Bling Bling Lifestyle

vom 21.09.2008, 03:09 Uhr

Yachten fahren, dicke Autos fahren, mit Geld um sich schmeißen, eine Latte Macchiato statt eines Espresso bestellen, gutes Essen schlemmen und schicke Partys auszurichten macht sicher sehr, sehr viel Spaß. Ich verstehe die Befriedigung des Egos und es fühlt sicher wie ein weiches Polster an so wohl behütet von Geld zu sein.

Aber was tut man, wenn Nachrichten laufen? Dreht man den Fernsehapparat dann bei betreffenden Themen ab? Wie kann man sich derartig blindlings vor der Realität der Anderen und der Außenwelt schützen? Wie kann man ignorieren, dass man eigentlich Menschenleben retten könnte, es aber aus Faulheit nicht tut?

» Blind Guardian » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,08 »



Deinen Idealismus mal in allen Ehren, aber es hat nichts mit einem oberflächlichen Schönwetter-Lifestyle zu tun, ob jemand aus Faulheit, wie du es nennst, die Augen vor der Realität verschließt. Wenn du konsequent wärst, müsstest du jedem Menschen, der in bescheidenem Luxus lebt, die Frage stellen, warum er nicht hilft. Luxus kann alles sein, was zum Leben nicht notwendig ist. Wer Geld für Autos (auch für günstigere Modelle) ausgibt oder mehr Kleidung als notwendig kauft, lebt vielleicht schon im Luxus. Sollte man auf diese kleinen Dinge des Lebens komplett verzichten, um jeden Cent wirklich sinnvoll zu investieren? Wie viel Luxus darf man sich erlauben? Wo willst du die Grenze ziehen?

Ich finde es tatsächlich nicht besonders erstrebenswert, den ganzen Tag mit einem Drink in der Sonne zu liegen – einfach weil es mir zu eintönig wäre. Dennoch akzeptiere ich, dass es Leute gibt, die sich das nicht nur leisten können, sondern auch noch Gefallen daran finden. Ich erwarte auch nicht, dass jeder Mensch aufsteht und das Leid der Welt bekämpfen will.

Es ist sehr lobenswert, wenn Menschen sich sozial engagieren – sei es durch Spenden oder durch eigenen Körpereinsatz. Allerdings kannst du nicht pauschal davon ausgehen, dass diejenigen, die ein nach außen scheinbar sorgloses und oberflächliches Leben führen, die Augen vor der Realität verschließen.Woher willst du wissen, ob ein gut verdienender plastischer Chirurg in seinen Ferien nicht für Ärzte ohne Grenzen arbeitet und ein paar der vielen Brandopfer in armen Ländern operiert? Es gibt viele gut verdienende Menschen, die sich sehr stark sozial engagieren (ein Beispiel ist der Rotary Club). Auf der anderen Seite gibt es auch Leute, die eben nichts tun und sich damit begnügen, ihr kleines friedliches Leben möglichst frei von störenden Einflüssen (und dazu zählen auch tragische Nachrichten aus aller Welt) zu halten. Menschen sind verschieden und du kannst nicht von jedem Menschen verlangen, dass er sich engagiert. Wichtig sind die Leute, die sich engagieren – und die gibt es in allen Einkommensklassen, auch in den oberen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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