4000 Euro gefunden
4.000 Euro sind schon eine ganze Menge. Da ist auch die Versuchung ziemlich groß, das Geld einfach zu behalten, so als Azubi wo man mit dem Geld nur gerade so über den laufenden Monat kommt. Aber ich glaube, bei so einer hohen Summe hätte ich mich das nicht getraut. 'N Zehner der irgendwo rumliegt, klar. Den vermisst der Verlierer sicher auch nicht so leicht. Aber 4.000 Euro, das ist ja schon n Kleinwagen! Das hätte ich wohl nicht behalten können.
Ich find es aber auch schlimm, wie manche Leute (jetzt nicht direkt auf Talkteria bezogen) mit Gefundenem umgehen. Erst vorgestern erzählte mir ein alter Kumpel von einer Sache, die ein gemeinsamer Bekannter am Wochenende getan hatte: In einer Disko ein herrenloses Handy gefunden und eingesteckt (das hätte ich einfach an der Garderobe abgegeben, in besagter Disko habe ich das sogar schon oft getan!), aber nicht nur das, nein auch fleißig damit herumtelefoniert. Unter anderem den gemeinsamen Kumpel angerufen und einfach man bisschen gequatscht. Am nächsten Tag bekam dieser einen Anruf von einer Festnetznummer, wo sich jemand als Besitzer des Handys ausgab und in seinem Online-Account eingesehen hatte, das vom verlorenen Handy aus bei ihm angerufen wurde. Tja, schöne Scheiße, für die er noch nicht mal was konnte!
Das ist nur ein Beispiel, dass es mit dem Gewissen und dem Moralbefinden unserer Gesellschaft tatsächlich nicht mehr so weit her zu sein scheint wie früher einmal. Traurig, aber wahr.
Ich kann es nicht fassen, das überhaupt die Überlegung stattfindet, einen so hohen Betrag zu behalten. Ich hätte das selbstverständlich abgegeben und mich über den Finderlohn gefreut. Der ist ja bei einem solchen Betrag nicht ganz unerheblich.
Ich gebe es zu, ich habe vor langer Zeit einmal einen nackten 20 DM Schein auf der Straße gefunden und den habe ich eingesteckt. Aber mich hat doch irgendwie das Gewissen geplagt.
Nun ist es so, dass nackte Geldscheine oder Münzen, die man schonmal wo findet ja nur schwer einem Besitzer zuzuordnen sind. Bei einem Betrag von 4000 Euro sieht das anders aus. das Geld muss ja in einem Umschlag oder einer Brieftasche gesteckt haben, die Hinweise auf den Eigentümer gaben.
Finde ich eine Geldbörse irgendwo, dann gebe ich sie immer ab - ich würde nie auf die Idee kommen, das Geld daraus zu entfernen und zu behalten. Das ist doch Diebstahl!
Nelchen hat geschrieben:Wie ist es denn bei kleineren Beträgen, die man findet. Muss man dann 10 oder 20 Euro auch zurückgeben?
Siehe Subbotniks Beitrag hier: Ab wann Geld zum Fundbüro bringen?
Natürlich habe auch ich schon Geld auf der Straße gefunden, aber leider waren dies immer nur sehr kleine Beträge wie 10 Cent oder höchstens einmal 1 Euro - wenn man diese behält, braucht man sich zum Glück noch keine Gedanken zu machen. Ich weiß aber sehr genau, dass mich ein fürchterlich schlechtes Gewissen plagen würde, wenn ich soviel Geld wie die o.g. Dame finden würde. Dies wäre nicht nur deshalb der Fall, weil man sich bei Unterschlagung des Fundes strafbar macht, sondern weil ich mir stets vorstellen würde, das Geld selbst verloren zu haben. Ich hoffe zwar, dass mir niemals ein so hoher Geldwert abhanden kommt, aber falls dies doch einmal passieren sollte, wäre ich wirklich sehr glücklich, wenn mein Geld von einem ehrlichen Finder aufgehoben würde.
