Wirtschaftsweiser Bofinger fordert deutliche Lohnerhöhungen

In der "Neuen Presse" äußerte der als "Wirtschaftsweiser" eingestufte Peter Bofinger, das deutliche Lohnerhöhungen von mindestens 3% machbar wären und somit einen deutlich konjunkturverstärkenden Anreiz durch Kaufkraftsteigerung erzielen würden.

Er sprach sich zudem gegen die Schaffung weiterer 400 € Jobs aus (sogenannter Minijobs), da diese für viele Arbeitslose nur einen Ausweg in die Teilzeitbeschäftigung darstellen und keinen Ansatz für Vollbeschäftigung.

Letztendlich sei die gesamtdeutsche Wirtschaft "so wettbewerbsfähig wie nie" und solle dies "nun endlich wieder voll in den Tarifverhandlungen [zu] berücksichtigen und nicht ständig angebliche Probleme bei der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ins Feld zu führen.", so Bofinger.

Professor Dr. Peter Bofinger ist seit 2004 im Sachverständigenrat. Von daher wird er wohl genau wissen, dass die deutsche Wirtschaft die geforderten Lohnerhöhungen verkraften kann. Mit mehr Geld im Portemonnaie kann man schon eine Kaufkraftsteigerung erzielen. Das wird ja wohl auch so in den meisten Fällen gemacht. Ja, und 400 Euro Jobs sind wahrlich kein Ausweg aus der Arbeitslosigkeit, da hat er recht.

Im Sachverständigenrat, den sogenannten Wirtschaftsweisen, sind sich einige Mitglieder untereinander spinnefeind. Vielleicht ist das auch normal unter Ökonomen, möglich. Peter Bofinger möchte Bargeld abschaffen, um keine Zeit zu verlieren, weil Menschen an den Kassen zu oft nach Bargeld suchen und anschließend die Kassiererin dann ebenfalls den Rückgabebetrag wieder suchen müsse. Sind wir wirklich so auf diese Zeit angewiesen, dass dafür unser Bargeld abgeschafft werden sollte? Ferner könnten ohne Bargeld Drogen- und Schwarzgeld-Märkte ausgetrocknet werden. Das dürfte allerdings möglich sein.