Sich selber einladen?

vom 25.09.2008, 07:14 Uhr

Es geht um ein etwas heikles Thema, wie ich finde. Ist es okay, sich quasi selber einzuladen? An meinem letzten Geburtstag hat das nämlich eine Bekannte so gemacht. Sie stand plötzlich vor der Tür, ganz klassisch eine Flasche Rotwein in der Hand, hörte den Lärm der Eingeladenen und fragte ganz keck, ob sie denn auch mitfeiern könne, wenn sie schon mal da sei.

Ich war so perplex, dass ich sie in die Wohnung ließ. Eigentlich war es eine „geschlossene Gesellschaft“, denn ich hatte einundzwanzig Verwandte und Freunde eingeladen, mit denen ich meinen Geburtstag (es war mein Vierziger) feiern wollte. Und dann war da auf einmal eine für die Anwesenden Fremde.

War das okay von ihr? Sehe ich das zu eng? Oder hätte ich ihr klarmachen dürfen (sollen?), dass ich im Kreise meiner engsten Verwandten und Freunde feiern wolle?

» Payback » Beiträge: 76 » Talkpoints: 0,00 »



Also ich finde das alles andere als Ok auf einmal vor der Türe zu stehen und mitfeiern zu wollen. Wenn man denjenigen hätte dabei haben wollen dann hätte er auch ne Einladung bekommen. Also ich finde das ist ne Frechheit und ich würde auch nie auf die Idee kommen sowas zu tun.

Ich hätte denjenigen wieder weggeschickt und klar gemacht das ich lieber nur mit den engen Verwandten den Tag verbringen will und er deswegen auch keine Einladung bekommen hat. :?

» Mystery2007 » Beiträge: 87 » Talkpoints: 0,16 »


Ich lade zwar auch zum Geburtstag ein, aber ich freue mich auch über ungeladene Gäste und bin auch bei den ungeladenen Gästen eine freundliche Gastgeberin. Ich denke, dass es meine Verwandtschaft nicht stören darf, wenn ich noch mehr Besuch bekomme und wenn nur eine einzelne Person noch zum gratulieren kommt, dann kann sie meines erachtens auch mitfeiern.

Ich finde Gastfreundschaft sehr wichtig und ich freue mich auf Besuch. Das war immer schon so bei mir und das werde ich auch weiter so handhaben. So weiß auch jeder, dass er immer gerne bei mir gesehen ist und gerne kommen kann.

Ich hätte in deinem Fall gar nicht drauf gewartet, bis der Besucher selber fragt b er mitfeiern kann. Meine erste Reaktion wäre gewesen "Toll, dass du kommst. Dann kannst du gleich mitfeiern. Meine Verwandschaft ist auch da" Vielleicht hätte sie bei dem Wort Verwandtschaft dann alleine das Feld geräumt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde das absolut nicht okay, aber mir würde es wohl wie dir gehen - ich hätte kaum den Mumm etwas zu sagen, weil ich ganz einfach angesichts dieser Dreistigkeit erstmal sprachlos wäre.

Aber in Ordnung finde ich es nicht, sich selbst einzuladen - ich wundere mich auch an Stelle dieser Person, ob diese überhaupt gar kein Schamgefühl besitzt.

Mir würde es zumindest nie und nimmer einfallen, einfach ungefragt wo aufzutauchen, noch dazu auf einer Party.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde dass ist wirklich eine heikle Situation, aber ich hätte sie sicher auch nicht weggeschickt. Bei meinen engsten Freunden wäre mir das auch egal, wenn die plötzlich vor der Tür stehen, aber wie ich deinem Post entnehmen kann, gehörte die Person ja nicht dazu, sonst wäre sie ja eingeladen gewesen.

Ich muss aber auch sagen, dass ich in der Person des ungebetenen Gastes mich nicht selbst eingeladen hätte. Ich hätte dir zum Geburtstag gratuliert und dir die Flasche Rotwein zum feiern da gelassen und wäre wieder gegangen, wenn du von dir selbst aus keine Einladung ausgesprochen hättest. Ich würde mich nie jemandem aufdrängen.