Ich bin mir ebenfalls sehr sicher, dass ich das Geld zum Fundbüro oder zur Polizei gebracht hätte. 4000 Euro ist mehr Geld, als ich jemals in meinem Leben in der Hand gehalten habe und vermutlich auch mehr, als ich je besaß und der Gedanke, derartig viel Geld dann einfach einzustecken und nicht weiter an die Person, der es früher gehört hat, zu denken, passt einfach nicht zu mir.
Natürlich ist der Gedanke an 4000 Euro sehr verlockend, da ich mir davon viele Wünsche erfüllen könnte, die mir bis jetzt aus finanziellen Gründen verwehrt geblieben sind, aber ich denke nicht, dass ich viel Spaß an diesen Sachen haben würde, wenn ich ständig die Vorstellung im Kopf habe, dass sich ein anderer Mensch das Geld eingenommen und gespart hat.
Ich finde die Frage ob man es abgeben soll oder nicht, stellt sich nicht. Es gehört doch zum guten Ton, daß man an sein Gewissen appellieren und sofort zum Fundbüro rennt. Traurig finde ich es, wenn man erst darüber nachdenken muß. Aus dem Leid eines anderen darf man keinen Profit machen, egal ob man nun das Geld gut gebrauchen kann oder nicht.
Denkt doch bitte an den verzweifelten Menschen, der sein Geld verloren hat. Würdet ihr euch nicht auch freuen, wenn ihr etwas verliert und ein ehrlicher Finder das Verlorene abgibt. Wie gesagt, die Frage des Abgebens stellt sich für mich nicht.
Als ich ein kleines Mädchen war habe ich eine Geldbörse mit 20 DM gefunden. Es war auf dem Weg zu Schule. Gleich nach dem Unterricht brachte ich das Fundstück zum Fundbüro. Nach einer gewissen Zeit wurde ich benachrichtigt, daß mir nun der Betrag zu stünde. Für ein Kind war das viel Geld und meine Ehrlichkeit wurde belohnt. Aber auch wenn ich das Geld nicht zugesprochen bekommen hätte. Alleine der Gedanke an den frohen Eigentümer, brächte mich zum Schmunzeln.
Meiner Meinung nach, sollte man sich seinen Mitmenschen gegenüber immer so verhalten, wie man es sich gerne für sich selber wünscht.
So was ähnliches ist mir als Schüler auch passiert. Eine Geldbörse gefunden, reingeschaut, aber nichts gefunden, was auf den Besitzer schließen könnte, das ganze dann zum Empfang unserer Schule gebracht. Ein paar Tage später wurde ich gebeten, doch mal zum Empfang zu kommen, dort lagen dann 10,- DM für mich bereit, da wohl irgendwo in den weiten der Geldbörse ein 100,- DM Schein versteckt gewesen war. War ganz interessant, diese Erfahrung.
Wenn ich einen Betrag finden würde in der hier beschriebenen Größenordnung, dann wäre für mich klar, das ich das Geld zur Polizei bringen würde (wobei ich sicherlich nicht abstreiten würde, mir Gedanken zu machen, ob ich das Geld behalten solle - wer macht das nicht?), um so die Chance zu waren, das Geld dem Besitzer wieder zukommen zu lassen oder, wenn man eben Glück hat, nach der Frist abzüglich irgendeiner Pauschale das Geld zugesprochen zu bekommen.
Rechtlich ist man bei solchen Beträgen verpflichtet, den Fund anzuzeigen, denn es könnten ja auch sonstige Gelder sein (Drogengelder zum Beispiel). Von daher immer bei solchen Beträgen die zuständige Dienststelle der Polizei aufsuchen und alles abgeben. Ehrlichkeit währt am längsten, wie es so schön heißt.
Ich würde das Geld wahrscheinlich behalten, kann das aber nicht genau sagen, da ich noch nie eine solche Summe, ja nichtmal kleinere Beträge gefunden habe. Mal abgesehen vom Glückscent, sowas findet man in der Tat hin und wieder mal, weil sich die meisten Menschen danach nicht bücken, wenn sie ihn verlieren.
