Familienvater unschuldig über 2 Monate in U-Haft

Für den Slowenen, der auch fünffacher Familienvater ist, war diese Begebenheit zwar nicht so kurios, aber als Außenstehender sieht man so etwas doch etwas anders.

Der Slowene saß 9 Wochen ist Rosdorf bei Göttingen in Untersuchungshaft. Angeklagt einiger Gaunereien, die er aber nicht begangen hatte. Auf ungeklärte Weise war der bisher unbekannte Gauner in Besitz des Passes gekommen, hat sein Bild in das Dokument eingefügt und mit Namen und Anschrift des unschuldigen Slowenen seine Gaunereien begangen. Mit Ausweis und nicht gedeckter EC-Karte hat der Analphabet in Niedersachsen Baumaschinen gekauft.

Anfang Juli war der Slowene (dem der Pass gestohlen wurde) dann auf Grund eines europäischen Haftbefehls festgenommen und nach Deutschland überstellt worden - natürlich ungeachtet seiner Beteuerungen unschuldig zu sein. Das wäre ja noch in Ordnung. Allerdings fiel erst dem Pflichtverteidiger neun Wochen später auf, dass der Mann auf den Fotos in seinen Unterlagen völlig anders aussah als sein Mandant.

Das wäre ja noch in Ordnung. Allerdings fiel erst dem Pflichtverteidiger neun Wochen später auf, dass der Mann auf den Fotos in seinen Unterlagen völlig anders aussah als sein Mandant.

Das ist eigentlich der zentrale Satz des Beitrags. Vorher dachte ich die ganze Zeit noch, was daran kurios sein soll, aber sowas ist wirklich ziemlich heftig. Schaut dieser Pflichtverteidiger sich seine Akten überhaupt mal an? Klar kann man mal in Routine versacken, aber ich dachte zumindest mal, dass Pflichtverteidiger diesen Job zum Teil "ehrenamtlich" übernehmen und dass es andererseits viele Anfänger dort gibt, die noch etwas Enthusiasmus besitzen, aber da habe ich mich wohl getäuscht.

Woher weiß man denn übrigens über den eigentlichen Täter dass er Analphabet ist, wenn man ihn noch nicht ermittelt hat?

Man sollte seine Beiträge nicht nur auf Rechtschreibung sondern auch auf Verständlichkeit prüfen Ohne die Umschreibung wären aber noch viel mehr Fragen offen geblieben. Man vermutet auf Grund der Beschreibung des Täters, dass er Analphabet ist.