» anandi » Beiträge: 213 » Talkpoints: 19,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also selber aufdrängen, bzw. einladen würde mir selber nie in den Sinn kommen. Aber wenn es eine Bekannte ist, die vor der Tür steht hätte ich sie auch reingelassen. Mich hätte es nicht gestört , insofern man sich gut versteht und hätte es lustig gefunden. Auch wenn sie für die anderen fremd ist. Gerade bei Partys lernt man sich doch am besten kennen. Wenn man die Person natürlich nicht besonders mag, ist das was anderes, dann hätte ich schnell eine Ausrede gefunden oder so etwas. Aber ansonsten hätte ich kein Problem damit und meine Gäste wohl auch nicht. Zumal man ja eh nie alle einlädt die man kennt.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich mag es absolut nicht, wenn sich Leute selbst einladen. Ich bin auch nicht so einer der das macht und deshalb will ich auch nicht, dass andere das bei meinen Partys machen. Wenn ich jemanden nicht einlade, dann hat das sicher einen Grund. Es ist halt doof, wenn diese Person aus deinem Freundeskreis kommt und man über deine Party spricht, weil dann fühlt sich diese Person ausgeschlossen. Wenn man Freunde zu sich einlädt, dann sollte man darauf achten, dass niemand ausgeschlossen wird.

Wie man sich richtig verhalten soll, wenn plötzlich jemand vor der Türe steht, den man nicht eingeladen hat, kann ich nicht sagen, da es mir noch nie passiert ist. Aber ich kann nur empfehlen sich zu freuen und so zu machen, als wäre nichts geschehen. Ist es allerdings eine Person, die man absolut nicht in seinen 4 Wänden haben möchte, dann sollte man dies der Person sagen und ihm klar machen, dass er wieder gehen soll.

Gruß

» benija » Beiträge: 278 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Na stell dir mal vor, du lässt deine Freundin, die "nicht dazugehört" unter lauter Verwandschaft, nicht rein. Was denkst du, wie perplex die dann ist?

Ich persönlich mag das eigentlich auch gar nicht, wenn Leute kommen, die ich eigentlich nicht dabei haben will bzw. die nicht zum Ambiente/zu den eigeladenen Gästen passen. Allerdings kannst du dann, wenn sie schon vor der Türe stehen, nicht einfach draußen stehen lassen, es sei denn, die Freundin kommt von alleine drauf, wenn sie einen Blick ins Haus wirft o. ä. Dabei muss ich erwähnen, dass ich sicherlich anders handeln würde, wenn es sich nur um eine flüchtige Bekanntschaft handelt, die nur dann kommt, wenn es für sie was zum abstauben gibt (z.B. auf einer Geburtstagsfete), und davon gibt es leider genügend.

Allerdings muss man deiner Bekannten auch den Vorwurf machen, dass sie vielleicht vorher hätte anrufen können, um die Lage zu checken. Ein unangekündigter Besuch zum Geburtstag ist zwar normalerweise nichts schlimmes und auch nicht unbedingt unnormal, dennoch ist der Moment halt entscheidend.

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» Taubenkacke » Beiträge: 67 » Talkpoints: 2,34 »


Ich kann mich da den meisten anderen nur anschließen: Ich hätte die Bekannte wohl auch nicht weggeschickt. Einfach weil das dann wahrscheinlich so eine doofe Situation wäre, die mir dann im Endeffekt den Abend versauen könnte. Sonst fragt man sich eben die ganze Zeit, ob das nun richtig war.

Wenn sich allerdings jemand einlädt, den ich eigentlich nicht besonders gerne mag, dann hätte ich bestimmt ein paar Sprüche gefunden um durch die Blume zu sagen, dass wir jetzt ein Gast zu viel sind. Die ganz feige Variante wäre auch, einem guten Freund (möglichst schon etwas angetrunken und nicht schüchtern) darauf anzusetzen, die unerwünschte Person etwas zu verschrecken und wegzuekeln. Bei sich unbekannten Personen, wie es bei dir der Fall war, geht das bestimmt ganz gut.