Ich wundere mich schon ein wenig über die Ehrlichkeit Welle hier im Forum, wo gerade bei immensen Geldsummen die Ehrlichkeit zu steigen scheint. Ich lese hier aber nicht, dass man mit jedem Glückscent zum Fundbüro rennt oder die im Einkaufswagen vergessene Euromünze sofort der Fillialleitung meldet. Insofern glaube ich nicht daran, dass die Leute bei Geldern, die sich eben genau nicht zuordnen lassen sofort zum Fundbüro rennen. Ich bin so ehrlich, dass ich so etwas nur mache, wenn mir der Besitzer bekannt ist, sprich im Mindesten eine Geldbörse um das Geld herumgewickelt ist.
Bei allem Respekt, aber wer 4000€ nichtmal in einen verschlossenen Briefumschlag stecken kann und seinen Namen draufschreibt, der kann nicht so Klamm sein, dass er auf die Ehrlichkeit seiner Mitmenschen angewiesen wäre. So etwas ist nicht nur dämlich, sondern auch grob fahrlässig. Anonyme Geld kann zudem überall herkommen. Wer weiß, ob das nicht Geld ist, das schwarz über die Grenze gebracht werden soll (am Fiskus vorbei) oder aus Drogengeschäften stammt. Da will ich ungern dazu beitragen, dass solche Leute wieder an ihr Geld kommen.
Kurzum, ich hab eine einfache Regel. Alles, wo eine Adresse dabei ist, wird bei offiziellen Stellen abgegeben bzw. der Besitzer kontaktiert. Sachwerte wie Schmuck und ähnliches wird auch bei offiziellen Stellen abgegeben. Bargeld wird von mir einbehalten, kategorisch.
Also, Rockefeller, das ist ja eine sehr interessante Argumentation, damit könnte ich dann auch ein Auto in dem der Schlüssel steckt mitnehmen, da ich ja nicht möchte, dass der Besitzer welcher es möglicherweise als Fluchtfahrzeug bei einem Bankraub nutzen möchte damit seine Tat vollführen kann.
Hallo, geht's noch?!
Deine Einstellung nennt man Selbstjustiz, das ist eine Sache die sich einfach nicht gehört, egal ob kategorisch oder nicht. Prinzipiell ist jeder Fund ab zehn Euro anzeigepflichtig, gut für einen Zwanziger würde ich vermutlich auch noch nicht zum Fundbüro oder zur Polizei gehen, spätestens aber ab 50 Euro, als ich früher mal 120 DM (61,36 Euro etwa) gefunden hatte, habe ich das auch zur Polizei gebracht.
Ich sehe es vollkommen ein, wenn man sagt, dass sich der Aufwand zur Polizei oder zum Fundbüro zu gehen für 20 Euro nicht lohnt (es entstehen mir ja auch Kosten und Zeit geht verloren, wenn ich da hin muss) und der Verlierer wird vermutlich eh kaum wegen 20 Euro bei der Polizei anfragen. Jeder nennenswerte Betrag gehört nicht nur gesetzlich sondern auch moralisch (in meinen Augen) angezeigt.
Also, der Gedanke an 4000e ist schon verlockend und gemäß dem Fall, dass ich soviel Geld finden würde, würde ich bestimmt auch kurz zögern und daran denken das Geld zu nehmen. Würde wahrscheinlich jeder machen, weil es schon eine große Summe Geld ist.
Ich würde das Geld wahrscheinlich auch zurückgeben. Weil es so eine hohe Summe ist. Kleinere Beträge wie 10- 20€ würde ich wahrscheinlich auch behalten. Und ich könnte den Finderlohn bestimmt viel lockerer und mit gutem Gewissen ausgeben. Bei dem genommenen Geld hätte ich ein total schlechtes Gewissen und könnte das Geld nicht mit freiem Herzen ausgeben.
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