Amoklauf in Finnland
Ich finde es für die Angehörigen sehr traurig, und die tun mir auch Leid, und die betroffenen Schüler und Lehrer ebenfalls. Weiter reicht es aber nicht. Amoklauf ist sicher nicht schön, aber doch eher eine extrem seltene Verbrechensform. Und wenn die jedesmal so unglaublich hochgepusht wird von den Medien, finde ich es unerträglich angesichts täglicher übler Verbrechen an Kindern und Jugendlichen weltweit.
Und dann diese peinlich Schuld-Suche, die ist ja nun wirklich nicht mehr ohne Brechreiz zu ertragen. Marilyn Manson hat damals nach Columbine zu Michael Moore in einem Interview gesagt, er würde die Schüler in Columbine gar nichts fragen, er würde ihnen einfach mal zuhören, dass hätte bis jetzt nämlich niemand gemacht. Da liegt auch ein Knackpunkt, die Amokläufe sind eigentlich nur eine andere Seite des sich aufstauenden Frusts bei Heranwachsenden. Ob sich das in einem Amoklauf, Rechtsradikalismus oder in randalierenden Jugendlichen in Pariser Vororten äußerst, ist nur eine andere Erscheinungsform. Das zu Grunde liegende Problem ist das gleiche, leider. Und wir werden es nicht durch plumpe Verbote lösen können, dieser Versuch ist bereits mit Alkohol und sonstigen Drogen oft genug gescheitert.
Schwachsinn die Gesellschaft oder die Eltern sind schuld. Schuld hat bei dieser Sache wenn überhaupt nur eine Person: derjenige, der Amok gelaufen ist. Das ist nämlich die gestörte Person, welche ihren Platz in der Gesellschaft nicht findet, sich immer mehr in sich selbst und seine Fantasiewelt zurückzieht und seine Realität in Songs oder PC-Spielen auslebt.
Ja die sind sicher nicht Auslöser für solche Taten, aber bestimmt auch nicht Entwicklungfordernd in der Hinsicht!? Meiner Meinung nach, sollte man solche Spiele sowieso verbieten. Ja ich hab sie auch gespielt, mein Bruder spielt sie, ich weiß ich finde sie harmlos. Aber für andere können sie eben doch eine Gefahr darstellen und diese werden dann wieder eine echte Gefahr für uns.
Obwohl ich Karen 1 recht geben muss, Verbote werden sicherlich nichts ändern. Es wird immer wieder irgendwelche Jugendlichen geben, die dermaßen arge Selbstfindungsprobleme haben, dass sie einfach mal freidrehen.
Schwache Argumentation blackmamba, zwei Mal sogar: Eltern nicht Schuld, Gesellschaft nicht Schuld, Person gestört. Ja, ist sie dann mit ihrem psychischem Problem vom Himmel gefallen? Das ist viel zu simpel gedacht. Solche Probleme entwickeln sich nicht von einem Tag auf dem anderen sondern sind ein Produkt eines langes Prozesses, in den viele Faktoren hineinspielen und wenn nicht die unmittelbare Umgebung des Kranken verantwortlich ist, was ist es dann?
Spiele verbieten, weil sie gefährlich sein können? Ich bitte dich, mit diesem Argument könnte man viele Dinge verbieten, die durchweg nützlich sind aber missbraucht werden können. Zum Beispiel Messer, das Internet, Topfpflanzen und Glasflaschen. Alleine die Tatsache, daß man es missbrauchen kann, rechtfertigt auf gar keinem Fall ein Verbot.
Du sagst selber, daß ein Verbot vermutlich nichts bringt. Welche Vorteile sprechen denn für ein Verbot?
Ich finde die ganze Sache auch sehr schockierend und ein wenig macht es auch einem Angst, dass so was immer wieder passiert. So eine schreckliche Tat könnte eigentlich überall passieren, jedoch mag man gar nicht wahrhaben, dass es auch an der eigenen Schule passieren könnte.
Ich sehe das Problem auch nicht unbedingt an Spielen oder einer bestimmten Musikrichtung (auch wenn ich denke, dass einige Spiele für Jugendliche wirklich unzugänglich gemacht werden sollten), jedoch stellt sich meistens heraus, das diese Personen meistens Menschen sind, die kaum Kontakte zur Gesellschaft haben und niemand ihnen zuhört. Kaum einer will diese Personen bemerken oder mit ihnen sprechen.
