Comichefte mit 17 Jahren?
Früher habe ich oft und auch sehr gerne die lustigen Taschenbücher aus einer bekannten Comicfigurenreihe gelesen. Bereits mit jungen Jahren habe ich damit angefangen und eigentlich hat es mir persönlich auch immer Spaß gemacht diese zu lesen. Als ich ungefähr dreizehn Jahre alt war, hatte sich dieses Blatt allerdings gewendet, weil ich den Spaß daran verloren habe. Dies war besonders deswegen, weil die meisten Bekannten, aber auch Eltern und Mitschüler sagten, dass man aus diesem Alter heraus sein muss und, dass es nicht sein kann, dass man mit dreizehn Jahren noch Comicbücher liest.
Nun habe ich aber nach vier Jahren immer noch ein paar alte Bücher in meinen Kisten gehabt und konnte mein verschwundenes Interesse wieder erwecken. Sicherlich habe ich auch schon intellektuellere und wissenswerter Lektüren, sowie Zeitzschriften gelesen, aber ich finde es immer noch sehr entspannend, ein solches Heft zu lesen und daran auch Spaß zu haben, indem man auch mal lachen und grinsen kann. Jedoch ist es allgemein eher so, dass diese Lesekultur von Außen eher nicht toleriert wird. Denn einmal durfte ich erleben, dass ich richtig schief angeguckt worden bin, nur weil ich mir einen Comic angeguckt habe. Dies war in einem Geschäft und ich habe mit mir gerungen, ob ich mir ein solches Heft kaufen solle, oder ob ich es lieber sein lasse. Nachdem ich zuerst erschüttert gewesen bin, habe ich mir das Heft dann letztendlich doch noch gekauft, aber irgendwie war mir schon ein wenig mulmig dabei.
Es ist nicht so, dass ich ein mangelndes Selbstvertrauen hätte oder, dass ich mich zu sehr von Außen beeinflussen lasse, aber trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass man mit 17 Jahren laut anderer Menschen viel zu alt für Comics ist. Und das sieht man ja auch daran, dass nicht mehr viele Menschen im Alter bei ihrem Hobby bleiben, sondern zum einen Wechseln, weil sie kein Interesse mehr haben und zum anderen, weil die Comichefte ab einem gewissen Alter angeblich nicht mehr die richtigen Lektüren sind.
Nun stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich trotz dieser Außenwirkung bei meinem Hobby bleiben möchte, denn mir macht es eigentlich auch Spaß die Comics zu lesen, jedoch möchte ich auch nicht immer schief angeguckt werden. Sollte ich die Blicke einfach an mir vorbeigehen lassen, oder sollte ich mich doch gegen die Hefte entscheiden? Was würdet Ihr tun und kennt ihr in eurem Umkreis vielleicht jemanden, der auch noch Comichefte liest, obwohl er Älter ist?
Mein Exmann war weit über 20 und er hat die lustigen Taschenbücher und auch die Asterix Comics nicht gelesen, sondern "gefressen". Er hat sie grundsätzlich auf dem Klo gelesen und sich dabei einen abgelacht.
Warum sollte man mit 17 keine Comics mehr lesen. Humor geht doch mit den Jahren nicht flöten und wenn man diese Art von Humor mag, warum nicht.
Eigentlich kann man für Comic Hefte nie zu alt sein. Außerdem ist man mit 17 Jahren ja sicher noch nicht ganz so alt. Ich finde jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er Spaß hat, wenn er ein Comic Heft liest. Wenn dies der Fall ist, dann spricht nichts dagegen, auch noch mit 17 oder sogar mit 50 ein Comic Heft zu lesen.
Man ist grundsätzlich für gar nichts zu alt. Jeder soll doch das machen, was einem gefällt. Ich war früher auch Comic begeistert und nun weniger und fand es seltsam nach 5 Jahren mal wieder eines rauszukramen, aber das komische Gefühl war kein "ich bin kindisch" Gefühl, einfach weil eine Leidenschaft, wie du sagtest, plötzlich durch anderes ersetzt wird.
Wieso es bei den meisten so ist? Kann ich nicht genau sagen, vermute aber liegt zum einen an der Gesellschaft, weil wie du sagst manche meinen man wäre zu alt. Allerdings glaube ich eher, dass Zeitmangel ein großer Faktor ist zusammen mit anderen Interessen. Man interessiert sich mehr für die Sparte seiner Arbeit, Politik, Wirtschaft etc. und hat in dem Gebiet so viel zu lesen, dass hier einfach die Zeit fehlt noch zusätzlich Comics zu lesen. Früher hat man es nicht verstanden die Zeitschrift und mit 6 Jahren noch nicht einmal eine PC-Spiele Zeitschrift, ich glaube hier liegen die wahren Gründe.
