4000 Euro gefunden
In Anlehnung an den Thread Geld vom Boden aufheben eröffne ich hier mal einen Post zu einer Nachricht die ich gerade im Internet gelesen habe.
In Bochum hat nach Angaben der Polizei nämlich eine 61-jährige Frau auch Geld vom Boden aufgehoben. Jedoch handelte es sich hier nicht um einen Glückscent oder einen verloren gegangenden 5 Euro Schein, sondern um satte 4000 €. Diese hat sie vorschriftsmäßig bei der Polizei als ehrliche Finderin abgegeben.
Eigentümer des Geldes war ein 71-jähriger Rentner, der auch kurze Zeit später seinen Verlust auf der Polizeiwache anzeigen wollte und dann natürlich glücklich war, sein Geld direkt wieder bekommen. Die Finderin hat natürlich einen Finderlohn bekommen.
Trotzdem stellt man sich die Frage, hätten andere oder auch man selber das Geld zur Polizei gebracht.
Ich vermute, ich hätte das Geld behalten. Und damit es niemand bemerkt hätte ich es eben nicht auf mein Konto eingezahlt sondern zu Hause behalten. Ich weiß dass man es abgeben muss, aber ich hätte es höchstwahrscheinlich wie gesagt behalten.
Die alte Dame jedoch braucht dieses Geld wahrscheinlich einfach nicht, weshalb sie es abgegeben hat.
Vielleicht wären andere nicht so ehrlich gewesen - aber Fundunterschlagung ist immernoch eine Straftat. Und wer 4000 Euro findet kann das selten nur für sich behalten - sowas spricht sich rum und früher oder später bekommt die Polizei Wind davon, weil jemand neidisch war oder meint, das hier gewissen Moralvorstellungen zuwider gehandelt wurde...
Und wenn dann die Anzeige kommt heißt das, soweit ich das immer verstanden habe, bei so einem Betrag:
- Vorstrafe
- 4000 Euro müssen zurückgezahlt werden
- + einer deftigen Strafe: so 90 Tagessätze, also gerne mal 1800 Euro bei 20 Euro Tagessatz (was nicht viel ist, 40 oder 50 Euro sind eher die Regel).
Logitech hat geschrieben:Hallo,
also ich vermute, ich hätte das Geld behalten. Und damit es niemand bemerkt hätte ich es eben nicht auf mein Konto eingezahlt sondern zu Hause behalten.
Naja, zeigt ja mal wieder, wie ausgeprägt das eigene Rechtsempfinden ist neben dem Hang zur Kriminalität. Und die Idee ist wirklich super (schlecht), denn wenn so etwas gefunden wird (Eltern / Freunde) oder auffällt (Woher der "Reichtum"?) liegt es meist an solchen Vorstellungen - die Banken sind da noch am verschwiegernsten und stellen wenig Fragen (bis zu gewissen Barsummen).
Dabei stellt sich mir die Frage, wer denn bitte 4000 Euro mit sich herumträgt und die dann auch noch verliert. Ich denke ich würde auch das Geld zurückbringen, denn wenn ich es behalten würde, hätte ich sicherlich ein schlechtes Gewissen. Einen kleinen Finderlohn erhält man ja auch, sollte sich niemand melden kann man soweit ich weiß das Geld dann selbst behalten. Zudem sieht man eine erleichterte Person, die das Geld wieder hat.
Hätte mich auch gefreut, wenn ich meine Digitalkamera wiederbekommen habe von der Bahn als ich sie mit meinem Rucksack im Zug liegengelassen habe. Allerdings habe ich nur den Rucksack und alles andere außer die Kamera bekommen obwohl der Zug auf ein Abstellgleis gefahren ist, also muss meiner Ansichtnach das Zugpersonal die Kamera eingesteckt haben.
Das ist eine interessante Frage die du hier in den Raum stellst. Zuerst ein Mal muss ich mein Kompliment an die Frau aussprechen. Das war ein absolut vorbildliches Verhalten, das sie hier gezeigt hat. Nun zu der Frage ob andere das Geld behalten oder auch abgeben würden. Ich denke viele Leute würden es leider behalten, da so etwas im Zweifelsfall nicht wirklich nachverfolgt werden kann. Ich persönlich kann es für mich selbst auch nicht ausschließen, dass ich es behalten hätte.
Wobei 4000€ schon ein großer Betrag ist. Wahrscheinlich hätte sich da bei mir doch recht schnell das schlechte Gewissen geregt, weil die Person die das Geld verloren hat in 99% der Fällen kein Millionär ist sondern wie in diesem Fall eben ein Rentner, der womöglich auch nicht das Geld im Überfluss zu Hause hat. Außerdem fühlt man sich ja auch selber besser wenn man eine solch gute Tat vollbracht hat und Finderlohn gabs ja auch noch. Wäre es jetzt eine Summe von z.B. 100€ hätte ich das Geld bestimmt behalten, da so eine Summe auch recht selten als Verlust gemeldet wird.
@Logitech
Ich denke schon, dass die Frau das Geld ebenfalls sehr gut hätte verwenden können. Davon kann man sich ja schon einiges gönnen (viele Frauen in dem Alter machen z.B. gerne eine Kreuzfahrt ). Allerdings war sie einfach ehrlich. Das ist zumindest meine Meinung.
felixdoll hat geschrieben:Dabei stellt sich mir die Frage, wer denn bitte 4000 Euro mit sich herumträgt und die dann auch noch verliehrt.
