Import aus China von Ersatzteilen für beispielsweise DS Lite

vom 21.09.2008, 16:28 Uhr

Guten Tag!

Ich muss gestehen, dass ich mir vorkomme, als wäre ich in einem Labyrinth, bestehend aus Gesetzen und Regelungen mit nur einem Ausgang, welchen ich hier finden kann.

Erfahrung:

- Displays für den Nintendo DS Lite importiert, allerdings nur einzelnd und mit einem Umsatz von mehr als 200% vom Einkaufspreis(Inkl. Versandkosten) verkauft.

Nun überlege ich größere Mengen zu importieren. Nehmen wir an, ein Ersatzteil für das Nintendo DS kostet 8 Euro inkl. Versandkosten. Dazu kommen 10% & 19% Steuern zu - wir liegen bei ca 11 Euro. Beim Verkauf erziele ich einen Umsatz von ca 22 Euro. Davon gehen 19% an den Staat. Somit müsste ich noch ca 4 Euro an den Staat abgeben und dazu kommen die Verpackungskosten und Transportkosten hinzu (ca 1 Euro).

Da wären wir bei einem Nettogewinn von 6 Euro pro Stück, bis jetzt müsste doch alles beachtet sein, oder irre ich mich? Gehen wir aus, dass jedes 5. Display defekt ist(sehr unwahrscheinlich) und der Kunde seinen Anspruch auf Gewährleistung nimmt: => 6*5 = 30 Nettogewinn bei 5 Stück, davon ziehen wir den Einzelpreis ab, also 30-8 Euro = Immer noch bei 22 Euro Netto.

Nun wurden mir die Augen geöffnet, es gibt ja anscheinend mehr Regelungen, als die, welche Steuern und Abgaben beinhalten. Wie sieht es denn aus, muss ich beispielsweise eine Touch Screen Einheit des Nintendo DS oder Ersatzdisplay irgendwo lizensieren/registrieren? Muss ich z.B. eine Registrierung bei der EAR vornehmen, wenn ja, wieviel kostet mich das? Dann stelle ich mir die Frage, wie es denn mit den bereits angebotenen Waren bei Ebay aussieht - sind diese bereits registriert?

Desweiteren ist natürlich zu erwähnen, dass diese ausschließlich als Ersatzteil verkauft werden und nichts mit der Firma "Nintendo" an sich zu tun haben. Ich habe jetzt (leider) bisschen zu viel geschrieben aber ich hoffe ihr könnt mir helfen. Danke im Voraus!

» mrblackwhite » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,26 »



+ ordentlich ausgearbeiteter Widerrufshinweis (Fallstrick Nr.1 für Abmahnungen) ~ 200 Euro
+ Gewerbeanmeldung ~10 - 20 Euro und Anmeldung beim Finanzamt
+ allgemeine Kosten für Selbstständigkeit (Krankenversicherung ~ 200 Euro im Monat, Rentenkasse usw., anfangs vielleicht um die 300 - 400 Euro im Monat), können aber auch vorerst entfallen, je nachdem
+ ...

Nicht zu vergessen: Was Du an Gewinn machst, kannst Du auch nicht gleich ausgeben, da die Vorsteuer monatlich überwiesen werden muss, wenn auch hier z. B. die Kleinunternehmerregelung greifen kann (soviel wirst Du ja nicht verkaufen).

Fällt mir nur so auf, wenn ich grob drübersehe. So ein Handel mit Kleinteilen lohnt sich nur dann, wenn Du mehr als ein Produkt handelst und pro Woche 500 - 800 Euro Umsatz machst. Dann verdienst Du mindestens auf Hilfsarbeiterniveau.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


1. Ich kenne einen Anwalt persönlich (guter Freund der Familie), der mir da behilflich sein wird
2. Ich bin gerade Abiturient und im kommenden Jahr Student, ich will natürlich noch als Kleinunternehmer tätig sein :)

Wie gesagt, Abgaben und sonstiges sind kein Problem, es geht eher um diese Zertifikate, gibt es denn hier jemanden der mal Elektrogeräte importiert hat?

