Preisanstieg: teure Milchprodukte

vom 30.07.2007, 14:50 Uhr

Hallo

habt ihrs schon bemerkt? Milchprodukte sind teurer geworden - habs vorhin erst beim Einkaufen entdeckt. Die Butter, die ich vorher noch für 79 Cent bekommen habe, kostete heute 1,19 €
Die Milchpreise sind ja schon vor etwas längerer Zeit auf etwas über 60 cent pro Liter gestiegen - vorher 49 cent (für Hausmarken-Milch, zum Bsp. tip oder ja)

Auf der einen Seite verstehe ich die Probleme der Bauern, die müssen schließlich auch irgendwie über die Runden kommen - auf der anderen Seite jedoch bekommen die Landwirte nur 5 Cent pro Liter mehr als zuvor, während die Discounter die Milch noch immer zum gleichen Preis wie 1975 einkaufen!
Man rechtfertigt die Erhöhung der Milchpreise auch mit allgemeiner Rohstoffknappheit (Dürren, Tierseuchen etc.) und erhöhter Nachfrage in den Schwellenländern China und Indien.
Insgesamt betrachtet scheint sich eine immer weitere Preissteigerung von Lebensmitteln, nicht nur von Milchprodukten, abzuzeichnen.
Gruß vonZitzebitz

» vonZitzebitz » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Jaja, die lieben Gründe - kennt man ja von den Ölkonzernen, reell steigt der Preis um soundsoviel Prozent, aber wenn wir gerade bei Preisanhebungen sind kann man ja noch schnell dem Verbraucher zusätzlich welche reindrücken und das auf die Mehrwertsteuer/Ökosteuer/Konzernphantasiesteuer schieben. Die meisten fressen den Köder ja eh und meckern dann über die "Falschen".

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Jop habs auch schon bemerkt das es teurer ist.Finde es eigentlich ne Frechheit.Die bauern müssen zwar über die Runden kommen,aber die haben auch andre Möglichkeiten (siehe mein Vater,der ist Bauer und verkauft keine Milch,weil er keine Kühe hat sondern nur Bullen ect.).Aber was hilft das wenn die Bauern über die Runden kommen,aber die Grossfamilien die erst schon kein Geld haben,jetzt noch mehr aus der Tasche gezogen bekommen?Also ich finde das ist eine Frechheit.

» Metzelder » Beiträge: 287 » Talkpoints: -6,71 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähem, die Schuld liegt wohl weniger bei den Bauern sondern bei den Discountern bzw. den Konzernen, die diese jahrelang unten gehalten haben und nun das, was die Bauern fordern gleich mit einer dicken Marge an die Kunden weitergeben. Der Bauer muss schließlich auch vernünftig leben können und nicht nur knapp über dem Existenzminimum wirtschaften.

Natürlich gibt es auch viele Bauern denen es mehr als gut geht, aber noch viel mehr, deren Existenzen und die Existenz ihrer Betriebe bisher bedroht oder fraglich waren. Dabei handelt es sich natürlich oft um Kleinbauern, da diese ganz andere Kosten als die Großbauern haben.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



@ midgaardslang,

tut mir leid, aber deine aussage stimmt nicht.

ich habe in einem lebensmittelhandel gearbeitet und weiss auch von vielen anderen, die in dieser branche arbeiten, das die discounter und so weiter, nicht mal einen cent an der milch verdienen !!

liebe grüße von der
laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ja, schlimm, die Milch wird teurer. Und natürlich zahle auch ich lieber weniger als mehr, aber der Milchpreis ist seit Jahrzehnten niedrig, im Vergleich zu 1970 ist er sogar fast um 50 Prozent (real) gesunken. Und ob dieser Preisanstieg wirklich Großfamilien das Überleben unmöglicht macht, möchte ich auch mal dahingestellt sein lassen. Ohnehin bleibt abzuwarten, ob nicht in der nächsten "Preiskampf"-Phase der Discounter die Preise ohnehin wieder gesenkt werden.

» bsm123 » Beiträge: 1254 » Talkpoints: 13,60 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Nicht einmal 1 Cent? Na da würde ich eher behaupten wollen, deine Aussage ist nicht zutreffend.

Im Durchschnitt bekommt ein Bauer für ein Kilo Milch (Ein Kilo Milch ist mehr als ein Liter Milch) 28 Cent, jetzt gibt es 5 Cent drauf - dazu kommen natürlich noch die Verarbeitungskosten, die nicht so hoch sind, der Discounter kauft die Milch für knapp 28 - 34 Cent pro Liter ein, teilweise für 24 - 27 Cent. Ich setze mal voraus, die Molkereiverarbeitungskosten haben in den letzten 4 Monaten keine deutliche Steigerung erlebt.

Selbst ohne das zu beachten: Wenn jetzt ein Liter Milch bei einem bekannten Discounter 0,62 € statt 0,49/0,52 € kostet und die Bauern 5 Cent mehr bekommen, glaube ich kaum, dass der betreffende Discounter (abzügl. Mehrwertsteuer) die 5 - 7 Cent mehr pro Liter Milch "spenden" wird.

Ich wiederum habe lange genug in der Kalkulation gearbeitet, um zu wissen, das die Marge sehr wohl für einen "guten Gewinn" reicht - und das man den Arbeitnehmern dies auf keinen Fall aufs Brot schmieren wird (oder die Einkaufspreise), allein um etwaigen Lohnforderungen vorzubeugen. Ein virtueller "niedriger Gewinn" ist immernoch das beste Druckmittel.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich vermute mal, dass die Bauern da am wenigesten davon bekommen. Die Milch wird auch als Rohstoff bezeichnet und die Nachfrage steigt weltweit. Wir kenne das ja schon von anderen Materialien wie Aluminium, Erdöl usw., dazu gehört auch die Milch. Große Märkte wie China können anscheinend nicht genügend für die Bevölkerung produzieren.
Später wird es dann mal ums Trinkwasser gehen....

» sweetysarah » Beiträge: 469 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Milch und Butter immernoch spottbillig sind bzw. Der Preis seit Jahrzehnten nicht anzog - und das bei steigenden Kosten auf seiten der BAuern innerhalb dieses Zeitraumes - wird durch eine Meldung des Milchindustrieverbandes (MVI) indirekt untermauert. So wurde dort nun offiziell verkündigt, das die Preise um 50 % angehoben werden, also z. B. bei der Butter, was viele auch schon festgestellt haben, von 0,79 € auf 1,19 €. Trotzdem liegt der Butterpreis noch unter dem von vor 25 Jahren, eigentlich müßte er (Inflationsrate usw. eingerechnet), denn soviel habe damals, wenn man es umrechnet 250 Gramm Butter gekostet. Der Milchpreis läge mit der Erhöhung auf 0,52 € auf dem Niveau der ausgehenden 90er. Laut Aussagen des Milchverbandes haben so vor allem Milch- und Milchprodukte die Inflation in Deutschland niedrig gehalten.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Eigentlich eine Frechheit. Ich bin zwar dafür, dass die Bauern für Ihre Produkte mehr Geld bekommen, aber den größten Batzen stecken sich die Konzerne ein. Gestern sah ich einen Bericht über Bauern, die Ihre Milch an Tiere verfüttern, da Sie das vorgeschriebene Limit bereits erreicht haben. Es ist also gar nicht gewollt, dass Milchprodukte preiswert bleiben. Da sie zu den Grundnahrungsmitteln zählen, kann man da ja ordentlich abkassieren.

» quirli » Beiträge: 70 » Talkpoints: 25,62 »


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