Daher flüchten sich wohl viele in ihre eigene PC Welt. Mich wundert es nicht, dass da irgendwann mal das Fass überläuft und diese Personen sich bemerkbar machen auf eine ganz schreckliche Weise, aber so sind sie im Gespräch. Lehrer oder Eltern sollten es früher bemerken,wenn sich Schüler schon richtig von der Gesellschaft abkapseln und sollten besser auf die Schüler eingehen und sie versuchen zu integrieren.
Es ist wirklich erschütternd zu sehen, dass immer wieder so was passiert, denn irgendwie erscheint es mir jedesmal wie ein Hilfeschrei dieser Personen.
Schulmädchen hat geschrieben:(auch wenn ich denke, dass einige Spiele für Jugendliche wirklich unzugänglich gemacht werden sollten)
Werden sie ja auch.
Schulmädchen hat geschrieben:...jedoch stellt sich meistens heraus, das diese Personen meistens Menschen sind, die kaum Kontakte zur Gesellschaft haben und niemand ihnen zuhört.
Das war bisher auch mein Bild. Heute morgen in der Zeit stand jedoch, daß Mitbewohner seines Studentenwohnheim ihn zwar als zurückhaltend, jedoch nicht als isoliert beschrieben haben. Ich denke es wird kaum möglich sein, die Formel für den typischen Amokläufer zu finden. Bestimmte Merkmale werden sich immer wieder finden aber keine einzeln betrachtet macht einen Menschen zu einem Amokläufer und kein Fehlen einer Eigenschaft lässt einen Menschen nicht durchdrehen. Daß sich solche Schulmassaker doch recht ähnlich sind liegt wohl an der recht traurigen Tatsache, das einfach bei den Vorgängern abgeguckt wird - vermute zumindest ich.
Angst haben vor solchen Menschen sollte man dagegen auf gar keinen Fall. Einerseits ist die Gefahr im Straßenverkehr ums Leben zu kommen eh weitaus größer, als in einen Amoklauf zu geraten und zweitens erreicht man doch genau das, was diese Menschenhasser bezwecken Angst unter die Menschen zu sähen.
Wenn ich ehrlich bin, dann überrascht mich dieser Amoklauf so gut wie gar nicht. Es ist zwar tragisch, was da passiert ist, aber es wird immer wieder passieren und solche Sachen lassen sich auch kaum verhindern. Klar war in diesem und auch in vielen anderen Fällen schon vorab ein Video oder eine Ankündigung online, aber wenn der Täter es nicht will, dann wird es vorher nie einer rausbekommen.
Es ist sehr tragisch, dass bei dem Massaker wieder so viele Menschen ums Leben gekomme sind, aber so wird uns wenigstens wieder vor Augen geführt, dass die Kriminalität auch für uns noch eine große Rolle spielt und vor allem unter Jugendlichen noch weit verbreitet ist. Außerdem sollte uns bewusst werden, dass lange nicht alle Jugendlichen, die glücklich scheinen, auch glücklich sind. Man sollte an dieser Stelle die Gründe für die Tat des Schülers hinterfragen. Was hat ihn zu so einer Tat bewegt. Wie hätte die Tat verhindert werden können?
Mit dem "verhindert werden können" meine ich übrigens nicht die Tatsache, dass man auf seine Hinweise im Internet reagieren hätte können, sondern vielmehr, dass man in seinem Umfeld vielleicht Fehler hätte verhindern können. Vielleicht wurde er gereizt oder verärgert, womöglich sogar ausgeschlossen und hatte keine Freunde. Da müsse sich seine Schulkollegen und Eltern vielleicht auch mal fragen, ob man da nicht hätte viel früher eingreifen können. Ich will hier keinem einen Vorwurf machen, aber dennoch gibt es immer viele Möglichkeiten eine solche Tat zu hinterfragen.
Aus meiner Sicht gehört da dann nicht nur die Fragestellung zu, ob Jugendliche zu viele Gewaltspiele spielen. Allein durch Gewaltspiele bringt man nämlich keine Leute um, dazu braucht es schon mehr und andere Reize, die einen dazu bewegen. Wir sollten uns auch alle mal fragen, ob wir in unserem Umfeld jemanden haben, den wir vielleicht ausschließen, oder der gefährdet wäre und dann handeln und nicht erst wenn es zu spät ist.
