Nervige Aussage bei Geschenken, statt sich zu freuen
Auch ich bin der Ansicht das so ein Satz wie "Das wäre aber nicht nötig gewesen" einfach unnötig und falsch klingt - wenn jemand sich nicht darüber freut soll er es doch einfach sagen. Ich bin sowieso eher empfänglich für jegliche Form von Ehrlichkeit - das ist auf jeden fall besser als wenn einem jemand etwas vormacht und man im Endeffekt entweder doch herausfindet wie blöd derjenige etwas (das Geschenk) fand oder man etwas darauf aufbauendes schenkt, das dann logischerweise genauso wenig gefällt.
Allerdings muss ich ehrlichweise auch erwähnen das ich mich zwar über generell jedes Geschenk freue - aber mein Freund hat am Anfang unserer Beziehung auch mal etwas danebengegriffen und das konnte ich ihm ganz lange nicht sagen. Im Streitfall ist es mir dann doch rausgerutscht und hinterher hab ich es wirklich bereut das gesagt zu haben. Fazit: Lieber ehrlich sein, es kommt doch irgendwann heraus.
Ich denke auch, dass man diesen Satz "Das wäre doch nicht nötig gewesen" auf verschiedene Art deuten kann. Ich sage es auch nicht so, weil ich auch finde, dass es ein wenig danach klingt, als ob das Geschenk nicht gefällt. Wenn aber jemand diesen Satz sagt, wenn ich etwas verschenke, verstehe ich es eher nicht so, sondern hoffe einfach, dass es so gemeint ist, dass ich nichts hätte schenken müssen, der Beschenkte sich aber trotzdem darüber freut.
Das wäre doch nicht nötig gewesen kann ja auch heißen, es ist schön, Dich zu sehen, aber Du hättest mir ja nicht schenken müssen. Dieser Satz heißt ja nicht automatisch, dass einem dann das Geschenk so gar nicht gefällt. Da ich aber auch nur Geschenke erhalte, die ich mir auch wirklich gewünscht habe, war ich noch nicht in der Lage jemanden sagen zu müssen, dass mir sein Geschenk nicht gefällt, das würde ich natürlich nett formulieren, damit dies nicht noch einmal vorkommt. Wenn ich zu einem Geburtstag eingeladen bin, frage ich ja auch nach, worüber man sich dann freut oder frage im Freundeskreis oder der Verwandtschaft nach, welches Geschenk denn wohl sehr gut ankommen wird und schenke dann auch dementsprechend.
Ich finde solche Kommentare auch oft nicht so gelungen, allerdings würde ich nicht automatisch etwas Böses dahinter vermuten. Wenn jemand etwas mitbringt, vielleicht noch ohne dass man überhaupt mit einem Präsent gerechnet hat, kann so eine Aussage schon mal kommen. Es gibt ja auch Leute, die sich bei jedem kleinen Gefallen, den man ihnen vielleicht irgendwann mal getan hat, sofort in der Situation fühlen, diesen Gefallen mit einem kleinen Mitbringsel aufzuwiegen. Da finde ich die Aussage, dass es doch nicht nötig gewesen wäre, sogar inhaltlich richtig. Man muss nicht dauernd und automatisch etwas mitbringen. Allerdings würde ich diese Aussage nicht einfach nur so stehenlassen, sondern vielleicht auch noch hinzufügen, dass das Mitbringsel sehr schön ist und dass man sich darüber freut. Das betrifft natürlich nur den Fall, dass dies auch zutreffend ist. Ansonsten halte ich nichts von einer solchen Heuchelei.
Grundsätzlich gebe ich dir aber schon Recht. Oftmals werden Geschenke mit überflüssigen Aussagen kommentiert, bei denen man sich dann vielleicht auch mal denkt, dass der Beschenkte sich den einen oder anderen Kommentar hätte sparen können. Ich habe so etwas auch schon gedacht. Bei der speziellen Aussage, dass das Geschenk doch nicht nötig gewesen sei, ist man dann in der unangenehmen Situation, das Präsent irgendwie zu rechtfertigen. Im weiteren Umfeld habe ich da auch schon unterschiedliche Reaktionen erlebt. Die einen sagen dem Beschenkten dann mehrfach und ausführlich, warum das Geschenk scheinbar doch nötig war, während andere einfach sagen, dass der andere es annehmen kann und dass das schon seine Richtigkeit hätte. Damit ist die Geschichte dann erledigt. Eigentlich sollte man dem Beschenkten mal zustimmen und ihm sagen, dass man selbst auch der Meinung ist, dass das Geschenk nicht nötig wäre, dass man es aber gerade ganz nett fand, es der betreffenden Person zu schenken.
Ehrlich gesagt fände ich es aber auch komisch, wenn der Beschenkte direkt sagen würde, dass er das Geschenk nicht braucht und es gerne an eine andere Person weiterleiten würde. Letztendlich läuft es ja darauf hinaus in deinem Beispiel mit der Blumenvase. Ich weiß nicht, ob ich auf diese Weise auf ein Geschenk reagieren würde, das mir nicht zu hundert Prozent gefällt. Natürlich ist es gut, wenn man dem anderen keinen Unfug erzählt und auch gar nicht erst so tut, als würde einem das ungeliebte Geschenk gefallen. Aber ich würde wohl nicht direkt jemanden vorschlagen, zu dem das Geschenk besser passen würde.
Ich finde es nun weniger schlimm, wenn jemand sagt, dass das doch nicht nötig gewesen wäre, was es ja nun auch in verschiedenen Abwandlungen gibt. Meistens höre ich in Verbindung mit diesem Satz auch noch einen weiteren, der in die Richtung geht, dass ich mich da bestimmt in Unkosten gestürzt hätte. Allerdings gibt es außer diesem verbalen Ausdruck eben auch noch einiges mehr, was man in einem solchen Moment beobachten kann, und ich kann mich nun an keinen Fall erinnern, in dem jemand nicht erfreut ausgesehen hätte, während er sagte, dass das aber nicht nötig gewesen wäre.