1. Es gibt genug Gelegenheiten bei denen man soviel Geld mit sich rumschleppt - z. B. wenn man einen Wagen kaufen möchte.
2. Das war ein Rentner - und die merken teilweise nicht mehr wirklich, wenn sie was verlieren. Und die meisten Rentner haben auch die Angewohnheit größere Geldbeträge zuhause zu deponieren, weil sie nicht mit Karten umgehen können oder halt an so Sätze wie "Nur Bares ist wahres" glauben - was denkst Du warum viele Trickbetrüger auf Rentner abgehen: Weil die ungemein aufmerksam sind und man dort wertvolle Stützstrümpfe und eingemachte Gurken erbeuten kann?
OTT_l hat geschrieben:Wäre es jetzt eine Summe von z.B. 100€ hätte ich das Geld bestimmt behalten, da so eine Summe auch recht selten als Verlust gemeldet wird.
Finde mal wieder echt krass wieviele mögliche Kriminelle hier unterwegs sind - irgendwie war man da zu meiner Zeit ehrlicher .
Ich bin eigentlich zur Ehrlichkeit erzogen wurden und so etwas legt man auch in reiferen Jahren nicht ab. Sicherlich kann jeder mal schwach werden aber ich glaube das schlechte Gewissen würde bei einem ansonsten ehrlichen Menschen, egal welchen Alters, doch ziemlich Rumhören und man hätte keine Freude an seinem Fund.
Als Kind habe ich öfters was gefunden und eigentlich fast immer im Fundbüro abgegeben, gefundenes Kleingeld ging aber für Eis und Bonbons drauf. Als Erwachsener findet man eher selten etwas. Sicherlich liegt es daran dass in jungen Jahren die Blicke ständig über den Erdboden wandern und man auch noch nicht so groß ist und damit so weit weg vom Fundstück ist. Ich kann mich da noch an diverse Brieftaschen, Taschenmesser und sogar einmal an einen silbernen Siegelring erinnern.
Jetzt als Erwachsener müsste ich doch etwas überlegen. Vor drei Monaten habe ich ein komplettes Diabetiker Spritzbesteck mit Blutzuckermessgerät und allem drum und dran gefunden. Da es schon ziemlich spät und auch Wochenende war habe ich es erst einmal an mich genommen. Ich habe dann noch die Polizei angerufen und gesagt dass ich so etwas gefunden habe denn ich wusste nicht wie dringend so ein Diabetiker seine Spritzen braucht und was passiert wenn er sie nicht pünktlich erhält und wie schnell er sich Ersatz besorgen kann. Es war Samstagabend kurz vor Mitternacht. Ich habe mich auch am Montag im Fundbüro gemeldet. Bis heute hat sich aber noch nicht der Eigentümer gemeldet, es wird wohl doch nicht so dringend gewesen sein. Ansonsten finde ich nur noch Kleinigkeiten wie Einkaufschips und ab und an ein bischen Kleingeld. Ich bücke mich auch für einen Cent. So richtig große Sachen wie Handys oder dicke Brieftaschen habe ich noch nie gefunden.
Also 4.000 Euro hätte ich auch in der nächsten Polizeidienststelle abgegeben. Ich finde sowas gehört sich einfach. Ich hab sogar schon mal einer Dame das Zahnarztbonusheft zugeschickt, welches ich gefunden habe.
Mein schlechtes Gewissen würde es mir auch verleiden wenn ich das Geld behalten würde, ich hätte ehrlich gesagt wenig Freude daran.
So bis 50 oder 100 Euro, das Geld würde ich behalten, klar ist das auch viel Geld aber letztlich damit die POlizei aufhalten? Hmm, ich glaube da haben die eigentlich auch besseres zu tun, als sich um so einen Geldfund zu kümmern (auch wenn sie es theoretisch müssten )
Ich wüsste jetzt nicht genau, was ich mit den 4.000 Euro gemacht hätte, wenn ich sie gefunden hätte. Möglicherweise hätte ich sie sogar behalten und das dann natürlich nicht herumerzählt oder mir auf einmal etwas Großes gekauft, sondern sie so nach und nach ausgegeben. Dann würde das wahrscheinlich auch keiner merken. Und bestraft kann man nur werden, wenn einem das Gericht nachweisen kann, dass man Geld gefunden und behalten hat. Das wird gar nicht so einfach.
Ich bin eigentlich auch zur Ehrlichkeit erzogen worden und würde viele Dinge wie Handys oder Taschenmesser abgeben, wenn ich sie finde. Auch Ausweise und Kreditkarten und so. Aber Bargeld? Da bin ich mir wirklich nicht sicher. Bin aber auch noch nie eine solche Situation gekommen.
Ich hätte das Geld wohl auch abgegeben. Man weiß ja nicht, ob der, der es verloren hat nun in Schwierigkeiten ist. Ich denke, dass es aber wenige ehrlich Finder gibt, die das Geld bei der Polizei abgegeben hätten. Es ist sicher schon verlockend, wenn man so viel Geld findet. Gerade, wenn selbst vielleicht nicht so viel Geld hat.
Wie ist es denn bei kleineren Beträgen, die man findet. Muss man dann 10 oder 20 Euro auch zurückgeben?
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