Ich habe leider das Problem, dass es in unserem Freundeskreis jemanden gibt, den ich nicht mag. Irgendwie ist er halt immer dabei und für die anderen gehört er dazu. Da könnte ich es nicht machen, ihn nicht auf eine Party einzuladen, das würde viele Fragen und im Endeffekt wahrscheinlich böses Blut geben. Darum wird er halt immer mit eingeladen und ist bei fast allen Treffen dabei. Irgendwann gewöhnt man sich auch daran.

Ich selbst bin sehr vorsichtig, wenn es darum geht zu Partys zu gehen. Mir würde es nie in den Sinn kommen, einfach so vorbei zu schauen. Denn ich gehe davon aus, dass wenn mich die Person dabei haben wollen würde, dann hätte sich mich auch eingeladen. Ein kurzer Anruf, oder eine Mail würden es ja tun. Im Nachhinein wurde ich schon öfters von Gastgebern gefragt, warum ich denn nicht da gewesen sein.

Manche Leute gehen scheinbar davon aus, dass wenn sie einem erzählen eine Party zu geben, dass auch schon heißt, der andere sei eingeladen. Aber ich lasse mich da lieber ausdrücklich einladen, bevor ich nacher dumm da stehe. Es kommt aber vielleicht auch darauf an, wie gut man sich kennt. Wenn mir meine beste Freundin sagt, sie wird ihren Geburtstag feiern, dann gehe ich natürlich davon aus, dass ich eingeladen bin.

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» kröte » Beiträge: 423 » Talkpoints: 16,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Um die Situation richtig einzuschätzen ist es für mich besonders wichtig, ob davon auszugehen ist, ob die Bekannte und somit der "ungebetene Gast" von deiner kleinen Feier gewusst haben könnte. Hat sie vielleicht von einem anderen Bekannten über deine Feierabsichten und -einladungen erfahren, und ist trotz fehlender Einladung bei dir aufgetaucht, so ist die Selbsteinladung tatsächlich dreist. Ist die Bekannte allerdings wirklich einfach nur so aufgetaucht, so ist ja mit ganz verschiedenen Motiven zu rechnen. Sicher, vielleicht war es Neugier (und sie wollte schauen, was bei dir so los ist), oder ihr war langweilig. Aber vielleicht hat sie dir ja auch wirklich etwas Gutes tun wollen, ein Bisschen Gesellschaft leisten, eben mit dir feiern.

Ich finde es schwierig, die Person vollkommen ohne Hintergrundwissen bezüglich ihrer Handlung einzuschätzen, allerdings würde ich jetzt einfach mal vom Positiven ausgehen wollen. Wenn sie also tatsächlich einfach deinetwegen bei dir aufgelaufen ist, so ist die Bekannte vielleicht eine bessere Bekannte/Freundin, als du es von ihr gedacht hattest. Oder sie hält sich zumindest für eine solche, Und in diesem Fall: Warum sollte sie nicht einfach so mitfeiern? Wo es der Zufall mit ein Bisschen Nachhilfe doch nun mal so ergeben hat. Wenn die Leute sich untereinander nicht kennen, so können sie sich schließlich kennenlernen. Neue Begegnungen eröffnen schließlich stets ein ganzes neues Potential für alle Beteiligten.

Insofern denke ich, dass es auf jeden Fall richtig war, sie mitfeiern zu lassen. Wäre es dir im Nachhinein wirklich lieber gewesen, sie nicht dabei zu haben, so sollte man vielleicht einfach noch mal die Beziehung zueinander überdenken. Für mich wäre eine Absage im Prinzip einer "Freundschaftskündigung" gleichgekommen, So es das also wert gewesen wäre, so wäre das wahrscheinlich eine Alternative, allerdings eine wenig galante, gewesen. Ich persönlich finde das plötzliche Auftreten durchaus nett - da ist eine offene Gastfreundschaft das einzige, was man zurückgeben kann.

» zara1311 » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,23 »


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