Wobei ich ehrlich gesagt sagen muss, dass die Comics heutzutage unverschämt teuer geworden sind, war damals schon für Kinder kaum leistbar.
Also ich kann nichts Falsches daran finden, mit 17 (noch) Comics zu lesen. Mal ganz allgemein kann man doch auch sagen, dass es durchaus Comics gibt, die sogar eher für diese Altersstufe geschrieben wurden. Wenn man sich mal die ganzen Superhelden-Comics ansieht zum Beispiel finde ich viele der Storys nicht gerade förderlich für junge Leute.
Zum lustigen Taschenbuch muss ich sagen, dass ich mehrere Leute kenne, die die noch lesen, obwohl sie volljährig sind. Ich habe es auch noch nie erlebt, dass man deshalb schief angeschaut wurde. Ein Bekannter von mir ist sogar Professor für Deutsche Sprache an der Uni und liest die Geschichten noch gerne.
Es gibt doch tausende von verschiedener Comics für jedes Alter. Die Comics in Mickey Maus sind sicher etwas Kindergerechter und kürzer und leichter als die im lustigen Taschenbuch. Aber selbst wenn jemand mit 30 noch Mickey Maus lesen wollen würde, was solls (wobei die Älteren eigentlich immer zum LTB greifen, hab da noch keinen zu Mickey Maus greifen sehen.
Als Beispiel für einen Comic der überwiegend von Erwachseenn gelesen wird, könnte man Asterix anbringen. Die Geschichten sind in den Comics ja schon etwas komplexer und auch die lateinischen Sprüche werden sich kaum an 10Jährige richten. Und auch ein paar der ganzen US-Comics richten sich doch eher an die jungen Erwachsenen und nicht an Kids. Comics wie Lobo Beispielsweise, oder Spawn. Denke nicht, dass man sowas mit 8, 9 Jahren schon lesen sollte.
Ich bin 28 und lese das lustige Taschenbuch auch noch gern von Zeit zu Zeit mal. Nicht mehr Monatlich, aber ab und an lese ich es gern mal wieder. Allerdings gefallen mir die alten Hefte oft besser. Was ich besonders mochte waren ja die LTB-Versionen der Klassiker. Vom Winde verweht zum Beispiel, oder auch Starwars. Ein paar andere Geschichten gab es auch noch, Carmen, Aida, Les Miserables und Indiana Jones. Finde sowas immer nett und das ist ja auch eher was für die älteren Leute, so ganz junge Leser(innen) kapieren ja vielleicht den Zusammenhang gar nicht.
Meine persönlichen Lieblinge sind auf jeden Fall Donald, Phantomias (besonders die Anfänge, als er noch kein Held war, sondern Donald sich einfach an Dagobert rächt), Dagobert Duck (Scrooge McDuck nach Ebenzer Scrooge von Charles Dickens) und Gundel Gaukelei. - Meine Lieblingsstory war die des Tierkreiszeichens, die über 2 Bänder ging und ein mal Mickeys und Donalds Abenteuer verbunden hat.
Nun ja, was ich damit sagen will: Falls du dich wirklich nicht beeinflussen lassen willst, lies die Comics so lange es dir Spaß macht. Ist doch egal, ob andere das gut finden oder nicht. Lass dich nicht daran stören und kauf sie dir weiter so lang du sie gern liest. Aber wie gesagt, die wenigstens werden das überhaupt negativ anmerken. Wo steht denn geschrieben, dass man mit 17 nur noch Umberto Ecco, Thomas Mann, Goethe und Schiller lesen darf?
Naja grundsätzlich würd ich lachen, wenn mir ein 17jähriger erzählt er liest Comics. Das ist schon bisschen lächerlich. Allerdings hat mein Papa, als er meine Mama kennen gelernt hat auch noch Mickey Mouse gelesen und meine Mutter dachte, was hat sie da für einen kennen gelernt.
Mittlerweile liest mein Vater auch anspruchsvolle und schwierige Literatur, er liest sogar ziemlich viel. Also was man mit 17 liest, bedeutet ja nicht, dass man das für den Rest seines Lebens liest (hoffe ich mal ). Irgendwann könntest du dann aber doch anfangen, mal richtige Bücher zu lesen
Also ich bin 46 und wenn mir beim Aufräumen ein altes Heft in die Finger fällt, kann es auch sein, dass ich es lese. Allerdings kommt es bei mir auch oft auf die Zeichner an, da wir da so zwei Zeichner haben,die wir gut finden, die meistens die etwas aufwendigeren Abenteuer gezeichnet hatten, so aus der Mythologie und dem Mittelalter. Weswegen ich auch die LTB immer noch gut finde, denn als Kind habe ich die Anspielungen auf bestimmte Begebenheiten aus der Geschichte noch garnicht verstanden.
