Filmvorstellung: Water von Deepa Mehta

vom 27.09.2008, 15:24 Uhr

Hallo,

heute möchte ich euch den Film Water vorstellen, der im Jahr 2007 für den Oscar nominiert war. Es ist ganz sicher kein Film mit einem schönen Thema, aber man sollte ihn dennoch gesehen haben.

Mit gerade einmal acht Jahren wird Chuyia mit einem viel älteren Mann verheiratet. Als dieser kurz nach der Hochzeit stirbt, wird Chuyia von ihrem Vater in einem Witwenhaus abgegeben. Anfang wehrt sich Chuyia dagegen und hofft, dass ihre Mutter oder ihr Vater sie bald wieder abholen kommen, was jedoch nicht geschieht. Als Witwe wird den Frauen die Schuld am Tod ihrer Männer gegeben und als äußerlich erkennbares Zeichen wird ihnen der Kopf kahl abgeschoren und sie müssen weiße Kleidung tragen. Damit sind sie als Witwen von allen als Witwe erkennbar und werden wie die Pest gemieden, da man den Witwen nachsagt, sie würden Unglück bringen.

Das gilt aber nicht in allen Bereichen des Lebens. Denn um über die Runden zu kommen, schickt die Vorstehende des Witwenheimes die Frauen anschaffen. Damit haben die reichen Männer keine Probleme. Neben Chuyia gibt ist noch Kalyani, eine hübsche junge Frau, die schon seit Jahren im Witwenheim lebt, da sie genau wie Chuyia bereits als Kind verheiratet worden ist und ihr Mann dann starb. Daher nimmt kalyani sich Chuyia an.

Im Verlauf des Films verliebt sich Kalyani in den jungen Narayan, der auch ihre Gefühle erwiedert und sie gerne heiraten möchte. Die Vorsteherin des Witwenheimes ist strikt dagegen, was auch verständlcih ist, da sie so eine wichtige "Einnahmequelle" weniger hätte. Kalyani werden daraufhin die Haare kurz geschnitten, was sie in der Vergangenheit vermeiden konnte. Schließlich wird sie in ihrem Zimmer eingeschlossen, aus dem sie nur mit Hilfe einer anderen Witwe, Madhu, entkommen kann.

Aber dies ist nicht das einzige Problem, dass sich den Liebenden in den Weg stellt. Als Narayan, Kalyani mit zu sich nach Hause nehmen will, muss Kalyani mit großem Entsetzen feststellen, dass es dasselbe Haus ist, in das die Vorstherin sie immer geschickt hat und ihr Kunde dort niemand anderes war als Narayans Vater. Daraufhin bittet sie Narayan sie umzukehren. Nachdem die Vorsteherin sie nach ihrem Weggehen nicht wieder im Witwenhaus aufnimmt, begeht Kalyani schließlich Selbstmord.

Da Kalyani nun nicht da ist um zu "arbeiten" schickt die Vorsteherin schließlich die kleine Chuyia aus. Mit dem Versprechen auf Süßigkeiten geht Chuyia mit. Als Madhu davon erfährt ist sie außer sich und will Chuyia zurückholen, aber sie kommt zu spät. Damit Chuyia so etwas nicht noch einmal passiert, nimmt sie sie und bringt sie zum Bahnhof und gibt Chuyia am Bahnhof Narayan mit, der gerade dabei ist die Stadt zu verlassen

Für mich besticht dieser Film nicht durch eine brillante Kameraführung oder eine aufwendige Inszenierung, sondern durch die meist ruhige Umsetzung dieses heiklen Themas und durch die außergewöhnlichen schau spielerischen Leistungen.

In Indien hat es massive Proteste gegen den Dreh des Films gegeben, der bereits im Jahr 200 begonnen hatte. Einmal wurde sogar das komplette Set niedergebrannt. Aber Deepa Mehta lies sich davon nicht beirren, musste aus Sicherheitsgründen den Film dreh jedoch von Indien auf Sri Lanka und Kanada verlagern, was man dem Film aber in keinster Weise anmerkt.

» anandi » Beiträge: 213 » Talkpoints: 19,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Vielen Dank für deine Vorstellung des Films hier im Forum. Nachdem ich deinen Bericht zu dem Film gelesen habe, habe ich direkt geschaut, ob man den Film noch kaufen kann, was zum Glück der Fall ist. Sicherlich ist der Film nicht gerade erbaulich, was das Thema angeht, aber trotzdem denke ich, dass man sich auch mal solche Filme anschauen sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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