Ich finde es wirklich schlimm, dass dieser Amoklauf hätte verhindert werden können. einen Tag bevor der Amoklauf stattgefunden hat wurde der Täter von der Polizei verhört, weil er Videos ins Internet gestellt hat, wo er mit einer Waffe herumgeschossen hat und gedroht hat, dass er diese Tat begeht. Die Polizei hat ihn laufen lassen ohne die Waffe sicherzustellen.
Ich frage mich, warum die Polizei nicht gehandelt hat um es gar nicht soweit kommen gelassen hat. Ich finde es schlimm, dass so was immer und immer wieder passiert.
Ja aber mal ehrlich, sowas merkt man einfach nicht. Man kann dem Umfeld keine Schuld geben, wir haben alle mit Problemen zu kämpfen, jeder reagiert eben anders darauf und dieser Junge ist durchgedreht.
Schulmädchen hat geschrieben:Lehrer oder Eltern sollten es früher bemerken,wenn sich Schüler schon richtig von der Gesellschaft abkapseln und sollten besser auf die Schüler eigehen und sie versuchen zu intigrieren.
Lehrer sind Lehrer und keine rund-um-die-Uhr Betreuungspersonen, viele haben heut schon genug zu tun überhaupt mit den Schülern zurecht zu kommen, und welcher Schüler vertraut sich heut noch einem Lehrer an? Wer seinen Eltern, grad in der Pubertät oder einer schwierigen Entwicklungsphase? Wir sollen uns alle mal unser Umfeld anschauen? Und was sollen wir daraus schließen, ob es jemanden gibt der Hilfe braucht? Derjenige rennt sicher nicht mit einem Schild um den Hals rum HILFE.
Vor 4 Jahren gab es bei mir einen Mitschüler, welcher immer sehr viel Geld hatte und dadurch auch ständig von Freunden und Mädchen umgeben war. Er wurde überall hin eingeladen und kam auch auf jede Party um mit seinem Geld anzugeben, jeder ließ sich gern von ihm was ausgeben oder nutzte ihn in irgendeiner Weise aus. Dieser Junge war gänzlich unattraktiv und nicht besonders "angesagt", er hat sich wirklich in die Freundschaften größtenteils eingekauft. Naja aber er war eben da, lachte mit uns und war wie jeder andere, nur eben reich.
Von heut auf morgen war er tot. Hat sich selbst umgebracht, Lehrer wie Schüler waren alle schockiert. Er ist vom Karstadt gesprungen, das ging damals auch durch die Zeitung. Niemand, nicht mal sein bester vertrautester Freund, nicht seine Eltern, Geschwister, Lehrer, einfach niemand hat davon auch nur eine Ahnung gehabt. Freitag sagt er tschüs zu mir, Samstag ist er tot. Und wer hat da jetzt wohl Schuld? Die Eltern, weil sie ihn vernachlässigt haben? Wir, die auf sein Geld scharf waren, sind wir alle schuld? Haben wir ihn in den Tod getrieben?
Ich habe sicher kein schlechtes Gewissen, sicher auch kein Lehrer. Junge Menschen sind schwierig, es gibt viele mit psychischen Problemen. Und manchen kann man nicht helfen, die drehen durch. Ja ich bin für ein Verbot von Gewaltspielen, für mehr andere Freizeitangebote für Jugendliche. Heute hocken alle vorm PC. Was spricht dagegen? Was spricht für solche Spiele? Alkohol und Zigaretten erst ab 18, wer das haben will, besorgt es sich trotzdem. Warum dann verbieten?
Warum Filme ohne Jugendfreigabe, wer sie sehen will, zieht sie sich sowieso. Warum Kinderpornos verbieten? Warum? Die Frage ist hier nicht, bringt ein Verbot etwas, sondern ist es richtig, diese Spiele und Dinge jedem frei zugänglich zu machen? Und das ist es sicher nicht.
Wir sollten keine Schuldigen suchen, wir sollten die Situationen allgemein verbessern, ich habe hier keine Allzwecklösung. Denn die gibt es nicht so einfach.
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