Steinzeitliches Schilfboot Abora III reiner Selbstmord?
Die antike Seefahrt scheint ja mehr und mehr Zulauf zu bekommen, nachdem Thor Heyerdahl und auch ähnliche Stapelläufe in jüngster Vergangenheit Aufsehen erregten, wie z. B. der eines Wikingerschiffes (http://www.talkteria.de/forum/topic-1927.html ). Momentan steht das Steinzeitschilfboot "Abora III" wegen einer mögliche Atlantiküberquerung in den Schlagzeilen, das am 11. Juli 2007 von New York aus aufbrach. Die Überfahrt ist mit 60 Tagen veranschlagt.
Die Abora III ist eines von 3 Schilfbooten, die vom deutschen Lehrer, Hobby-Archäologen und Vegetationsgeographen Dominique Görlitz konzeptioniert wurden. Er segelte bereits mit der "Abora II" von Alexandria nach Zypern und zurück über das Mittelmeer und bewies damit die Hochseetauglichkeit steinzeitlicher Boote, die lediglich aus Schilf und Holz bestanden.
Jedoch warnte der dafür ursprünglich vorgesehene, sehr erfahrene Skipper Winfield Burmeister (56) vor der Fahrt: "Das ist Selbstmord.", da er schwerwiegende Sicherheitsmängel, die zur Seenot des Schiffes bei schwerem Wetter führen könnte, feststellte. Er habe deswegen nicht die Verantwortung für Schiff und Mannschaft übernehmen können. Burmeister sagte, daß bei der Fahrtdauer von 60 Tagen ein Sturmtief nicht ausgeschlossen werden könne und das Ruder brechen könnte und die Besatzung dadurch in Lebensgefahr geraten könne. Fermin Arriatia vom Volk der Aymara in Bolivien, die ebenfalls Thor Heyerdahls "Ra I" und "Ra II" bauten (aus Papyrus), habe kurz vor Beginn der Expedition seine Teilnahme aus Angst vor der Überfahrt zurückgezogen.
Trotz seiner Anregung, die Mängel zu beheben sei Görlitz, der auch hier Leiter der Expedition ist, dagegen gewesen, da nach seiner Meinung das Schiff auch so unbeschadet Europa erreichen könne.
Burmeister sagte: "Ich glaube, dass prähistorische Seefahrt möglich war, und das muss bewiesen werden", doch Görlitz`Expedition sei Wahnsinn. Er hofft trotzdem das Beste für die Besatzung und dass sie in einer hoffentlich stabilen Hochdruckzone Europa erreichen mögen, auch ohne ihn.
Also ich finde das ziemlich interessant. Schließlich müssen die Menschen in der Vergangenheit ja mit relativ primitiven Booten und Schiffen das Meer überquert haben, da schließlich auch auf vielen Pazifik Inseln Menschen wohnen und das schon seit sehr langer Zeit. Das so etwas möglich ich bezweifle ich deshalb überhaupt nicht.
Aber wie der eine Kapitän angesprochen hat ist das sehr gefährlich, da die See ja nicht immer Spiegelglatt ist sondern sich das Wetter auf dem Meer stark ändern kann und große Wellen wirft.
Eine Atlantiküberquerung mit einem solchen Schiff wäre schon wirklich eine Leistung, wobei der Mann doch wahrscheinlich nicht nur mit dem selbstgebauten Steinzeitboot fahren wird, sondern wird doch bestimmt auch ein modernes Begleitschiff nebenherfahren, falls etwas passiert oder? Andernfalls könnte das wirklich Selbstmord sein.
Aber wenn ständig ein Begleitschiff mitfährt, das aufpasst und notfalls die andere Besatzung retten kann, finde ich ist das ein tolles Abenteuer.
Interessant stelle ich mir das ganze ja schon auch vor. Wie vor umzähligen Jahren über das Meer zu fahren. Allerdings kann ich bei diesem "Vergnügen" gerne darauf verzichten auch die gleichen sicherheitsrisiken wie damals einzugehen.
Ich denke es sollte durchaus möglich sein solche Schiff so zu bauen das sie trotzdem sicher sind auch wenn sie nach alt aussehen. Und wenn schon der ursprünglich vorgesehene Kapitän sagt er will nicht mit diesem Schiff fahren würde ich es mir drei mal überlegen an einer solchen "Kreuzfahrt" teilzunehmen.
Ja aber es geht ja eben darum zu testen wie es sich mit einer Original Nachbildung verhält. Man will gucken ob und wenn ja wie man mit so einem Schiff fahren kann. Würde man moderne Sicherheitseinrichtungen installieren wäre das Bild ja verfälscht weil dann das Boot ja nur noch wie alt aussieht aber sich nicht mehr so verhält. Aber klar für Notfälle sollten die auf jeden Fall Technik mit dabei haben. Aber das Boot als solches und seine Schwimmeigenschaften sollten unverändert bleiben.
Nach 7 Wochen, kurz bevor die Überfahrt fast ihrem Ende nahe ist, soll sich das Boot in sehr schlechtem Zustand befinden. Nachdem man 3 Tage lang gegen einen Sturm ankämpfte wurde das Heck des Bootes schwer beschädigt: zwei Schwerter wurden zerstört und der Achtersteven. Görlitz rettete einen Teil der Ausrüsten nach vorne auf das Boot, z. B. das noch funktionierende Steuerruder. Noch will man nicht aufgeben.
Vor dem Sturm behinderte eine Tage dauernde Flaute die Weiterfahrt und brachte so den Zeitplan durcheinander. Dann riss unerwartet ein Segel. Mal seh`n wie es weitergeht.
Finde es schon recht wagemütig, aber gehe ich recht der Annahme das sie mit "Begleitung" segeln!? Das wäre zumindest eine kleine "Versicherung". Aber es wird interessant sein zu sehen ob sie es schaffen oder eben nicht. Auch die Idee so ein Schiff nachzubauen finde ich Klasse, so wird mal "erforscht" wie schwer es die Menschen damals hatten, ohne unsere heutige doch sehr moderne Technik. Alles im allen wünsche ich den Herren an Bord noch viel Glück.
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