Die Formulierung ist halt einigermaßen blöd, wie ich finde. Dass ein Geschenk nicht nötig gewesen wäre, ist wohl klar, und genau das meint diese Floskel nun auch nicht. Eigentlich soll damit Bescheidenheit ausgedrückt werden, die nicht gleichzeitig bedeutet, dass man sich nicht über das jeweilige Geschenk freut. Dafür, dass es in der deutschen Sprache diese Worte gibt, mit denen man Geschenke, über die man sich freut, die aber vielleicht außer der Reihe übergeben werden, kommentiert, kann allerdings niemand etwas. Aber wenn einen diese Floskel stört, könnte man vielleicht versuchen, sich eine andere Formulierung zu überlegen, die man entsprechend in Anwendung bringen kann.
Ich persönlich nutze eine Formulierung wie diese übrigens tatsächlich sehr selten und grundsätzlich nicht, ohne noch etwas voranzustellen oder hinzuzufügen. Wenn es zu irgendeinem Geschenk kommt, das ich nicht erwartet habe und von dem ich auch überhaupt nichts ahnen konnte, äußere ich meine Überraschung eher mit Worten wie: „Jetzt bin ich aber platt“ oder irgendetwas Ähnlichem, das dem Schenkenden deutlich macht, dass er mich total überrascht hat und ich erst einmal wirklich überrollt bin, allerdings nicht im negativen Sinn. Außerdem denke ich, dass man mir auch eine entsprechende Freude, manchmal auch eine Rührung, ansieht und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die Worte, dass das nicht nötig gewesen wäre, schon einmal falsch verstanden hat, wenn ich sie zum Ausdruck gebracht habe.
Wenn ich wirklich meine, dass jemand mich nicht beschenken hätte sollen, dann sage ich übrigens tatsächlich etwas ganz anderes. Es kam einmal vor, dass ich für mein Empfinden übermäßig beschenkt wurde und mir das auch reichlich peinlich war. Ich habe damals zu meiner besten Freundin gesagt, dass ich das Geschenk nicht annehmen kann und ihr dann erst auf Nachfrage erklären können, dass ich mich zwar freue, aber dass ich nicht damit umgehen kann, wenn sie mich so übermäßig beschenkt. Letzten Endes haben wir einen Kompromiss gefunden, aber ich denke, dass sie genau richtig verstanden hat, wie meine Worte gemeint waren. Und ich denke, dass man auch bei einer Aussage wie der, dass das doch nicht nötig gewesen wäre, einfach nachfragen kann, ob das Geschenk denn nicht gefällt. Sicherlich erhält man dann in den meisten Fällen entsprechende Bekräftigungen dafür, dass diese Aussage so nun absolut nicht gemeint war.
Als nervig würde ich die Aussage "Das wäre aber gar nicht nötig gewesen!" ebenfalls nicht bezeichnen. Sicherlich spielt dabei auch der Ton eine Rolle und wenn die Aussage so gequietscht und in hohen Tönen daherkommt, dann denke ich mir auch schon meinen Teil. Aber wenn es in einem ganz gewöhnlichen, vielleicht aber auch überraschenden Ton gesagt wird, würde ich es niemals als eine nervige Angelegenheit deuten. Immerhin rutscht mir selbst auch der Satz raus und zwar immer dann, wenn ich wirklich nicht damit gerechnet habe, etwas zu erhalten oder wenn es einen Anlass für Geschenke gab, dass es dann dieses sein wird, was ich erhalte.
Undankbar sind eher andere Dinge, zum Beispiel, dass man ein Geschenk achtlos in die Ecke wirft oder so etwas, mir fällt jetzt nichts anderes ein. Aber meist merkt man ja doch auch direkt an der Körpersprache oder an einer übertriebenen Art, dass etwas nicht wirklich passend ist, aber an diesem einen Satz würde ich nicht so viel hängen, wenn er "neutral" daher gesagt wird.
Ich selbst finde die Aussage, dass mein Geschenk nicht nötig gewesen wäre, absolut nicht schlimm und ehrlich gesagt habe ich diese Aussage auch noch niemals negativ aufgefasst. Dabei kommt es immer wieder vor, dass Leute mir sagen, dass mein Geschenk nicht nötig gewesen wäre. Das fasse ich allerdings auch so auf und ich habe dann auch immer das Gefühl, dass sich die Personen sehr über mein Geschenk freuen, aber nicht damit gerechnet hätten.
Ich sage auch hin und wieder zu jemandem, dass etwas nicht nötig gewesen wäre, wobei ich das auch so meine, wie ich es sage. Ich meine dann, dass ich das Geschenk gar nicht richtig verdient hätte, weil ich ja nichts Besonderes dafür getan habe. Dabei meine ich es keinesfalls so, dass ich das Geschenk nicht haben möchte. Ich möchte es sehr gerne haben, wobei ich jedoch finde, dass mir einige netten Worte auch gereicht hätten, um mich glücklich zu machen.
Ich denke, dass jeder irgendwelche Aussagen auch anders meint, weshalb man gar nicht sagen kann, wie etwas gemeint ist. Sicherlich gibt es einige Leute, die mit diesem Satz meinen, dass ihnen das Geschenk nicht sonderlich gefällt, wobei es auch genügend Leute gibt, die etwas verlegen sind, weil sie nicht mit so einem schönen Geschenk gerechnet hätten und deshalb so einen Satz sagen.
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