Du kannst ja mal was pädagogisch wertvolles aus deiner Leseleidenschaft machen und im Internet recherchieren, ob bestimmte Begebenheiten, oder Personen wirklich so in der Weltgeschichte vorgekommen sind.
Also ich bin 30 und lese immer noch gerne Comics. Ich verschlinge auch alles andere, was sich zu lesen lohnt. 17 ist kein Alter, bei dem man sich Gedanken machen muss, dass man zu alt ist für so etwas.
Ganz witzig fand ich die Ehefrau, die schrieb, dass ihr man sich auf dem Klo mit Asterixcomics schlapp lacht. Kommt mir irgendwie bekannt vor. Sollte mal meine Frau fragen, ob sie auch hier im Forum schreibt.
Also ich bin jetzt 23 Jahre alt und wenn mir ein Comic (egal aus welchem Land) in die Hand fällt, Mangas zähle ich dazu, der mir gefällt, dann lese ich ihn halt. Na und? Es gibt auch Geschichten, die werden gezielt für Erwachsene produziert, und da nehme ich, um diesem Vorurteil vorzubeugen, Porno-Geschichtchen und Gewaltorgien mal direkt aus. Es gibt auch andere Comics für ältere Leser. Die meisten Leute wissen das bloß nicht, und wollen es wohl auch gar nicht, sondern bleiben lieber bei ihren Vorurteilen.
Aber, um mal direkt auf das Eröffnungs-Posting einzugehen: Ich finde schon, dass das etwas mit dem Selbstbewusstsein zutun hat. Und dass es dir egal sei, was andere Menschen denken, das stimmt auch nicht, auch, wenn du es extra betonst. Wenn es dir egal wäre, dann würdest du nicht fragen, was andere von deinem Hobby halten. Und du würdest schon gar nicht auf die Idee kommen, dein Hobby aufzugeben, nur, weil andere das für dein Alter seltsam finden!
Aber zu der Frage, ob das nun tatsächlich so seltsam wäre: Nun, es gibt viele Leute, denke ich einfach mal, die Comics auch im Erwachsenenalter oder als ältere Jugendliche lesen. Nur wenige stehen dazu. Denn die Vorurteile, dass das merkwürdig sei, die gibt es auf jeden Fall. Damit wird wohl jeder, der offen zu diesem Interesse steht, mal konfrontiert. Meistens sind die Vorurteile, dass es kindisch und lächerlich sei, als Erwachsener noch derartige Medien zu konsumieren. Bei Mangas gibt es zusätzlich das Vorurteil, dass das alles nur blutrünstige oder pornografische Inhalte seien. Ja, Vorurteile gibt es, sehr viele sogar.
Die alleinige Frage ist, was man selbst daraus macht. Trotzt man den dummen Vorurteilen und steht zu seinem Hobby, oder beugt man sich eigentlich im Grunde der Dummheit und nimmt sich dadurch selbst etwas, was einem Spaß macht und eigentlich niemandem schadet? Also, meine Entscheidung ist gefallen. Und ich wünsche jedem doch etwas mehr Selbstbewusstsein, dass er ganz einfach altersunabhängig zu seinen Interessen stehen kann, egal, ob es nun um Comics geht, oder sonst welche "seltsamen" (oder besser "gesellschaftlich heutzutage non-konformen)") Hobbies.
Ein weiteres Vorurteil, das noch einmal zur Frage, ob es gegenüber Comics und Comic-Lesern Vorurteile gäbe (wurde ja auch im Eingangs-Thread gefragt), fällt mir übrigens auch noch ein. Es zeigt sich sogar hier im Thread. Denn jemand schrieb hier, man könne, nachdem man mit Comics angefangen habe, ja auch in einigen Jahren mal ernsthafte Literatur lesen. Als wenn sich das ausschließen würde. Das ist auch so ein Vorurteil. Ich persönlich lese gleichwertig Comics als auch "anspruchsvolle" Literatur wie Goethe, Tolstoi oder Shakespeare. Je nach Laune eben. Und ich bin mir sehr sicher, andere Comic-Leser sind da nicht unbedingt anders. Comicleser müssen nicht dumm, kindisch oder ungebildet sein.
Warum sollen Comics nur etwas für Junge Leute sein. Ich bin bald 40 und lese sie immer noch gerne. So wie auch viele Bekannte von mir.
Ich hatte das Lustige Taschenbuch einige Jahre lang aboniert und lese sie immer noch. Ich finde es lustig. Ich kann mir nicht vorstellen das man schief angeschaut wird wenn man Comics liest, warum auch. Comics sind auch Literatur, zwar eine andere Art aber trotzdem.
Ich denke das ich ewig diese Bücher lesen werde und mir auch immer wieder welche kaufen werde, egal wie alt ich werde. Ich mag sie. Es ist ein Hobby wie alles andere auch.
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