» mrblackwhite » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,26 »



1. Prima, dann hast Du ja schon einmal 200 Euro gespart - einziger Nachteil: Unter der Hand besteht keine Haftung, sprich: solltest Du doch abgemahnt werden, musst Du zahlen. Normalerweise sonst der Anwalt, da wir für solche Dienstleistungen haften ;) - sollte aber kein Problem sein, wenn jemand vom Fach das macht.

2. Ob Du als Kleinunternehmer tätig sein kannst, hängt vor allem vom Finanzamt und vom geschätzten Verdienst ab. Da ich mal annehme, dass die Umsätze hier kaum über 4000 Euro gehen werden (so groß ist der Bedarf nun ja nicht), sollte das kein Thema sein.

Abgaben können recht schnell zu einem Problem werden, nur so. Als ich mich selbstständig gemacht habe hab ich mich gefreut wie sonstwas wieviel ich doch in der Tasche habe - bis dann das und dies, und dann noch jenes dazukam. Achso, als Händler darf man auch der IHK was blechen, in die man Zwangsaufgenommen wird mit der Gewerbeanmeldung.

Meinst Du mit die Stiftung Elektro-Altgeräte-Register? Dort muss man auch als Importeur als Erstinverkehrbringer registriert sein und das auch melden (meines Wissens), zusätzlich gelten halt die Verpflichtung aus dem ElektroG.

Die Stammregistrierung kostet 90 Euro, kannst Du auch dem Gebührenverzeichnis entnehmen, steht auf Seite 4. Das ganze kann aber auch entfallen, siehe § 2.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wie gesagt, ich denke solange ich noch Student bin und relativ wenig verdiene, sollten die Abgaben die geplanten Mengen nich übersteigen.

Wenn diese EAR Registrierung wirklich nur 90 Euro oder sogar nichts Kosten sollte, dann ist das ganze einfach nur genial. Bei 90 Euro Stammregistrierung würde ich noch 20-30 Euro monatliche Gebühren in Betracht ziehen.

EDIT: Okay ich habe mich wohl verlesen; um meinen Verpflichtungen aus dem ElektroG nachzugehen, zahle ich 90 beziehungsweise gar nichts.

Nun frage ich mich wieviel mich eine EAR - Registrierung denn kosten wird, weißt du das auch so ungefähr? Wonach richtet sich denn die Gebühr?

» mrblackwhite » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,26 »


So also die Teile, die ich importiere sind soweit ich weiß vom ElektroG Gesetz nicht betroffen, somit fällt die EAR Registrierung weg. (Hab den Auszug zu diesem Gesetz gelesen "Ersatzteile ohne eigenständige Funktion sind befreit" oder so ähnlich.)

Jetzt habe ich mal eine Checkliste gemacht, wie ich jetzt vorgehen sollte, hoffe ihr könnt mir vielleicht paar Tipps geben, falls ich etwas übersehen haben sollte:

1. Gewerbeanmeldung, daraus resultierende Kosten: 25 Euro
2. Anmeldung beim Zoll und Warten auf die Vergabe der Zollnummer
3. Eventuell Steuerberater (Auf den will ich aber am Anfang verzichten)
4. Anwaltkosten (~ 100 Euro) Macht Bekannter - AGB, Widerrufsrecht bei Ebay
5. Eventuell Produktversicherung (Verzichte wahrscheinlich am Anfang drauf)
6. Die Ware mit draufgeklebten CE-Stickern aus Hongkong importieren
(CE sollte überhaupt kein Problem sein.. das Teil kostet nur 1-2 Euro und ist technisch SEHR einfach aufgebaut und erfüllt mit Sicherheit die Normen)

Was sollte ich noch tun ? Wo kann ich z.B. die 100% Gewissheit haben, dass mein Produkt nicht in die ElektroG Kategorie reinfällt bzw ob eine EAR Registrierung notwendig ist.

Vielen Dank, ich überlege schon nächste Woche zum Gewerbeamt zu gehen.

Gruß

» mrblackwhite » Beiträge: 72 » Talkpoints: 0,26 »


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