bei Babys oder bei einer Abtreibung ist schlimm. aber man weiß nicht wie es weitergeht. Das einzigste was schlimm ist, ist der Schmerz für die verbleibenden. Also wenn ich sterben würde, und ich habe keine Angst vor dem Sterben, wäre es mir egal um Mich aber nicht so egal um andere.

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» Mecki » Beiträge: 8 » Talkpoints: -3,43 »


Bei mir in der Familie ist noch nie jemand gestorben. Zumindest musste ich es noch nicht miterleben. Umso schlimmer ist der Gedanke so viele Menschen verlieren zu müssen. Ich kann mir aber auch gar nicht vorstellen, dass jemand aus meiner Familie einfach nur so nicht mehr da ist. Ich mache mir eigentlich ziemlich oft Gedanken darüber, dass mit meiner Mutter etwas passieren könnte. Dann stelle ich mir vor, was dann wäre, ohne Sie. Für mich gäbe es gar nichts mehr. Ich könnte allein schon bei dem Gedanken heulen, so etwas in der Realität ist gar nicht vorstellbar.

Der Tod ist eigentlich die natürlichste Sache der Welt, ich finde es auch gar nicht so schlimm, dass ich irgendwann mal sterben muss. Muss jeder. Aber ich muss ja noch miterleben wie meine Großeltern sterben, meine Eltern und was noch so alles passieren kann, wird. Und das geht nicht. Ich weiß auch nicht was meine Mutter sich dabei denken muss, wenn ich ihr sage, dass ich Angst habe, dass sie stirbt. Das habe ich schon mal getan. Sie meinte nur, dass es ja noch dauert usw. Das Thema wird immer weiter hinausgeschoben und wenn es mal so weit ist, ist es da. Wie es so üblich ist wird auch in unserer Familie fast nie darüber geredet. Nach dem Motto: Hier bei uns wird nicht gestorben. Jetzt nicht, später, Thema Wechsel.

Der Tod an sich ist eigentlich eine interessante Sache. Man ist vergänglich. Jetzt ist man hier in diesem Gebäude und in hundert Jahren, da ist das Gebäude vielleicht noch da und du bist wasweißich wo-Tot. Und da ist da die berühmte Frage, was ist da eigentlich nach dem Tod? Bei den Buddhisten wird man womöglich als Käfer wiedergeboren, bei den Christen, Muslimen und anderen Religionen kommt man ins ewige Paradies. Muss das Paradies nicht schon längst überfüllt sein? Und wo kommen die Menschen hin, die keine Religion haben? Was macht man dann eine Ewigkeit im Paradies? Und so ähnlich sinnlose Fragen kommen einem sofort auf.

Diese und ähnliche Fragen übersteigen einfach die Vorstellungskraft der Menschen. Aber egal wohin man geht, man bleibt nicht auf der Erde. Hinterlässt nichts. Übrig bleibt nur eine Lücke und die Menschen die weiter leben müssen.

Vor meinem Tod habe ich keine Angst, aber verdammt große Angst habe ich vor dem Tod der Menschen, die ich liebe.

» AppleApfel » Beiträge: 16 » Talkpoints: 0,16 »


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